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Vorrichtung zum Zuführen von aus Erntewagen auf den Boden entladenem
landwirtschaftlichem Gut Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von
aus Erntewagen auf den Boden entladenem landwirtschaftlichem Gut, wie gehäckseltem
Stroh, Grünfutter u. dgl., an einen Abgabeförderer, insbesondere Fördergebläse,
unter Verwendung eines das Gut an den Abförderer bzw. die Ansaugöffnung des Gebläses
heranführenden endlosen Kratzerförderers.
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Zum Abladen von Erntewagen ist eine Einrichtung (USA.-Patentschrift
954171) mit einem endlosen Kratzerförderer bekannt, der um eine ortsfeste horizontale
Achse schwenkbar ist und das Erntegut vom Heuwagen zunächst auf einen vor dem Fördergebläse
angeordneten Transportwagen mit umlaufendem Rollboden abzieht, der es dann dem Fördergebläse
zuführt. Diese bekannte Einrichtung ist nur zum Abladen von Erntewagen geeignet,
nicht aber zum Zuführen von durch Erntewagen auf den Boden entladenem landwirtschaftlichem
Gut, wie gehäckseltem Stroh, Grünfutter u. dgl. Die bekannte Vorrichtung hat weiter
den Nachteil, daß sie besonders durch die Anordnung eines mit dem endlosen Kratzerband
zusammenwirkenden Wagens mit Rollboden konstruktiv aufwendig und umständlich im
Gebrauch ist, da das Gut vom Erntewagen zunächst auf diesen Rollbodenwagen abgezogen
und erst von dort mittels eines eingeschalteten Rollbodens dem Fördergebläse zugeführt
werden kann. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß beim Entladen
des Erntewagens auf den Zwischenwagen mit Rollboden Erntegut unvermeidlich auf den
Boden fällt und dieses auf dem Boden befindliche Gut gesondert in Handarbeit aufgenommen
und erst dann dem Fördergebläse zugeführt werden kann.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung (USA.-Patentschrift 2 644
723) ist an einem Fördergebläse ein an ihm um eine ortsfeste horizontale Achse schwenkbar
angebrachtes endloses Förderband vorgeschaltet.
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Da hier das Förderband gleichfalls um eine ortsfeste Achse schwenkbar
ist, kann am Boden liegendes Gut nicht unmittelbar aufgenommen werden; es müßte
vielmehr erst auf das Förderband z. B. in Handarbeit aufgeworfen werden, ehe es
von diesem dem Fördergebläse über eine zwischengeschaltete Schurre zugeführt werden
kann.
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Bei einem anderen bekannten fahrbaren Ladegerät (USA.-Patentschrift
2 696 289) ist ein nach allen Richtungen hin schwenkbares Förderband vorgesehen,
das jedoch zum Beladen anderer Fahrzeuge dient, wobei das zu ladende Gut, wie Sand
od. dgl., durch ein dem Transportband vorgeschaltetes Becherwerk zugeführt wird.
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Schließlich ist noch ein fahrbarer Torfsodensammler mit einer Mehrzahl
nebeneinanderliegenden Elevatoren bekannt (deutsches Patent 849 827), wobei jeder
Elevator zwecks Anpassung an die Bodenunebenheiten mit der festen Konstruktion des
Querförderers über ein allseitig bewegliches Element verbunden ist.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der das beispielsweise von Erntewagen auf den Boden abgeworfene,
mehr oder weniger gehäufte und ausgebreitete Erntegut, beispielsweise gehäckseltes
Stroh, Grünfutter u. dgl., in einfacher Weise und ohne zusätzliche Handarbeit unmittelbar
einem Fördergebläse zuzuführen ist, wobei die Vorrichtung einen großen Lagerbereich
erfassen soll.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
dadurch erfindungsgemäß gelöst, daß das Abgabeende des Kratzerförderers am Abförderer
durch ein Kreuzgelenk nach allen Seiten schwenkbar und gegebenenfalls der Höhe nach
verstellbar sowie im Abstand veränderlich abgestützt ist und das andere, mit einer
Handhabe versehene Ende des Kratzerförderers von einem Seilzug gehalten ist.
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Dabei kann vorteilhaft zur Vereinfachung der Bedienung dieser Vorrichtung
der Seilzug unter dem Einfluß eines Gegengewichtes stehen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet eine sehr einfache
Beschickung eines Abgabeförderers, insbesondere Fördergebläses, mit Häckselfutter,
Stroh, trockenem, halbtrockenem oder sonstwie beschaffenem Grünfutter, ohne daß
hierzu größerer menschlicher Kraftaufwand notwendig ist und wobei ferner die Beschickung
in kürzester Zeit mit erwünschter Gleichmäßigkeit erfolgen kann. Demgemäß ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung besonders beim Beschicken von Unterdachtrocknungsanlagen
geeignet, wo das Futter mit dem Feldhäcksler
od. dgl. geborgen wird
und demgemäß mit dem Häckselwagen auf den Hof kommt. Solche Häckselwagen werden
mechanisch geleert und stehen danach bereits für die nächste Abfuhr bereit. Der
vom Feldhäcksler abgeworfene Häckselhaufen kann von einer Person mühelos in kurzer
Zeit abgefräst werden, wobei das Fördergebläse bei Beschickung mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine sehr gleichmäßige und stetige Belastung erfährt, was sich auf die
Lebensdauer und vor allem auf den Kraftbedarf des Fördergebläses günstig auswirkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ferner zum Füllen von Gärfutterbehältern (Silo)
mit Grünfutter geeignet. Sie ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Gesamtanordnung einer
Fördervorrichtung; F i g. 2 zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht als fahrbare
Vorrichtung; F i g. 3 ist eine Draufsicht der Ausführungsform nach Fig. 2; F i g.
4 zeigt die Vorrichtung in der Ansicht in Richtung des Pfeiles P der F i g. 2.
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Die Fördervorrichtung besteht aus einem Fördergebläse G und einem
das Gut zuführenden Kratzförderer.
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Die Leitung L des Fördergebläses G führt zu einem in der Zeichnung
nicht näher dargestellten Speicherraum. Im Bereich des--Fördergebläses G ist ein
elektrisch angetriebener Kratzförderer derart angeordnet, daß das von diesem erfaßte
Gut in Richtung auf die Aufnahmeöffnung A des Fördergebläses G geführt wird.
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Der Kratzförderer hat zwei im Abstand zueinander liegende Umlenkrollen
1, 1', über welche ein Fördermittel 2, wie ein Gummigewebeband, endlos geführt ist.
Das Fördermittel 2 hat auf seiner Außenseite im Abstand voneinander liegende bewegliche
Zinken 3.
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Als Tragrahmen des Förderers ist ein Vierkantrohrrahmen od. dgl. vorgesehen,
der etwa im Bereich der Höhe der Drehachsen der beiden Rollen 1, 1' angeordnet ist.
Das Gewebeband kann stets die richtige Spannung erhalten, indem der axiale Abstand
der beiden Rollen 1, 1' mittels einer Spindel 5 zueinander verstellt wird.
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Mit 6 ist ein Gleitschuh bezeichnet, welcher an der Unterseite des
Rahmens 4 vorgesehen ist. Am freien Ende des Rahmens 4 befindet sich ein Führungsteil
4' mit Handhabe 4" in Form eines Handgriffes. An dem Handgriff befindet sich ein
Druckschalter 7 für den Elektromotor 8, der z. B. im Bereich oberhalb der vorderen
Umlenkrolle 1 auf einem Gestell 8' befestigt ist. Über ein Vorgelege 9 wird die
Drehzahl des Elektromotors in gewünschter Weise untersetzt. Damit der Kratzförderer
in bezug auf das Fördergebläse G in den richtigen Abstand gebracht werden kann,
ist eine zwischen Kratzförderer und Gebläse G wirksame Spindel 10 vorgesehen. Die
Höhenverstellung des Kratzförderers geschieht über das Kreuzgelenkig, welches an
einer senkrechten Führungsstange 12 des Gebläses in gewünschter Höhe fixiert werden
kann. Das Kreuzgelenk 11 ermöglicht eine beliebige Verschwenkbarkeit des Fräsbandes
nach der Seite und der Höhe.
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Um eine leichte Bedienung des Fräsbandes zu ermöglichen, steht dieses
unter dem Einfluß eines Gegengewichtes 14, dessen Seill3 über eine Umlenkrolle 13
a geführt ist. An der Handhabe 4" des Kratzförderers befindet sich eine höhenverstellbare
Stütze
15, mittels welcher die Vorrichtung im Bedanfsfall aufgesetzt werden kann.
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Die Ausführung der F i g. 2 und 3 stimmt in allen wesentlichen Teilen
mit der F i g. 1 überein, lediglth mit dem Unterschied, daß diese Ausführung der
Fördervorrichtung fahrbar ausgebildet ist, indem das Gebläse G mit dem Leitrohr
L auf den Rollen 16, 17 fahrbar ist, wobei die Gebläseeinheit einschließlich der
Zubehörteile auf einem Gestellrahmenl8 angeordnet ist. Auch die höhenverstellbare
Stütze 15 ruht auf einer Rolle 19. Des weiteren ist ein Stützbock 20 als Träger
der Rolle 13 a am Untergestell 18 des Gebläses befestigt.
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Das Gewebeband des Kratzförderers läuft gels F i g. 2 zwischen seitlichen
Schutzgittern 21, 22 kiwi.
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Auf dem Gewebeband sind bei diesem Ausführuu -beispiel die Zinken
3 paarweise nebeneinander, alalo quer zur Transportrichtung 23 angeordnet. Die A"-ordnung
ist so gewählt, daß die Zinken (vgl. F i nach hinten, also entgegengesetzt zur Transportric
W-tung23 in Richtung des Pfeiles 25 ausweichen. diesem Zweck sind die Zinken an
einer auf dem endlosen Band 2 befestigten Lasche 24 angelenkt. Die Zinken sollen
beim Umlaufen um die Rollen 1, 1' in die nach hinten geklappte Lage einschwenken,
so IJ3 sie etwa an ihnen haftendes Erntegut leicht abgeben.
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Damit die Zinken selbsttätig in die nach hinten gt klappte Lage gelangen,
ist ein besonderer Umleger 26 vorgesehen. Dieser Umleger ist bei 27 auf dem Band
mittels eines Bolzens und einer Lasche beweglich befestigt und konvex gekrümmt oder
bogen mig nach oben hin ausgewölbt, damit er sich beim Umlauf um die Rolle 1 bzw.
1' der Krümmung der Rolle anpassen kann. Das freie vordere Ende 26' des Umlegers
26 greift mit einer quer zur Förderrichig 23 liegenden Strebe oder einem Finger
26" vor das kippbar gelagerte Zinkenpaar 3. Beim Umlaufen der Umleger 26 über die
Rollen 1 bzw. 1' bewegen sich die Umleger 26 relativ zum Gummiband 2, und zwar derart,
daß sie gegenüber dem Gummiband 2 etwas zurückbleiben. Hierdurch drückt der quer
zu dem Zinkenpaar 3 liegende Arm 26" des Umlegers 26 auf die Zinken und zieht diese
in Richtung des ms 25, so daß die Zinken die beabsichtigte Beweg entgegengesetzt
zur Förderrichtung 23 ausführen und sich beim Umlauf um die Rollen in eine in Fig.
2 eingezeichnete Lage begeben.
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Ferner können die Zinken federnd gelagert sein, oder es können andere
Kippeinrichtungen vorgesehen werden.
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Wie aus F i g. 3 ersichtlich, sind die Zinkenpaare, in Draufsicht
auf das Förderband auf das Gewel;eband 2 gesehen, gegeneinander versetzt angeorduet,
so daß ein möglichst breiter Gutstreifen von den Zinken erfaßt wird. Die von den
Zinken ausgeführte Kippbewegung nach hinten hat insbesondere im Bereich des Gebläses
G den Vorteil, daß etwa an den Zinken befindliches Erntegut von den frei nach hinten
ragenden Zinken infolge der Wirkung des Luftsoges von diesen abgezogen wird, so
daß sich die Zinken selbst reinigen.
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An Stelle eines Gewebebandes kann selbstverständlich auch eine Kette
angewandt werden, und es ist ohne weiteres denkbar, daß auch der Gewichtsausgleich
noch durch andere Mittel als durch die im Ausführungsbeispiel gezeichnete Einrichtung
mittels Seil 13, Rolle 13 a und Gegengewicht 14 vorgenommen wird.