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Vorrichtung zum Ab- und Aufwickeln von Kabeln I)ie Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Ab-und Aufwickeln von Kabeln, insbesondere auf großen, schwer
transportablen Haspeln, mit räumlich zusammengefaßten Wicklern, wobei das Kabel
eine Bearbeitungsvorrichtung durchläuft, eine Umführungstrommel die zentrische Führung
des Gutes in der Bearbeitungsvorrichtung bewerkstelligt und eine Umlenkrolle zum
Rückführen des Gutes am Aus- oder Eingang der Bearbeitungsvorrichtung angebracht
ist.
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Durch die deutsche Patentschrift 421 190 ist eine Vorrichtung zum
ununterbrochenen Vorführen von Filmen ohne Umrollen des unter Bildung einer Schleife
doppelt aufgewickelten Films bekanntgeworden. Bei dieser Vorrichtung sind beliebig
viele. zweckmäßig vier Spulenkerne auf einer drehbaren Scheibe angebracht, und es
müssen die Wickler mitsamt den zu verarbeitenden Spulen und der leeren Spule, auf
welche das zu verarbeitende Gut aufgewickelt werden soll, durch die drehbare Scheibe
an den Ort der Verarbeitung gebracht werden. Abgesehen davon, daß die Verwendung
dieser bekannten Vorrichtung für Kabelhaspeln infolge der um ein Vielfaches größeren
Raum- und Gewichtsdimensionen ausscheidet, läßt diese Vorrichtung eine kontinuierliche
Verarbeitung des Wickelgutes nicht zu, da zumindest zum Anlauf einer neuen Spule
eine Unterbrechung eintritt. Derartige Unterbrechungen sind bei Filmen ohne Einfluß
auf das Wickelgut. Bei Kabeln jedoch kann der Stillstand des ablaufenden Gutes in
der Bearbeitungsvorrichtung, beispielsweise einem Ofen, sich schädlich auf das Wickelgut
auswirken.
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Bei der Herstellung von Kabeln werden diese mit einem Kunststoff-
oder Aluminiummantel versehen.
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Zu diesem Zweck durchlaufen die Kabel eine Kunststoffspritzmaschine
oder eine Aluminiumpresse. Die übliche Anordnung eines Abwicklers am Eingang der
Spritzmaschine und eines Aufwicklers am Ausgang derselben hat den Nachteil, daß
beim Wechseln der Haspeln Leerlaufzeiten auftreten, so daß die Maschinenkapazität
nicht voll ausgenutzt werden kann.
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Um den Nachteil von Leerlaufzeiten zu vermeiden, ist es bekannt,
am Eingang bzw. Ausgang der Bearbeitungsvorrichtung (beispielsweise einer Mantelspritzmaschine)
ein zusätzliches Abwickler- bzw. Aufwickleraggregat einzusetzen. Diese Aggregate
sind mit einem vollen bzw. leeren Haspel bestückt, so daß ein unmittelbarer Übergang
auf diese Haspeln ohne wesentliche Leerlaufzeiten möglich ist. Um das Gut zentrisch
in die Bearbeitungsvorrichtung einzuführen, kann auf jeder Seite der Einrichtung
eine Umführungstrommel vorgesehen werden. Die Anordnung der Abwickleraggregate auf
der Eingangsseite und
der Aufwickleraggregate auf der Ausgangsseite behebt natürlich
nicht den Mangel, daß die leer gewordenen Haspeln der Abwickleraggregate aus diesen
entnommen, zu den Aufwickleraggregaten transportiert und in diese wieder eingesetzt
werden müssen.
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Es ist auch, insbesondere wenn räumlich große Haspeln verwendet werden,
ein erheblicher Nachteil, daß wesentlich mehr Platz benötigt wird. Man nimmt diesen
Nachteil allerdings in Kauf, da die Verminderung von Leerlaufzeiten gegenüber dem
vermehrten Platzbedarf hinsichtlich der Kostenersparnis auf die Dauer stärker ins
Gewicht fällt.
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Durch die USA.-Patentschrift 2 082 486 ist eine Vorrichtung für die
Herstellung von Filmen und Folien bekanntgeworden, bei der die Wickler auf einer
Seite der Bearbeitungsvorrichtung angeordnet sind. Die obengenannten Nachteile bleiben
aber, insbesondere im Hinblick auf die Unhandlichkeit von Kabelhaspeln im wesentlichen
erhalten. Der Aufwand für das Umsetzen der Haspeln wird nämlich weniger durch die
Länge der Transportstrecke, als vielmehr durch die Manupulation des Ein- und Aussetzens
in die Wickler bestimmt.
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Die Verwendung von Zentriertrommeln bei einem mechanischen Speicherwerk
für Bandmaterial ist aus der deutschen Auslegeschrift 1081377 als bekannt zu entnehmen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Beibehaltung der Vorteile
der im vorgehenden genannten Wicklervorrichtung mit je zwei Aggregaten eine Wicklervorrichtung
anzugeben, welche eine zusätzliche Herabsetzung von Wechsel- und Transportarbeiten
ermöglicht und zugleich weniger Platz für das Wickleraggregat - insbesondere in
Längsrichtung der Bearbeitungsvorrichtung - erfordert.
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Man erreicht dies bei einer Vorrichtung zum Ab-und Aufwickeln von
Kabeln, insbesondere auf großen,
schwer transportablen Haspeln,
mit räumlich zusammengefaßten Wicklern, wobei das Kabel eine Bearbeitungsvorrichtung
durchläuft, eine Umführungstrommel die zentrische Führung des Gutes in der Bearbeitungsvorrichtung
bewerkstelligt und eine Umlenkrolle zum Rückführen des Gutes am Aus- oder Eingang
der Bearbeitungsvorrichtung angebracht ist, gemäß der Erfindung dadurch, daß drei
fest installierte Wickler vorgesehen sind, welche im zyklischen Wechsel als Ab-
und Aufwickler arbeiten.
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Am Eingang oder am Ausgang der Bearbeitungsvorrichtung sind demnach
drei Wickler installiert, die jeder für sich wahlweise zum Auf- oder Abwickeln eingesetzt
werden können. Falls die Wickler am Eingang installiert sind, läuft das zu bearbeitende
Gut von dem ersten Abwickelhaspel direkt zur Bearbeitungsvorrichtung, hinter dieser
über eine Umlenkrolle mit einer Wendung um 1800 über oder neben der Maschine zurück
zu dem zweiten der drei Wickler, um dort wieder aufgewickelt zu werden. Der dritte
Wickler wird während der Laufzeit dieser Gutlänge mit einem neuen Vorratshaspel
beschickt. Die darauf befindliche Länge wird nach Ablauf der vorhergehenden an diese
angehängt und läuft ohne Maschinenstillstand weiter. Der frei werdende Abwickelhaspel
der ersten Länge wird nun für die zweite Länge zum Aufwickelhaspel. In das zweite
Wickleraggregat, worin sich der Haspel mit der fertig bearbeiteten ersten Länge
befindet, wird nun ein neuer Haspel mit noch zu bearbeitendem Gut eingelegt, welches
dann später an die zweite Länge angehängt werden kann. So werden im zyklischen Turnus
aller Wickleraggregate nacheinander zu Ab- und Aufwicklern. Die Vorteile gegen bekannte
Vorrichtungen bestehen darin, daß das Umsetzen der leeren Haspeln, der Transport
und das Einlegen in einen Aufwickler in Wegfall kommen und daß an Stelle von vier
nur drei Wickleraggregate erforderlich sind, so daß neben den Einsparnissen an Arbeitszeit
noch eine Verminderung des erforderlichen Platzbedarfs erreicht wird. Für den anderen
Fall, daß die Wickleraggregate am Ausgang der Bearbeitungsvorrichtung installiert
werden, ergibt sich der gleiche zyklische Vorgang mit dem Unterschied, daß das Gut
zuerst über oder neben der Bearbeitungsvorrichtung geführt und dann um 1800 zum
Eingang umgelenkt werden muß.
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Die drei Wickler können in räumlicher Zusammenfassung an sich an
beliebiger Stelle des Arbeitsraumes angeordnet sein. Die Umführungstrommel, welche
so angeordnet ist, daß ihr Umfang von der verlängerten Mittelachse der B earbeitungsvorrichtung
tangiert wird, sorgt für einen zentrischen Zu- bzw. Ablauf des strangförmigen Gutes.
Eine besonders vorteilhafte
Aufstellung der Wickler ergibt sich beispielsweise bei
Vorhandensein zweier nebeneinanderstehender Bearbeitungsvorrichtungen in der Weise,
daß die Wickler der einen Vorrichtung auf der einen Seite der verlängerten Achse,
die Wickler der anderen Vorrichtung auf der anderen Seite der verlängerten Achse
der Bearbeitungsvorrichtungen stehen. Man hat dann sechs an einem Platz zusammengefaßte
Wickler für zwei Bearbeitungsvorrichtungen, wodurch sich in vielen Fällen noch weitere
Möglichkeiten zur Einsparnng unproduktiver Arbeitszeiten ergeben.
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Die Erfindung sei an Hand der Figur beispielsweise erläutert. Die
drei Wickleraggregate mit den Haspeln 1, 2 und 3 sind an einer Stelle des Arbeitsraumes
räumlich zusammengefaßt, und zwar am einen Ende der Bearbeitungsvorrichtung 6, welche
beispielsweise eine Mantelspritzanlage für Kabel sein kann. Das von dem Haspel 2
ablaufende Seilgut wird durch die Umführungstrommel so ausgerichtet, daß es zentrisch
in die Bearbeitungsvorrichtung 6 einläuft.
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Mit Hilfe der Umlenkrolle 5 am Ausgang der Bearbeitungsvorrichtung
wird das Seilgut um 1800 umgelenkt und von dem zur Aufwicklung dienenden Haspel
3 aufgenommen. Während dieser Zeit wird der im vorhergehenden Ablauf mit bearbeitetem
Gut voll gewordene Haspel 1 durch einen solchen mit noch nicht bearbeitetem Gut
ersetzt. Mit dem Leerwerden des Haspels 2 läuft das auf dem Haspell befindliche
Gut ein und wird auf den Haspel 2 aufgewickelt. Der mit bearbeitetem Gut versehene
Haspel 3 wird durch einen solchen mit nicht bearbeitetem Gut ersetzt. Ein Transport
leerer Haspel findet nicht mehr statt.