DE1260283B

DE1260283B - Vorrichtung zum Reinigen staubbeladener Faservlies-Luftfilterpacke mittels eines Spuelluftstromes

Info

Publication number: DE1260283B
Application number: DER39690A
Authority: DE
Inventors: Franz Ropohl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1965-01-20
Filing date: 1965-01-20
Publication date: 1968-02-01
Also published as: GB1058010A

Description

Vorrichtung zum Reinigen staubbeladener Faservlies-Luftfilterpacke mittels eines Spülluftstromes Zum Ausfiltern des Staubes in lüftungstechnischen Anlagen verwendet man in zunehmendem Maße Faservlies-Filterpacke, die nach entsprechender Beladung mit Staub, d. h. bei Erreichen eines maximal zulässigen Druckabfalls, gegen neue Filterpacke ausgetauscht werden.
Für die Abscheidung grober und mittelfeiner Stäube gibt es auf dem Markt Faservlies-Filterpacke, die ausgeklopft oder ausgewaschen werden können.
Abgesehen davon, daß das Ausklopfen eine schmutzige und die Atmosphäre verseuchende Arbeit darstellt, ist diese Art der Reinigung von Hand dann unzulässig, wenn es sich um Filterpacke aus Anlagen handelt, in denen giftige oder radioaktive Stäube anfallen. Filterpacke für die Abscheidung feiner und feinster Staubteilchen, also solcher aus der zweiten oder dritten Filterstufe eines Luftentstaubers, wurden nach einmaliger Benutzung meistens vernichtet, weil eine Reinigung Schwierigkeiten bereitet. Dabei besteht heute das Problem, wie und wo man solche Faservlies-Filterpacke gefahrlos lagern oder vernichten soll, die durch Stäube radioaktiv geworden sind.
Als Entstaubungsanlagen, insbesondere für Stauberzeuger, sind Taschen- und Schlauchfilter bekannt, die nach Verschmutzung abgesaugt oder mit einem Spülluftstrom durchgeblasen werden. Es ist auch üblich, diesen Reinigungsprozeß durch zusätzliche Rüttel- oder Vibrationsbewegungen der Filterelemente zu beschleunigen. Dabei gelangen die abgestoßenen, meist größeren Staubpartikel wieder zurück zur Staubquelle, oder das von den Filterilächen abgelöste Staubgut wird im Sammelbunker des Filters aufgefangen. Manche Industriestäube haften jedoch derart fest an den Fasern der Schlauchfilterstoffe, daß man auch den Ausbau der Schläuche und deren Ausbürsten oder Ausblasen mit Preßluft in eigenen Reinigungsvorrichtungen vorgesehen hat. Auch für die Reinigung gefalteter Papierfilterkerzen mittels Preßluft entwickelte man eine besondere Apparatur.
Bei solchen bekannten Lösungen muß in Kauf genommen werden, daß die abgebürsteten oder abgeblasenen Stäube in die Atmosphäre gelangen. Dieses unerwünschte Ergebnis wird nur vermieden bei nachträglichem Niederschlagen des Staubes aus dem Blasluftstrom mittels Flüssigkeitsschleiern oder bei dem bekannten maschinellen Waschen, Trocknen und ölen von Metall-Luftfilterplatten.
Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Reinigen staubbeladener, aus lüftungstechnischen Anlagen ausgebauter Faservlies-Filterpacke mittels eines Spülluftstromes, die gekennzeichnet ist durch einen in vertikaler Ebene geschlossenen Luftumführungskanal mit einem die Spülluft im Kreislauf fördernden Ventilator und einem quer zum Spülluftstrom angeordneten, als Auflager für die zu reinigenden Filterpacke dienenden Schwingrahmen mit Vibrationseinrichtung, wobei auf der Druckseite des Ventilators ein bekannter elektrostatischer Staubabscheider mit Wasserspülung für die Niederschlagselektroden in den Luftkreislauf eingeschaltet ist. Auf diese Weise kann der abgerüttelte, abgesaugte und im elektrostatischen Abscheider gesammelte und agglomerierte Staub aus dem Spülwasser als Schlamm entfernt und vernichtet werden.
Um die Wirksamkeit der Vorrichtung zu erhöhen, soll erfindungsgemäß die Absaug-Strömungsgeschwindigkeit am Filterpack größer sein als die übliche Anströmgeschwindigkeit in den lufttechnischen Anlagen.
Da andererseits bekanntlich ein elektrostatischer Abscheider um so besser wirkt, je kleiner die Anströmgeschwindigkeit ist, wird zusätzlich vorgeschlagen, daß der lichte Kanalquerschnitt im Bereich des Schwingrahmens kleiner ist als der Durchströmquerschnitt des elektrostatischen Abscheiders.
Außerdem ist nach der Erfindung vorgesehen, daß zur Anpassung an die jeweilige Faserdicke und Struktur der Faservlies-Filterpacke, also je nach Porosität, die Schwingungsamplitude und -frequenz der Vibrationseinrichtung in bekannter Weise einstellbar sind. Ebenso gehört es mit zur Erfindung, daß im Luftumführungskanal hinter dem elektrostatischen Abscheider ein Faserstoffilter mit auswechselbarem Feinstfilterpack vorgesehen ist. Diese zusätzliche Schutzmaßnahme ist insbesondere dann angebracht, wenn radioaktiv verseuchte Filterpacke gereinigt werden sollen. Denn falls der Betriebsstrom für die Vorrichtung ausfallen sollte, würde das Sauggebläse noch auslaufen und durch den dann ebenfalls spannungslosen elektrostatischen Abscheider hindurch wieder Staub zu dem zu reinigenden Filterpack blasen, und zwar auf die Reinlufiseite der Filterschicht, was höchst unerwünscht ist.
Die schematische Zeichnung, die die Vorrichtung nach der Erfindung teilweise im Schnitt zeigt, dient zur weiteren Erläuterung.
Der Schwingrahmen 1, in den die zu reinigenden Faservlies-Filterpacke mit der Staubluftseite nach unten eingelegt werden, ist auf einem waagerecht angeordneten Stützrahmen 2 mittels der Federn 11 vertikal und horizontal bewegbar gelagert. Der Stützrahmen 2 ist - Bestandteil eines kräftigen Gestells 3, an dem auch die Schwingungserzeuger 13 befestigt sind. Der zu reinigende Filterpack wird zusammen mit dem Schwingrahmen 1 von der anhebbaren Haube 4 überkappt, die auf dem Kanalstück 5 geführt ist. Der Ventilator 6 saugt durch den Kanal 8 mit einer Luftgeschwindigkeit von mehr als 1 m/sec den im Schwingrahmen 1 vom Filterpack abgerüttelten Staub ab und befördert ihn in den elektrostatischen Abscheider 7. Dessen Durchströmquerschnitt soll so groß ausgelegt sein, daß in ihm die Strömungsgeschwindigkeit möglichst kleiner als 1 m/sec ist. Die im elektrostatischen Abscheider 7 gereinigte Luft wird vom Kanalbogen 9 durch einen auswechselbaren Feinstfilterpack 10 hindurch wieder zum Schwingrahmenl zurückgeführt. Es ist naheliegend, alle Teile der Vorrichtung, die mit Staub in Berührung kommen, weitgehend aus Kunststoff herzustellen.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Reinigen staubbeladener, aus lüftungstechnischen Anlagen ausgebauter Faservlies-Filterpacke mittels eines Spülluftstromes, gekennzeichnet durch einen in vertikaler Ebene geschlossenen Luftumführungskanal (5, 8, 9) mit einem die Spülluft im Kreislauf fördernden Ventilator (6) und einem quer zum Spülluftstrom angeordneten, als Auflager für die zu reinigenden Filterpacke dienenden Schwingrahmen (1) mit Vibrationseinrichtung (13), wobei auf der Druckseite des Ventilators ein bekannter elektrostatischer Staubabscheider (7) mit Wasserspülung für die Niederschlagselektroden in den Luftkreislauf eingeschaltet ist.
2. Reinigungsvorrichtung für Faservlies-Filterpacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lichte Kanalquerschnitt im Bereich des Schwingrahmens (1,1 kleiner ist als der Durchströmquerschnitt des elektrostatischen Abscheiders (7).
3. Reinigungsvorrichtung für Faservlies-Filterpacke nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schwingungsamplitude und -frequenz der Vibrationseinrichtung (13) in bekannter Weise einstellbar sind.
4. Reinigungsvorrichtung für Faservlies-Filterpacke nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftumführungskanal (5, 8, 9) hinter dem elektrostatischen Abscheider (7) ein Faserstoffilter (10) mit auswechselbarem Feinstfilterpack vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 845 146, 903 890, 950 824, 1 038 884, 1 071 457; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 739 317; Patentschrift Nr. 25 142 des Amtes für Erfindungs-und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands; USA.-Patentschriften Nr. 1 688 936, 2854091.