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Hydraulische Presse zum Formen eines Werkstückes aus organischem plastischem
Material auf genau gleiche Dicke Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse
zum Formen eines Werkstückes aus organischem, plastischem Material auf genau gleiche
Dicke mit einer feststehenden und einer beweglichen Platte und einer an einer der
Platten angebrachten, durch die Plattenbewegung betätigten Fühlvorrichtung.
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Bei einer bekannten Mehrstufenpresse sind zur Steuerung und gegenseitigen
planparallelen Ausrichtung der einzelnen Preßplatten zwischen diesen pneumatische
Druckdosen eingeschaltet. Den Druckdosen ist je ein Auslaßventil zugeordnet, wobei
die Auslaßventile durch parallel an der Preßplatte angeordnete Steuerschienen schließbar
sind, wenn zwei benachbarte Preßplatten in planparalleler Ausrichtung zueinander
liegen. Wenn sämtliche Auslaßventile durch die Steuerschienen geschlossen sind,
wird ferner in den Druckdosen der maximale Preßdruck erzeugt. Diese Steuereinrichtung
hat den Nachteil, daß sie verhältnismäßig teileaufwendig und kostspielig ist und
außerdem die Mehrstufenpresse bzw. die einzelnen Preßplatten nicht vor einer Überlastung
bzw.
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Verformung durch zu große Drücke schützt. Zum Pressen von Werkstücken
mit sehr großer Genauigkeit, die außerdem beim Fertigpressen einen vorbestimmten
Preßdruck fordern, ist diese Einrichtung daher kaum geeignet.
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Es ist ferner eine Regelvorrichtung für eine hydraulische Presse
bekannt, bei der die Arbeitswege der Preßwerkzeuge durch Ventile mit Hilfe elektrischer
Kontakte gesteuert werden. Diese Presse weist eine bewegliche untere und eine starre
obere Preßplatte auf. Beide Preßplatten sind durch ein Gelenk miteinander verbunden,
das zur Einschaltung des Preßvorganges von Hand zu bewegen ist und dabei den elektrischen
Kontakt eines Steuermotors für einen hydraulischen Kreis schließt. Die eigentliche
Steuerung des Preßvorganges wird nach dem Schließen des erwähnten Kontaktes durch
eine Relaisschaltung bewirkt. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß
keine Vorkehrungen zur planparallelen Ausrichtung der Preßplatten vorgesehen sind
und der durch die Relaisschaltung zeitlich festgelegte Preßvorgang keine individuelle
Anpassung an die Preßlinge ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Presse
zum Formen eines Werkstückes aus organischem, plastischem Material auf genau gleiche
Dicke zu schaffen, die während des Preßvorganges eine genau planparallele Ausrichtung
der Preßplatten gewährleistet und beim Erreichen dieser Parallelität einen vorbestimmten
niedrigen Druck als
den Schließdruck aufrechterhält, bei dem das Werkstück fertiggepreßt
wird.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß beiderseits
des Preßlings an der einen Platte je eine leistenförmige, über die Länge des Preßlings
durchgehende Lehre für die Dicke des Enderzeugnisses und an der anderen Platte je
eine mit der zugehörigen Lehre zusammenarbeitende Fühlvorrichtung angebracht ist
und daß bei Anzeige des festen Anliegens an beiden Lehren ein niedrigerer Druck
als der Schließdruck, bei Nichtanliegen an der einen oder an beiden Lehren dagegen
der Schließdruck eingeschaltet wird. Die auf gegenüberliegenden Seiten der einen
Preßplatte angebrachten Fühlvorrichtungen gewährleisten die Parallelität der Preßplatten
in der Weise, daß beim Ansprechen nur der einen Leiste mit dem dazugehörigen Fühler
die Presse veranlaßt wird, die Preßplatten mit höherem Druck einander zu nähern,
bis auch die andere Leiste mit zugeordnetem Fühler anspricht. Daraufhin wird der
Druck herabgesetzt. Das gleiche trifft zu, wenn die Preßplatten sich parallel öffnen,
wobei zwecks Wiederschließens der Preßplatten der höhere Druck eingeschaltet wird.
Durch die erfindungsgemäße Steuereinrichtung wird erreicht, daß Preßlinge mit einer
Dickentoleranz von etwa 0,008 mm genau hergestellt und in der Presse beträchtliche
Kräfte
aufgebracht werden können, ohne daß die Gefahr besteht, daß dadurch die eine oder
andere Preßplatte dauerhaft verformt wird. Der Preßdruck gegen die Lehren oder Seiten
überschreitet ferner niemals das Maß, das notwendig ist, um die bewegliche Platte
in eine zu der festen Platte parallele Lage zu bringen. Die mit der erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung versehene hydraulische Presse kann ferner zum Pressen von Werkstücken
mit oder ohne Wärmezufuhr eingesetzt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht der hydraulischen Presse gemäß der
Erfindung; F i g. 2 ist ein waagerechter Schnitt in vergrößertem Maßstab nach Linie
2-2 der F i g. 1, wobei Teile weggebrochen sind; Fig. 3 ist eine Teilansicht ähnlich
der Fig. 2, in vergrößertem Maßstab; F i g. 4 ist ein Teilschnitt in vergrößertem
Maßstab nach Linie 4-4 der Fig. 2; Fig. 5 ist ein senkrechter Teilschnitt nach Linie
5-5 derFig.4; F i g. 6 ist ein vereinfachtes Schema des hydraulischen Kreises und
der elektrischen Schaltung der Presse; Fig. 7 ist eine schematische Darstellung,
welche eine Möglichkeit der Plattenverformung veranschaulicht, die sich in bekannter
Weise bei der Anwendung von übermäßig hohen Formungsdrücken ergibt; Fig. 8 ist eine
der F i g. 7 ähnliche Darstellung, die eine weitere Möglichkeit der Plattenverformung
veranschaulicht.
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Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit einer Presse beschrieben,
die zum Herstellen einer Kautschukdruckplatte mittels einer Matrize aus wärmehärtbarem
Kunststoffmaterial und einer Typenform, einem Galvano- oder einem Zink- oder anderen
Original geeignet ist.
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Die dargestellte Presse, auf welche die Steuerung gemäß der Erfindung
angewendet wird, ist von üblicher Ausführung und hat einen Sockel 10, der ein Paar
Seitenplatten 11 trägt, die zwischen sich eine obere ortsfeste Platte 12 abstützen,
an deren Unterseite eine beheizte Platte 1L3 befestigt ist. Die ortsfeste beheizte
Platte 1L3 ist, wie aus Fig. 5 ersichtlich, mit Bohrungen versehen, um einen Durchgang
zu zu schaffen, der aus einer Dampfleitung: mit Wasserdampf gespeist wird. Es kann
auch statt dessen eine elektrische Heizeinrichtung oder eine Beheizung mit heißem
Öl verwendet werden.
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Zwischen den Seitenplatten 11 trägt der Sockel 10 einen senkrechten
Hauptzylinder 16, dessen oberes Ende offen ist und einen in senkrechter Richtung
bewegbaren Hauptstempel 18 trägt. Dieser Stempel trägt die bewegliche Platte 19,
auf welcher eine beheizte Platte 20 angeordnet ist. Wie die ortsfeste beheizte Platte
13 ist auch die sich bewegende beheizte Platte 20 mit Bohrungen versehen, um einen
Durchgang 21 (Fig. 5) zu schaffen, der aus einer Dampfleitung 22 mit Wasserdampf
gespeist wird.
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Die Beheizung der Platte 20 kann auch auf andere Weise erfolgen. Jede
der beheizten Platten 13 und 20 hat vorzugsweise eine ebene rechteckige Form. Der
Dampf wird den beiden Platten unter solchem Druck zugeführt, daß die Platten zum
Vulkanisieren oder Verfestigen des jeweils zu pressenden Materials auf der richtigen
Temperatur gehalten werden.
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Der Stempel 18 wird durch übliche Eckführungen 25 an den Seitenplatten
IM geführt. Die Seitenplatten tragen weiterhin einen vorderen Tisch 26, dessen obere
Fläche stets mit der oberen Fläche der beheizten Platte 20 fluchtet, d. h.> er
ist an der sich bewegenden Platte 19 befestigt und bewegt sich mit ihr nach oben
und unten.
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Der Tisch 26 trägt eine Rollplatte 28, die von der Oberseite des
Tisches 26 auf die Oberseite der beweglichen beheizten Platte 20 vermittels Handgriffen
29 hin- und herbewegbar ist, die an den vorderen Ecken der Platte 28 befestigt sind.
Eine von Hand auslösbare Sperre 30 ist an der Vorderseite des Tisches 26 vorgesehen,
um die Rollplatte 28 auf dem Tisch 26 in ihrer voll zurückgezogenen Stellung zu
halten.
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Es sei angenommen, daß die Kautschukdruckplatte mittels einer Matrize
M, die aus einem sich in der Wärme verfestigenden Kunststoff besteht, hergestellt
werden soll. Diese Matrize M kann vorher auf der Presse mittels dem Zink-, Galvano-
oder Typen-Original (nicht dargestellt) hergestellt werden. Die Matrize M (Fig.5)
wird mit der Rückseite nach unten auf die Rollplatte 28 aufgelegt, die zu diesem
Zeitpunkt auf den Tisch 26 herausgezogen ist, damit sie bequem beladen werden kann.
Die Rollplatte ist in dieser Lage durch die Sperre 30 am vorderen Ende des Tisches
gehalten.
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Leisten 32, die als Lehren dienen und in zwei Gruppen angeordnet
sind, deren jede der richtigen Dicke entspricht, werden dann ausgewählt. Diese Leisten
oder Lehren 32 haben jeweils die Form von langen flachen Metallstreifen von vorbestimmter
Dicke, die zu zwei Gruppen gleicher Höhe oder Dicke aufgebaut werden. Die Leisten
sind so angeordnet, daß ihre Enden zwischen den beheizten Platten 13 und 20 an der
Vorderseite der Presse vorstehen. Die Auswahl von Leisten 32 mit der richtigen Dicke
ist sehr wichtig und wird dadurch bestimmt, daß der Boden der Matrize M zu der gewünschten
Plattendicke hinzugefügt wird, und zwar unter Berücksichtigung eines zusätzlichen
Maßes für die Dicke des Hollandtuches oder eines anderen Abdeckblattes, das nachfolgend
verwendet wird, falls dieses Hollandtuch nicht über den Leisten zusätzlich zu dem
Werkstück angeordnet wird. Ein zusätzliches Dickenmaß sollte vorgesehen sein, um
Änderungen in den Abmessungen der Materialien zwischen dem warmen und dem kalten
Zustand auszugleichen. Die Leisten bzw. Gruppen von Leisten werden dann auf gegenüberliegenden
Seiten der Rollplatte 28 längs ihrer Seitenränder und in einer solchen Lage angeordnet,
daß ihre Enden zwischen den beheizten Platten 13 und 20 zu der Bedienungsperson
hin vorstehen.
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Ein Preßling aus einer Lage aus vulkanisiertem Kautschuk R wird dann
auf eine Große zugeschnitten, die gerade ausreicht, um die Druckfiäche der Matrize
M vollständig zu bedecken. Die Art des vulkanisierbaren Kautschuks oder Gummis wird
durch die Art der Typenform oder des Originals (nicht dargestellt), die zu bedruckende
Fläche, die Art der zu verwendenden Druckfarbe und die Dauer des Preßvorganges bestimmt.
Dieser zugeschnittene Kautschukpreßling wird, nachdem gegebenenfalls das Hollandtuch
entfernt worden ist, dann auf die Druckfläche der Matrize M auf der Rollplatte 28
gelegt. Weitere Füllstücke können dann auf der Kautschuklage
angeordnet
werden, wenn ein größeres Kautschukvolumen erforderlich ist, was von der Ausführung
der Matrize oder der Kopie abhängt.
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Ein Hollandtuch oder eine andere Abdeckschicht C wird dann über die
Kautschuklage R angeordnet.
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Üblicherweise erstreckt sich dieses Hollandtuch C oder eine andere
Abdeckschicht über beide Gruppen von Leisten 32.
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Die Sperre 30 wird dann ausgelöst und die so beschickte Rollplatte
28 in die Presse auf die Oberseite der unteren beheizten Platte 20 geschoben. Der
Bedienende läßt dann ein Druckmittel in den Zylinder 16 ein, um den Hauptstempel,
die bewegliche Platte 19 und die beheizte Platte 20 nach oben zu bewegen. Die Presse
wird geschlossen, und es wird ein Druck allmählich angelegt, bis die Gruppen von
Leisten 32 erfaßt werden, was durch Befühlen ihrer Enden bestimmt wird, die zwischen
den beheizten Platten vorstehen. Der Druck auf die Leisten 32 wird aufrechterhalten,
bis die Vulkanisation beendet ist woraufhin die Presse geöffnet und die fertige
Kautschukdruckplatte herausgenommen wird.
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Der verwendete Enddruck der Presse hängt sowohl von den Materialien,
d. h. von dem verwendeten natürlichen oder synthetischen Kautschuk bzw.
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Kunststoff, als auch von der Geschwindigkeit, mit welcher sich der
Druck beim Formen aufbaut, und von der Ausdehnung und der Tiefe der Drucktypen usw.
ab. Ein übermäßig hoher Druck kann z. B. zu einer Beschädigung der Druckfläche des
Originals, von welchem die Kunststoffmatrize hergestellt wird, oder der Kunststoffmatrize,
von welcher die Kautschukdruckplatte hergestellt wird, führen. Ein fortgesetzter
übermäßig hoher Druck ergibt ferner, daß die Presse mit den Leisten 32 in Anlage
gelangt, bevor der Preßling sich genügend erweicht hat. Hierbei wölbt sich die obere
ortsfeste Platte 12 nach oben, so daß sie, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist, in
Berührung mit den Leisten 32 kommt, bevor der Preßling sich, wie oben erwähnt, genügend
erweicht hat.
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Falls der Preßling R sich unter diesen Bedingungen verfestigt, was
bei einer zu niedrigen Pressenschließgeschwindigkeit eintreten könnte, wird er in
seiner Mitte zu dick und infolgedessen mangelhaft. Wenn der Preßling erweicht, bietet
er keinen Widerstand mehr, und der gesamte Plattendruck wird von den Leisten 32
aufgenommen, Falls ein übermäßig hoher Druck in der Presse zu diesem Zeitpunkt vorhanden
ist, werden, wie dies in Fig. 8 veranschaulicht ist, während die obere Platte 12
eben ist, durch den Abwärtsdruck der Leisten 32 die Seitenteile der unteren Platte
l9 die über den Stempel 18 hinausreichen, nach unten gebogen, so daß die sich ergebende
Kautschukdruckplatte R eine dünne Mitte hat und infolgedessen mangelhaft ist. Bei
der Ausführung der Erfindung sind diese Nachteile vermieden.
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Die Leisten 32 sind an ihrem vorderen und hinteren Ende mit Zentrieröffnungen
versehen, welche so angeordnet sind, daß sie miteinander in Ausrichtung liegen,
so daß Gruppen von Leisten 32 auf Zentrierstiften 33 angeordnet werden können, die
paarweise an den gegenüberliegenden Seitenrändern der Rollplatte 28 vorgesehen sind.
Einstellarme 35 sind längs gegenüberliegender Seiten der oberen Platte 13 in Ausrichtung
mit den Leisten 32 und unmittelbar über diesen angeordnet, wenn die Rollplatte 28
sich zwischen den Platten 13 und 20 befindet. Jeder dieser Arme 35 ist vermittels
eines waagerechten
Schwenkzapfens 36 mit der Platte 13 gelenkig verbunden, wobei
der eine Arm 35 nahe der Vorderkante und der andere Arm 35 nahe der Hinterkante
der oberen Platte 13 angelenkt sind.
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Die Arme 35 sind an ihren angelenkten Enden durch einen Block 37
verstärkt, der mit seinem Arm fest verbunden ist, um ein langes Lager mit enger
Toleranz zu bilden. Vorzugsweise sind Wärmeisolationsscheiben 38 auf jedem Zapfen
36 zwischen der Platte 13 und dem Arm 35 angeordnet, um die Wärmeübertragung zu
vermindern. Das gegenüberliegende Ende jedes Armes 35 ist gegabelt, um eine Ausnehmung39
zu schaffen. Jede Ausnehmung39 umgreift eng einen kreisförmigen Nocken 40, der auf
einer Schraube 41 exzentrisch gelagert und mit einem gerändelten Stellrad 42 fest
verbunden ist. Der Kopf der Schraube 41 ist, wie in F i g. 4 bei 43 angedeutet,
mit einer Ausnehmung zur Aufnahme eines geeigneten Steckwerkzeuges oder Schraubenziehers
versehen. Wenn die Schraube gelöst wird, können das gerändelte Stellrad 42 und sein
Nocken 40 gedreht werden, so daß das entsprechende Ende des zugeordneten Armes 35
in senkrechter Richtung verstellt werden kann.
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Das angelenkte Ende jedes Armes 35 trägt eine Fühlvorrichtung, die
eine Relativbewegung der beheizten Platten festzustellen vermag. Diese Fühlvorrichtung
kann aus einer hydraulischen, elektrischen oder anderen Ausführung bestehen. Im
Ausführungsbeispiel besteht sie aus einem Mikroschalter 45, dessen Schaltteil oder
Knopf 46 nach unten vorsteht, um mit der Oberseite der entsprechenden Leiste oder
Gruppe von Leisten 32 in Anlage zu treten.
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Wie dargestellt, ist das Gehäuse48 des Mikroschalterms 45 an der Außenfiäche
jedes Armes 35 vermittels Schrauben 49 befestigt und mit Glimmerisolierplatten 50
bedeckt, um den Schalter gegen übermäßige Erwärmung zu schützen. Diese Mikroschalter
45 öffnen und schließen sich bei sehr kleiner Einwärts- und Auswärtsbewegung ihrer
Schaltteile 46. Die verwendeten Mikroschalter sprechen auf eine Differentialbewegung
von etwa 0,008 mm an. Es ist ersichtlich, daß diese Mikroschalter sehr fein einstellbar
sind, da sie an den angelenkten Enden der relativ langen Arme 35 angebracht sind,
auf deren freie Enden die Nocken 40 einwirken.
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In Fi g. 6 ist mit 55 eine Speisepumpe mit einer kombinierten Ventileinrichtung
bezeichnet. Die Pumpe wird durch einen Elektromotor 56 angetrieben. Die Pumpe hat
eine Stufe von großem Volumen, um aus einem Ölbehälter 57 ein großes Ölvolumen bei
niedrigem Druck abzugeben, und eine Stufe von geringem Volumen und hohem Druck,
welche das Arbeiten fortsetzt, nachdem die Stufe von großem Volumen und niedrigem
Druck unwirksam wird, um ein Anlegen von Druck mit verkleinerter Geschwindigkeit
zu ermöglichen, der seinerseits nach Wunsch nach unten hin eingestellt werden kann,
um sich den Eigenschaften des behandelten Preßlings anzupassen.
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Das Öl wird durch eine Leitung 58 über ein Rückschlagventil 59 in
den Zylinder für den Hauptstempel 18 abgegeben. Es ist ersichtlich, daß die Stufe
von großem Volumen und niedrigem Druck der Pumpe ein großes Ölvolumen in den Zylinder
des Hauptstempels abgibt, um die beheizten Platten 13, 20 schnell auf das Werkstück
zu bringen, wonach die Stufe von kleinem Volumen und hohem Druck
die
Abgabe auf einen vorbestimmten Wert reduziert, damit die Geschwindigkeit der Preßbewegung
der sich bewegenden Platte dem besonderen behandelten Preßling am besten angepaßt
wird. Das Rückschlagventil 59 öffnet sich zum Zylinder des Hauptstempels, um den
Fluß in dieser Richtung zu gestatten, jedoch einen Rückfluß zu verhindern.
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Eine Zweigleitung 60 des Pumpenauslasses vor dem Rückschlagventil
59 enthält ein Drosselventil 61, das von Hand einstellbar ist und dazu verwendet
wird, die Abgabe der Stufe von niedrigem Volumen der aus Speisepumpe und kombinierter
Ventileinrichtung bestehenden Einheit 55 zum Auslaß abzuzweigen, wenn der erforderliche
Haltedruck des Stempels erreicht worden ist. Hinter dem Drosselventil 61 enthält
die Leitung 60 ein gewöhnlich geschlossenes Ventil 62, welches als Magnetventil
dargestellt ist. Es können statt dessen auch hydraulische Abfühlvorrichtungen und
ein hydraulisch gesteuertes Ventil benutzt werden. Die Auslaßleitung 63 aus diesem
gewöhnlich geschlossenen Magnetventil führt zu einem beliebigen geeigneten Auslaß,
z. B. zurück zum Behälter 57. Die Wicklung dieses Magnetventils liegt in Reihe mit
den beiden Mikroschaltern 45, die in der einen Ader der Leitung 64 eingeschaltet
dargestellt sind, deren andere Ader mit 65 bezeichnet ist.
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Eine Zweigleitung 66, welche ein Rückschlagventil 68 und ein von
Hand einstellbares Drosselventil 69 enthält, verbindet die zu dem Zylinder des Hauptstempels
führende Hauptpumpenleitung 58 mit der Abzweigleitung 60 zwischen dem Drosselventil
61 und dem gewöhnlich geschlossenen Magnetventil 62.
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Das Rückschlagventil 68 öffnet sich zur Abzweigleitung 60. Der in
F i g. 6 dargestellte vereinfachte hydraulische Kreis ist durch ein Ventil 70 in
einer Leitung 71 ergänzt, welche die zum Zylinder des Hauptstempels führende Hauptpumpenleitung
58 mit dem Auslaß oder dem Behälter 57 verbindet. Dieses Ventil 70 ist als von Hand
bedienbares Ventil dargestellt, das einen Handgriff 72 aufweist, der in eine Offen-und
eine Schließstellung bewegbar ist.
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Bei einer Presse, die mit der Steuereinrichtung gemäß der Erfindung
ausgestattet ist, stellt der Bedienende vorher den Dampfdruck aus den Leitungen
15 und 22 ein, um die passende Temperatur der beheizten Platten 13 und 20 für die
richtige Vulkanisation der zu behandelnden Kautschuklage R zu schaffen. Die Leisten
oder Lehren 32 werden dann gemäß vorstehender Beschreibung ausgewählt und auf die
Zentrierstifte 33 aufgebracht.
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Der Bedienende stellt dann das Ventil 61 ein, um den Haltedruck gegen
die Leisten oder Lehren 32 herzustellen, wie er gewünscht wird, um eine Berührung
über die vollen Flächen dieser Leisten und mit den beheizten Platten zu gewährleisten.
Wenn angenommen wird, daß zu diesem Zweck ein Leitungsdruck von 7 kg/cm2 erwünscht
ist, kann dies dadurch erfolgen, daß das Handventil 70 geschlossen wird, um den
Ausgang der aus Speisepumpe und kombinierter Ventileinrichtung bestehenden Einheit
55 in den Hauptzylinder 16 zu leiten. Die Stufe von großem Volumen dieser Einheit
55 bewegt den Stempel 18, so daß die beheizten Platten 13, 20 mit den Leisten 32
in Berührung kommen, wonach die Stufe von kleinem Volumen und hohem Druck die Aufgabe
übernimmt, über die Leitung 58 den Druck im Zylinder 16 auf den gewünschten Wert,
beispielsweise
auf den angenommenen Wert von 7 kg/cm2, aufzubauen.
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Mit dem Schließen der beheizten Platten B3, 20 gegen die Leisten
32 werden die beiden Mikroschalter 45 geschlossen, wodurch das Magnetventil 62 erregt
und die Leitung 60 zum Auslaß geöffnet wird.
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Falls der Leitungsdruck zu dem Hauptzylinder den angenommenen Wert
von 7 kg/cm2 überschreitet, öffnet der Bedienende das Ventil 61, bis der Leitungsdruck
auf den angenommenen Wert sinkt und auf diesem verbleibt, wobei der volle Ausgang
aus der Hochdruckstufe der aus der Doppelpumpe und der kombinierten Ventileinrichtung
bestehenden Einheizt 55 durch dieses Ventil 61 und das offene Magnetventil 62 hinduch
zum Auslaß entweicht. Durch das Ventil 61 wird jedoch der gewünschte Rückdruck mit
dem angenommenen Wert von 7 kg/cm2 erreicht. Die Einstellung des Ventils 61 ist
nicht besonders kritisch, da, falls sich ein Haltedruck von einem so kleinen Wert,
wie 5,25 kg/cm2 ergeben sollte, die Leisten 32 dennoch in fester Berührung miteinander
und mit ihren beheizten Platten 13, 20 gehalten werden. Nach dieser Einstellung
des Ventils 61L wird das Handventil 70 geöffnet, wodurch dem Hauptstempel 18 ermöglicht
wird, in die Offenstellung zurückzukehren. Dies ist eine Voreinstellung, die nicht
bei jedem Arbeiten der Presse wiederholt zu werden braucht.
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Auf die Rollplatte 28 auf dem Tisch 26 wird dann zwischen den Leisten
32 nacheinander die Matrize M, der Preßling R aus unvulkanisiertem Kautschuk und
ein Stück Hollandtuch C oder eine andere Abdecklage gemäß vorstehender Beschreibung
aufgelegt. Der Bedienende stellt weiterhin die Regelvorrichtung ein, um Öl mit einer
vorher eingestellten Geschwindigkeit aus der Stufe von kleinem Volumen und hohem
Druck der aus der Speisepumpe und der kombinierten Ventileinrichtung bestehenden
Einheizt 55 abzuführen, wobei diese vorher eingestellte Geschwindigkeit durch die
kritische Zeit der Verfestigung des zu behandelnden Preßlings bestimmt wird.
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Der Bedienende gibt nun die Sperre 30 am Vorderende des Tisches 26
frei und schiebt die Rollplatte 28 in die Presse auf die Oberseite der beheizten
Platte 20, die von der unteren beweglichen Platte 19 getragen wird. Er bewegt dann
den Hand griff 72 des Ventils 7Q aus der Offen- in die Schließstellung.
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Das Schließen des Ventils 70 bewirkt, daß der volle Ausgang aus der
Stufe von großem Volumen der aus der Speisepumpe und der kombinierten Ventileinrichtung
bestehenden Einheit 55 durch die Leitung 58 über das Rückschlagventil 59 an den
Zylinder 16 für den Hauptstempel 18 abgegeben wird.
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Demgemäß bringt der Stempell8 den Preßling an die beheizte Platte
13 der oberen Pressenplatte 12.
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Die Anlage des Preßlings an der Platte 13 führt dazu, daß der Pumpenrückdruck
einen vorbestimmten Wert überschreitet, wodurch die Stufe von großem Volumen der
aus der Speisepumpe und der kombinierten Ventileinrichtung bestehenden Einheit 55
entlastet wird. Die zweite Stufe von kleinem Volumen ergibt einen Druck bei verringerter
Geschwindigkeit, die ihrerseits nach unten für jeden Arbeitsvorgang nach Wunsch
eingestellt werden kann. Die verringerte Geschwindigkeit, die einstellbar ist, um
sich der kritischen Zeit der Verfestigung des zu behandelnden
Materials
anzupassen, vermeidet vorzeitige oder übermäßige Drücke an dem Preßling, die zu
fehlerhaften Erzeugnissen und einer möglichen Verformung der Platten führen könnten.
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Das Erweichen der Kautschukplatte R wird daher von der langsamen
Aufwärtsschließbewegung des Stempels 18 begleitet, welcher den Kautschuk in die
Typenfläche der Matrize M eindrückt. Diese langsame Hubbewegung des Stempels 18
setzt sich fort, bis die Leisten 32 mit dem entsprechenden, gewöhnlich offenen Mikroschalter
45 in Anlage kommen und ihn schließen. Da dieser geschlossene Mikroschalter45 in
Serie mit dem zugeordneten offenen Mikroschalter45 liegt, wird der elektrische Stromkreis
nicht geschlossen, und der Stempel 18 setzt seine langsame Aufwärtsschließbewegung
fort. Da jedoch die Fortbewegung an der einen Seite durch die in Anlage gelangten
Leisten 32 blockiert ist, bewegt sich der Stempel so, daß er die Platten bei fortgesetzter
Schließbewegung der Presse zwangläufig -ausrichtet. Diese zwangläufige Plattenausrichtung
setzt sich fort, bis die Leisten 32 an der anderen Seite der Presse der zweiten
offenen Mikroschalter 45 schließen.
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Durch das Schließen der beiden Mikroschalter 45 wird das gewöhnlich
geschlossene Magnetventil 62 erregt und geöffnet. Dieses. Öffnen des Magnetventils
62 bewirkt, daß der Ausgang der Speisepumpe durch die Zweigleitung 60 über das Drosselventil
61 mit dem Auslaß verbunden wird. Da jedoch das Ventil 61 so eingestellt ist, daß
es einen Leitungsdruck von dem angenommenen Wert von 7 kg/cm2 aufrechterhält, fällt
der Leitungsdruck aus der Stufe von kleinem Volumen und hohem Druck der Pumpe nicht
unter diesen Wert, und dieser Haltedruck wird auf den Leisten 32 aufrechterhalten.
Durch das Öffnen des Magnetventils 62 wird außerdem jeder Druck, der höher als der
angenommene Leitungsdruck von 7 kg/cm2 in dem Hauptzylinder 16 ist, aufgehoben,
wobei das in dem Zylinder 16 befindliche Öl durch die Leitungen 58, 66, 60 und 63
über das Rückschlagventil 68, das von Hand eingestellte Drosselventil 69 und das
offene Magnetventil 62 zum Auslaß entweicht. Dadurch wird der Hauptstempel 18 in
Berührung mit den Leisten 32 bei dem angenommenen minimalen Druck von 7 kg/cm2 gehalten,
und der Plattendruck kann nicht auf den hohen Wert ansteigen (der üblicherweise
verwendet wird, um die Dichtigkeit der Leisten oder Lehren zu gewährleisten), welcher
die Platten auf die in F i g. 8 dargestellte Weise verformen könnte.
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Es sei angenommen, daß die Kautschukplatte R sich gleichförmig oder
an einer Seite ausdehnt, so daß sie die beheizten Platten 13,20 an einer oder an
beiden Seiten der Presse voneinander wegspreizt.
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Sobald diese Bewegung größer als 0,008 mm wird, öffnet sich der entsprechende
Mikroschalter 45, um den Stromkreis für das gewöhnlich geschlossene Magnetventil
62 zu öffnen. Dadurch werden sowohl der Hauptzylinder als auch die Abgabeseite der
Pumpe vom Auslaß abgesperrt, und demgemäß geht der Ausgang aus der Hochdruckstufe
von kleinem Volumen der aus der Speisepumpe und der kombinierten Ventileinrichtung
bestehenden Einheit 55 durch das Rückschlagventil 59 hindurch und baut in dem Hauptzylinder
16 einen Druck auf. Sobald ein ausreichender Wert erreicht worden ist, drängt dieser
Druck die Kautschukplatte R auf die vorbestimmte
Dicke zurück. Daraufhin werden der
oder die offenen Mikroschalter 45 wieder von den entsprechenden Leisten 32 berührt
und durch sie geschlossen.
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Dies hat zur Folge, daß das gewöhnlich geschlossene Magnetventil 62
wieder geöffnet wird. Demgemäß werden der Hauptzylinder 16 und die Ausgangsseite
der Speisepumpe wieder mit dem Auslaß verbunden, wobei der Pumpenausgang durch das
Ventil 61 hindurchgeht, um den angenommenen Leitungsdruck von 7 kg/cm2 aufrechtzuerhalten.
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An dem vorbeschriebenen Ende der Vulkanisationszeit wird das Ein-
und Abschaltventil 70 geöffnet, um den Hauptzylinder 16 und den Ausgang der aus
der Speisepumpe und der kombinierten Ventileinrichtung bestehenden Einheit 55 mit
dem Auslaß voll in Verbindung zu bringen, so daß der Hauptstempel 18 sich schnell
nach unten bewegt. Der Bedienende zieht dann die Rollplatte 28 heraus, streift die
fertige Kautschukplatte R ab und wiederholt den Arbeitsvorgang mit einer kalten
Matrize.
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Es ist ersichtlich, daß die Dicke der herzustellenden Matrize an
allen vier Ecken der Presse auf einen Wert innerhalb von 0,008 mm genau eingestellt
werden kann. Die Schließbewegung der beweglichen Platte wird, ohne Rücksicht auf
eine Fehlausrichtung in irgendeiner Richtung, durch das eine oder andere Ende der
einen oder der anderen Gruppe von Leisten oder Lehren, wo die Berührung stattfindet,
angehalten, jedoch wird die Gesamtbewegung der beweglichen Platte nur dann angehalten,
wenn der letzte Mikroschalter 45 geschlossen wird. Demgemäß werden die Platten,
unabhängig davon, inwieweit sie fehlausgerichtet sind, an allen vier Ecken in eine
parallele Lage zueinander gebracht, bevor die bewegliche Platte angehalten wird,
und sie werden während des ganzen Wärmebehandlungsvorganges in dieser parallelen
Lage gehalten, so daß auch die Druckplatte oder Matrize zwangläufig durchgehend
parallele Seiten und überall eine gleiche Dicke haben muß.