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Transportfahrzeug mit Greif- und Hebegerät für Kabeltrommeln Die Erfindung
bezieht sich auf ein Transportfahrzeug mit Greif- und Hebegerät für Kabeltrommeln,
bei dem auf beiden Seitenträgern eines zwischen seinen Achsen im Grundriß U-förmigen
Fahrzeuges zwischen den Fahrzeugachsen feststehende Ständer mit Hub schlitten angeordnet
sind, gegebenenfalls mit hydraulischer Hubvorrichtung.
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Bekannt sind derartige Fahrzeuge, bei denen zum Anheben der Kabeltrommeln
eine Tragachse von Hand durch die Trommelnaben gesteckt werden muß, damit die Trommel
durch die von Hand getriebenen Hubschlitten angehoben und dann auf der Tragachse
hängend transportiert werden kann. Für Trommeln von 20 bis 40 t und mehr Gewicht
bedeutet das Einführen und spätere Wiederherausnehmen der schweren Tragachse eine
schwierige und gefährliche Handarbeit, zu der mehrere Leute erforderlich sind.
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Bei anderen Transportfahrzeugen für Kabeltrommeln sind am Ende eines
über die Hinterräder überhängenden Tragbodens in Längsrichtung des Fahrzeuges verfahrbare
hydraulische Hubwerke vorgesehen, die eine durch die Kabeltrommel von Hand hindurchgeführte
Achse erfassen und anheben, worauf dann die hydraulischen Hubwerke nach dem Vorderteil
des Wagens verfahren werden und dann die Kabeltrommel auf dem Boden des Wagens absetzen.
Auch hierbei bedingt das Durchstecken einer Tragachse eine gefährliche Handarbeit
mehrerer Leute, und die beiden hydraulischen Hubwerke ruhen nur auf einer schmalen
Spur und sind nicht gegeneinander abstützbar, so daß sie leicht gegen die Kabeltrommel
kippen können. Beim Transport werden ferner die Ränder der auf dem Fahrzeugboden
ruhenden Trommeln beschädigt.
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Beide Transportfahrzeuge sind daher nur für kleine Kabeltrommeln
verwendbar und erfordern außer dem Fahrer noch weitere Bedienungsleute für das Auf-und
Abladen der Kabeltrommeln.
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Für Vorrichtungen, die im wesentlichen nur zum Auf- und Abwickeln
eines Kabels auf eine Trommel dienen, sind Tragständer mit je einem höhenverstellbaren,
in die Kabeltrommel einführbaren Tragzapfen bekannt, wobei aber die Tragzapfen in
den Ständern nicht axial verschiebbar sind. Zum Einführen der Tragzapfen in die
Naben der Kabeltrommeln müssen daher die beiden Ständer mittels einer weit unterhalb
der Trommelachse die beiden Ständer verbindenden Schraube gegeneinander verstellt
werden, und die Ständer laufen zu diesem Zweck auf Rollen. Solche Ständer sind aber
für Transportfahrzeuge für schwere Kabeltrommeln nicht brauchbar, weil sie nicht
genügend standfest sind.
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Die Erfindung bezweckt, ein Transportfahrzeug für sehr schwere Kabeltrommeln
von 20 bis 40 t und mehr Gewicht zu schaffen, das für das Auf- und Abladen der Trommeln
und Weitertransportieren gegebenenfalls nur durch den Fahrer bedient zu werden braucht,
und bei dem die Umfangsräder der Kabeltrommeln beim Transport nicht beschädigt werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportfahrzeug der oben angegebenen
Art, und das Wesentliche besteht darin, daß als Greifer auf jeder Fahrzeugseite
ein kurzer, gegenüber dem Fahrzeugrahmen axial beweglicher, in eine Metallnabe der
Trommel einführbarer und zurückziehbarer waagerechter Dorn vorgesehen ist, der auf
einem waagerechten Führungsschlitten oder in einer Nabe des Fahrzeuges oder in einem
oder zwei in einem lotrechten Führungsschlitten gelagerten Lenkerparallelogrammen
gelagert ist, und daß der Dorn nebst seiner Lagerung durch den Hubschlitten oder
Hubstempel heb- und senkbar ist.
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Dies hat den Vorteil, daß mit einer solchen Vorrichtung schwerste
Kabeltrommeln vom Boden abgehoben und wieder gesenkt werden können, wobei die Umfangsränder
der Kabeltrommeln während der Fahrt nicht beschädigt werden, daß ferner die angehobenen
Trommeln nach beliebigen Orten transportiert und wieder abgesetzt werden können,
daß ferner das Einführen der Dorne in die Trommelnabe bequem und gefahrlos ist,
weil die Dorne dauernd vom Fahrzeug getragen sind und nicht durch Menschenkraft
bewegt werden müssen. Das Fahrzeug kann ferner einschließlich Hubvorrichtung bei
Vorsehung hydraulischer Hubwerke vom Fahrer allein bedient werden, indem dieser
zunächst das Fahrzeug rückwärts so verfährt, daß die Kabeltrommel zwischen die beiden
Hubwerke kommt, worauf dann die Hubwerke so geschaltet werden, daß zunächst die
Dorne in die Naben der Kabeltrommel eingreifen und dann die Trommel anheben.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die den Dorn
tragenden lenker an einem in lotrechter Richtung in einem Ständer des Fahrzeuges
verfahrbaren Führungsschlitten angelenkt sind und ein an diesem Schlitten angelenktes
hydraulisches oder mechanisches Triebwerk an einem Wimkelhebel eines Lenkers oder
Lenkerpaares angreift, um den zugehörigen Dorn in die Trommelnabe einzuführen und
wieder zurückzuzie hen: - Dies ergibe eine schr einfache wassgerechte Verschiebung
der Dorn und insbesondere bei hydraulischem Antrieb kann dieser bequem, schnell
und gefahrlos vom Fahrersitz aus gesteuert werden, so daß der Fahrer nicht in den
Bereich der schweren Trommel gerät.
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Mit Vorteil greift der Hubschlitten oder hydraulisch angetriebene
Hubstempel jeder Fahrzeugseite unmittelbar unter den zugehörigen Dqrn 9der seine
waagerechte Führung und wirkt über die Lenker auch hebend und senkend auf den lotrecht
geführten Schlitten, an dem der oder die Lenkerparallelogramme angelenkt sind. Hierdurch
kann beim Verschwenken des Dornes zu seinem Einführen in die Trommelnabe und Zurückführen
der in lotrechter Richtung geführte Schlitten näch oben und unten bequemFausweichen,
und die Lenkerparallelogramme werden nicht durch das Gewicht der Kabeltrommel, sondern
nur mit dem durch das Gewicht- der Kabeltrommel ausgeübten Kippmoment belastet,
da das Gewicht der Kabeltrommel selbst unmittelbar durch den Hubschlitten oder Hubstempel
aufgenommen wird.
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Die lotrecht geführten Schlitten für die Lenker tragen zweckmäßig
Rollen, die in lotrechte U- oder H-Profile des Ständers eingreifen, so daß die Führung
leichtgängig und gegen Verschmutzung unempfindlich ist.
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Eine weitere vorteilhafte- Ausführungsform ergibt sich- wenn die
auf dem im Grundriß nach hinten U-förmigen Boden des Fahrzeuges stehenden Ständer
am oberen Ende durch ein im Grundriß ebenfalls U-förmiges Quergerüst gegeneinander
und gegen das Gerippe des Führerhauses abgestützt sind. Dies hat den Vorteil, daß
die auf die Dorne durch die Last der Kabeltrommel auf die Ausleger des Bodens und
die Ständer ausgeübten hohen Verwindungsmomente durch den Boden und seine hinteren
Ausleger und das obere Quergerüst mit Sicherheit aufgenommen werden können.
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Die Dorne tragen zweckmäßig an den den Trommelnaben zugewandten Enden
Anschläge, um einen Teil der Kippmomente aufzunehmen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Querschnitt durch das Traggerüst eines Fahrzeuges mit
hydraulischen Hubvorrichtungen und hydraulisch antreibbaren, in Lenkerparallelogrammen
von lotrechten Schlitten gelagerten. Dornen, von hinten gesehen, wobei die Dorne
in Naben einer Kabeltrommel eingrefen, und Fig. 2 einen Teilschnitt dazu mit zurückgezogenen
Dornen.
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Gemäß fig. 1 und 2 sind an einem Fahrzeung mit ver windungssterfem,
gegebenenfalls als Hohlkörper ausgebildentem Boden 2 mit nach hinten gerichteten
seitlcihen Auslegern 3, die gegebenenfalls auch als Hohlkörper ausgebildet sind,
seitlcihe senkrechte aus je zwei U oder H-Profilen 5 nebst im Grundriß U-förmiger
Unnantelung 5' betehende Ständer 4 vorgesehen, wober die U- oder, H-Profile als
Führun-
gen für die Rollen 6 für von in lotrechter Richung verfhrbaren Schlitten
7 dienen. Die Ständer 4 beider Fahrzeugseiten sind am oberen Ende durch in Längsrichtung
des Fahrzeuges verlaufende Träger 3' und eine Querträger 2' also ein-U-förmiges
Gerüst änhlich dem Gerüst 2, 3, miteinander und mit dem Genppe des F2hrenhauses
des Fahrzeuges zwecks Abstützung verbunden. An den frei nach oben und unten verfharbaren
Schlitten 7 sind Lenker 8 in Form von lenkerparalleolgrammen auf der Vorder- und
Hinterseite der Schlitten angelenkt, die an ihrem unteren Ende Dorne 9 mittels eines
Beschlages 10 angelenkt tragen, deren vordere Enden 11 gleichzeitig als Anschläge
an den Stahlnaben 12 einer anzuhebenden Kabeitrommel 13 dienen. Zwischen den beiden
Wangen des Schlittens 7 ist ein doppeltwirkendes hydraulisches Triebwerk 14 an einer
Achse 15 angelenkt, dessen Kolbenstange 18 an einem Hebel 17 des Drehzapfens 18
eines Lenkerpaares angreift, um den Dorn 9 in die Nabe 12 der Kabeltrommel einzufuhren
und wieder zurückzuziehen.
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Der Dorn 9 bzw. sein Beschlag 10 gleitet nach Art eines Schlittens
auf dem Kopf l9 der Kolbenstange20 eines doppeltwirkenden hydraulischen Antriebes
21, der auf dem Ausleger 3 jeder Fahrzeugseite gelagert ist. Die Kolbentriebe 19,
20,21 tragen somit über den Beschlag 11 und die Lenkerparallelogramme 8 auch die
in senkrechter Richtung frei verfahrbaren Schlitten 7 und nehmen das Gewicht der
Trommel 13 unmittelbar auf, so daß die Lenker 8 nur das durch die Trommel auf -
die Dorne 9 ausgeübte Kippmoment aufzunehmen brauchen.
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Zum Aufnehmen einer Trommel fährt das Fahrzeug 2, 3 nach rückwärts,
so daß die Trommel 13 mit ihren Naben 12 in den Bereich der zugespitzten Dorne 9
gelangen. Alsdann werden die Dorne 9 nebst Schlitten 7 durch die Hubwerke 19 bis
21 in eine zur Höhenlage der Naben 12 passende Höhe gehoben und darauf die Dqrne
9 über Lenker 8 und 17 durch die hydraulischen Antriebe 14 in die Naben 12 eingeschwenkt
und darauf die Dornel2 nebst Schlitten7 durch die Hubwerke 19, 20, 21 etwa 10 bis
20 cm angehoben.
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Nachdem das Fahrzeug mit der Kabeltrommel 13 nach dem gewünschten
Platz gefahren ist, werden die Dorne 9 durch die Hubwerke 19, 20, 21 gesenkt und
die Dorne durch die Triegwerke 14 in die in Fig. 2 dargestellte Lage zurückgeschwenkt,
so daß die Trommel 13 vom Fahrzeug freikommt.
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Statt der hydraulischen Triebwerke 19, 20, 21 und 14 können auch
Schraubentriebwerke od. dgl. vorgesehen sein, die zweckmäßig über Zahnradgetriebe
und gegebenenfalls biegsame Wellen vom Führerhaus des Fahrzeuges aus-antreibbat
und steuerbar sind.