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Photographische Kamera oder Verschluß mit Blitzlichtautomatik Es sind
bereits photographische Kameras oder Verschlüsse vorgeschlagen worden, welche mehrere
Arbeitsbereiche, z. B. einen Blitzlichtbereich, einen Bereich der manuellen Blendenwahl
bzw. Blendenvorwahl und gegebenenfalls auch noch einen solchen der Belichtungsautomatik,
aufweisen und bei denen zwecks Verbesserung des Bedienungskomforts eine Blitzlichtautomatik
vorgesehen ist. Diese Blitzlichtautomatik hat die Aufgabe, in Abhängigkeit von den
eingestellten Leitzahlen- und Entfernungswerten die zugehörige Blende sich selbsttätig
bilden zu lassen, so daß der Kamerabenutzer allen anzustellenden Rechnungen und
überlegungen enthoben ist.
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Zwecks Einstellung der verschiedenen Arbeitsbereiche weisen die vorgeschlagenen
Kameras oder Verschlüsse einen sogenannten Umschaltring auf, der die einem festen
Index gegenüberzustellenden Skalen (Leitzahlenskala des Blitzbereichs und Blendenskala
des Bereichs der manuellen Blendenbildung) und gegebenenfalls auch noch ein Merkzeichen
für den Bereich der Belichtungsautomatik aufweist. Diesem Umschaltring ist der Entfernungsstellring
zweckmäßig so benachbart gelagert, daß seine Entfernungsskalenwerte dem gleichen
festen Index gegenübergestellt werden können. Um im Blitzlichtbereich und in demjenigen
der manuellen Blendenwahl bzw. -vorwahl die Bildung der richtigen Blende gewährleisten
zu können, sind nach früheren Vorschlägen zwischen dem Umschaltring und dem im Blitzlichtbereich
ebenfalls bedeutungsvollen Entfernungsstellring bzw. zwischen der Abtasteinrichtung
für die Zeigerstellung des Belichtungsmessers einerseits und dem drehbaren Blendenkäfig
andererseits bewegliche, insbesondere drehbewegliche Zwischenübertragungselemente
vorgesehen, die die eingestellten Werte von Leitzahl und Entfernung bzw. von manueller
Blendenwahl in ihrer Lage, insbesondere Drehlage, vereinigen bzw. speichern und
in den Blendenmechanismus durch unmittelbare Mitnahme des Blendensteuerringes oder
durch Festlegung dessen Drehlage bei dem durch Kameraauslösung in Gang gesetzten
Rücklauf (Springblende, Druckblende) eingeben. Die Zwischenübertragungselemente
bestehen vorzugsweise aus Hebeln, die durch beeinflussende Teile an den Stellringen
ausgelenkt werden und diese ihre Auslenkungen mittels einer Mitnahme- oder Anschlagsverbindung
auf den Blendenmechanismus geben. Die Beeinflussungsteile an den Stellringen von
Leitzahl und Entfernung bestehen aus an den Ringinnenseiten vorgesehenen Auslenk-
oder Steuerkurven, an denen die Zwischenübertragungshebel am einen Hebelende abtastend
anliegen (Abtasthebel). Die Auslenkungen dieser Abtasthebel werden auf folgende
Weise auf den Blendenmechanismus zwecks Blendenbildung gegeben. Bei unmittelbarer
Blendenbildung werden sie auf einen den Blendenmechanismus sogleich mitnehmenden
Anschlag od. dgl. gegeben, während bei Spring- oder Druckblende ein oder mehrere
Beeinflussungsorgane von ihnen verstellt werden, die bei gespannter Kamera keine
Verbindung mit dem Blendenmechanismus aufweisen. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden, zur Abtastung der Auslenkkurven ein einziges Hebelelement vorzusehen, das
durch seine Stellung die Größe der Blendenöffnung unmittelbar oder mittelbar bestimmt.
Erst bei Kameraauslösung tritt ein die Länge des Rücklaufs des entsperrten Blendensteuerringes
(Blendenkäfig) bestimmender Wegwandler in Tätigkeit, der im wesentlichen aus einer
fangzahnartigen Ausbildung des Beeinflussungsorgans und einer mit ihm zusammenarbeitenden
Anschlagtreppe am drehbaren Blendenkäfig besteht. Je nach voreinstellungsbedingter
Drehlage des Beeinflussungsorgans gegenüber der Anschlagtreppe kann der drehbare
Blendenkäfig bei Kameraauslösung einen mehr oder weniger langdauernden Rücklauf
in Richtung auf eine Blendenextremöffnung durchführen, ehe es zum Zusammenschlagen
von Fangzahn und Treppe und damit zur Bremsung des Blendenkäfigs kommt.
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Die Steuerkurve am Entfernungsstellring ist so ausgebildet, daß sie
den unterschiedlichen Charakteristiken in den Stellbewegungen von Entfernungseinstellmechanismus
einerseits und Blendenmechanismus andererseits ausgleichend berücksichtigt. Der
der Ein- und Ausschaltbarkeit der einzelnen Arbeitsbereiche dienende Umschaltring
weist unter anderem an seiner Innenseite Ein- und Abschaltkurven auf, die je nach
Bereichswahl den oder die Abtasthebel in bzw. außer Betrieb setzen.
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Die Belichtungsautomatik besteht im wesentlichen aus einer Zeigerklemm-
und Abtasteinrichtung. Mit
Kameraauslösung wird der ausgeschlagene
Instrumentenzeiger festgeklemmt, und es wird ein an den festgeklemmten Zeiger anschlagendes
Abtastelement in Form eines Nachlaufgliedes oder einer Treppe in Gang gesetzt, dessen
Anschlagslage dem mit dem Wegwandler des drehbaren Blendenkäfigs zusammenarbeitenden
Fangglied mitgeteilt wird. Diese Abtasteinrichtung ist nur im Bereich der Belichtungsautomatik
wirksam, in den Bereichen der Blitzlichtautomatik und der manuellen Blendenwahl
ist sie blockiert. Doch besteht die Möglichkeit, in diesen Bereichen das Instrument
zwecks Zeigerablesung eingeschaltet zu lassen.
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Der Belichtungsautomatikbereich setzt zu seiner Ausnutzung ausreichende
Tageslichthelligkeiten voraus, so daß der Einsatz künstlicher Lichtquellen, beispielsweise
von Blitzleuchten, sich erübrigt. Ist dagegen die Helligkeit unzureichend oder herrscht
Dunkelheit und es sind Blitzlichtaufnahmen erwünscht, so ist hierzu der Bereich
der Belichtungsautomatik zu verlassen und derjenige der Blitzlichtautomatik zu wählen.
Die Blitzleuchte kann in den Steckschuh der Kamera eingeschoben und mittels eines
Kabels angeschlossen sein, sie kann aber auch mittels Steckkontakten auf der Kamera
aufgesteckt oder in die Kamera eingebaut sein. Im Bereich der Belichtungsautomatik
ist Vorsorge zu treffen, daß mit Kameraauslösung das Blitzlicht nicht mitgezündet
wird, im Bereich der Blitzlichtautomatik muß es dagegen betriebsbereit sein.
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Zur Erfüllung dieser Erfordernisse und zur Erzielung noch weiterer
Möglichkeiten wird erfindungsgemäß bei einer photographischen Kamera oder einem
Verschluß, die mit elektrischen Einrichtungen, nämlich einem Belichtungsmesser und
einer Blitzleuchte, zusammenarbeiten und bei denen mittels eines Umschaltringes
mehrere Arbeitsbereiche, nämlich ein Bereich der Tageslichtautomatik, ein solcher
der Blitzlichtautomatik sowie ein Bereich der manuellen Blendenwahl (oder Blendenvorwahl),
einstellbar sind, vorgeschlagen, daß im Stromkreis des Belichtungsmessers ein erster
Schalter und im Stromkreis der Blitzleuchte ein zweiter Schalter so vorgesehen,
ausgebildet und so gegenüber Schaltmitteln am Umschaltring angeordnet sind, daß
das Meßinstrument lediglich im Bereich der Blitzlichtautomatik abgeschaltet, in
den anderen Arbeitsbereichen dagegen eingeschaltet ist und daß der Stromkreis der
Blitzleuchte lediglich im Bereich der Tageslichtautomatik unterbrochen, in den Bereichen
der Blitzlichtautomatik und der manuellen Blendenwahl bzw. Blendenvorwahl dagegen
vorbereitend geschlossen ist.
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Durch die Erfindung wird es ermöglicht, daß das Meßinstrument in den
Arbeitsbereichen der Tageslichtautomatik und der manuellen Blendenwahl bzw. Blendenvorwahl
eingeschaltet ist und daß die Blitzleuchte in den Arbeitsbereichen der Blitzautomatik
und der manuellen Blendenwahl bzw. Blendenvorwahl einen vorbereitend geschlossenen
Stromkreis aufweist. Es bedarf dann nur noch der mit Kameraauslösung einhergehenden
Schließung des Synchronschalters, um das Blitzlicht zum Aufleuchten zu bringen.
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Die durch die Erfindung ermöglichten Effekte sind von besonderer Bedeutung
für den Kamerabenutzer, zumal, wenn er bei Tageslicht im manuellen Bereich Aufnahmen
unter alleiniger Ausnutzung des Tageslichtes und Aufnahmen unter Benutzung sowohl
des Tageslichtes als auch des Blitzlichtes machen wilh In beiden Fällen steht ihm
sowohl der Ausschlag des Belichtungsmesserinstrumentes als auch das Blitzlicht zur
Verfügung; das bedeutet also, daß es ihm möglich ist, seine manuell betätigten Aufnahmen
einer vorherigen Kontrolle des vom Belichtungsmesser angezeigten Belichtungswertes
zu unterziehen, und daß es ihm möglich ist, mischlichtzublitzen, d. h. also, bei
Tageslichtaufnahmen das Blitzlicht zu Hilfe zu nehmen, um sogenannte Mischlichtaufnahmen
zu machen. Diese Mischlichtaufnahmen führt man durch, um besondere Effekte zu erzielen,
um Schatten aufzuhellen und um die Bildqualität durch Beeinflussung der Kontraste
zu verbessern. Die Kamera der Erfindung setzt den Kamerabenutzer in die Lage, im
manuellen Bereich die aus Leitzahl und Entfernung sich ergebende Blitzblende mit
den Belichtungswertangaben des Belichtungsmessers in die richtige Beziehung zu setzen.
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Es ist eine photographische Kamera mit Belichtungswerteinsteller und
mit einem Umschaltring bekanntgeworden, der einen Tageslicht- und einen Blitzlichtbereich
einzustellen gestattet, von denen keiner ein Automatikbereich ist. Ein Bereich der
manuellen Blendenbildung fehlt vollständig.
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Die bekannte Kamera weist zwei Schalter auf, von denen der eine im
Stromkreis des Belichtungsmessers und der andere im Blitzleuchtenstromkreis liegt.
Diese Schalter arbeiten so mit Schaltmitteln am Umschaltring und am Verschlußblätterring
zusammen, daß der Belichtungsmesser im Blitzlichtbereich unwirksam gemacht ist,
während er im Tageslichtbereich arbeiten kann. Umgekehrt ist der Stromkreis der
Blitzleuchte im Blitzlichtbereich vorbereitend geschlossen, während er im Tageslichtbereich
geöffnet ist.
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Es ist hieraus ersichtlich, daß bei der bekannten Kamera keine Möglichkeit
des Mischlichtblitzens besteht, da in dem einen Bereich lediglich der Belichtungsmesser,
im anderen lediglich die Blitzleuchte verfügbar ist. Obgleich also die bekannte
Kamera sich zweier Schalter bedient, hat bei ihr die Erkenntnis gefehlt, eine Schaltmaßnahme
vorzusehen, die bedarfsweise im einen Bereich, beispielsweise im Blitzlicht Bereich,
beide Einrichtungen, nämlich den Belichtungsmesser und die Blitzleuchte, verfügbar
macht, um bei Tageslicht unter Beachtung des vorherrschenden Belichtungswertes mischlichtblitzen
zu können.
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Die Merkmale der diese eröffnenden Kamera der Erfindung werden an
Hand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Diese zeigt
einen perspektivischen, von schräg vorn gesehenen Kameraaufbau, der schematisch
die Mechanismen zur Durchführung der Blitzlicht- und Belichtungsautomatik und der
manuellen Blendenwahl erkennen läßt, In der Figur ist 58 das Kameragehäuse,
während 1 und 19 Stellringe, nämlich 1 einen Entfernungsstellring und 19 einen Umschaltring
der Bereiche darstellen. Der Entfernungsstellring 1 weist die Entfernungsskala 2
auf, während der Umschaltring 19 die Leitzahlenskala 36 und die Blendenskala 22
sowie das dem Bereich der Belichtungsautomatik entsprechende Merkzeichen A (49)
aufweist. 101 sind die Einstellhandhaben für den Entfernungsstellring. 21 ist der
gemeinsame Index.
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Der Blendenmechanismus weist einen festen Blendenkäfig 14 und einen
die Öffnung und Schließung
der Blendenlamellen 15 gegenüber 14
bewirkenden drehbeweglichen Blendenkäfig 4 auf. Gesteuert wird dieser Blendenkäfig
4 von einem Hilfsring 78 aus, der mit dem Blendenkäfig 4 durch die Kupplungsstange
80 und Mitnehmergabel 79 verbunden ist. Da es sich beim Ausführungsbeispiel der
Figur um einen Springblendenmechanismus handelt, ist der Hilfsring 78 mit einem
Ansatz 10 versehen, an welchem eine einerseits bei 9 und andererseits bei 50 festgemachte
Feder 8 angreift. Bei gespanntem Verschluß, wie dargestellt, wird dieser Hilfsring
78 entgegen der Wirkung der Feder 8 in der die volle Blendenöffnung gewährleistenden
einen Endlage durch ein verschlußbetätigtes Sperrorgan 7 gehalten, welches mit Kameraauslösung
in eine den Blendenmechanismus zum Rücklauf freigebende Lage umspringt.
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Der Entfernungsstellring 1 ist an seiner Innenseite mit einer Auslenk-
und Ausgleichskurve 3 versehen, welche bei kleineren Entfernungswerten gegen die
optische Achse zu vorspringt und bei größeren Entfernungswerten flacher wird. Der
Umschaltring 19 weist an seiner Innenseite eine Auslenkkurve 38 auf, welche den
einzustellenden Leitzahlen entsprechend ausgebildet ist. Eingestellten höheren Leitzahlen
entspricht der stärker gegen die optische Achse vorspringende Teil der Kurve 38
und umgekehrt.
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Mit diesen Kurven 3 bzw. 38 arbeiten als Abtasthebel ausgebildete
Zwischenelemente zusammen, welche die eingestellten Werte von Entfernung und Leitzahl
in ihrer Drehlage in sich aufnehmen und auf ein Beeinflussungsorgan übertragen,
welches alle eingestellten und abgetasteten Werte in seiner Stellung speichert und
bei Kameraauslösung in den Blendenmechanismus zwecks entsprechender Blendenbildung
eingibt.
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Mit der Auslenkkurve 3 am Entfernungsstellring arbeitet der Abtasthebel
44 zusammen, der die Achse 40 als Drehachse aufweist. Mit der Auslenkkurve 38 am
Umschaltring 19 arbeitet der Abtasthebel 37 zusammen, welcher die Achse 56 als Drehachse
hat. Der Abtasthebel 37 ist so ausgestaltet, daß er ein mit der Kurve 38 zusammenarbeitendes
Hebelende 45 aufweist, dessen Fläche senkrecht zur optischen Achse liegt. Dem schließt
sich ein Hebelstück an, welches in Richtung der optischen Achse verläuft, worauf
unter nochmaliger Umbiegung um 90° ein Hebelende folgt, das das Drehlager des Hebels
37 und die Achse 40 für den anderen Abtasthebel 44 enthält.
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Man erkennt aus der Zeichnung, daß Auslenkungen des Abtasthebels 37
infolge der eingestellten Leitzahlenwerte sich in einer Drehbewegung um die Achse
56 und in einer Beeinflussung des Hebels 44 auswirken, da dessen Drehachse 40 ja
von dem Hebel 37 getragen wird. Führt der Hebel 37 beim Einstellen einer
Leitzahl eine Drehung z. B. in Richtung des Uhrzeigersinnes aus, dann wird auch
die Achse 40 in diesem Sinne mitgenommen. Da der Hebel 44 sich aber mit seinem abtastenden
Hebelende 41 an der Kurve 3 abstützt, resultiert für ihn eine Bewegung entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn. Das bedeutet, daß sein Hebelende 41 eine Aufwärtsbewegung vollführt.
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Wie bereits angegeben, tastet das eine Hebelende 41 des Abtasthebels
44 die Kurve 3 am Entfernungsstellring 1 ab. Bei kleineren eingestellten Entfernungswerten
wird, der Auslenkung der Kurve 3 entsprechend, das abtastende Hebelende 41 gegen
den Uhrzeigersinn, also in Richtung auf die optische Achse, bewegt, was bedingt,
daß das andere Hebelende 42 emporsteigt. Man erkennt, daß eine Einstellung höherer
Leitzahlen und eine Einstellung kleinerer Entfernungswerte eine Drehung des Abtasthebels
44 entgegengesetzt dem Uhrzeiger hervorbringt, während aus der gezeichneten Stellung
heraus eine Einstellung größerer Entfernungswerte eine Drehung des Hebels 44 im
Uhrzeigersinn bewirkt. Eine Einstellung noch kleinerer Leitzahlenwerte ist nicht
möglich, da dem Index 21 bereits die kleinste Leitzahl 10 gegenübergestellt ist.
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Dadurch, daß die Drehachse des Abtasthebels 44 vom anderen Abtasthebe137
getragen wird, werden beide Abtastwerte im Hebel 44 gespeichert. Genauer gesagt
stellt die Lage des Hebelendes 42 die Summierung der eingestellten Werte von Leitzahl
und Entfernung dar. Das Hebelende 42 ist also geeignet, ein Beeinflussungsorgan
zu steuern, das im Zusammenwirken mit dem Blendenmechanismus die Blendenbildung
für den Blitzlichtautomatikbereich bestimmt.
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Diese Steuerung eines solchen Beeinflussungsorgans durch das Hebelende
42 ist nach einem besonderen Merkmal der Erfindung dadurch verkörpert, daß dem Hebelende
42 ein Ansatzstück 73 eines als Beeinflussungsorgan für den Blendenmechanismus dienenden
Fanggliedes 70 anliegt, das an seinem einen Ende eine fangzahnartige Ausbildung
71 aufweist. Dieses Fangglied 70 sitzt lose auf der gleichen Lagerachse 56 auf,
welche bereits die Lagerachse für den ebenfalls lose aufsitzenden Abtasthebel 37
bildet. Diese Lagerachse ist zugleich die Drehachse für die Abtasteinrichtung der
Meßwerkzeigerstellung, welche bei eingeschaltetem Bereich der Belichtungsautomatik
mittels des gleichen Fanggliedes 70 die Größe der sich bildenden Blendenöffnung
bestimmt.
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Die die eingestellten Leitzahlen am Umschaltring 19 repräsentierende
Auslenkkurve 38 geht in eine stärker gegen den Außenumfang des Ringes 19 zurückspringende
Abschaltkurve (Ausnehmung) 48 über, wodurch bewirkt ist, daß das Abtastende 45 des
Abtasthebels 37 bei eingeschalteten Bereichen der Belichtungsautomatik und der manuellen
Blendenbildung ihr gegenübergestellt und damit für eine Eingabe auf das Fangglied
70 unwirksam gemacht ist. In den Bereichen der Belichtungsautomatik und der manuellen
Blendenbildung ist es daher nicht möglich, daß das Fangglied 70 durch Einwirkungen
von der Entfernungsauslenkkurve 3 oder von der Leitzahlenkurve 38 beeinflußt wird.
Die Leitzahlenkurve 38 ist bei Eindrehung eines der genannten Bereiche bereits unter
Wirksamwerden der Abschaltkurve 48 verlassen worden, und Auslenkungen des Entfernungsabtasthebels
44 von der Entfernungsauslenkkurve 3 her werden dadurch von ihrer Auswirkung auf
das Fangglied 70 abgehalten, daß für das Abtastende 45 des mit dem Hebel 44 verbundenen
Hebels 37 die Gegenauflage nunmehr fehlt.
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Die Abtasteinrichtung der Belichtungsautomatik besteht im wesentlichen
aus einer durch eine Langloch-Stift-Verbindung 89 vereinigten Hebelverbindung 84,
86, wobei der Hebel 86 innerhalb des Gleitlagers 87 parallel geführt wird. 88 ist
die am oberen Ende des Hebels 86 vorgesehene Anschlagtreppe, welche mit dem Zeiger
60 des Meßwerkes 61 zusammenarbeitet. 81 bis 83 ist eine Muffe mit Stift-und Langlochverbindung,
welche auch bei Entfernungsbewegungen
des Objektivs die Verbindung
zwischen der Drehachse 56 und der Abtasteinrichtung 84 bis 88 aufrechterhält. 85
ist eine am Hebel 84 angreifende Feder, welche bestrebt ist, die Abtasteinrichtung
nach oben zu ziehen bzw. der Drehachse 56 eine Drehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
zu erteilen.
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Zur Belichtungsautomatik gehört noch ein Steuerhebel 55, welcher
fest auf die Drehachse 56 aufgesetzt ist. Dieser Steuerhebel weist ein Abtastende
63, ein Abtastende 62 und eine Auflagefläche 54 auf, welche in einem Ende einer
um die Drehachse 56 herumgelegten Feder 75 beaufschlagt wird. Das andere Federende
drückt auf den Ansatz 73 des Fanggliedes 70. Diese Feder 75 ist bestrebt, das eine
Hebelende 62 gegen eine Erhebung 77 an dem Hilfsring 78 und das andere Hebelende
63 gegen die Flächen 64, 64 a am Umschaltring 19 zu drücken. Des weiteren bewirkt
sie auf dem Wege über die Mitnahmekupplung 42, 73, daß das Abtastende 41 des Hebels
44 gegen die Kurve 3 und das Abtastende 45 des Hebels 37 gegen die Kurve 38 gedrückt
wird. Schließlich hält sie auch den Fangzahn 71 des Fanggliedes 70 in seiner Arbeitsrichtung
zum Hilfsring 78 hin.
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Am Hilfsring 78 ist eine Anschlagtreppe 5 vorgesehen, welche mit ungefähr
radial verlaufenden Stufen versehen ist. Diese Anschlagtreppe 5 bildet mit dem Fangglied
70 zusammen einen Wegwandler, der es gestattet, die dem Fangglied 70 aufgezwungenen
Drehlagen bei mit Freigabe des Hilfsringes 70 erfolgendem Rücklauf in entsprechende
Blendenöffnungen umsetzen zu können. Weist z. B. das Fangglied 70 bzw. das fangzahnartig
ausgebildete Ende 71 infolge eingestellter großer Entfernung und kleinem Leitzahlenwert
einen nur geringen Abstand von der Anschlagtreppe 5 auf, dann wird bei mit Kameraauslösung
freigegebenem Rücklauf der Ring 78 und damit der Blendenkäfig 4.schon nach kleiner
zurückgelegter Wegstrecke angehalten werden, was bedeutet, daß die Blende sich nicht
bzw. nur geringfügig geschlossen hat. Ist dagegen eine höhere Leitzahl und ein kleiner
Entfernungswert eingestellt worden, dann weist das Fangzahnende 71 einen entsprechend
größeren Abstand von der Treppe 5 auf. Beim Rücklauf wird also erst nach Zurücklegung
eines langen Drehweges ein Zusammenschlagen zwischen der Treppe 5 und dem Fangzahn
71 erfolgen, was bedeutet, daß die Blende sich bis auf einen kleinen öffnungswert
geschlossen hat.
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Es ist bereits ausgeführt worden, daß das Hebelende 63 des Steuerhebels
55 dem Umschaltring 19 an den Flächen 64, 64a anliegt; zwischen diesen Flächen
64, 64 a befindet sich eine Vertiefung 57, in welche das Hebelende 63 einfallen
kann. Während die Flächen 64, 64 a die Abschaltflächen für die Belichtungsautomatik
darstellen, welche dann in Wirksamkeit sind, wenn der Blitzlichtautomatikbereich
oder Bereich der manuellen Blendenwahl eingestellt ist, wirkt die Vertiefung 57
als Einschaltkurve, nämlich dann, wenn der Bereich der Belichtungsautomatik eingestellt
ist. Dann fällt nämlich das Hebelende 63 in die Vertiefung 57 ein, und die vorher
wirksam gewesene Blockierung der möglichen Beweglichkeit des Steuerhebels 55 nebst
Achse 56 ist aufgehoben.
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Es ist auch bereits darauf hingewiesen worden, daß das Hebelende 62
der Erhebung 77 des Ringes 78 anliegt, was ebenfalls eine Blockierung der Abtasteinrichtung
(Drehachse 56 und Abtasteinrichtung 84 bis 89) bedingt. Diese Blockierung findet
aber nur im Spannzustand der Kamera statt. Mit Kameraaus-Lösung beginnt der Hilfsring
78 gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, wodurch das Hebelende 62 von 77 abgeleitet
und in seiner Beweglichkeit frei wird. Das bedeutet, daß bei gespannter Kamera die
Abtasteinrichtung 84 bis 89 nicht wirken kann. Der Zeiger 60 kann frei schwingen
und sich in die den Belichtungsverhältnissen entsprechende Drehlage einstellen.
Erst mit Kameraauslösung wird die Abtastvorrichtung freigegeben, der Hebel 86 mit
der Abtasttreppe 80 schnellt nach oben und findet in einer Anschlab stellung Halt,
die von der Ausschlagslage des Zeigers abhängt. Selbstredend ist eine Klemmvorrichtung
für den Zeiger vorhanden, die vorher wirksam wird, aber nicht dargestellt ist. Die
Abtastlage der Abtasteinrichtung wirkt sich in einer bestimmten Drehlage der Drehachse
56 aus, was sich wiederum in einer entsprechenden Mitnahme und Einstellung des Fanggliedes
70 über die Kupplungsfläche 72, 76 auswirkt. Um an den Flächen 72, 76 auch bei von
77 heruntergelaufenem Hebelende 62 eine gute federkraftbedingte Kupplung zu gewährleisten,
ist zusätzlich zu der Feder 75 die Feder 85 vorgesehen.
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Der bereits erwähnte Ansatz 10 am Hilfsring 78 ist so ausgebildet,
daß er als Anschlag für den Stopanschlag 24 am Anschlagring 19 dient. Diese beiden
Anschläge bewirken die manuelle Blendenstellung. Der Stopanschlag 24 ist bei eingestelltem
Bereich der manuellen Blendenwahl der Vorwahlanschlag. Bei eingestellter Blende
22 weist er den größten Drehabstand gegenüber 10 auf, was bedeutet, daß bei Kameraauslösung
die Ringe 78 und 4 den längstmöglichen Rücklauf vollführen können. Bei eingestellter
größten Blendenöffnung dagegen ist der Rücklauf am kleinsten.
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Dem inneren Umfang des Umschaltringes 19 benachbart ist ein Schalter
32 vorgesehen, der die Schaltkontakte bzw. Schaltfedern 30, 31 aufweist. Dieser
Schalter 32 liegt im Stromkreis der Blitzleuchte 65. An ihn sind die Leitungen 34,
35 angeschlossen; 66 ist die Blitzleuchtenstromquelle und 67 der vom Verschluß bei
Kameraauslösung betätigte Blitzkontakt (Synchronkontakt). 90 ist die mittels der
Leitungen 91, 92 mit dem Meßinstrument 61 verbundene Photozelle.
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Mit 95 ist ein weiterer Schalter bezeichnet, der im Photozellenstromkreis
liegt. Dieser Schalter 95 besteht im wesentlichen aus den Kontaktfedern 96, 97,
welche geöffnet sind, solange kein Druck auf die Kontaktfeder 96 ausgeübt wird.
An dem Schalter 95 sind die Verbindungsleitungen 93, 94 angeschlossen, welche von
der Leitung 92 abzweigen.
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Mit dem Schalter 32 arbeiten zwei Schaltstufen 133, 133 a und eine
zwischen beiden angeordnete Schaltvertiefung 33 zusammen. Diese Schaltmittel sind
so angeordnet und wirken so auf den Schalter 32, daß dieser im Bereich der Blitzlichtautomatik
und im Bereich der manuellen Blendenwahl geschlossen, im Bereich der Belichtungsautomatik
dagegen geöffnet ist. Der Schalter 95 arbeitet mit der Schaltvertiefung 133 und
mit der Schaltstufe 98 am Umschaltring 19 so zusammen, daß er im Bereich der Blitzlichtautomatik
geöffnet, in den Bereichen der Belichtungsautomatik und der manuellen Blende dagegen
geschlossen ist.
Die Wirkungsweise des mechanischen Teils der Kamera
ergibt sich aus dem Vorhergesagten leicht: Bei eingestelltem Bereich der Blitzlichtautomatik
werden, den Auslenkkurven 3, 38 entsprechend, die Abtasthebel 44 und 37 ausgelenkt,
und zwar ist die Drehung gegen den Uhrzeigersinn am Hebel 44, der ja die
Summe der Auslenkungen in seinem Hebelende 42 vereinigt, um so größer, je kleiner
die eingestellte Entfernung und je größer die eingestellte Leitzahl ist. Die bei
dieser Drehung gegen den Uhrzeigersinn resultierende Aufwärtsbewegung des Hebelendes
42 bedingt eine Mitnahme des Fanggliedes 70 gegen den Uhrzeigersinn, so daß die
Fangspitze 71 sich mehr und mehr von der Anschlagtreppe 5 entfernt. Das bedeutet
aber, daß bei Kameraauslösung und bei Rücklauf des Hilfsringes 78 das Zusammenschlagen
zwischen der Treppe 5 und der Fangspitze erst später erfolgt, so daß eine entsprechend
kleinere Blendenöffnung sich gebildet hat.
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Bei eingestellten großen Entfernungen und niedrigen Leitzahlen sind
die umgekehrt verlaufenden Auslenkungen an den Abtasthebeln 37 und 44 die Folge.
Beide Abtasthebel vollführen Bewegungen im Uhrzeigersinn, was eine gleichgerichtete
Mitnahme des Fanggliedes 70 zur Folge hat. Die Fangspitze 71 ist also der Anschlagtreppe
5 stark genähert, so daß es bereits nach kurzem Rücklauf zu einem Zusammenschlagen
zwischen ihr und den ersten Treppenstufen kommt. Die Blende hat sich danach überhaupt
nicht oder nur in geringfügigem Maß schließen können.
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Im Bereich der Blitzlichtautomatik mag die Zeit auf einen festen Wert,
beispielsweise auf 1I30 Sekunde, eingestellt sein. Es kann aber auch zweckmäßig
sein, die Zeit in diesem Bereich frei einstellbar zu belassen, so daß es bei Mischlichtaufnahmen
(Blitzen bei Tageslicht) möglich ist, durch Abgleich mit der Zeit die von der Blitzlichtautomatik
gebildete Blendengröße beibehalten zu können.
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Bei eingeschaltetem Bereich der Blitzlichtautomatik ist eine Wirkung
der Kamera in den anderen Einstellbereichen ausgeschlossen. Die Abtasteinrichtung
der Belichtungsautomatik ist dadurch blockiert, daß der Steuerhebel 55 den Erhebungen
64 am Ring 19 anliegt und somit einer Bewegung nicht fähig ist. Die Achse 56 wirkt
also nur als Lagerachse für den Abtasthebel 37 und das Fangglied 70. Eine Beeinflussung
des Blendenmechanismus durch den Stopanschlag 24 des Bereichs der manuellen Blendenwahl
ist nicht möglich, da dieser so weit vom Gegenanschlag 10 entfernt ist, daß
ein Zusammentreffen unmöglich ist.
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Wird nun durch Gegenüberstellung von 49 (A) und Index 21 der Bereich
der Belichtungsautomatik eingestellt, dann fällt das Hebelende 63 des Steuerhebels
55 in die Vertiefung 57 am Ring 19 ein, und der Steuerhebel 55 nebst Drehachse 56
und Abtasteinrichtung 84 bis 89 sind im gegebenen Augenblick einer Betätigung fähig.
Bei gespannter Kamera ist ein Tätigwerden noch nicht möglich, da das andere Hebelende
62 des Hebels 55 auf der Erhebung 77 am Ring 78 aufliegt. Erst bei Kameraauslösung
und damit erfolgendem Rücklauf des Ringes 78 gegen den Uhrzeiger gleitet das Hebelende
62 von 77 ab, und die Abtasteinrichtung 84 bis 89 kann der Kraft der Feder 85 folgend
arbeiten und die Treppe 88 mit dem Zeiger 60 zum Anschlag bringen. Der Steuerhebel
55, der nicht nur der Ein- und Ausschaltung der Automatik in Abhängigkeit von der
Bereichswahl, sondern auch der unmittelbaren Mitnahme des Fanggliedes 70 dient (Mitnahmeflächen
72, 76), steuert nun das Fangglied 70 in die der Lage der Abtasteinrichtung entsprechende
Drehlage, und es kommt nach kürzerem oder längerem Rücklauf des Ringes 78 zum Anschlag
zwischen 71 und 5 und zur entsprechenden Blendenbildung. Bei Wiederaufzug der Kamera
gleitet das Hebelende 62 wieder auf die Erhebung 77 auf, und die Anschlagverbindung
zwischen Zeiger 60 und Treppe 88 ist wieder gelöst.
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Das Abtastende 45 des Leitzahlenabtasthebels 37 ist der Vertiefung
der Abschaltkurve 48 gegenübergestellt worden; für das Abtastende 45 des Hebels
37 ist damit die Gegenauflagefläche in Fortfall gekommen, das Leitzahlen- und Entfernungsabtastsystem
ist somit unwirksam gemacht worden.
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Bei Einschaltung des Bereichs der manuellen Blendenwahl (Gegenüberstellung
einer der Werte der Blendenskala 22 mit dem Index 21) wird der Stopanschlag 24 seinem
Gegenanschlag 10 so nahe gebracht, daß eine den gewählten Werten ent-. sprechende
Blendenbildung durch Zusammenschlag von 10 und 24 bei Kameraauslösung
gewährleistet ist. Bezüglich der Ausschaltung der Blitzleuchte 65 gilt das vorstehend
Gesagte.
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Die Wirkungsweise der elektrischen Einrichtung der Anordnung ist folgende.
Im Bereich der Blitzlichtautomatik ist der Schalter 32 geschlossen, so daß die Blitzleuchte
65 zündbereit ist. Das Meßinstrument 61 ist dagegen abgeschaltet, da der Schalter
95 mangels eines Gegendruckes vom Umschaltring her geöffnet ist.
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Im Bereich der Belichtungsautomatik sind die umgekehrten Verhältnisse
gegeben. Der Schalter 32 im Blitzleuchtenstromkreis hat sich infolge Einfallens
der Kontaktfeder 31 in die Schaltvertiefung 33 geöffnet, so daß die Blitzleuchte
nicht zündbereit ist. Der Schalter 95 dagegen hat sich infolge Auflaufens der Kontaktfeder
96 auf die Schaltstufe 98 geschlossen, so daß der Stromkreis des Belichtungsmessers
hergestellt und das Instrument arbeitsfähig ist. Der Zeigerausschlag kann in diesem
Arbeitsbereich somit abgetastet werden; es wird die den vorherrschenden Belichtungswerten
entsprechende automatische Blende gebildet und an einem nichtdargestellten Hilfsring
angezeigt.
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Im Bereich der manuellen Blendenwahl sind beide Schalter 32 bzw. 95
infolge Auflaufens auf die zugehörigen Schalttstufen 133 bzw. 98 geschlossen. Im
Bereich der manuellen Blende kann somit geblitzt werden, wobei am Instrumentenausschlag
die den Tageslichtbedingungen entsprechende Blende abgelesen werden kann. Wie diese
Blende mit der aus Leitzahl und Entfernung zu ermittelnden Blitzblende in Übereinstimmung
gebracht werden kann, ist in der Beschreibungseinleitung dargelegt worden.