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Kettenschloß Die Erfindung betrifft ein Kettenschloß aus zwei durch
seitlich anliegende, miteinander verschraubbare Halteplatten verriegelten U-förmigen
Kettenhalbgliedern, deren mit den Stirnflächen gegeneinander anliegende Schenkelenden
Anschlagflansche aufweisen, welche von den Halteplatten übergriffen werden.
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Bekannt ist ein Kettenschloß der vorstehenden Art, bei dem die Anschlagflansche
von die Enden der Kettenhalbglieder innen sowie oben und unten ringförmig umgebenden
Vorsprüngen gebildet werden und die Halteplatten mit Einsenkungen für diese Vorsprünge
versehen sind (deutsche Patentschrift 166 989). Die zur Innenseite des von den Kettenhalbgliedern
gebildeten Kettengliedes gerichteten Teile des Anschlagflansches liegen bei diesem
Kettenschloß in einer Zone, in der, wie neuere Untersuchungen bestätigt haben (ZVDI
Bd. 101, 1959, S. 1425 bis 1431), hohe Zugspannungen auftreten, die insbesondere
bei Wechselbeanspruchungen des Kettengliedes im Bereich des übergangs zwischen dem
Flansch und dem eigentlichen Glied zu Anrissen führen, von denen Gewaltbrüche ausgehen,
welche die vorzeitige Zerstörung des Kettenschlosses bewirken.
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Das bekannte Kettenschloß vermag im übrigen auch deshalb nicht voll
zu befriedigen, weil die Halteplatten so weit über die Kettengliedschenkel vorstehen,
daß das Kettenschloß nicht in die schmalen Nuten üblicher Taschenräder paßt. Es
muß vielmehr stets liegend über als Taschenräder ausgebildete Triebräder wandern,
und die Möglichkeiten zur Führung der Kette im Raum sind hierdurch beschränkt.
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Kettenschlösser, die den zuletzt genannten Nachteil nicht aufweisen,
d. h. Kettenschlösser, deren Breite senkrecht zur Kettengliedmittelebene betrachtet
der Nenndicke der Kettengliedhälften entspricht, sind allerdings ebenfalls bekannt.
Bei diesen bekannten Kettenschlössern werden indesen keine U-förmigen Halbglieder
miteinander verbunden, sondern es wird ein C-förmiges, d. h. auf einer Seite mit
einem Einführungsspalt versehenes Kettenglied verwendet, das nach dem Einführen
der Anschlußglieder durch ein im wesentlichen T-förmiges Einsatzstück geschlossen
wird (USA.-Patentschriften 1386 732 und 2175 504). Diese Art der Kettenschloßgestaltung
bringt einen schwerwiegenden Nachteil mit sich, da die Kupplungsstellen zwischen
Glied und Einsatzstück in die Nähe des Krümmungsbereiches des Kettengliedes rücken
und so in eine Zone gelangen, in der ein Spannungssprung auftritt und bei der ein
Kettenglied bei überbelastung häufig zu Bruch geht. Hinzu kommt, daß sich infolge
der C-Form des Kettengliedes bei einer Warmbehandlung, insbesondere Einsatzhärtung,
der Härteverzug störender bemerkbar macht als bei Verwendung zweier geteilter Halbglieder,
die zudem den Vorteil bieten, daß über beide Gliedschenkel annähernd gleich große
Zugkräfte übertragen werden, während bei Kettenschlössern mit C-förmigem Glied und
Einsatzstück regelmäßig ein Schenkel stärker beansprucht wird als der andere.
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Der Erfinder hat zur Verhinderung von Anrissen der Kettengliedflansche
bei Kettenschlössern mit U-förmigen Halbgliedern bereits vorgeschlagen, so zu verfahren,
daß die Halteflansche das Kettenglied lediglich senkrecht zur Gliedebene nach beiden
Seiten überragen. Die entsprechenden Kettenschlösser (deutsche ältere Patente 1155
944 und 1168 183)
nehmen jedoch ebenfalls mehr Platz in Anspruch, als dies
für die eingangs erwähnten Anwendungsfälle erwünscht ist, denn sie sind wesentlich
dicker als der Nenndurchmesser der Kettenhalbglieder.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kettenschloß der zuerst
beschriebenen bekannten Art, d. h. ein Kettenschloß mit zwei U-förmigen Kettengliedhälften,
zu entwickeln, dessen Außenabmessungen im wesentlichen den Außenabmessungen eines
normalen Kettengliedes entsprechen, und das infolge geeigneter Anordnung und Gestaltung
der Kupplungselemente trotz seiner kompakten Bauweise auch unter Wechsellast große
Kräfte zu übertragen vermag.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Kettenglied der eingangs
gattungsmäßig definierten Art die Anschlagflansche durch beidseitige symmetnsche
Hinterschneidung
der Schenkelenden in den parallel zum U liegenden Oberflächen der Kettenhalbglieder
gebildet sind und paarweise gegeneinanderliegend in entsprechend geformte Durchbrüche
der Halteplatten so eingreifen, daß sie mit den Oberflächen der Halteplatten abschließen.
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Das erfindungsgemäße Kettenschloß bietet den Vorteil, daß es infolge
seiner kompakten Bauweise in jeder Lage über ein Taschenrad und stehend über ein
Zahnrad wandern kann. Trotz der erzielten Kompaktheit ist die Übertragung vergleichsweise
großer Kräfte möglich, und zwar deshalb, weil die Kupplungselemente in Bereichen
der Kettenhalbglieder angeordnet sind, in denen keine von Biegebelastungen herrührenden
zusätzlichen Spannungen auftreten. Gegenüber den bekannten Kettenschlössern mit
C-förmigem Kettenglied und Einsatzstück bietet das erfindungsgemäße Kettenschloß
zudem den Vorteil, daß es eine gleichmäßigere Auslastung der die Zugkräfte übertragenden
Teile des Schlosses ermöglicht und darüber hinaus bei der Wärmebehandlung weniger
Schwierigkeiten bereitet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt eine seitliche Teilansicht eines als Taschenrad ausgebildeten
Triebrades, auf dem eine Förderkette mit dem erfindungsgemäßen Kettenschloß läuft;
F i g. 2 veranschaulicht das neuartige Kettenschloß in Seitenansicht; F i g. 3 ist
ein Vertikalschnitt nach Linie A -B der Fig.2; F i g. 4 gibt einen Horizontalschnitt
nach Linie C -D
nach F i g. 2 und F i g. 5 einen Horizontalschnitt nach Linie
E-F der F i g. 2 wieder.
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In F i g. 1 ist mit 10 ein sogenanntes Taschenrad bezeichnet, das
zum Antrieb einer Förderkette dient. In dieses Rad ist eine periphereische,flache
Mulde 11 eingearbeitet, die abwechselnd tieferliegende Taschen 12 und zwischen diese
ragende Vorsprünge 13, 14 aufweist, die ihrerseits eine Nut 15 zwischen sich frei
lassen.
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Über das Taschenrad läuft im Zeichnungsbeispiel eine geradgliedrige,
endlose Förderkette, die aus Horizontalgliedern 16 und Vertikalgliedern 17 besteht
und durch ein Schloß 18 gemäß der Erfindung geschlossen gehalten wird. Dieses Schloß
ist so gebaut, daß es sowohl als Horizontalglied - wie zeichnerisch dargestellt
- in den Taschen 12 als auch vertikal in den Nuten 15 geführt sein kann.
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In den F i g. 2 bis 5 sind mit 19 und 20 die einander gegenüberliegenden
Enden zweier Kettenglieder bezeichnet, die durch das neuartige Kettenschloß miteinander
verbunden werden sollen. Dieses Kettenschloß besteht in an sich bekannter Weise
aus zwei U-förmigen Halbgliedern 21 und 22, deren Schenkelenden in der Vertikalebene
A -B stumpf gegeneinander stoßen, wie dies F i g. 4 erkennen fäßt. Zum Verriegeln
der Halbglieder 21 und 22 dienen zwei Halteplatten 23 und 24 (F i g. 3), die mittels
einer Schraube 25 gegeneinandergezogen werden können und hierbei die Schenkelenden
der Halbglieder 21 und 22 sperrend übergreifen.
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Die besondere Art, in welcher die Teile 21, 22, 23 und 24 nach der
Erfindung zusammenwirken, ist folgende: Jedes Schenkelende der beiden Halbglieder
21 und 22 ist (vgl. F i g. 4) von oben gesehen zu beiden Seiten, also symmetrisch
hinterschnitten, wobei die Hinterschneidung eine etwa trapezförmige Nut 26 bildet.
Die dem Schenkelende zuliegende Seitenkante 27 des Trapezes verläuft etwa parallel
bis leicht schräg zur Stirnfläche 28 des Schenkelendes, während die der Stirnfläche
28 abliegende Seitenkante 29 der Nut einen stumpfen Winkel zu deren Grundfläche
30 bildet, d. h. stark geschrägt ist.
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Indern man die Schenkelenden mit den vorerläuterten Hinterschneidungen
versieht, entsteht zu beiden Seiten des Schenkelendes je ein zapfenförmiger, etwas
konischer Vorsprung 31 bzw. 32, dergestalt, daß, wenn die U-förmigen Halbglieder
gegeneinander stoßen, die einander benachbarten Zapfen den aus F i g. 2 ersichtlichen
Gesamtvorsprung 33 bilden, der, wie ersichtlich, sowohl am oberen und unteren Schenkelende
jedes Halbgliedes wie auch rechts und links desselben (F i g. 3) vorhanden ist.
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Im Falle des Zeichnungsbeispiels sind die Zapfen 31, 32, wie aus F
i g. 2 und 3 hervorgeht, so gestaltet bzw. bemessen, daß sie etwa rechteckige bis
quadratische Pyramidenstümpfe darstellen, über welche außen (oben und unten) die
Halteplatten 23, 24 mittels Stegen 34 und 35 hinweggreifen. Die Halteplatten sind
dabei so bemessen und geformt, daß sie in Arbeitsstellung weder über die Breite
noch über die Höhe der Halbglieder 21, 22 vorstehen. In jeder Halteplatte ist oben
und unten je ein fensterartiger Durchbruch 36 bzw. 37 vorgesehen, mittels dessen
sich die Halteplatte wie eine Klammer über die Vorsprünge 33 schiebt und diese zusammenhält.
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Da das Kettenschloß sich völlig in das Profil eines Kettengliedes
einfügt, müssen die Halteplatten 23, 24 in der Mitte eine Einschnürung 38 aufweisen,
die den erforderlichen Platz für die benachbarten Kettenglieder 19, 20 schafft.
Auf diese Weise besteht die einzelne Halteplatte praktisch aus zwei durch einen
Mittelsteg 38 verbundenen, kleinen Ringen oder Kettengliedern, deren jedes über
einen der Vorsprünge 33 geschoben ist. Obwohl dies den großen Vorteil hat, daß die
Halteplatten nicht auf Biegung, sondern nur auf Zug beansprucht werden, wäre es
naturgemäß bei geringer beanspruchten Ketten auch möglich, an den Halteplatten den
Steg 34, 35 wegzulassen, so daß die Zapfen 33 nur seitlich umklammert werden.
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F i g. 1 macht unter Zugrundelegung vorstehender Erläuterungen ohne
weiteres verständlich, daß das neuartige Kettenschloß genauso wie ein normales Kettenglied
entweder horizontal in einer Tasche 12 des Triebrades 10 oder vertikal in einer
Nut 15 desselben laufen kann.