DE1271018B - Foerderband aus Gummi oder Kunststoff mit gewellten Seitenwaenden - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B65g

Deutsche Kl.: 81e-2

Nummer: 1 271 018

Aktenzeichen: P 12 71 018.8-22

Anmeldetag: 10. August 1966

Auslegetag: 20. Juni 1968

Die Erfindung betrifft ein Förderband aus Gummi oder Kunststoff mit gewellten Seitenwänden, welches einen kastenförmigen oder muldenförmigen Querschnitt hat.

Bekannte Förderbänder mit kastenförmigem Querschnitt haben den Nachteil, daß ihre Seitenwände auf dem Förderband gegenüber dem Druck des Fördermaterials nicht genügend widerstandsfähig ausgebildet sowie ihre Bauhöhe und Standfestigkeit auf dem Band begrenzt sind. Infolgedessen ist der Querschnitt dieser Förderbänder verhältnismäßig flach, so daß die Transportkapazität solcher Förderbänder stark beschränkt ist.

Den bekannten Förderbändern mangelt es ferner an einer starren und glatten Abrollfläche am Kopf der Seitenwände. Dieser Nachteil macht sich besonders bei Steilfördergurten mit kastenförmigem Querschnitt bemerkbar, bei denen durchgehende und quersitzende Mitnehmerstollen eingesetzt sind. Diese Gurte haben durch die Seitenwände und Mitnehmerstollen ein erhöhtes Eigengewicht. Die Rückführung im Untertrum würde am einfachsten in der Form geschehen, daß nur die Wellenköpfe der Seitenwände das Eigengewicht des Gurtes auf flache Rücklaufrollen übertragen. Die Wellen der flexiblen Seitenwände bekannter Förderbänder verursachen jedoch im Rücklauf über die Rollen Geräusche und setzen den Rollen einen hohen Widerstand entgegen, so daß eine Bremswirkung ausgeübt wird. Weiterhin spreizen sich auch die nicht starr ausgebildeten Seitenwand© schon bei einer verhältnismäßig niedrigen Bauhöhe nach außen ab, so daß die Mitnehmerstollen an die Rücklaufrollen anschlagen können. Um diese Nachteile zu vermeiden, müßten teilweise umständliche Band- und Gerüstkonstruktionen hingenommen werden.

Je größer der Steigungswinkel ist, der mit einem solchen Steilfördergurt überbrückt werden muß, desto niedriger wird die Förderleistung. Je nach Steigungswinkel kann diese Förderleistung durch höhere Mitnehmerprofile und höhere Seitenwände verbessert werden, wenn sie eine genügende Steifigkeit und Standfestigkeit aufweisen. Sobald dieser Steigungswinkel jedoch nicht mehr schräg, sondern senkrecht ist, kann das Fördergut nur dann auf dem Band bzw. den Mitnehmerstollen im kastenförmigen Querschnitt gehalten werden, wenn mitlaufende Abdeckbänder eingesetzt werden können und somit das Material in einem abgedeckten Kanal nach oben mitgenommen wird. Die Verwendung solcher Abdeckbänder ist jedoch in der Regel nicht möglich.

Ein weiterer Nachteil der Förderbänder der einFörderband aus Gummi oder Kunststoff
mit gewellten Seitenwänden

Anmelder:

Karl Hartmann, 4102 Homberg, Luisenstr. 3

Als Erfinder benannt:

Karl Hartmann, 4102 Homberg

gangs erwähnten Gattung besteht darin, daß sie nur für den Transport hauptsächlich leichter und nicht aggressiver bzw. klebriger Materialien geeignet sind. Klebrige oder eine ähnliche Konsistenz aufweisende Fördergüter setzen sich in den zur Förderseite offenen Vertiefungen bzw. den Wellentälern der Seitenwände fest. Diese Ablagerungen werden daher nicht an der Austragstation abgeworfen, sondern sie lösen sich vielfach auf der Länge des Untertrums vom Förderband, so daß sich unterhalb des Förderers beträchtliche Mengen des Fördergutes ansammeln können, die von Hand oder durch andere Mittel beseitigt werden müssen. In vielen Fällen müssen zusätzliche Reinigungsmethoden, wie z. B. Besprühung mit Wasser oder Klopfvorrichtungen, angebracht werden. Seitlich wirkende Abstreifer können jedoch nicht eingesetzt werden.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Förderbandes, dessen Seitenwände gegenüber einer Deformation durch den Druck des zu fördernden Gutes widerstandsfähiger sind und die eine größere Bauhöhe mit einer entsprechend höheren Transportkapazität ermöglichen sowie für den Transport von Materialien höherer Feuchtigkeit oder Klebrigkeit oder ähnlicher Eigenschaften geeignet sind und die sich von selbst im Umlauf besser reinigen bzw. mittels seitlich wirkender Abstreifer gereinigt werden können. Darüber hinaus sollen diese Seitenwände einem so hohen Druck auf die Wellenköpfe standhalten, daß mitlaufende Abdeckbänder bei Steilfördergurten zur Bewältigung großer Steigungswinkel oder auch zur Senkrechtförderung eingesetzt werden können. Als Steilfördergurt in Verbindung mit Querstollen sollen diese Seitenwände genügend steif ausgebildet sein, um das erhöhte Eigengewicht des Gurtes in Verbindung mit Mitnehmerstollen über einfache flache Rücklaufrollen zurücktragen zu können.

809 560/307

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß mindestens die zur Förderseite offenen Vertiefungen der gewellten Seitenwände wenigstens teilweise mit elastischem Werkstoff ausgefüllt sind.

Der elastische Werkstoff ist so beschaffen, daß er einerseits die Dehnfähigkeit der gewellten Seitenwände sicherstellt, jedoch andererseits denselben die bisher fehlende, jedoch notwendige Steifigkeit, Standfestigkeit und Druckfestigkeit vermittelt. Hierdurch wird vermieden, daß die Seitenwände bei einer bestimmten Bauhöhe unter dem Druck des auf dem Förderband befindlichen Materials deformiert und nach außen weggedrückt werden. Auch eine Druckbelastung durch mitlaufende Abdeckbänder auf die Wellenköpfe ist nunmehr möglich.

Bei einer nur teilweisen Füllung der offenen Vertiefungen mit elastischem Werkstoff zur Förderseite hin kann noch ein Teil der Vertiefungen mit Fördergut ausgefüllt werden. Wenn jedoch das Band an der Austragstation um die Trommel herumgeführt wird, werden die Seitenwände zusammen mit dem die Vertiefungen teilweise ausfüllenden elastischen Werkstoff gestreckt und so abgeflacht, daß das Fördergut durch die Streckung des elastischen Werkstoffes abgelöst wird. Bei besonders schwierigem Fördergut können seitlich wirkende Abstreifer eingesetzt werden, die Materialrückstände abstreifen.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausfuhrungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine Stirnansicht einer Seitenwand eines Förderbandes nach Fig. 2 und

Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Horizontalschnitt nach Linie A-B in Fi g. 1.

In Fig. 1 ist mit 1 eine Seitenwand eines Förderbandes bezeichnet, die mit einem Fuß 2 ausgestattet ist, dessen Unterseite mit dem Förderband z. B. durch Kleben, Vulkanisieren, Vernieten od. dgl. fest verbunden wird. Die sich in Längsrichtung des Förderbandes etwa rechtwinklig zu diesem erstreckende Seitenwand kann gegebenenfalls durch metallische oder textile Verstärkungseinlagen verstärkt sein, die durch gestrichelte Linien in Fig. 1 angedeutet sind.

In Fig. 2 ist in Draufsicht eine Seitenwand 18 veranschaulicht, die aus wellengleicher Amplitude und Länge besteht, die sich in Längsrichtung eines Förderbandes 19 erstrecken. Wellen 20 der Seitenwand sind zur Förderseite hin offen, jedoch mit abriebfestem, aber elastischem Werkstoff 5 derart ausgefüllt, daß eine ebene, abstreifbare Fläche gebildet wird. Mit dem Pfeil χ ist die Bewegungsrichtung des Förderbandes 19 bezeichnet.

Der elastische abriebfeste Werkstoff 5 besteht vorteilhaft aus hochelastischem Gummi, Schaumstoffen od. dgl., der z. B. durch Vulkanisieren, Kleben od. dgl. in den zur Förderseite offenen Wellentälern fest und homogen eingebunden wird. Wesentlich ist, daß das die Wellen 20 ausfüllende elastische Material eine leichtere Dehnbarkeit besitzt als die gewellten Seitenwände.

Die Steifigkeit der Wellen kann gegebenenfalls dadurch modifiziert werden, daß der von dem Werkstoff S abgedeckte Raum teilweise als Hohlraum 6 ausgebildet ist. Dabei kann je nach der Form des Hohlraums eine stärkere Dehnbarkeit der Wellen in Förderrichtung erzielt werden.

Es besteht ferner die Möglichkeit, daß zur Erzielung einer hinreichenden Steifigkeit der Seitenwände auf die Wellentäler, die der Förderseite abgekehrt sind, zumindest teilweise mit elastischem Werkstoff 5 ausgefüllt werden. Außerdem kann in Abweichung von dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 die Ausfüllung der zur Förderseite liegenden Wellentäler nur teilweise, d. h. sich nach oben kegelartig verjüngend, vorgesehen sein. Es ist nur wesentlich, daß die Seitenwände im Umkehrbereich des Förderers durch die Dehnung der Seitenwände ohne besondere Abstreifer ein Ablösen von anhaftendem Fördergut ermöglichen. Durch die Ausfüllung der Wellentäler kann, falls notwendig, gleichzeitig die Tragfähigkeit der Seitenwände gegen Druckbelastung auf den Wellenkopf durch Abdeckbänder bei Steil- und/oder Senkrechtförderanlagen sichergestellt werden, wobei die Seitenwände metallische und/oder textile Verstärkungseinlagen aufweisen können. Naturgemäß besteht auch die Möglichkeit, in das die Wellentäler ausfüllende elastische Material hitzebeständige Stoffe, wie z. B. Asbest, einzuarbeiten, falls heißes Material gefördert werden soll.

Die Erfindung gestattet ferner die Herstellung von Muldenförderern. Dabei können sich die Muldenförderer im wesentlichen aus zwei Seitenwänden zusammensetzen, wobei die der Förderseite zugekehrten Wellentäler mit abriebfestem, aber elastischem Werkstoff ausgefüllt sind und die Seitenwände zur Förderseite einen mehr oder weniger stumpfen, Winkel einschließen sowie im Bereich ihrer Fußteile mit einer zugfesten, jedoch biegsamen Führungsleiste durch Vulkanisieren od. dgl. fest verbunden sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Förderband aus Gummi oder Kunststoff mit gewellten Seitenwänden, welches einen kastenförmigen oder muldenförmigen Querschnitt hat, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die zur Förderseite offenen Vertiefungen der gewellten Seitenwände wenigstens teilweise mit elastischem Werkstoff (5) ausgefüllt sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschriften Nr. 1222427, 1182143, 1029732;

   deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1920 972;

   französische Zusatzpatentschrift Nr. 82 977 (Zusatz zur französischen Patentschrift Nr. 1327 069);

   französische Patentschriften Nr. 1364 049,
   1354982,1070222;

   USA.-Patentschriften Nr. 927 648,344 563.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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