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Die Erfindung bezieht sich auf Becherwerksgurte aus Gummi oder gummiähnlichen
Kunststoffen mit eingebetteten, parallel zueinander ohne gegenseitige Berührung
in Längsrichtung des Gurtes durchlaufenden Festigkeitsträgern in Form von Drähten,
Kabeln oder Seilen und auf diese aufgepreßten Stahlkugeln oder ähnlichen Anschlagkörpern,
die zwischen die Befestigungselemente der Becher tragenden zweiteiligen Klemmschienen
formschlüssig eingespannt sind.
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Der Befestigung der starren Becher an dem elastischen Gurtkörper
kommt im Hinblick auf die Beweglichkeit des Gurtes beim Umlaufen um die Umlenktrommeln
große Bedeutung zu. Die Anwendung durch den Gurt hindurchgeführter Schrauben und
ähnlicher Befestigungselemente kommt nur für geringe Leistungsanforderungen in Betracht,
da mit der notwendigen Lochung des Gurtes stets auch eine Schwächung des Querschnitts
verbunden ist. Für Becherwerke mit größeren Leistungen und Hubhöhen ist es bekannt,
besondere Gummihalterungen auf die Gurtoberfläche aufzuvulkanisieren und an diesen
die Becher auswechselbar anzubringen. Im allgemeinen hat sich diese Art der Befestigung,
deren Zuverlässigkeit allein von der Haftung der Halterungen am Gurt abhängt, durchaus
bewährt. Es treten jedoch Einzelfälle auf, in denen die äußeren Belastungen die
Haltbarkeit der bekannten Becherbefestigungen überschreiten und die Becher häufig
beim Schöpfen des Fördergutes von ihren Halterungen bzw. die Halterungen von dem
Gurt abgerissen werden.
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Durch die deutsche Patentschrift 1 049 773 ist es bekannt, auf den
zugfesten Bewehrungseinlagen von Fördergurten, Treibriemen oder Fahrzeugraupenbändern
Stahlkugeln fest anzuordnen und gegebenenfalls durch in den Gurtkern eingebettete
Querstreben untereinander zu verbinden. Der Zweck dieser Maßnahme besteht jedoch
ausschließlich darin, die damit erzielte Oberflächenvergrößerung der Einlagen zur
besseren Verankerung in dem elastischen Werkstoff auszunutzen. Sie bleibt in ihrer
Auswirkung daher auch auf den Kern des Gurtes bzw. Riemens beschränkt, und es sind
keine Mittel zum formschlüssigen Üb ertragen von Kräften nach äußeren Förderelementen
wie Becher, Stauscheiben od. dgl. vorgesehen.
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Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine für besonders schwere
Beanspruchungen geeignete B echerbefestigung an Becherwerksgurten zu schaffen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist für Becherwerksgurte der eingangs genannten
Art vorgesehen, daß die als paarweise zusammengesetzte metallische Profilstäbe mit
an ihren einander zugekehrten Auflageflächen zur Aufnahme der Kugeln vorgesehenen
Vertiefungen ausgebildeten Klemmschienen in Längsrichtung des Gurtes eine konvexballige
Außenmantelfläche aufweisen. Die Flächenkrümmung ist zweckmäßig nach einer von der
durch den Krümmungsmittelpunkt der Vertiefungen verlaufenden Mittellinie ausgehenden
Radiuslinie vorgenommen.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag führt zu einer B echerbefestigung,
die auch extremen Belastungsfällen gerecht wird. Die unmittelbare Verklemmung der
Becher mit den Festigkeitsträgern macht ihre Haltbarkeit von einer haftenden Verbindung
am Gummi des Gurtkörpers unabhängig und gestattet es, die hohe Zugfestigkeit der
eingebetteten Drahtseile oder Stahldrahtkabel weitgehend auszunutzen. Für die Herstellung
der Gurte werden die Seile mit den
im Abstand der Befestigungsstellen aufgepreßten
Anschlagskugeln schon fertig angeliefert, so daß der übliche Arbeitsablauf beim
Konfektionieren des Gurtrohlings keine größeren Änderungen oder betriebliche Umstellungen
erfordert. Die Kugeln sind nach bekannten Verfahren auf die Stahlseile aufgezogen
und werden unter Einwirkung äußerer Druckkräfte in derartig innige reibschlüssige
Verbindung mit diesen gebracht - wobei sich auch noch die Seilstruktur der Kontaktfläche
im Sinne eines Formschlusses auswirkt, daß sie Schubbelastungen in der Größenordnung
bis zu etwa 85 O/o der Seilzugfestigkeit ohne Ablösebewegungen zulasssen. Die elastomeren
Deckplatten des Gurtes sind ohne Einfluß auf die Becherbefestigung, und sie haben
auch keinen Anteil an der Übertragung der nach Größe und Richtung wechselnden Kräfte
zwischen den Bechern und den Drahtseilen.
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In älteren Ausführungen von Becherwerken mit einfachen unverkleideten
Seilen oder Ketten als Tragelemente sind die Becher mit Hilfe besonderer Klemmvorrichtungen
unmittelbar an den Seilen bzw.
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Ketten selbst befestigt. Diese nach Art von Seil- oder Kettentrieben
aufgebauten bekannten Anlagen sind jedoch nicht mit den auf der Einführung verstärkter
Gummigurte beruhenden Becherwerken vergleichbar.
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Die besondere Formgebung der aus Profilstäben paarweise zusammengesetzten
Klemmschienen ermöglicht einmal eine einfache Konfektionierung des Gurtrohlings
und begünstigt zum anderen den ungestörten Umlauf des fertigen Gurtes um die Antriebs-und
Umlenktrommeln. Die jeweils einer Befestigungsstelle zugeordneten Anschlagkörper
werden an den parallel zueinander ausgerichteten Drahtseilen in den Vertiefungen
beider Klemmschienen gefaßt und diese durch Anziehen der vorgesehenen Befestigungsmittel
verspannt. Der metallische Gurtkern kann dann beiderseits mit Kautschukplatten belegt
und der so aufgebaute Rohling anschließend fertigvulkanisiert werden. Auf die nach
außen durch die obere Deckplatte geführten Spannschrauben können die Becher aufgesteckt
und mit Muttern gesichert werden. Die konvexb allige Außenmantelfläche der eingebetteten
Klemmschienen paßt sich der Krümmung des Trommelmantels unter Ausführung einer begrenzten
Abwälzbewegung an, wobei Scherspannungen in den Kantenbereichen weitgehend vermieden
werden. Die Haltbarkeit der Becherbefestigung bleibt daher über lange Zeiträume
gewährleistet, und es werden vorzeitige Ermüdungserscheinungen und Rißbildungen
in dem elastomeren Deckplattenwerkstoff ausgeschlossen. Die erwünschte relative
Winkelbeweglichkeit der Klemmschienen zueinander kann durch einen Schrägverlauf
der einander zugekehrten Auflageflächen noch begünstigt werden, derart, daß diese
von den die Kugeln aufnehmenden Vertiefungen aus einen nach beiden Längsrichtungen
des Gurtes hin sich keilförmig vergrößernden Zwischenraum einschließen.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung verdeutlicht.
In der Zeichnung ist Fig. 1 das Anordnungsschema eines Gurtbecherwerkes, Fig. 2
ein Längsschnitt durch die Befestigungsstelle eines Bechers am Gurt in vergrößertem
Maßstab und F i g. 3 ein Schnitt durch die Klemmschienen nach der Linie III-III
in F i g. 2.
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Das gezeichnete Gurtbecherwerk ist für senkrechte Förderung von Schüttgut
in einen Bunker 1 vorgesehen. Es besteht aus einem Gummigurt 2 mit in gleichmäßigen
Abständen auf seine Oberfläche aufgesetzten Bechern 3, der über eine obere Antriebstrommel
5 und eine untere Umlenktrommel 4 geführt und in den senkrechten Zwischenstrecken
durch Stützrollen 6 gegen Pendelbewegungen stabilisiert ist.
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Beim Umlauf um die in Pfeilrichtung drehende Umlenktrommel 4 schöpfen
die Becher 3 unmittelbar aus dem Sumpf 7, dem über eine nicht weiter dargestellte
Fördereinrichtung gemäß dem Pfeil I ständig Schüttgut zugeführt wird, um das Fördergut
beim Umlauf um die obere Umlenktrommel 5 über einen Auswerftrichter 8 in den Bunker
1 abzuwerfen.
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Der Gurt ist aus Gummi mit eingebetteten, in Längsrichtung parallel
zueinander durchlaufenden Drahtseilen 9 (F i g. 2) als Festigkeitsträger zur Aufnahme
der Zugkraft versehen. Die Drahtseile 9 haben keine direkte Berührung untereinander,
sondern sie bilden jeweils für sich geschlossene Ringe oder Schleifen, deren Enden
in gegenseitiger Überlappung durch die Haftung des umgebenden Gummis oder mit mechanischen
Hilfsmitteln in bekannter Weise verbunden sind. Auf die Drahtseile sind in regelmäßigen
Abständen zwischen benachbarten Bechern 3 Stahlkugeln 10 aufgezogen und unter Einwirkung
äußerer Druckkräfte damit verpreßt. Für die Konfektionierung des Gurtes werden die
Drahtseile dabei so zueinander ausgerichtet, daß die den einzelnen Befestigungsstellen
der Becher zugeordneten Kugeln 10 in jedem Falle in eine quer über die Gurtbreite
verlaufende gerade Linie zu liegen kommen. In dieser Lage werden die Kugeln in kalottenförmigen
Vertiefungen in den Gegenflächen paarweise aufeinandergelegter Klemmschienen 11,
12 gefaßt. Die Klemmschienen sind als vergleichsweise schmale Profilstäbe, beispielsweise
aus Stahl oder einem anderen metallischen Werkstoff, mit leicht balliger Außenfläche
und schräg nach den Kanten hin zurückspringenden Innenflächen gemäß der in Fig.
2 gezeichneten Querschnittsform hergestellt und werden durch Spannschrauben 13 mit
Muttern 14 zusammengehalten. Ihre Länge ist so bemessen, daß sie nahezu über die
gesamte Gurtbreite verlaufen, ohne jedoch an den Gurtkanten nach außen zu treten.
Die Spannschrauben 13 sind in beiden Endabschnitten der Klemmschienen und zwischen
den Drahtseilen 9 verteilt angeordnet, um nach Aufsetzen und Anziehen der Muttern
14 eine möglichst gleichmäßige Spannkraft über die ganze Länge der Klemmschienen
ausüben zu können. Bei sehr engen Teilungsabständen zwischen den Drahtseilen 9 kann
der für die Unterbringung der Schrauben benötigte Raum durch Auslassen eines oder
mehrerer Drahtseile geschaffen werden, ohne damit die an sich schon sehr hohe Zugfestigkeit
des Gurtes in unzulässig hohem Maße herabzusetzen.
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Die Becher 3 könnten beispielsweise an Stiftschrauben, die von Gewindebohrungen
in der oberen Klemmschiene aus durch die Gummideckplatte nach außen geführt sind,
befestigt werden. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel werden für die Befestigung
der Becher die Spannschrauben 13 selbst herangezogen, die zu diesem Zweck mit über
die Mutter 14 verlängertem Schaft ausgebildet sind. Die Becher werden an dem fertigvulkanisierten
Gurt - gegebenenfalls unter Zwischenfügen eines Gummistreifens 16 - auf die Spannschrauben
13 aufgesetzt und durch Aufschrauben und Anziehen von Muttern 15 befestigt. Durch
die formschlüssige Verspannung der Stahlkugeln 10 in den Ausnehmungen der Klemmschienen
11, 12 sind sie praktisch unmittelbar an den Drahtseilen 9 des Gurtkerns festgelegt.