DE1259569B - Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer - Google Patents

Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer

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DE1259569B
DE1259569B DE1965S0096939 DES0096939A DE1259569B DE 1259569 B DE1259569 B DE 1259569B DE 1965S0096939 DE1965S0096939 DE 1965S0096939 DE S0096939 A DES0096939 A DE S0096939A DE 1259569 B DE1259569 B DE 1259569B
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hydrogen sulfide
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DE1965S0096939
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Dr Max Schmidt
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Societe Nationale des Petroles dAquitaine SA
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Societe Nationale des Petroles dAquitaine SA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G75/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G75/02Polythioethers
    • C08G75/10Polythioethers from sulfur or sulfur-containing compounds and aldehydes or ketones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polymers With Sulfur, Phosphorus Or Metals In The Main Chain (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer durch Umsetzung von Schwefelverbindungen mit organischen Carbonylderivaten.
  • Es sind bereits polymere Schwefelverbindungen bekannt, die unter verschiedenen Bedingungen aus Aldehyden und Polysulfiden hergestellt werden. So hat man bereits Formaldehyd in wäßrig-organischem Medium in Gegenwart von Alkalihydroxyd oder Borfluorid mit Schwefelwasserstoff zu Polythioformaldehyden umgesetzt.
  • Einer der Hauptnachteile der bisher bekannten, schwefelhaltigen Polymeren ist ihr unangenehmer Geruch nach Schwefelwasserstoff. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, schwefelhaltige Polymeren herzustellen, welche einen Geruch nach Schwefelwasserstoff nicht mehr aufweisen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein- oder mehrwertige Aldehyde oder Ketone bzw. deren Thioanaloga gleichzeitig oder nacheinander mit Wasser oder/und Schwefelwasserstoff und mit einem reaktionsfähigen Schwefelhalogenid umsetzt.
  • Vorzugsweise verwendet man als Schwefelhalogenid S2CI2, das gelösten Schwefel enthalten kann. Der Reaktionsablauf, der zu den erfindungsgemäß hergestellten Polymeren führt, kann etwa folgendermaßen gedeutet werden: Schwefelhalogenide wie S2CI2 reagieren mit Chalkogenwasserstoff, z. B. H2S, so, daß dabei nach der Gleichung xS2Cl2 + xH2S + 2xHCl + S3 plastischer Schwefel entsteht, der sich mehr oder weniger rasch in kristallinen Schwefel umwandelt.
  • Bei Gegenwart von Aldehyden und/oder Ketonen bzw. deren Thioderivaten greift die Hydratform bzw.
  • Thiohydratform, die wahrscheinlich nach im Reaktionsgleichgewicht vorliegen wird, mit ihren reaktionsfähigenOH- bzw.SH-Gruppen in die Kondensationsreaktion zwischen - SCl und HS -bzw. HO - ein, so daß Schwefelketten entstehen, die durch den Einbau von Fremdgruppen an der Kristallisation verhindert und somit polymer erhalten werden, etwa in der Art Zu den vorstehenden Formeln können die Substituenten R gleich oder verschieden sein und Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Arlkyl und Furanyl bedeuten; sie enthalten vorzugsweise bis zu etwa 10 Kohlenstoffatome.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen ein-oder mehrwertige Aldehyde oder Ketone bzw. deren Thioanaloga in Betracht. Als Beispiele seien Mono- aldehyde wie Benzaldehyd, Formaldehyd und Acetaldehyd, Dialdehyde wie Glyoxal und Furfurol sowie Monoketone wie Aceton, Cyclohexanon und Acetessigester genannt, jedoch können auch Diketone, wie Acetylaceton, und die den vorgenannten Carbonylverbindungen entsprechenden Thiocarbonylverbindungen eingesetzt werden.
  • Als Schwefelhalogenid wurde oben S2Cl2 als Beispiel genannt, jedoch können auch andere Schwefelhalogenide verwendet - werden, soweit sie in ähnlicher Weise wie dieses reagieren. Bevorzugt werden jedoch Schwefelchloride von SlCl2 bis Sec12 mit x= sehr hoch, also Polyschwefelchloride bzw. Dichlorpolysulfane. Geeignet sind ferner z. B. die entsprechenden Schwefelbromide.
  • Die Eigenschaften der gebildeten Polymeren lassen sich in weiten Grenzen beliebig variieren durch Wahl des Aldehyds, Ketons, Thioaldehyds oder Thioketons, durch Wahl des Schwefelhalogenids, durch Wahl der äußeren Reaktionsbedingungen wie Lösungsmittel, Konzentration, Temperatur usw. und nicht zuletzt dadurch, daß statt reiner Reaktionsteilnehmer auch Gemische in jedem Mengenverhältnis eingesetzt werden können. Man kann so von zähflüssigen Ölen über gummiartige plastische Massen bis zu harten und spröden Polymeren kommen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren führt, wie bereits erwähnt, zu geruchlosen Produkten. Schon allein darin liegt ein erheblicher technischer Fortschritt.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß sich während der Umsetzung viele Farbstoffe mit kondensationsfähigen Gruppen, z. B. NH2-Gruppen, chemisch in die Polymeren einbauen lassen, wobei schon sehr geringe Farbstoffmengen intensive Färbung der Polymeren hervorrufen. Außerdem ist als Vorteil der erreichbare hohe Schwefelgehalt der Produkte zu nennen. Die Polymeren enthalten, je nach den Reaktionsbedingungen, in der Regel etwa zwischen 65 und 950/o Schwefel.
  • Dies ist ein weitaus höherer Schwefelgehalt, als die bisher bekannten Polythioformaldehyde aufweisen können.
  • Ferner sind die bekannten Polythioformaldehyde keine Polymeren im eigentlichen Sinne, sondern Oligomeren, deren Molekulargewichte gewöhnlich zwischen 170 und 360 liegen und nur im äußersten Falle einen Wert von 1500 erreichen können. Auf dem Kunststoffgebiet sind solche Oligomeren nicht brauchbar. Man verwendet sie vielmehr als Vulkanisationsmittel. Demgegenüber entstehen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise ausgesprochene Polymeren, also Produkte mit weitaus höherem Polymerisationsgrad. Daher kommen wider Erwarten die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren für einen großen Teil der Anwendungsgebiete üblicher Kunststoffe in Betracht.
  • Die Erfindung ist nachstehenden an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Beispiel 1 25 g S2CI2 werden unter Rühren bei Zimmertemperatur langsam zu einer Mischung von 8 ml Aceton, 20 ml Wasser und etwa 200 ml Äther (als Verdünnungsmittel, das nicht in die Reaktion eingeht) getropft.
  • Dabei fallen etwa 12 g eines sehr zähen gelben Öles aus, das innerhalb kurzer Zeit zu einer beständigen gummiartigen Masse erstarrt, die über 900/o Schwefel enthält.
  • Beispiel 2 In eine Lösung von 25 g S2Cl2 und 20ml Benzaldehyd in 200 ml Äther wird bei Raumtemperatur unter Rühren bis zur Sättigung Schwefelwasserstoff eingeleitet. Dabei fallen 18 g eines festen Polymeren mit 89°/o Schwefel aus.
  • Beispiel 3 25 g S2Cl2 werden unter Rühren bei Raumtemperatur langsam zu einer Mischung von 20 ml Benzaldehyd, 20 ml Wasser und 200 ml Äther getropft.
  • Dabei fallen etwa 15 g eines knetbaren Polymeren mit 96°/o Schwefel aus.
  • Beispiel 4 In eine Lösung von 25 g S2Cl2 und 11 mol Acetaldehyd in 200 ml Äther wird bei Raumtemperatur unter Rühren bis zur Sättigung Schwefelwasserstoff eingeleitet. Dabei fallen 17 g eines plastischen Polymeren mit 940/o Schwefel aus.
  • Beispiel 5 54 g S2Cl2, 30 ml Äther und 100 ml konzentrierte wäßrige Formaldehydlösung werden bei Raumtemperatur kräftig gerührt, und in das Gemisch wird bis zur Sättigung Schwefelwasserstoff eingeleitet. Dabei fallen 43 g eines plastischen Polymeren mit 620/o Schwefel aus.
  • Beispiel 6 Zu 300 ml Glyoxal werden bei Raumtemperatur unter Einleiten von Schwefelwasserstoff 54 g S2Cla (verdünnt mit 30ml Äther) getropft. Dabei fallen 16 g eines zunächst gummiartigen Polymeren mit 86 0/o Schwefel aus, das bei kurzem Lagern hart wird.
  • Mit Wasser an Stelle von H2S erhält man etwa 12 g polymeres Produkt mit 81 °/o Schwefel.
  • Beispiel 7 In 15 ml Aceton wird überschüssiger Schwefel wasserstoff mit einer Vibrationspumpe eingeleitet.
  • Dazu tropft man langsam 25 g S2Cl2 unter Kühlung des Gemisches von außen mit Eis. Das Reaktionsgemisch, das noch für kurze Zeit ein viskoses Öl darstellt, erhärtet rasch zu einer plastischen Masse mit 66,8 ovo Schwefel. -Beispiel 8 Zu einer Mischung von 21 ml Cyclohexanon, 10 ml Wasser und 100ml Tetrahydrofuran werden unter Rühren und Kühlung 27g S2Cl2 zugetropft. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels vom Gemisch bleibt ein klar durchsichtiges, braunes, zähes Öl zurück. Ausbeute etwa 30 g, Schwefelgehalt 28,8 0/o.
  • Beispiel 9 Zu einem Gemisch von 20,7 ml Cyclohexanon mit 100 ml Tetrahydrofuran werden unter gleichzeitigem Einleiten von Schwefelwasserstoff unter Rühren und Kühlung 27 g S2Cl2 zugetropft. Dabei fallen etwa 15g eines gelben Harzes aus. Beim Abziehen des Lösungsmittels hinterbleiben etwa 15 g eines gelblichen, sehr viskosen Öles mit 44,5 0/o Schwefel.
  • Beispiel 10 In ein Gemisch von 16,6 ml Furfurol, 10 ml Wasser und 100ml Tetrahydrofuran werden unter Rühren und Eiskühlung 27 g S2Cl2 getropft. Dabei fallen etwa 12 g einer grauen, gummiartigen Masse mit 10,5 0/o Schwefel aus. Beim Abziehen des Lösungsmittels hinterbleiben etwa 20 g polymeres Festprodukt mit 16,5 0/o Schwefel.
  • Beispiel 11 In ein Gemisch von 16,6 ml Furfurol mit 100 ml Tetrahydrofuran werden unter gleichzeitigem Einleiten von Schwefelwasserstoff unter Rühren und Eiskühlung 27 g S2Cl2 getropft. Dabei bilden sich etwa 30 g eines sehr weichen, plastischen Produktes, das teilweise (wegen Übersättigung) ausfällt, teilweise erst nach Abziehen des Lösungsmittels erhalten wird.
  • Sein Schwefelgehalt beträgt 52,6 0/o.
  • Beispiel 12 Zu einem Gemisch von 25,5 ml Acetessigester mit 10ml Wasser und 100ml Tetrahydrofuran werden unter Rühren und Eiskühlung 27 g S2Cl2 getropft.
  • Nach Abziehen des Lösungsmittels vom Gemisch hinterbleiben etwa 35 g eines braungefärbten, öligen Polymeren mit 18,9 O/o Schwefel.
  • Beispiel 13 In ein Gemisch von 25,5 ml Acetessigester mti 100ml Tetrahydrofuran werden unter gleichzeitiger Einleitung von Schwefelwasserstoff 27 g S2Cl2 unter Rühren und Eiskühlung eingetropft. Die klare Lösung hinterläßt nach Abziehen des Lösungsmittels etwa 30g eines hellgelben öligen Polymeren mit 38,7 0/o Schwefel.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer durch Umsetzung von Schwefelverbindungen mit organischen Carbonylderivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein- oder mehrwertige Aldehyde oder Ketone bzw. deren Thioanaloga gleichzeitig oder nacheinander mit Wasser oder/und Schwefelwasserstoff und mit einem reaktionsfähigen Schwefelhalogenid umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Schwefelhalogenid S2Cla verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man S2Cl2 verwendet, das gelösten Schwefel enthält. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Ausgelegte Unterlagen des belgischen Patents Nr. 632 179.
DE1965S0096939 1965-05-04 1965-05-04 Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Polymerer Pending DE1259569B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0043043A1 (de) * 1980-07-01 1982-01-06 RHEIN-CHEMIE RHEINAU GmbH Verfahren zur Herstellung von Polythiomethylen-Polysulfiden sowie ihre Verwendung als Vulkanisiermittel

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE632179A (de) * 1962-05-15 1900-01-01

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BE632179A (de) * 1962-05-15 1900-01-01

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