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Vorrichtung zum Stapeln von rechteckigen Gegenständen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Stapeln von rechteckigen Gegenständen wie Ziegeln,
die im wesentlichen gleiche Abmessungen haben, auf einem Verladebrett od. dgl.,
welche Vorrichtung mit einem Hubtisch versehen ist, welcher schrittweise jeweils
entsprechend der Höhe einer Schicht der Gegenstände nach unten bewegt werden kann,
sowie mit einer oberhalb des Tisches vorgesehenen, waagerecht verschiebbaren Platte,
auf welcher mittels Anschlagorganen, Führungsmitteln und Fördermitteln aus den herangeführten
Gegenständen eine Schicht gebildet werden kann, welche Platte vollständig unter
der Schicht herausgeschoben werden kann.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der Zeitschrift »Verladen voor
intern transport, opslag, expeditie«, Jg. 12, Juni 1965, S. 432 bis 435, bekannt.
Mit dieser bekannten Vorrichtung ist es möglich, auf einem Verladebrett rechteckige
Gegenstände zu stapeln, wobei die Gegenstände in den aufeinanderfolgenden Schichten
derart angeordnet sind, daß durch Überlappung der Zwischenräume zwischen den Gegenständen
der unmittelbar unterhalb dieser Schicht vorgesehenen bzw. der oberhalb dieser Schicht
vorzusehenden Schicht ein Zusammenhalt erhalten wird, welcher dem Stapel die notwendige
Festigkeit gibt, um die weitere Stapelung zu ermöglichen. Dabei muß jedoch jede
Schicht durch Drehen der Gegenstände in die richtige Lage entsprechend einem bestimmten
Muster gebildet werden, was Handarbeit erforderlich macht. Wenn es sich um das Stapeln
verhältnismäßig großer Gegenstände wie Dosen handelt, welche nur verhältnismäßig
langsam zugeführt werden, ist dies kein ernsthafter Nachteil. Wenn jedoch ein Stapel
aus kleineren Gegenständen hergestellt werden soll, welche in großen Mengen herangeführt
werden und schnell verarbeitet werden müssen, so ist es nicht mehr möglich, das
Muster mit Handarbeit zu bilden. Bei Steinen und derartigen Gegenständen und auch
bei anderen Gegenständen ergibt sich außerdem das Problem, daß das Verhältnis Länge
zu Breite etwa eine ganze Zahl ist (bei Ziegeln ist dieses Verhältnis im allgemeinen
etwa 2:1), so daß es kaum möglich ist, ein Muster zu bauen, welches in dem Stapel
nicht doch wieder in eine Anzahl von Säulen von Gegenständen zerlegt wird, die keinen
gegenseitigen Zusammenhalt vermittels sich überlappender Gegenstände zeigen, so
daß der Stapel dennoch zuwenig Zusammenhalt für den Transport besitzt. Das hat auch
dazu geführt, daß man für die Herstellung von Stapeln aus Backsteinen und derartigen
Gegenständen unter Verwendung von Verladebrettern Stapel mit komplizierten Mustern
verwendet, welche mit der Hand gebildet werden,
oder daß man Stapel herstellt, welche
mit einem Metalldraht bzw. Band umschnürt werden, in welchem letzten Fall jedoch
kein Verladebrett verwendet wird.
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In der obenerwähnten Veröffentlichung wird auch auf die Möglichkeit
einer halbautomatischen oder vollautomatischen Arbeitsweise der Vorrichtung der
eingangs genannten Art hingewiesen, ferner sind Vorrichtungen der eingangs genannten
Art bekannt, bei denen die Muster jeder Lage vollautomatisch gebildet werden, indem
der Zufuhrförderer mit einer Einrichtung versehen ist, die die verschiedenen Gegenstände
wie Dosen um 900 dreht. Diese vollautomatischen Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil,
daß sie zur automatischen Bildung des Musters eine aufwendige Programmschaltung
benötigen.
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Durch die Erfindung soll deshalb eine Vorrichtung geschaffen werden,
womit rechteckige Gegenstände so gestapelt werden können, daß der ganze Stapel einen
Zusammenhalt hat, ohne daß es dabei notwendig ist, die einzelnen Schichten mit verschiedenen
Mustern auszubilden und ohne daß es Schwierigkeiten gibt, wenn das Verhältnis Länge
zu Breite der Gegenstände derart ist, daß ohne besondere Maßnahmen beim Stapeln
selbständige Säulen entstehen würden, welche keinen gegenseitigen Zusammenhalt haben
würden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tisch
schrittweise über einen Winkel von 900 drehbar ist und daß die Anschlag-, Führungs
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und Fördermittel derart ausgebildet und angeordnet sind, daß jeweils eine im wesentlichen
quadratische Schicht gebildet wird, deren Mitte in einem Abstand von der Drehachse
des Tisches liegt. Man erreicht damit, daß die Gegenstände in Reihen herangeführt
und in Reihen auf der Platte zu einer Schicht aneinandergereiht werden können. Jede
Schicht wird in bekannter Weise durch das Wegziehen der Platte auf den Tisch bzw.
auf die sich schon auf dem Tisch befindenden Schichten abgelassen. Weil der Tisch
nun jeweils während oder nach jeder schrittweisen Abwärtsbewegung um 900 gedreht
wird, werden die exzentrisch in bezug auf die Drehachse orientierten Schichten beim
Absetzen auf die schon herabgelassenen Schichten in einer Lage auf diesen Schichten
angeordnet, in der die Gegenstände die Spalten zwischen den Gegenständen der sich
darunter befindenden Schicht überlappen. Der Stapel hat dadurch über den gesamten
Inhalt Zusammenhalt erhalten, obwohl sämtliche Gegenstände parallel zueinander und
in parallelen Reihen auf der Platte zu einer Schicht zusammengesetzt worden sind.
Die Schichten sind zwar etwas gegeneinander verschoben, weshalb der Stapel keine
glatten Außenflächen, sondern zurücktretende und hinausragende Teile hat. Außerdem
erreicht man mit dieser exzentrischen Lage der Schichten, daß sogar bei Gegenständen,
deren Länge z. B. des Zweifache der Breite beträgt, der gesamte Stapel dennoch einen
Zusammenhalt besitzt. Die exzentrische Lage braucht nur gering zu sein, muß jedoch
in jedem Fall derart sein, daß durch die Verdrehung um 90° kein Zusammenfallen von
Spalten zwischen Gegenständen der aufeinanderliegenden Schichten stattfindet, was
jedoch auf Grund der Abmessungen der Gegenstände leicht zu bestimmen ist. Gegebenenfalls
kann die exzentrische Lage einstellbar sein, z. B. durch die Einstellbarkeit des
Anschlages und der Führungsmittel, welche die Lage der Schicht bestimmen, bevor
diese auf den Stapel abgelassen wird, oder durch Verschiebung des Hubtisches in
bezug auf die verschiebbare Platte und die hinzugehörenden Führungsmittel.
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Gegenüber den bekannten automatischen Vorrichtungen mit einer Programmschaltung
arbeitet die Vorrichtung gemäß der Erfindung wesentlich einfacher, da sie nur einen
Schalter benötigt, der jeweils beim Absinken des Tisches um eine Lagenhöhe eine
gleichzeitige Drehung um 900 bewirkt.
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Die Verdrehung des Tisches um 900 kann jeweils in der gleichen Richtung
stattfinden, kann jedoch auch eine hin- und hergehende Drehbewegung sein.
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Die hin- und hergehende Drehbewegung wird in vielen Fällen bevorzugt
werden. Der Mechanismus zur Ausführung einer hin- und hergehenden Be wegung ist
einfacher als zum Ausführen einer schrittweisen Drehbewegung in einer Richtung.
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Außerdem erhält man bei verhältnismäßig schweren Gegenständen einen
Stapel mit größerer Standfestigkeit, - wenn immer hin- und zurückgedreht wird, als
wenn nur in einer Richtung gedreht wird.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt F i g. 1 einen Teil einer Stapelvorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2
und 3 den Mechanismus zum Verdrehen des Hubtisches in zwei verschiedenen Lagen und
F i g. 4 die Lage von zwei Schichten von Ziegeln auf einem Verladebrett.
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Fig. 1 zeigt einen Teil der Vorrichtung 1. Diese Vorrichtung ist
am oberen Ende mit einer umlaufenden Doppelkette mit Mitnehmern 2 versehen, welche
die von einem nicht gezeigten Förderband zugeführten Ziegel auf eine Platte 3 schieben
können, welche Platte verschiebbar im Rahmen gelagert ist. Auf diese Platte und
zwischen den Führungsorganen4 wird in dieser Weise eine Schicht von Ziegeln gebildet.
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Unterhalb der Platte 3 befindet sich eine Säule 5, welche in senkrechter
Richtung in einer Säule 6 geführt ist und nach oben bzw. nach unten bewegt werden
kann, wobei die absenkende Bewegung schrittweise stattfinden kann. Auf der Säule
befindet sich ein Tisch 7, welcher drehbar mittels eines Rollenlagers auf dem oberen
Ende der Säule befestigt ist.
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Mit einem an der Säule befestigten Druckzylinder 8 kann der drehbare
Teil des Tisches 7 um einen Winkel von 900 hin- und hergedreht werden. Auf dem Tisch
ist ein Verladebrett 9 angeordnet. Die erste Schicht von Ziegeln 10 wurde dadurch
auf das Verladebrett abgesetzt, daß die Platte 3 unter den Ziegeln herausgezogen
wurde. Das Verladebrett befindet sich dann nahe unterhalb der Platte. Nach Aufnahme
einer Schicht von Ziegeln geht der Tisch über eine Entfernung nach unten, welche
gleich der Höhe einer Steinschicht ist. Danach wird der Tisch mittels des Zylinders
8 um 900 gedreht, und anschließend wird die inzwischen auf der Platte 3 gebildete
nächste Schicht von Ziegeln durch Wegziehen der Platte 3 auf die jetzt um 900 verdrehte
Schicht, welche sich schon auf dem Verladebrett befindet, abgelassen. Der Tisch
geht dann wieder herunter und wird um 900 zurückgedreht, so daß die nächste Schicht
von Ziegeln, welche durch das Herausziehen der Platte 3 auf den Stapel abgelassen
wird, wieder einen Winkel von 900 mit der vorigen Schicht bildet.
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Wie aus F i g. 1 hervorgeht, ist die Mitte der Schicht von Ziegeln,
welche auf der Platte 3 gebildet wird, in geringer Entfernung neben der Drehachse
11 des Tisches angeordnet. Hiermit erreicht man, daß beim Drehen des Tisches um
900 die Ziegel jeweils in bezug auf die nächste Schicht derart verschoben werden,
daß eine Überlappung der Spalten zwischen den Ziegeln erhalten wird, wodurch der
Stapel einen Zusammenhalt erhält.
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In den F i g. 2 und 3 ist in einem Querschnitt gemäß der Linie II-II
von F i g. 1 der Mechanismus für die Verdrehung des Tisches 7 um jeweils 900 gezeigt.
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Tisch, Verladebrett und Ziegelschichten sind mit strichpunktierten
Linien über diese Figur projiziert.
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Fig. 2 zeigt die Lage des Tisches von Fig. 1 mit einer einzigen ZiegelschichtlO,
welche sich in der gleichen Lage wie die Schicht 10 in F i g. 1 befindet.
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Die Kolbenstange 12 des Zylinders 8, welche durch die Stütze 13 an
der Säule befestigt ist, greift mit dem Arm 14 an dem Tisch an. Wird jetzt durch
Betätigung des Zylinders 8 der Tisch 7 um 900 verdreht, so gelangt dieser Tisch
in die Lage, welche in Fig. 3 gezeigt ist, wobei die Ziegel in die ebenfalls in
dieser Figur gezeigte Lage gelangen. Die Linie 15 zeigt, wie die nächste Schicht
auf dieser verdrehten Schicht liegt.
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Fig.4 ist eine Aufsicht eines Verladebretts mit zwei Schichten von
Ziegeln. Aus dieser Figur geht klar hervor, daß sämtliche Spalten überlappt werden.
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Anstatt der konzentrisch mit der Säule vorgeseheilen Lage des Tisches
und der exzentrischen Lage der Ziegel, welche darauf abgelassen werden sollen,
ist
es auch möglich, den Tisch exzentrisch in bezug auf die Drehachse des Hubtisches
anzuordnen, in welchem Fall die Ziegel dennoch immer exzentrisch in bezug auf die
Drehachse liegen.
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Statt einer schrittweisen Hin- und Herverdrehung des Tisches kann
auch eine schrittweise Verdrehung in der gleichen Richtung erfolgen.
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Durch die einstellbaren Anschläge, welche die Schicht auf der Platte
3 bestimmen, kann die Lage der Schicht in bezug auf den Tisch und damit die Exzentrizität
in bezug auf die Drehachse geändert werden, wodurch eine Anpassung an die Abmessungen
der Gegenstände möglich ist. Auch der Endanschlag oberhalb der Platte 3, gegen welchen
Anschlag die erste Steinreihe bewegt wird, muß in diesem Zusammenhang einstellbar
sein, damit dafür gesorgt werden kann, daß sowohl Längs- als auch Quernähte überlappt
werden.
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Unter der erwähnten quadratischen Schicht ist eine solche Schicht
zu verstehen, die nicht exakt quadratisch sein muß, sondern infolge von Spielraum
zwischen den Ziegeln, Toleranzen der Ziegel bzw. Abweichungen des genannten Verhältnisses
von Länge zu Breite der Ziegel von einer quadratischen Form abweichen kann. Nicht
gemeint wird jedoch eine Schicht, deren Oberfläche derart rechteckig ist, daß bei
Verdrehung der Schicht um 900 diese nicht mehr auf die darunterliegende Schicht
paßt und Steine herunterfallen würden.
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Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Stapeln von rechteckigen Gegenständen
wie Ziegeln, die im wesentlichen gleiche Abmessungen haben, auf einem Verladebrett
od. dgl., welche Vorrichtung mit einem Hubtisch versehen ist, welcher schrittweise
jeweils über die Höhe einer Schicht der Gegenstände nach unten bewegt werden kann,
sowie mit einer oberhalb des Tisches vorgesehenen, waagerecht verschiebbaren Platte,
auf welcher mittels Anschlagorganen, Führungsmitteln und Fördermitteln aus den herangeführten
Gegenständen eine Schicht gebildet werden kann, und welche Platte vollständig unter
der Schicht herausgeschoben werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch über
einen Winkel von 900 schrittweise drehbar ist und daß die Anschlag-, Führungs- und
Fördermittel derart ausgebildet und angeordnet sind, daß jeweils eine im wesentlichen
quadratische Schicht gebildet wird, deren Mitte in einem Abstand von der Drehachse
des Tisches liegt.