-
Ofen zur Wärmebehandlung von Werkstücken aus Metall Die Erfindung
bezieht sich auf einen Ofen zur Wärmebehandlung von Werkstücken aus Metall, bei
dem die den Wärmeraum enthaltende, mit Heizelementen versehene, allseitig wärmeisolierte
Muffel sich in einem vakuumdichten Behälter befindet, der mit Vakuum- und Schutzgasanschlüssen
sowie mit Kühlmittel und einer Umwälzvorrichtung versehen ist zum Umwälzen der Ofenatmosphäre
- insbesondere beim Kühlen nach dem Erwärmen - durch den Wärmeraum und die Zwischenräume
zwischen Muffel und Behälter.
-
Ein solcher Ofen, bei dem der Wärmeraum lediglich durch Reflexionswände
gebildet ist und der Behälter einen Wassermantel aufweist, ist bekannt. Bei diesem
Ofen stellt sich jedoch im Betrieb keine Gleichförmigkeit in der Erwärmung ein,
was sich nicht allein auf die Behandlungszeit der Werkstücke ungünstig auswirkt.
Insbesondere treten an den öffnungen des Wärmeraumes Abstrahlverluste auf.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Ofen der eingangs beschriebenen
Art die Erwärmung des Behandlungsraumes gleichförmig zu gestalten und das Abschrecken
der Werkstücke schnell und wirkungsvoll durchzuführen, dabei aber Abstrahlverluste
an den Öffnungen des Wärmeraumes zu verhindern.
-
Die Lösung wurde darin gefunden, daß die Muffel, die den Wärmeraum
bildet, mit je einer einander gegenüberliegenden Ein- und Austrittsöffnung versehen
ist, wobei die Austrittsöffnung der Ausgangsseite des Umwälzers zugeordnet ist,
und die beiden Öffnungen mit beweglichen Platten verschließbar sind, die nur in
Offenstellung einen Kühlgaskreislauf durch den Wärmeraum ermöglichen. Hierdurch
kann bei völlig geschlossenem und auf dem gesamten Umfang isolierten Wärmeraum eine
gleichmäßige Erwärmung erfolgen und somit die den Werkstücken in einer bestimmten
Zeiteinheit zuzuführende Wärmemenge mit großer Genauigkeit gemessen werden, insbesondere
kann sich hierbei die Sekundärerwärmung der Werkstücke durch die Strahlung der Wände,
die ebenfalls gleichmäßig verläuft, in vollem Umfang auswirken. Darüber hinaus erhält
man einen einheitlichen und störungsfreien Gasstrom durch eine oder beide Kammeröffnungen
während des Abschreckvorganges, so daß die Gebläsewirkung des Gases auf die Werkstücke
stärker als dies bisher möglich war und der Abschreckvorgang schneller durchführbar
ist. Schließlich wird die Wirksamkeit des den Gasumlauf bewirkenden Ventilators
erhöht, und zwar auf Grund einer Erhöhung der Gasdichte in dem Bereich vor dem Ventilator.
Somit wird hinsichtlich Erwärmung und Abschreckung eine optimale Ofenleiste erreicht.
In, besonderer Ausbildung der Erfindung sind die nach innen gerichteten Seiten der
Wände des Wärmeraumes und bzw. oder der beweglichen, die COffnungen abdeckenden
Platten mit einem Diffusionsschild versehen, das seinerseits eine Schicht aus Wärmeisoliermaterial
trägt. Ferner wird die Umwälzvorrichtung durch einen Ventilator gebildet, der zweckmäßig
im Abstand von der Auslaßöffnung des Wärmeraumes angebracht ist.
-
Die beweglichen Platten zur Abdeckung der öffnungen in der den Wärmeraum
bildenden Muffel können in einem Fall seitlich verschiebbar und im anderen von der
Öffnung abhebbar angeordnet sein.
-
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Ofen gemäß Erfindung,
der im wesentlichen nach der Linie 1-1 der F i g. 2 geführt ist, F i g. 2 einen
Teilquerschnitt durch den Ofen nach der Linie 2-2 der F i g. 1, F i g. 3 einen Längsschnitt
durch einen Ofen einer anderen Ausführungsform, der jedoch im Prinzip dem der F
i g. 1 und 2 entspricht.
-
Der Ofen der F i g. 1 und 2 wird durch die Kammer 10 zur Erwärmung
der Werkstücke aus Metall gebildet, die aus einem büchsenähnlichen Behälter 11 besteht,
der horizontal in einem äußeren vakuumdichten Gefäß 12 angeordnet ist. Nach dem
Erwärmen der Werkstücke in der Kanuner erfolgt deren Abkühlung oder Abschreckung
in der gleichen Kammer, um die gewünschten physikalischen Eigenschaften des Metalls
zu erhalten. Zum Schutz der
Oberflächengüte der Werkstücke werden
sie in einer Schutzatmosphäre erwärmt, die gewöhnlich durch ein Vakuum gebildet
wird, welches durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Pumpe, die mit dem
Inneren des Gefäßes durch die Leitung 13 (F i g. 2) in Verbindung steht, erzeugt
wird. Die Werkstücke werden in einem Strom nicht oxydierenden Gases abgeschreckt,
das in das Gefäß durch eine Leitung 14 (F i g. 1) eingeführt wird, durch welche
das Gefäß über ein geeignetes Steuerventil mit einer Gasquelle, beispielsweise einem
in der Zeichnung nicht dargestellten Druckbehälter, verbunden wird.
-
Während der Behandlung befinden sich die Werkstücke in einem Trog
oder Korb 15, der in der Kammer 10 auf einem Gestell ruht, das durch zwei Winkelprofilschienen
17 gebildet wird, welche sich in Längsrichtung des Ofens über dem Boden des Behälters
erstrecken und durch horizontale Elemente 18, welche sich von einer zur anderen
Seitenwand des Behälters erstrecken, getragen sind. Die Wärme wird durch eine Anzahl
üblicher Strahlungsheizelemente 19 erzeugt, die das Gestell umgeben und eine gleichmäßige
Erwärmung der Werkstücke gewährleisten. Wie es F i g. 2 zeigt, können die Heizelemente
durch isolierte Zuleitungen 20, welche sich über den Zwischenraum zwischen dem Behälter
und der Gefäßwand erstrecken, mit einer Energiequelle bzw. dem entsprechenden Anschluß
21 verbunden werden, der abgedichtet in der Gefäßwand sitzt.
-
Bei dem beschriebenen Beispiel wird das Gefäß 12 durch innere und
äußere konzentrisch ineinander sitzende Schalen 22 und 23 gebildet, die am Ende
in Ringen 24 sitzen, die die Ringöffnung zwischen den Schalen schließen, um dadurch
einen Wassermantel zu bilden, dessen Kühlmittel während des Ofenbetriebs zirkuliert.
Das hintere Ende des Gefäßes ist durch einen tiefgezogenen Deckel 25 geschlossen,
während das vordere Ende einen ähnlichen Deckel 27 enthält, der eine Mittelöffnung
28 aufweist, die normalerweise durch eine Tür 29 geschlossen ist; die letztere kann
schwenkbar an einer Seite des vorderen Deckels angebracht sein.
-
Wie es F i g. 2 zeigt, ist der innere Behälter 11 in dem Gefäß 12
im Abstand von der inneren Schale 22 des Gefäßes durch zwei horizontale Schienen
30 gehalten, die sich in Längsrichtung des Gefäßes entlang der Seitenwände des Behälters
erstrecken und auf den inneren Enden zweier Gruppen von Halterungen 31 sitzen, die
sich von der inneren Schale nach dem Gefäßinneren erstrecken. An den Seitenwänden
des Behälters 11 sind auf Zapfen 33 Rollen 32 gelagert, die auf den Schienen laufen,
so daß der Behälter am vorderen Ende des Gefäßes, wenn der Deckel 27 entfernt ist,
ein- und ausgefahren werden kann.
-
Um die Wärme in der Kammer 10 bei der Erwärmung der Werkstücke aufrechtzuerhalten
und dabei eine optimale Anwendung der Wärme zu erreichen und gleichzeitig eine Erwärmung
des Gefäßes 12 und der Außenkammer 34 zu verhindern, sind die Innenseiten der Behälterwände
mit Blechplatten versehen, die Diffusions- oder Wärmeschilde 35 bis 38 bilden, durch
welche die von den Heizelementen abgestrahlte Wärme in das Innere bzw. den mittleren
Bereich der Wärmekammer reflektiert wird. Die Platten sind mit einem wärmeisolierenden
Material 39 gefüllt, beispielsweise mit Aluminiumwolle, die die Wärmeleitung
durch die Wände verhindert. Auf diese Weise wird ein wesentlicher Teil der durch
die Heizelemente erzeugten Strahlungswärme durch die Schilde in die Kammer zurückgeworfen,
und der größte Teil der durch die Wände aufgenommenen Wärme bleibt an den inneren
Flächen des Behälters 11. Durch diese Erwärmung der Innenseiten der Behälterwände
erhält man eine Sekundärwärmequelle zum zusätzlichen Erwärmen der Werkstücke von
allen Seiten.
-
In der Vorderwand des Behälters 11 befindet sich eine Öffnung 40,
durch welche die Werkstücke auf die Gestellschienen 17 der Kammer eingebracht werden.
Durch die oben schon erwärmte äußere Tür 29 wird eine Innentür 41 getragen, durch
welche die Öffnung 40 geschlossen wird, und zwar in der geschlossenen Stellung der
Außentür. Um während der Wärmebehandlung eine Einblickmöglichkeit in die Kammer
zu schaffen, ist eine Sichtöffnung 42 in der Innentür vorgesehen, welche in der
Richtung der Einblicköffnung 43 in der Außentür liegt. Normalerweise ist die Sichtöffnung
durch einen Block 44 geschlossen, der mit einem Betätigungshebel 45 versehen und
schwenkbar an der Außentür gelagert ist und durch ein Hebelgestänge gemäß F i g.
1 mit dem Block in Verbindung steht. Der Block 44 und die Innentür 41 sind in ihrem
Aufbau ähnlich den übrigen Teilen der Behälterwände, d. h., auch sie wirken reflektierend
und verhindern Wärmeverluste durch Leitung.
-
Das Abschreckgas wird über die Werkstücke durch die Einlaßöffnung
47 geführt, und es verläßt die Kammer durch die Öffnung 48, die beide gegenüberliegend
und im Bereich des Gestells in den Kammerwänden angebracht sind. Somit befinden
sich die rechteckig ausgebildeten Öffnungen in der Boden-und Deckwand des Behälters
unmittelbar über und unter dem Gestell. Um das Gas in Umlauf zu setzen, ist ein
Ventilator 49 in dem Gefäß über der Auslaßöffnung des Behälters vorgesehen, und
die Ventilatorblätter 50 erstrecken sich vom unteren Ende der Welle 51 eines Motors
52 (F i g. 2) nach außen und bewegen sich in einer Ebene, die etwas im Abstand zur
Deckwand des Behälters liegt. Der Ventilatormotor befindet sich auf der Außenseite
des Gefäßes und sitzt auf einem Untersatz 53, der sich seinerseits in einer Öffnung
an der Oberseite des Gefäßes befindet, während die Motorwelle sich durch den Untersatz
in das Gefäßinnere erstreckt. Ein napfförmiges Gehäuse 54 deckt den Motor ab und
ist gegenüber dem Untersatz abgedichtet, um Luftverluste des Gefäßes im Bereich
der Motorwelle zu verhindern. Wenn sich der Ventilator in Tätigkeit befindet, saugen
die Ventilatorblätter 50 Gas aus der Öffnung 48 und verteilen es in alle Richtungen.
Von der Behälteraußenseite bis zur Innenschale 22 am vorderen und hinteren Ende
des Behälters erstrecken sich Leitplatten 55 und 57, um das Gas längs der Innenseite
der zylindrischen Wand des Gefäßes und um die Außenseite des Behälters herum zur
Einlaßöffnung 47 zu führen. Auf diese Weise erzeugt der Ventilator einen durch die
Kammer über die Werkstücke nach oben gerichteten Gasstrom.
-
Wenn das Gas durch die Zwischenkammer 34 auf der Außenseite des Behälters
11 strömt, wird es durch die Berührung mit der Innenschale 22 und mit den Kühlschlangen
58 (F i g. 2), die sich in diesem Raum befinden, gekühlt. Die Kühlschlangen sind
zwischen der Innenschale und dem Behälter 11 beidseitig des Ventilators angebracht,
und sie enthalten ein geeignetes Kühlmittel, das ihnen durch die Anschlüsse
59
in dem hinteren Deckel 25 zugeführt wird.
-
Durch die beiden Organe 60 und 61 werden Wärmeverluste durch die Öffnungen
47 und 48 bei der Erwärmung der Werkstücke verhindert; sie überdecken diese Öffnungen
und verhindern damit eine Wärmeabstrahlung und bewirken andererseits eine Reflexion
der Wärme in das Innere der Kammer 10. Diese Organe bestehen ebenfalls aus Blechplatten
mit inneren Reflexionsflächen 62 und 63 und sind mit Isoliermaterial 64 gefüllt.
Bei den bisherigen bekannten Ausführungsformen hat man solche Organe nicht gekannt,
sondern es wurden an deren Stelle Prallwände verwendet, die im Abstand von der Behälteraußenwand
angebracht waren, um einen Gasstrom um die Prallwände herum durch die Behälteröffnungen
während der Abschreckung der Werkstücke zu ermöglichen.
-
Durch die erwähnten Organe 60 und 61 werden erfindungsgemäß neue Mittel
geschaffen, um die Ofenwirkung wesentlich zu verbessern, d. h., die Werkstücke werden
gleichförmiger erwärmt und die Abschreckung erfolgt wesentlich schneller, ohne Wärmeverluste
in Kauf nehmen zu müssen. Zu diesem Zweck ist wenigstens eines oder besser beide
Organe 60 und 61 so angeordnet, daß sie die öffnungen 47 und 48 im geschlossenen
Zustand völlig überdecken; ferner sind sie zur Durchführung des Abschreckungsvorganges
beweglich angeordnet, und sie können bei diesem Vorgang in eine Stellung gebracht
werden, die einen einheitlichen und ungestörten Gasstrom durch die Öffnungen des
Behälters ermöglichen und damit eine starke Gebläsewirkung des Abschreckgases im
Bereich der Werkstücke erzielen lassen. Im Gegensatz zu den bekannten sogenannten
Prallwänden der früheren Öfen werden die erwähnten Organe 60 und 61 durch bewegliche
Spunde gebildet, mit denen die Öffnungen wahlweise und vollständig geöffnet oder
geschlossen werden können. Wenn die Öffnungen geschlossen werden, ist die Sekundärwärmewirkung
der Spunde ähnlich der der benachbarten Teile der Behälterwände, und wenn sie offen
sind, bieten die Spunde dem Gasstrom in und durch die Wärmekammer keinerlei Widerstand.
-
Bei dem beschriebenen Beispiel ist der mit der Bodenöffnung zusammenwirkende
Spund so bemessen und gestaltet, daß er nach oben mit der Einlaßöffnung 47 zusammenpaßt
und dabei seine innere Reflexionsfläche 62 in den Bereich der Innenseite der Behälterwand
kommt. Zu diesem Zweck sind die vier Seitenwände des Spundes mit geneigten Flächenteilen
64 und 65 versehen, die nach innen zusammenlaufen, wie es F i g.1 und 2 zeigen,
um dicht mit den entsprechend geneigten Bereichen 67 und 68 der vier Wandteile der
Einlaßöffnung zusammenzupassen. Der Außenteil 69 des Spundes ragt horizontal
über den Außenrand der Einlaßöffnung hinaus, und zwar weit genug, um einen etwaigen
Spalt zwischen dem Spund und der Behälterseitenwand in der geschlossenen Stellung
des Spundes zu überdecken.
-
Aus dieser geschlossenen Stellung kann der Bodenspund 60 nach unten
in eine Stellung im Abstand von der Außenfläche der Bodenwand des Behälters bewegt
werden, wie es in gestrichelten Linien in F i g. 2 dargestellt ist. Die Betätigung
des Spundes kann durch einen pneumatischen Zylinder 70 erfolgen, der auf der Unterseite
des Gefäßes angebracht ist und dessen Kolbenstange 71 sich nach oben durch eine
Führung 72 in das Gefäß erstreckt und mit der Unterseite des Bundes an der Stelle
73 verbunden ist.
-
Wenn sich die Kolbenstange zwischen ihren Endstellungen hin- und herbewegt,
wird der Spund ebenfalls zwischen seinen Endstellungen bewegt. Bei dieser Bewegung
ist er durch senkrechte Profilstäbe 74 geführt, die sich von der Unterseite des
Behälters 11 nach unten erstrecken und ein Gestell zur Aufnahme des Spundes bilden.
Sie enthalten vorzugsweise einen Anschlag 75 am unteren Ende der Führungsstäbe,
durch die der Spund in seiner unteren Stellung gehalten wird, in welcher er einen
genügenden Abstand von der Unterseite der Behälterwand aufweist, um dadurch seinen
Einfluß auf den Gasstrom durch die Behälteröffnung zu verhindern.
-
Der obere Spund 61 sitzt unmittelbar auf der Deckwand des Behälters
in seiner geschlossenen Stellung, und zwar zwischen dem Behälter und dem Ventilator
49, und er ist groß genug, um die Öffnung 48 vollständig abzudecken bzw. die Öffnungsränder
nach allen Seiten zu überragen. Aus der geschlossenen Stellung kann der Spund horizontal
nach hinten in seine geäfnete Stellung bewegt werden, die in gestrichelten Linien
in F i g. 1 eingezeichnet ist und in der die Auslaßöffnung völlig frei ist. Zur
Bewegung des Spundes zwischen diesen beiden Stellungen sind Rollen 77 (F i g. 2)
drehbar an dem Spund auf Zapfen 78 seitlich angebracht, die auf zwei horizontalen
Schienen laufen, die am oberen Ende zweier Winkelleisten 79 sitzen, die sich nach
hinten in Richtung des Spundweges erstrecken.
-
Bei dem vorliegenden Beispiel werden die Winkelleisten 79 von der
nach oben gerichteten Seitenwand einer Blechhaube 80 getragen, die in ihrem unteren
Teil offen ist und hiermit über der Öffnung 48 sitzt, während die obere Öffnung
81 der Haube zentrisch unter dem Ventilator 49 liegt. Die Haube erstreckt sich von
der Auslaßöffnung der Kammer nach hinten und hat ein hinteres offenes Ende, bis
zu welchem der Spund beim Öffnen der Auslaßöffnung bewegt wird. Um den Spund 61
auf den Schienen hin und her zu bewegen, ist ein weiteres pneumatisches Aggregat
an der Außenseite des Gefäßdeckels 25 vorgesehen, dessen Kolbenstange 82 sich nach
vorn durch eine Führung 83 in den Deckel erstreckt, durch die Haube 80 geführt ist
und mit dem hinteren Ende des Spundes verbunden ist. Eine Hin- und Herbewegung des
Kolbens 84 in dem Zylinder 85 bewirkt, daß der obere Spund unter der Haube zwischen
der geöffneten und geschlossenen Stellung hin- und hergeschoben wird. Wenn sich
der Spund in seiner öffnungsstellung befindet, bildet die Haube einen Auslaßkanal
zwischen der Auslaßöffnung der Kammer und der Unterseite des Ventilators.
-
Es können handbetätigte Steuerungen für die verschiedenen mit dem
Ofen verbundenen Vorrichtungen einschließlich der Vakuumpumpe, den Heizelementen
19, den Betätigungsaggregaten für die Spunde und der Einrichtung für die Gaszufuhr
vorgesehen sein, jedoch ist es zweckmäßig, eine vollautomatische Programmsteuerung
zur Bedienung dieser Einrichtungen anzubringen. Bei Hand- oder automatischer Steuerung
wird das Arbeitsverfahren mit dem Einschalten des Ventilators in Gang gesetzt, wobei
sich ein Werkstück auf dem Gestell in der Kammer befindet und die innere und die
äußere Tür 29 und 41 sowie die Spunde 60 und 61 sich in ihrer geschlossenen Stellung
befinden. Hierauf wird das Gefäß
durch die Leitung 13 ausgepumpt
und die HeizeIemente eingeschaltet, um den Wärmevorgang je nach den Behandlungsbedingungen
der Werkstücke in Gang zu setzen.
-
Bei geschlossenen Spunden 60 und 70 wird das Werkstück auf dem Gestell
schnell und gleichförmig durch direkte Strahlung der Heizelemente 19 und
durch die von den Kammerwänden reflektierte Wärmestrahlung erwärmt. Da die Spunde
dicht in den Kammerwänden sitzen, ist der Unterschied, der durch die Spunde reflektierten
Wärmestrahlung im Vergleich zu der der übrigen Wände vernachlässigbar, und es werden
kalte Stellen an dem Werkstück, vermieden.
-
Wenn die Erwärmung abgeschlossen ist, wird in das Gefäß 12 durch die
Leitung 14 Gas eingelassen, die beiden Spunde 60 und 51 in ihre Öffnungsstellung
gebracht, der Ventilator eingeschaltet und der Kreislauf des Kühlmittels in den
Kühlschlangen 58 in Gang gesetzt. Der Ventilator saugt Gas nach oben durch die Auslaßöffnung
48, durch die Haube und durch die öffnung 81 und drückt es nach außen und unten
an den Kühlschlangen vorbei durch die Zwischenkammer 34 nach der Einlaßöffnung 47
und durch die Kammer 10 hindurch. Die freien Öffnungen erlauben einen gleichmäßigen
und ungestörten Gasstrom durch die Einlaßöffnung, die Wärmekammer und die Auslaßöffnung
mit minimaler Turbulenz und geringen Strömungswiderstand auf Grund der Leistung
des durch den Motor 52 angetriebenen Ventilators 49. Mit anderen Worten, der Ventilator
arbeitet bei den offenen Spunden mit optimalem Wirkungsgrad und erzeugt eine starke
Blaswirkung des Kühlgases, das direkt auf die Werkstücke gerichtet ist, um diese
schnell auf die kritische Temperatur zu kühlen.
-
Eine andere Ausführungsform ist in F i g. 3 dargestellt, in der sich
das zylindrische äußere Gefäß 87 in vertikaler Stellung befindet und die Wärmekammer
88 durch einen koaxialen zylindrischen Behälter 89 gebildet ist, dessen Seitenwände
durch eine zylindrische Schale 90 gebildet wird, die an der Innenseite einen wärmereflektierenden
Belag aufweist, auf dem sich eine Schicht 91 aus Isolierstoff, insbesondere aus
Aluminiumwolle befindet, während die äußere zylindrische Schale 92 im Abstand von
der inneren Gefäßwandung angeordnet ist, wodurch eine Zwischenkammer 93 zwischen
dem Behälter und dem Gefäß gebildet wird. Die isolierte Bodenwand 94 des Behälters
hat eine mittlere Einlaßöffnung 95, und sie wird durch senkrechte Stützen 97 getragen,
durch welche der Behälter über dem unteren tiefgezogenen Gefäßboden 98 gehalten
wird. Ein hohler Sockel 99 hält das Gefäß in der aufrechten Stellung.
-
Das obere Ende des Gefäßes 87 ist durch einen an der Unterseite offenen
napfförmigen Deckel 100 verschlossen, der durch einen Ring 101 mit einem
ähnlichen Ring 102 am oberen Ende der Gefäßschalen 92 und 103 dichtend zusammenwirkt.
Eine isolierte Deckwand 105 enthält eine Auslaßöffnung 106 am oberen Ende der Kammer
89 und ist durch eine Anzahl Halterungen 107 an den Deckel 100 befestigt, so daß
sie zusammen mit dem Deckel von dem Behälter abgehoben werden kann.
-
Im unteren Bereich der Wärmekammer 88 befindet sich ein Gestell 108
aus horizontalen Schienen zur Aufnahme der zu behandelnden Werkstücke. Eine Anzahl
Heizelemente 109 sind im Winkel und im Abstand zueinander an den Wänden des Behälters
angeordnet und umgeben das aus dem Gestell befindliche Werkstück; sie sind durch
eine isolierte Führung 110 mit einem Stromanschluß 111 verbunden, der abgedichtet
in der Wand des Gefäßes 87 sitzt.
-
Wie bei dem vorhergehenden Beispiel sind die. Ein- und Auslaßöffnungen
95 und 106 durch die beweglichen Spunde 112 und 113 verschließbar, die an ihrer
Innenseite reflektierende Flächen 114 aufweisen und ein Isoliermittel
115 enthalten; sie können, wie es in gestrichelten Linien eingezeichnet ist,
in ihrer Öffnungsstellung bewegt werden, um dem zur Abschreckung der Werkstücke
dienenden Gas freien Durchtritt zu geben. Bei dem beschriebenen Beispiel sind die
Ein- und Auslaßöffnungen und die dazugehörigen Spunde kreisförmig ausgebildet, und
der innere Teil der Spunde ist im Querschnitt etwas verringert, um mit den Öffnungen
zusammenzupassen, wobei die Reflexionsflächen 114 in den Bereich der Behälterinnenwände
gebracht werden. Der untere Spund 112 wird nach oben in die Einlaßöffnung bewegt,
und zwar mit Hilfe eines Arbeitszylinders 117, der in dem hohlen Sockel 99 sitzt
und dessen Kolbenstange 118 mit der Unterseite des Spundes verbunden ist.
-
Der Ventilator 119 sitzt am oberen Ende des Deckels 110 über der Auslaßöffnung
106, und der Antriebsmotor befindet sich in einem abgedichteten Gehäuse 120 außerhalb
des Deckels. Zwischen dem Ventilator und der Deckwand 105 des Behälters befindet
sich eine Haube 121, die die Auslaßöffnung des Behälters umgibt und deren eigene
Auslaßöffnung 122 unmittelbar unter dem Ventilator liegt. Bei dem beschriebenen
Beispiel wird der obere Spund 113 innerhalb der Haube zwischen zwei in F i g. 3
erkennbaren Stellungen durch eine geeignete, in der Zeichnung nicht dargestellte
Betätigungsvorrichtung bewegt; die letztere ist mit dem Spund mittels sich nach
unten durch den Deckel erstreckendem Stößel 123 verbunden. Der Querschnitt der Haube
ist größer als der des Spundes, um bei geöffnetem Spund genügend Raum für den Gasdurchtritt
zu lassen.
-
Wenn sich die Spunde 112 und 113 bei eingeschaltetem Ventilator in
geöffneter Stellung befinden, wird Gas aus der Kammer 88 um den geöffneten oberen
Spund herum angesaugt, das durch die Haube 121 zu dem Ventilator 119 gelangt und
von diesem nach außen innerhalb des Deckels 100 an den Kühlschlangen 124 vorbei
nach unten durch die Zwischenkammer 83 gedrückt wird und schließlich durch die Einlaßöffnung
95 in die Kammer gelangt und hier über die Werkstücke auf dem Gestell 108 nach oben
strömt. Die offenen Spunde ermöglichen einen ungehinderten Gasdurchtritt durch die
Kammer, wodurch man ein schnelles und wirkungsvolles Abkühlen der Werkstücke erhält.
-
Um die Wirksamkeit des Ventilators hinsichtlich der Gaszirkulation
zu erhöhen, sind zusätzliche Heizelemente 125 in dem Durchtritt angeordnet, der
sich zwischen dem oberen offenen Spund 113 und dem Teil der Haube 121 befindet,
der der Haubenöffnung 122 benachbart ist. Die Kühlelemente sind gegen Wärmeabstrahlung
aus der Kammer 88 bei offenem oder geschlossenem Spund 113 geschützt, und das aus
der Kammer gesaugte Gas strömt an diesen Elementen vorbei, bevor es den Ventilator
erreicht. Demgemäß wird das Abschreckgas gekühlt und seine Dichte im
Bereich
vor dem Ventilator erhöht, so daß sich entsprechend der Wirkungsgrad des Ventilators
im Hinblick auf die Gaszirkulation ebenfalls erhöht.