DE1268833B

DE1268833B - Thermoplastische Masse zur Herstellung von schlagfesten Formkoerpern

Info

Publication number: DE1268833B
Application number: DEP1268A
Authority: DE
Inventors: Garland Baxter Jennings; Clarence Elmore Parks
Original assignee: BF Goodrich Corp
Current assignee: Goodrich Corp
Priority date: 1953-05-06
Filing date: 1954-01-11
Publication date: 1968-05-22
Also published as: GB745119A; BE529869A; CH333523A; FR1099990A; US2807603A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4i07¥W PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

C08f

Deutsche Kl.: 39 b-22/06

P 12 68 833.4-43
11. Januar 1954
22. Mai 1968

Die Erfindung betrifft eine verbesserte thermoplastische Formmasse nach Hauptpatent 1207 621.

In der deutschen Patentschrift 937 917 werden harte und starre thermoplastische Massen beschrieben, die sich nach den üblichen Verfahren ohne Zusatz von Weichmachern leicht verarbeiten lassen. Diese Massen sind Gemische eines Vinylhalogenidpolymerisats, z. B. von Polyvinylchlorid, mit einem harten, harzartigen Mischpolymerisat aus Styrol und Acrylsäurenitril. Obgleich diese Massen fest und hart sind, sind sie nicht so schlagfest, wie es zuweilen von einem harten, starren, plastischen Produkt gewünscht wird. Bekannt ist ferner die Verwendung gewisser kautschukartiger Stoffe in wärmehärtbaren Harzen, z. B. Phenolformaldehydharzen, zur Verbesserung ihrer Schlagfestigkeit; wenn aber die gewöhnlich benutzten kautschukartigen Stoffe in diesen Fällen mit den obengenannten starren thermoplastischen Vinylpolymerisatmassen gemischt werden, entstehen recht minderwertige Produkte. Die Verarbeitungseigenschaften einer solchen Masse sind schlecht, ihr Haftvermögen ist erhöht, und die physikalischen Eigenschaften des Produktes sind erheblich verschlechtert. So sind z. B. die Zugfestigkeit, die Biegefestigkeit und die Wärmeverformungstemperatur in solchem Ausmaß verschlechtert, daß brauchbare Produkte nicht zu erhalten sind.

Was die Einverleibung von Füllstoffen in thermoplastische Polymerisate anbetrifft, so ist aus »Industrial and Engineering Chemistry«, 42, S. 848 (1950), die Verwendung von anorganischen Materialien, wie z. B. Bariumsulfat, Ton, Kieselsäure und Calciumcarbonat, zur Erhöhung der Steifheit von Polyäthylen bekannt. Der Zusatz ähnlicher Füllstoffe zu Polyvinylchlorid wird in der von der I. G. Farbenindustrie herausgegebenen Druckschrift »Igelit für die Weichgummiindustrie« (1940) beschrieben. Aus der deutschen Patentschrift 830 786 ist weiterhin die Herstellung von hochdispersem Silicium- und Titandioxyden bekannt, die als Füllstoffe Kautschukmassen in ähnlicher Weise wie Ruß verbessern sollen. In diesen Schrifttumsstellen wird jedoch das Problem der Erhöhung der Schlagfestigkeit von Polymerisatgemischen auf Polyvinylchloridbasis nicht erwähnt, denn gewöhnlich bewirkt der Zusatz von Füllstoffen zu Vinylpolymerisaten eine Herabsetzung ihrer Schlagfestigkeit und keine Erhöhung.

Gemäß dem Hauptpatent 1207 621, zu dem die vorliegende Erfindung im Zusatzverhältnis steht, wird eine thermoplastische Masse zur Herstellung von Formkörpern vorgeschlagen, die aus den folgenden Komponenten besteht:

Thermoplastische Masse zur Herstellung
von schlagfesten Formkörpern

Zusatz zum Patent: 1 207 621

Anmelder:

The B. F. Goodrich Company,

New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,
1000 Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65

Als Erfinder benannt:

Garland Baxter Jennings, Cleveland, Ohio;

Clarence Elmore Parks,

Bay Village, Ohio (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 6. Mai 1953 (353 452) --

A. 57 bis 98 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid,

B. 1 bis 23 Gewichtsprozent eines Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisats, das aus 50 bis 90 Gewichtsprozent Styrol und 10 bis 50 Gewichtsprozent Acrylnitril hergestellt worden ist, und

C. 1 bis 20 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats, das aus 50 bis 90 Gewichtsprozent Butadien, 5 bis 30 Gewichtsprozent Acrylnitril und 5 bis 30 Gewichtsprozent Styrol, Dichlorstyrol, Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat hergestellt worden ist.

Diese Masse ist ungewöhnlich schlagfest, leicht verarbeitbar und weist praktisch alle erwünschten Eigenschaften des ursprünglichen Vinylchloridpolymerisats unverändert und in guter Ausgeglichenheit auf.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist die weitere Verbesserung von Eigenschaften der Formmassen gemäß Hauptpatent.

809 550/48«

3 4

Die vorliegende Erfindung schlägt eine thermo- carbonat, Bleiglätte, basisches Bleisilikat, dibasisches

plastische Formmasse zur Herstellung von schlag- Bleiphthalat, tribasiscb.es Bleimaleat, Blei-orthosilikat,

festen Formkörpern, bestehend aus basisches Bleisulfat, Alkylzinnoxyde, Zinnoxyd, Titan-

A en u· nor- ■ u*. 4. η ι · ι t.i -j dioxyd und Ferrioxyd. Zu den bevorzugten mehr-

A. 57 bis 98 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid, _{5 wertigen} Metallverbindungen gehören die wasser-

B. 1 bis 23 Gewichtsprozent Styrol-Acrylnitril-Misch- unlöslichen Metallverbindungen der Gruppen IV und polymerisat, das hergestellt worden ist aus 50 bis VIII des Periodensystems. Besonders gut eignen sich 90 Gewichtsprozent Styrol und 10 bis 50 Ge- die basischen, wasserunlöslichen, mehrwertigen Metallwichtsprozent Acrylnitril, und verbindungen der IV. Gruppe, z. B. Titandioxyd

C. lbis20GewichtsprozenteinesMischpolymerisats₅ ¹⁰ ™^d basisches Bleicarbonat, sowie auch Eisenoxyd, das hergestellt worden ist aus 50 bis 90 Gewichts- P^ies<L Verbindungen werden wie ubhch in feinteiprozent Butadien, 5 bis 30 Gewichtsprozent Jger Form angewandt Eme maximale Schlagfestigkeit Acrylnitril und 5 bis 30 Gewichtsprozent Styrol, ^¹ &&* Ausgeglichenheit der übrigen physikalischen Dichlorstyrol, Alkylacrylat oder Alkylmetha- Eigenschaften m diesen Massen wird eridten wenn crylat 15 5 bis 25 Gewichtsteile, z. B. 10 bis 15 Gewichtsteile,

' der wasserunlöslichen mehrwertigen Metallverbin-

nach Patent 1 207 621 vor, die dadurch gekennzeich- düngen angewandt werden. Größere Mengen müssen

net ist, daß sie als Komponente D zusätzlich 5 bis oft bei Stoffen mit niedrigerer Dichte, wie z. B. bei

40 Gewichtsteile einer wasserunlöslichen Verbindung Calciumcarbonat, und kleinere Mengen bei gewissen

eines mehrwertigen Metalls, bezogen auf 100 Gewichts- 20 organischen Salzen der mehrwertigen Metalle ange-

teile der Formmasse aus den Komponenten A, B wandt werden, weil diese Verbindungen eine Schmier-

und C, enthält, wobei der Bestandteil C der Form- wirkung besitzen. Diese Tatsachen sind in der Technik

masse gegebenenfalls in einer Menge von 1 bis 23,1 Ge- bekannt. Besonders brauchbar sind auch Gemische

wichtsprozent enthalten sein kann. der mehrwertigen Metallverbindungen.

Durch den erfindungsgemäßen Zusatz der wasser- 25 Bei der praktischen Durchführung der Erfindung unlöslichen Verbindung eines mehrwertigen Metalls können die Komponenten in jeder beliebigen Reihenin den vorgeschlagenen Mengen zu den Formmassen folge und in jeder behebigen Form miteinander vergemäß Hauptpatent wird überraschenderweise eine mischt werden. Zweckmäßig wird aber die mehrwertige weitere Erhöhung der Schlagfestigkeit dieser Form- Metallverbindung erst zugesetzt, wenn die polymeren massen auf praktisch das Doppelte erreicht, ohne 30 Komponenten miteinander vermischt worden sind, daß ihre sonstigen physikalischen Eigenschaften ver- Nach einem bevorzugten Verfahren mischt man zuerst schlechtert oder beeinflußt werden. Weiterhin sind die beiden miteinander verträglichen harzartigen die Formmassen der Erfindung ausgezeichnet gegen Polymerisatkomponenten, d. h. das Polyvinylchlorid Wärme und Licht stabilisiert. und das Styrol-Acrylsäurenitril-Polymerisat, indem

Typische thermoplastische Formmassen der Erfin- 35 man die trockenen Harzpulver vermischt und dann dung werden z. B. durch inniges Vermischen, z. B. unter Erhitzen verknetet, bis eine homogene Masse Verkneten, in der Wärme von etwa 100 Gewichts- entstanden ist. Diese beiden harzartigen Komponenten teilen Polyvinylchlorid mit etwa 10 Gewichtsteilen können auch in einem Banbury-Mischer oder auf einer eines harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpoly- Walze miteinander vermischt werden, indem man merisats, etwa 10 Gewichtsteilen eines kautschuk- 40 zuerst das eine Harz zu einer homogenen Schicht artigen Mischpolymerisats aus 1,3-Butadien, Acryl- verformt und dann das zweite Harz zusetzt und mit säurenitril und Styrol und etwa 10 Gewichtsteilen dem anderen weiterverarbeitet, bis eine völlig homoeiner basischen Schwermetallverbindung, z. B. von gene Masse entstanden ist. Dieses Gemisch kann dann Titandioxyd, hergestellt. Die entstehenden Massen mit der kautschukartigen Mischpolymerisatkompobesitzen eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von etwa 45 nente in einem Banbury-Mischer oder auf einer Walze 2,42 mkg. Der Izod-Kerbschlagzähigkeitswert beträgt weiterverarbeitet werden, indem man das kautschukbei einer ähnlichen Formmasse lediglich aus Poly- artige Mischpolymerisat in die Polymerisatharzvinylchlorid und einem Styrol-Acrylsäurenitril-Misch- mischung einarbeitet und dann die mehrwertige polymerisat nur etwa 0,07 mkg. Wenn bei der obigen Metallverbindung zusetzt. Alle Komponenten können erfindungsgemäßen Formmasse das Schwermetalloxyd 50 auch zusammen in einem solchen Mischer verarbeitet weggelassen wird, beträgt die Izod-Kerbschlagzähig- werden. Man kann ferner zuerst jedes Polymerisat keit nur 1,3 mkg. Die erfindungsgemäßen Massen in einem gemeinsamen Lösungsmittel auflösen, die besitzen neben der erhöhten Schlagfestigkeit ausge- Lösungen miteinander vermischen und dann das zeichnete Bearbeitungseigenschaften. Man kann sie Polymerengemisch aus dem Lösungsmittelgemisch pressen, kalandern, formen, ziehen, in der Maschine 55 ausfällen oder aber das Lösungsmittel z. B. durch oder in sonstiger Weise zu wertvollen, starren, schlag- Verdampfung abtreiben. Die einzelnen Polymerenfesten Formkörpern und Gegenständen verarbeiten, komponenten können aber auch durch Polymerisation die eine ausgezeichnete Ausgeglichenheit ihrer ehe- in Form von Dispersionen, Emulsionen oder Suspenmischen, physikalischen und elektrischen Eigenschaf- sionen hergestellt, miteinander vermischt werden und ten aufweisen. 60 dann ausgefällt werden. Nach letzterer Arbeitsweise

Die Herstellung und Eigenschaften der erfindungs- werden besonders innige Gemische erhalten. Das zur gemäß verwendeten Komponenten A, B, und C Herstellung des Gemisches aus den drei Polymerenwerden in den Unterlagen des Hauptpatents 1 207 621 komponenten und der mehrwertigen Metallverbindung beschrieben. benutzte Verfahren ist aber nicht entscheidend. Ent-

Die Komponente D, d. h. die wasserunlöslichen 65 scheidend ist, daß ein inniges Gemisch der Kompo-

mehrwertigen Metallverbindungen, die bei der prak- nenten erhalten wird.

tischen Durchführung der Erfindung benutzt werden, Es ist im allgemeinen zweckmäßig, daß die verumfaßt ζ. B. folgende Verbindungen: basisches Blei- mischten Komponenten in der Wärme und unter

Druck verarbeitet oder verknetet werden, um eine wirksame Verteilung der verschiedenen Komponenten in dem Gemisch sicherzustellen. Die bei der Verknetung einzuhaltende Temperatur ist nicht entscheidend; sie hängt bis zu einem gewissen Grade von dem thermoplastischen Charakter der Polymerisate ab. So wird nichtweichgemachtes Polyvinylchlorid mit einem Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat am besten bei einer Temperatur von etwa 15O⁰C vermischt. Die kautschukartige Komponente kann diesem Gemisch bei dieser oder einer etwas niedrigeren Temperatur einverleibt werden. Im allgemeinen haben sich Temperaturen zwischen etwa 95 und 205⁰C als ausreichend erwiesen, um ein wirksames Verkneten und Vermischen der Massen zu erzielen, die die erfindungsgemäßen Mengen an Polyvinylchlorid, Styrol-Acrylsäurenitril-Polymerisat, kautschukartigem Mischpolymerisat und der mehrwertigen Metallverbindung enthalten.

Man kann z. B. die beiden harzartigen Polymerisate ao als feine trockene Pulver auf einer Walzenmühle mit dicht stehenden erhitzten Walzen bei etwa 150° C miteinander verarbeiten. Die Polymerisatharze schmelzen nach wenigen Durchgängen und bilden einen glatten Boden. Zu diesem Gemisch werden das kautschukartige Mischpolymerisat und die mehrwertige Metallverbindung gegeben, worauf auf der Mühle weiterverarbeitet wird, bis eine gute Verteilung entstanden ist. Die erhaltene Masse kann z. B. zu Rohrabschnitten verpreßt werden, die eine sehr glatte Oberfläche aufweisen; sie kann auch leicht zu sehr dünnen glatten Folien auf einem Vierwalzenkalander bei etwa 175° C kalandert werden. Die Masse kann ferner unter Druck verformt, zu Schichten verarbeitet, geschnitten und gebohrt werden. Die erhaltenen Formkörper sind starr, schlagfest und besitzen sehr gute Eigenschaften bei tiefen Temperaturen. Sie widerstehen der Wärmeverformung gut und weisen ausgezeichnete, ausgeglichene Spannungs-Dehnungs-Eigenschaften auf.

In den folgenden Beispielen wurden alle Proben nach ASTM-Prüfverfahren untersucht; Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel I

100 Teile eines hochmolekularen Polyvinylchlorids in Pulverform und 10 Teile eines pulverförmigen harzartigen Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation eines 75 Teile Styrol und 25 Teile Acrylsäurenitril enthaltenen Monomerengemisches hergestellt wurde, werden innig miteinander vermischt. 100 Teile dieses Gemisches werden in einem Teigmischer mit 2 Teilen eines Zinnmercaptid-Stabilisators versetzt. Dann werden 10 Teile Titandioxyd, 2 Teile Calciumstearat und ein kautschukartiges Mischpolymerisat mit einem Mooney-Wert von 70 ML, das durch Polymerisation eines Monomerengemisches aus 67 Teilen 1,3-Butadien, 16 Teilen Acrylsäurenitril und 17 Teilen Styrol in einer Fettsäureseifenemulsion bei etwa 30⁰C mit Kaliumpersulfat hergestellt wurde, mit dem Harzgemisch in drei verschiedenen Mischungsverhältnissen, und zwar mit 5, 10 und 30 Teilen Interpolymerisat, in getrennten Ansätzen vermischt. Das Gemisch der Bestandteile wird in einer Zweiwalzenmühle bei etwa 15O⁰C verarbeitet. Die erhaltene Masse wird von der Mühle abgenommen, und in 5 Minuten unter Druck bei etwa 174⁰C zu Standard-Formkörpern verformt, die nach Abkühlung aus den Gußformen herausgenommen werden. Gegebenenfalls werden die Proben maschinell auf die erforderlichen Abmessungen gebracht.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:

Zugfestigkeit, kg/cm²
Biegefestigkeit, kg/cm²

Izod-Kerbschlagzähigkeit, mkg

Kautschukartiges

Mischpolymerisat

5 TeUe 10 TeUe 30 TeUe

427
910

0,22

378
728

2,42

175
371

45 Obwohl man auch bei Anwendung von weniger als etwa 5 Teilen des kautschukartigen Mischpolymerisats brauchbare Produkte erhält, wird dabei ihre Schlagfestigkeit nicht mehr erheblich verbessert. Andererseits wirken mehr als 30 Teile schädlich auf gewisse Eigenschaften der Massen, insbesondere auf die Zugfestigkeit.

B e i s ρ i e 1 II

100 Teile des harzartigen Polymerisatgemisches nach Beispiel I, 10 Teile basisches Bleicarbonat, 10 Teile feinverteiltes Titandioxyd, 2 Teile Calciumstearat, 2 Teile dibasisches Bleistearat und 12,5 Teile des kautschukartigen Mischpolymerisats werden durch Heißwalzen innig vermischt, und die erhaltene Masse wird verformt und geprüft. Das Produkt besitzt eine Zugfestigkeit von 350 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 700 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 2,07 mkg.

Beispiel III

100 Teile des im Beispiel I hergestellten harzartigen Polymerisatgemisches, 20 Teile feinteiliges Ferrioxyd, 2 Teile eines Zinnmercaptid-Stabilisators und 10 Teile des kautschukartigen Mischpolymerisats werden heiß vermählen, worauf die erhaltene Masse verformt und geprüft wird. Das Produkt hat eine Zugfestigkeit von 392 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 805 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 2,07 mkg.

B e i s ρ i e1IV

100 Teile des harzartigen Polymerisatgemisches von Beispiel I, 10 Teile basisches Bleicarbonat, 2 Teile dibasisches Bleistearat, 10 Teile feinteiliges Titandioxyd und 12,5 Teile des trockenen kautschukartigen Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation eines Monomerengemisches aus 80Teilen 1,3-Butadien, 10 Teilen Acrylsäurenitril und 10 Teilen n-Octylacrylat erhalten wurde, werden heiß vermählen. Die erhaltene Masse wird verformt und geprüft. Das Produkt hat eine Zugfestigkeit von 287 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 609 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 0,97 mkg.

BeispielV

100 Teile des harzartigen Polymerisatgemisches von Beispiel I, 10 Teile basisches Bleicarbonat, 10 Teile feinteiliges Titandioxyd, 2 Teile dibasisches Bleistearat und 12,5 Teile eines trockenen kautschukartigen Mischpolymerisats, das durch Emulsionspolymerisation eines Monomerengemisches aus 67 Teilen 1,3-Butadien, 16 Teilen Acrylsäurenitril und 17 Teilen Methylmethacrylat hergestellt wurde, werden

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wie oben innig vermischt, worauf die erhaltene Masse verformt und geprüft wird. Das Produkt hat eine Zugfestigkeit von 339,5 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 623 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 2,35 mkg.

Beispiel VI

100 Teile des harzartigen Polymerisatgemisches nach Beispiel I, 10 Teile basisches Bleicarbonat, 10 Teile Titandioxyd, 2 Teile dibasisches Bleistearat und 12,5 Teile eines trockenen kautschukartigen Mischpolymerisats mit einem Mooney-Wert von 85 ML, das durch Emulsionspolymerisation eines Monomerengemisches aus 67 Teilen 1,3-Butadien, 16 Teilen Acrylsäurenitril und 17 Teilen Dichlorstyrol hergestellt wurde, werden wie oben innig vermischt, worauf die Masse verformt und geprüft wird. Das Produkt hat eine Zugfestigkeit von 427 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 693 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 2,46 mkg.

B e i s ρ i e 1 VII

100 Gewichtsteile hochmolekulares Polyvinylchloridpulver und 10 Teile eines Polymerisats in Pulverform, das durch Emulsionspolymerisation einer mono- as meren Mischung aus 75 Teilen Styrol und 25 Teilen Acrylsäurenitril hergestellt wurde, werden innig bis zur Homogenität vermischt. 100 Teile dieser harzartigen Polymerisatmischung werden in einen Teigmischer gebracht und mit 2 Teilen Zinnmercaptid versetzt. Mit 100 Teilen der Mischung werden 10 Teile eines kautschukartigen Mischpolymerisats mit einem Mooney-Wert von etwa 70 ML, das durch Polymerisation einer monomeren Mischung aus 67 Teilen 1,3-Butadien, 16 Teilen Acrylsäurenitril und 17 Teilen Styrol in einer Fettsäureseifenemulsion bei einer Temperatur von 30° C mit Kaliumpersulfat hergestellt wurde, vermischt. Die Mischung dieser Bestandteile wird auf einer Zweiwalzenmühle bei etwa 150° C verarbeitet und mit 0,75 Teilen Calciumstearat und

4 Teilen rotem Eisenoxyd versetzt und innig vermischt. Die Masse wird aus der Mühle herausgeschnitten und

5 Minuten unter Druck bei 171° C in Standard-Prüfformen verformt, die Formen abgekühlt und das Produkt entnommen. Prüfstücke dieser Art besitzen eine Zugfestigkeit von 406 kg/cm², eine Biegefestigkeit von 770 kg/cm² und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von 2,2 mkg pro 2,5-cm-Kerbe. Nach 2stündiger Behandlung bei 177° C im Ofen zeigten die Prüfstücke keine feststellbare Farbveränderung. Eine 200stündige Behandlung in dem Atlas-Fadeometer ergibt eine geringfügige Verdunklung und keine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften. Prüfstücke, die 1 Jahr lang der Sonnenalterung unterworfen wurden, ergaben keine Veränderung ihrer Farbe und physikaiischen Eigenschaften.

Beispiel VIII

Es wird eine Mischung aus Polyvinylchlorid, einem Mischpolymerisat aus Styrol—Acrylsäurenitril und einem kautschukartigen Mischpolymerisat der im Beispiel VII beschriebenen Art hergestellt und mit Teilen gelbem Eisenoxyd auf der Walzenmühle vermischt. Geformte Prüfstücke dieser Masse halten ohne bemerkbare Farbänderung oder Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften ein 2stündiges Erhitzen in einem Ofen bei 177° C aus.

Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Massen können ferner Streckmittel, Stabilisatoren und Farbstoffe, wie sie in der Technik bekannt sind, mitverarbeitet werden, solange sie das Gleichgewicht zwischen Kerbschlagzähigkeit, Biegefestigkeit, Zugfestigkeit, Verarbeitbarkeit und Wärmeverformung nicht in dem Maße ungünstig beeinflussen, daß die Masse nicht mehr als festes, hartes, starres, thermoplastisches Produkt Verwendung finden kann.

Claims

Patentansprüche:

1. Thermoplastische Formmasse zur Herstellung von schlagfesten Formkörpern, bestehend aus

A. 57 bis 98 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid,

B. 1 bis 23 Gewichtsprozent Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat, das hergestellt worden ist aus 50 bis 90 Gewichtsprozent Styrol und 10 bis 50 Gewichtsprozent Acrylnitril, und

C. 1 bis 20 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats, das hergestellt worden ist aus 50 bis 90 Gewichtsprozent Butadien, 5 bis 30 Gewichtsprozent Acrylnitril und 5 bis 30 Gewichtsprozent Styrol, Dichlorstyrol, Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat,

nach Patent 1207 621, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmasse als Komponente D zusätzlich 5 bis 40 Gewichtsteile einer wasserunlöslichen Verbindung eines mehrwertigen Metalls, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Formmasse aus den Komponenten A, B und C, enthält, wobei der Bestandteile der Formmasse gegebenenfalls in einer Menge von 1 bis 23,1 Gewichtsprozent enthalten sein kann.

2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallverbindung eine basische Verbindung eines Metalls der Gruppe IV des Periodensystems der Elemente ist.

3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente D aus Eisenoxyd besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 830 786.

809 550/486 5.68 Q Bundesdruckerei Berlin