DE1258909B - Schaltungsanordnung zur Regelung der Dynamik elektrischer Signale mittels einer Brueckenschaltung - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Regelung der Dynamik elektrischer Signale mittels einer BrueckenschaltungInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
H04b
H04m
Deutsche KL: 21 a2-36/14
Deutsche KL: 21 a2-36/14
Nummer: 1258 909
Aktenzeichen: S 93332 VIII a/21 a2
Anmeldetag: 24. September 1964
Auslegetag: 18. Januar 1968
Die Erfindung betrifft Schaltungsanordnungen zur Regelung der Dynamik elektrischer Signale, insbesondere
eines Nachrichtenfrequenzbandes, vorzugsweise Presser- bzw. Dehnerschaltungen für Kompandersysteme.
Aus der USA.-Patentschrift 2 182 100 ist ein Volumenregler
bekannt, der so arbeitet, daß die in ihrem Volumen zu beeinflussende Spannung an die
eine Diagonale einer Wheatstone-Brücke geführt ist und daß an der zweiten Diagonalen das volumen- ίο
geregelte Signal abnehmbar ist; parallel zumindest einem Zweig dieser Brücke liegt eine Elektronenröhre,
die vom Ausgang eines ZF-Verstärkers gesteuert wird.
Dadurch wird der Widerstand der Elektronenröhre abhängig von der Ausgangsspannung des ZF-Verstärkers
verändert und die Wheatstone-Brücke ebenfalls abhängig von der ZF-Verstärkerausgangsspannung
verstimmt, so daß sich auch die an der zweiten Diagonalen liegende Spannung entsprechend ändert.
Bei Verwendung ein und derselben Schaltung einmal als Presser und zum anderen als Dehner in einem
Kompandersystem müßte die Volumenregelanordnung mindestens für einen Teil des Kompandersystems
(Presser oder Dehner) im Gegenkopplungsweg einer Verstärkerschaltung eingeschaltet werden, um
die für Kompandersysteme erforderliche Reziprozität der Regelcharakteristik zu erhalten, wobei jedoch die
angestrebte Reziprozität mit großem Aufwand und dann nur annähernd erreicht wird.
Es ist bekannt, daß bei Kompandersystemen dem reziproken Verlauf von Presser- und Dehnerkennlinie
eine erhebliche Bedeutung zukommt. Als bisher günstigste Lösung zur Realisierung des Dehners wird
das Pressernetzwerk im Gegenkopplungsweg eines Verstärkers wiederholt. Diese Maßnahme bringt zwar
gegenüber üblichen Spannungsteilerschaltungen erhebliche Vorteile, jedoch ist sie mit großem Aufwand
im Dehner verbunden. Wegen der Neigung zur Instabilität ist die Realisierung einer solchen Schaltung
mit Transistoren nur schwer möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung zu schaffen, die sowohl als Dynamikpresser
als auch als Dynamikdehner verwendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Schaltungsanordnung zur Regelung der Dynamik elektrischer
Signale gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß in eine Diagonale einer abgeglichenen Brückenschaltung
mit linearen Schaltelementen, an deren andere Diagonale das in der Dynamik zu verändernde Eingangssignal
angelegt ist und bei der an einem Brückenzweig das in der Dynamik veränderte Ausgangssignal abnehmbar
ist, ein von dem Eingangs- und/oder Aus-Schaltungsanordnung zur Regelung der
Dynamik elektrischer Signale mittels einer
Brückenschaltung
Dynamik elektrischer Signale mittels einer
Brückenschaltung
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft,
1000 Berlin und 8000 München,
8000 München 2, Witteisbacherplatz 2
Als Erfinder benannt:
Hans Hochrath, 8000 München
gangssignal rückwirkungsfrei abgeleitetes, durch ein mindestens ein nichtlineares Schaltelement enthaltendes
Netzwerk in der Dynamik verändertes Signal eingefügt ist.
Durch diese Maßnahme wird eine universell sowohl als Presser als auch als Dehner beliebig in Rückwärts-
und/oder Vorwärtsregelung verwendbare Schaltungsanordnung geschaffen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Eingangsbrückenzweige als Differentialübertrager ausgebildet
werden. Es ist ferner zweckmäßig, die Schaltungsanordnung so zu bemessen, daß der Widerstand
des Brückenzweiges für die Abnahme des Ausgangssignals und der Widerstand des entsprechenden,
zwischen einer Ausgangs- und einer Eingangsklemme liegenden Brückenzweiges unendlich sind. Dann kann
der dem Brückenzweig für die Abnahme des Ausgangssignals diagonal gegenüberliegende Widerstand Null
werden. Der Brückenzweig für die Abnahme des Ausgangssignals kann beispielsweise durch den Eingang
einer Kathodenverstärkerstufe gebildet sein. Die rückwirkungsfreie Ableitung des durch ein ein nichtlineares Element enthaltendes Netzwerk in der Dynamik
veränderten Signals von dem Eingangs- und/oder Ausgangssignal läßt sich zweckmäßig durch eine
Kathodenverstärkerstufe realisieren. An Stelle der Kathodenverstärkerstufe kann auch eine äquivalente
Transistorschaltung verwendet werden. Das mindestens ein nichtlineares Schaltelement enthaltende Netzwerk
kann als weitere Brückenschaltung, insbesondere mit Differentialübertrager ausgebildet sein. Als nichtlineare Schaltelemente können durch eine von außen
zugeführte Steuerspannung, insbesondere durch ein rückwirkungsfrei abgeleitetes Signal, steuerbare Schaltelemente
verwendet sein. Dabei ist es zweckmäßig, die Steuerspannung von dem Ausgang desjenigen
709 719/308
Kathodenverstärkers abzunehmen, der für die rückwirkungsfreie Ableitung des dem nichtlinearen Netzwerk
zugeführten Signals vorgesehen ist.
Die Erfindung wird an Hand der Prinzipdarstellungen der F i g. 1 bis 5 und an Hand der in den
F i g. 6 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Bei der Entwicklung von hochwertigen Kompandersystemen spielen Überlegungen zur Realisierung
von Netzwerken mit reziproker Regelfähigkeit (Presser oder Dehner) eine große Rolle. Geht man nämlich
davon aus, daß es möglich ist, Zweipole mit ausgesuchten nichtlinearen Elementen durch besondere
Abgleichverfahren in dafür geeigneten Schaltungen mit ausreichender Gleichmäßigkeit herzustellen,
dann hat diese Mühe nur Sinn, wenn man auch Presser- und Dehnerübertragungsfaktor genügend
reziprok zueinander macht. Diese Forderung, die bislang von untergeordneter Bedeutung blieb,
war bei der Entwicklung eines Rundfunkkompanders bereits von größerer Wichtigkeit. Der dabei beschrittene
Weg, den Dehner durch Wiederholung des Pressers im Gegenkopplungsweg eines Verstärkers
zu realisieren, ist mit relativ großem Aufwand verbunden. Trotzdem verbleiben dabei Fehler, die
z. B. größere Klirrdämpfungen als 6,5 Np ausschließen.
Bei Betrachtung der Zweipoleigenschaften einer nichtlinearen Regelstrecke bildet die einfache Verknüpfung
von Strom und Spannung über den Widerstand bzw. Leitwert die Grundlage für die Realisierung
von Schaltungen mit reziprokem Ubertragungsfaktor. Wird nämlich der Zweipol mit einem linearen Strom
betrieben, so ist die Spannung proportional dem Widerstand. Umgekehrt ist der Strom, der durch
diesen Zweipol fließt, proportional dem Leitwert, wenn man unmittelbar an den Zweipol eine Spannung
anlegt. Nach diesem einfachen Prinzip läßt sich ein Presser nach F i g. 1 und ein Dehner nach F i g. 2
bauen. Es werden hierbei die besonderen, gegensätzlichen Eigenschaften von Rühren und Transistoren
ausgenutzt. So ist die hundertprozentig spannungsgegengekoppelte Röhre in Anodenbasisschaltung
(Kathodenverstärker) mit unendlich großem Eingangswiderstand und vernachlässigbar kleinem
Innenwiderstand das ideale Gegenstück zum hundertprozentig stromgegengekoppelten Transistor in Basisschaltung
mit vernachlässigbar kleinem Eingangswiderstand und sehr großem Innenwiderstand. Setzt
man voraus, daß ideale Transistoren und ideale Röhren verwendet sind, so erhält man den Ubertragungsfaktor
des Pressers nach Gleichung (1) und den des Dehners nach Gleichung (2)
signal abgezweigt werden. Die Verstärkung sowohl des Pressers wie auch des Dehners kann groß genug
gehalten werden, daß zusätzliche Verstärker sich erübrigen. Allerdings kann es nachteilig sein, daß
man Transistoren und Röhren nebeneinander verwenden muß. Hier ist nämlich der Einsatz des Kathodenverstärkers
durch eine Transistorschaltung nur dann in einfacher Weise möglich, wenn der Regelbereich
des nichtlinearen Zweipols relativ klein ist und die auftretenden Verluste im Regelzweipol berücksichtigt
werden können. Ein weiterer Mangel ist der notwendigerweise unterschiedliche Aufbau
von Presser und Dehner.
Im Gegensatz zum Zweipol kann man beim Vierpol nicht mehr von der dort gegebenen festen Verknüpfung von Strom, Spannung und Widerstand sprechen, vielmehr muß man das Übertragungsmaß betrachten. Es soll zunächst der Spannungsübertragungsfaktor in den Vordergrund gestellt werden. Dabei wird angenommen, daß die speisenden Generatoren einen vernachlässigbar kleinen Innenwiderstand haben und die Spannungsabnahme verlustfrei erfolgt. Als Regelnetzwerk wird eine Differentialbrückenschaltung benutzt, wie sie in F i g. 3 dargestellt ist. Hierfür erhält man unter den oben beschriebenen Betriebsbedingungen den Ubertragungsfaktor nach Gleichung (3)
Im Gegensatz zum Zweipol kann man beim Vierpol nicht mehr von der dort gegebenen festen Verknüpfung von Strom, Spannung und Widerstand sprechen, vielmehr muß man das Übertragungsmaß betrachten. Es soll zunächst der Spannungsübertragungsfaktor in den Vordergrund gestellt werden. Dabei wird angenommen, daß die speisenden Generatoren einen vernachlässigbar kleinen Innenwiderstand haben und die Spannungsabnahme verlustfrei erfolgt. Als Regelnetzwerk wird eine Differentialbrückenschaltung benutzt, wie sie in F i g. 3 dargestellt ist. Hierfür erhält man unter den oben beschriebenen Betriebsbedingungen den Ubertragungsfaktor nach Gleichung (3)
Ä,
Es zeigt sich, daß hier ein reziproker Ubertragungsfaktor durch einfache Maßnahmen nicht herstellbar
ist. Man kann sich nun helfen, indem man die aus der Verstärkertechnik bekannten Gegenkopplungsverfahren
anwendet. Wie F i g. 4 zeigt, wird einem Verstärker 1 mit dem Verstärkungsfaktor V der Regelvierpol
2 derart zugeschaltet, daß der Eingang des Regelvierpols und der Ausgang des Verstärkers
parallel und der Ausgang des Regelvierpols in Reihe zum Eingang des Verstärkers liegt. Handelt es sich
um einen Röhrenverstärker mit großem Eingangswiderstand und kleinem Innenwiderstand, erhält man
Gleichung (4) als Ubertragungsfaktor der Zusammenschaltung.
U0
(4)
+ e'
= R (Fig. 1)
TT
eD
J_
(1)
(2)
Ein- und Ausgänge beider Schaltungen E bzw. A können in üblicher und bekannter Weise an das
übrige Übertragungssystem angepaßt werden, wobei man auch noch die Möglichkeiten des Verstärkungsgewinns berücksichtigen kann. Bei Ausführung der
Schaltung als Silbenkompander kann die dann notwendige Steuerspannung in bekannter Weise vom
Presserausgangssignal bzw. vom Dehnereingangs-Wie man erkennt, besteht zwischen Gleichung (4)
und Gleichung (3) nur beschränkte Reziprozität. Die Anforderungen an den Verstärker sind groß. Soll
nämlich die Reziprozität um nicht mehr als 1% gestört werden, muß die Verstärkung des Verstärkers
um 4,6 Np größer sein als die Dämpfung des Regelvierpols bei maximaler Pressung, z. B. bei einer
Presserdämpfung vom Faktor 10 (e~a = 0,1) muß
die Verstärkung etwa 7 Np betragen. Außerdem muß man noch berücksichtigen, daß das Regelnetzwerk
den Verstärkerausgang erheblich belastet. Die Verwendung von Übertragern zur besseren Widerstandsanpassung
ist schwierig, da leicht Instabilität auftreten kann.
Man kann nun auch den Dehner mit dem Uber- -tragungsfaktor nach Gleichung (4) als gegeben ansehen und dazu einen passenden Presser bauen. Das ist dann möglich, wenn man für den Presser eine Schaltung wählt, die der des Dehners ähnlich ist
Man kann nun auch den Dehner mit dem Uber- -tragungsfaktor nach Gleichung (4) als gegeben ansehen und dazu einen passenden Presser bauen. Das ist dann möglich, wenn man für den Presser eine Schaltung wählt, die der des Dehners ähnlich ist
5 6
(F i g. 5). Hier werden die Eingänge des Regelnetz- Bei einer Anordnung nach Gleichung (8) würde man
Werkes 2 und eines Vierpols 3, dessen übertragungs- Rückwärtsregelung erhalten und dabei auch das
maR 1 ist naralieleesrlialtet während die Aussänse reziproke übertragungsmaß. Diese zweite Möglich-
maß -y ist, parallelgeschaltet, wahrend die Ausgange ^ ^^ man nach p . g g durch einfache Um_
in Reihe geschaltet sind. Wird nun eine Spannung 5 polung. Soll nämlich das übertragungsverfahren
mit kleinem Innenwiderstand an die Schaltung an- auf die ideal reziproke Form umgestellt werden, so
gelegt und wird die Ausgangsspannung ohne Be- werden die Verbindungen A'-B' und C-D' auf-
lastung der Schaltung entnommen, erhält man die getrennt und statt dessen A' mit C und B' mit D'
Gleichung (5) als Übertragungsfaktor. verbunden. Dann liegt zwischen B' und C die Span-
io nung -Ua-e~".
U l . -„ ,,.■. Diese Schaltung hat zwar noch nicht den großen
— J_ p"
Ue V Regelbereich, den man erhält, wenn man Gleichung (3)
in (6) einsetzt. So ist einmal der Innenwiderstand des
Hier scheint nun tatsächlich ideale Reziprozität Kathodenverstärkers nicht vernachlässigbar klein und
zwischen den Gleichungen (4) und (5) vorzuliegen. 15 zum zweiten wird durch den Außenwiderstand Ra und
Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn man berück- die Nachbildung Rn das Regelnetzwerk zu stark
sichtigt, daß im Dehner ein echter Verstärker ver- belastet. Letzteres kann zwar durch Vergrößerung
wendet wird, während man beim Presser eine Dämp- der Übersetzungsverhältnisse von Eingangsübertrafung
herstellen muß, die umgekehrt proportional ger U1 und Ausgangsübertrager U2 verbessert, aber
der Verstärkung des Verstärkers ist und dabei auch 20 nicht ganz behoben werden. Hier ist es zweckmäßig,
noch die nichtlinearen Eigenschaften dieses Verstär- den Ausgang über eine Röhrenstufe an die bei der
kers besitzen muß. Eine solche Dämpfung ist kaum Schaltung nach F i g. 6 aus übertrager U1, dem
herzustellen. durch übertrager U2 übersetzten Ausgangswider-
Untersucht man nun aber die Reziprozitätsbedin- stand Ra und dem Nachbildungswiderstand Rn be
gangen zwischen den Gleichungen (4) und (5), so 25 stehende Gabelschaltung anzuschließen. Durch diese
stellt man fest, daß diese durchaus nicht an die Maßnahme wird nunmehr die Gabel stromlos. Man
Verwendung eines Verstärkers bzw. einer entspre- kann dann auf die Nachbildung ..und den zu ihr
chenden Dämpfung gebunden sind. Vielmehr kann gehörenden Teil des Übertragers CZ1 verzichten und
man auch einen normalen linearen Vierpol mit dem erhält eine Schaltung nach F i g. 7. Hierbei wurde
Ubertragungsfaktor 1 verwenden. Dann wird nämlich 30 gleichzeitig die bereits oben angeführte Umpolung
aus der Gleichung (4) nunmehr Gleichung (6), und der Schaltung durchgeführt.
aus Gleichung (5) resultiert Gleichung (7). Man erhält für diese Schaltung unter Berück
sichtigung der Röhrendaten (Durchgriff D und Innen-
Ua_ _ 1 ,,λ widerstand R1) des Kathodenverstärkers Rö 1 die Glei-
Ue 1 + e~" 35 chungen (10) und (11) als inneren Ubertragungs
faktor.
" = 1 4. ρ-"
ιη\
U' U" 4DRj +Ritt+D)+ R2(I+D) nm
Ue 4DR1 + R1- D + R2 (2 + D) ( '
Die Beziehungen (6) und (7) können wie folgt in 40 (8) und (9) umgeschrieben werden:
U11 = Ue - Ua · e~" (8) Ue 4DRi + R1(I+D) + R2 (1 + D)
Un = Ue + Ue ■ e~a (9) 45
Man erkennt hier, daß die Regelung mittels A1,
Man sieht, daß der Eingang des Regelnetzwerkes aber auch mittels R2 erfolgen kann. Ist R1 eine Diodeneinmal
an den Eingang und das andere Mal an den strecke, dann wird aus Gleichung (10) ein Presser
Ausgang der Schaltung angeschlossen wird. Dabei und aus Gleichung (11) der reziproke Dehner. Ummuß
der Ausgang des Regelnetzwerkes so in die 50 gekehrt ist es, wenn R2 zur Regelung herangezogen
Schaltung eingefügt werden, daß dieser Übertragungs- wird. Will man den Unterschied der beiden Regelweg
den primären übertragungsweg nicht stört. möglichkeiten beleuchten, so muß man noch die-Man
muß also darauf achten, daß weder der Eingang jenige Spannung betrachten, welche den Regelzweides
Regelnetzwerkes eine Belastung des Systems dar- pol betätigt. Bei Momentanwertreglern ist das immer
stellt, noch dessen Ausgangsstrom die Eingangsstrom- 55 die Kathodenspannung Uk der Röhre Rö 1 (vgl. F i g.7).
quelle der Schaltungsanordnung beeinflußt. Ersteres Diese ist bei der Schaltungspolung für Gleichung (10)
kann leicht durch eine Röhrentrennstufe erreicht proportional der Ausgangsspannung, während sie
werden. Da keine Verstärkung verlangt wird, reicht in der anderen Polung (11) proportional der Einein
Kathodenverstärker aus. Zur Entkopplung von gangsspannung ist. .Rj-Regelung bedeutet Rückwärts-Eingangsstromkreis
der Schaltung und Ausgangs- 60 regelung des Pressers und Vorwärtsregelung des Stromkreis des Regelnetzwerkes kann dann in be- Dehners. Umgekehrt ist es, wenn R2 als Diodenkannter
Weise eine Gabelschaltung verwendet werden. strecke ausgebildet wird. Diese Aussage läßt sich
F i g. 6 zeigt eine entsprechende Schaltung. Hier ohne weiteres aus Silbenkompander ausdehnen, wenn
wird die Ausgangsspannung Ua aus der Summe man nur die Steuerspannung durch Verstärkung,
von Eingangsspannung Ue und der durch das Regel- 65 Gleichrichtung und Siebung der Kathodenspan-'
netzwerk veränderten Eingangsspannung Ue-e~" nung Uk gewinnt. Die Reziprozität beschränkt sich
gebildet (übertragungsverfahren nach Gleichung 9). dann nicht nur auf den Ubertragungsfaktor, sondern
Man erhält hier Vorwärtsregelung (s. auch F i g. 5). betrifft auch die steuernden Spannungen.
Ua _ | 4 D | Ri + | Rid | + D) | + J | K2 | (1 | + D) |
ue | 4 | DR1 | + R1 | D + | R2 | (2 | + | D) |
Ua _ | 4 | DRi | + R1 | ■D + | R2 | (2 | + | D) |
Beim rückwärts geregelten Presser kann die Verstärkung maximal zwischen μ = -^- und -y verändert
werden. Beim vorwärts geregelten Presser liegen
die Grenzen zwischen 2 und —. Man sieht, daß man
v-
je nach Regelart auch unterschiedliche Regelbereiche erhält. Der maximale Regelhub (Verhältnis von
maximaler zu minimaler Verstärkung) beträgt 2 μ. Dieser Regelhub kann jedoch nicht ganz ausgenutzt
werden, da eine zu große Abhängigkeit der Regelkennlinie von den nichtlinearen, schwankenden Röhreneigenschaften
unzulässig ist. Es muß also eine ausreichende Gegenkopplung verbleiben.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn man die unterschiedlichen Regelbereiche beim vorwärts
und rückwärts geregelten Presser beachtet. Gelingt es nämlich, auf einfache Art die beiden Schaltungsmöglichkeiten zu kombinieren, so muß der Regelbereich
mindestens von μ bis — reichen. Nun wurde
ν-
aber bereits oben festgestellt, daß die Regelmethode durch die Anschaltung des Kathodenverstärkers an
die Eingangs- bzw. Ausgangsklemmen bestimmt wird. Man verwendet also zweckmäßig eine Schaltung,
bei der es möglich ist, den Kathodenverstärker so zu betreiben, daß zwischen seinem Gitter und seiner
Anode die Summe aus Eingangs- und Ausgangsspannung zu liegen kommt. Fügt man dem Eingangsübertrager
U1' in F i g. 7 eine weitere Wicklung Wz
hinzu, so erhält man die Schaltung nach F i g. 8 mit Eingangsübertrager CJ1". Für den Ubertragungsfaktor
dieser Schaltung kann man die Gleichung (12) schreiben.
Ue 1 - e'a
Unter Berücksichtigung der Röhrendaten
daraus Gleichung (13).
daraus Gleichung (13).
(12)
wird
U^ _
4
DR, + R1D + R2
(2
+ D)
Ue ADR1 + R1(I + D) + R2D
40
(13)
Es zeigt sich hier, daß nunmehr im Gegensatz zu Gleichung (10) und Gleichung (11) R1 und R2
gleichberechtigt sind. Der Regelhub ist also unabhängig davon, welcher der beiden Widerstände als
Regelwiderstand verwendet wird. Der maximale Regelhub beträgt 4 μ2. Der Ubertragungsfaktor wird im
wesentlichen durch das Verhältnis von R2 zu R1
nach Gleichung (14) bestimmt.
beispielsweise die Anforderungen an die Rückkopplungsbedingungen im Regelkreis erheblich ermäßigt.
Zur Erläuterung der Erfindung wurde im vorstehenden jeweils das Spannungsübertragungsmaß
benutzt. Die gleichen Überlegungen lassen sich auch unter Zugrundelegung des Stromübertragungsmaßes
durchführen.
Die in F i g. 9 dargestellte Schaltungsanordnung entspricht der Schaltungsanordnung nach F i g. 6.
Zunächst wird angenommen, daß der Eingangswiderstand des Transistors Έ· angenähert Null ist.
Während nun der innere Eingangsstrom ie gleichphasig
durch den übersetzten Außenwiderstand, die Wicklungen W1 und n2 des Stromauskopplungsüberträgers
U3 sowie die Nachbildung Rn fließt, teilt sich
der aus dem Regelnetzwerk kommende Strom iz entsprechend dem Verhältnis der Widerstände in
der Nachbildungsseite und der Außenwiderstandsseite der Gabel auf. Demgemäß fließt durch die
Wicklung n2 des Übertragers U3 der Strom a ■ iz
und durch die Wicklung H1 gegenphasig dazu der
Strom b ■ iz. Damit wird der Tranistoreingangsstrom
i, durch Gleichung (15) bestimmt.
»1 + »2
»3
Jh.
«3
,la--^l (15)
Der Zusatzstrom iz entspricht dem Transistorausgangsstrom
α · i, mit einer Dämpfung von e~", die
durch das Regelnetzwerk hervorgerufen wird. Unter Berücksichtigung von Gleichung (15) kann man für
diesen Zusatzstrom Gleichung (16) schreiben.
35
+
H2
X7
la
(16)
■ — · e
(Hiermit kann die Beziehung (17) zwischen Ausgangsstrom ia und Eingangsstrom i„ aufgestellt werden.
»3
1 -e
_„ a ■ n2 - b
«3
(17)
■ a
El-Jk.
Ue R,
(14)
55
Sowohl aus Gleichung (13) wie Gleichung (14) kann man erkennen, daß die reziproke Schaltung durch
Vertauschen der Widerstände R1 und R2 herstellbar
ist. Dazu trennt man bei der Schaltung nach F i g. 8 die Brücken A"-B" und C-D" auf und verbindet
A" mit D" sowie B" mit C".
Auch in diesem Fall betrifft die Umpolung in der Schaltung nicht nur den Signalweg, sondern auch
die Steuerspannung, wenn diese wie zuvor von der Kathodenspannung der Röhre Röl abgeleitet wird.
Man kann damit also die gemischte Regelung, halb Vorwärts-, halb Rückwärtsregelung, in einfacher Weise
realisieren. Diese hat verschiedene Vorteile. So werden Mittels dieser Grundformel kann man alle Ubertragungszustände,
die vorstehend unter Bezug auf das Spannungsübertragungsmaß behandelt wurden, unter Benutzung des Stromübertragungsmaßes berechnen
und die Schaltungen entsprechend bemessen. Soll der Ubertragungsfaktor wie in Gleichung (12)
aussehen, so muß die Wicklung /I1 gleich n3 sein und
die Wicklung H2 muß nach Gleichung (18) berechnet
werden.
Yl2 = Yl1-
1-6 -
(18)
Bei einer symmetrischen Aufteilung der Ströme a · iz
und b ■ iz ist die Außenwiderstandsseite gleich der
Nachbildungsseite der Gabel und die Wicklung W1 des Übertragers U1 gleich der Wicklung W2. Es wird
dann α gleich b gleich 0,5. Also muß /J2 gleich 3 · W1
werden. Für den inneren Ubertragungsfaktor erhält man unter diesen Umständen die Gleichung (19)'
bei Berücksichtigung des Eingangswiderstandes R,
des Transistors Tr.
2R1,
+ 8 R,-
R2(l
(19)
Hieraus ergibt sich, daß es wünschenswert ist, den transformierten Außenwiderstand so klein wie
möglich zu halten, um einen recht großen Regelbereich ausnutzen zu können. Die halbe Zusatzstromleistung
wird in diesem Fall in der Nachbildung verbraucht. Man kann jedoch durch Vergrößerung der Nachbildung
und Verkleinerung des transformierten Außenwiderstandes eine günstigere Aufteilung des Zusatzstromes
i, erreichen. Im Endzustand fließt der gesamte Zusatzstrom in die Ausgangsseite. Die Wicklung
W1 des Übertragers U1 sowie b werden zu Null
und α wird gleich 1. In diesem Betriebszustand erhält man einen sehr großen Regelbereich, wenn man
den Ausgangsstrom ia mittels eines Transistors in
Basisschaltung auskoppelt. Man erhält dabei für den inneren Ubertragungsfaktor Gleichung (20).
4R1 +R1(I-O.) + R2 (1 + α)
4R,+ A1(I + a) + K2(I -α)
4R,+ A1(I + a) + K2(I -α)
(20)
Ein Vergleich mit der der Gleichung (13) entsprechenden
Schaltung nach F i g. 8 zeigt die Gleichwertigkeit der Schaltungsanordnungen nach F i g. 8
und 9. Diese Aussage gilt auch für die Umschaltung von Pressung auf reziproke Dehnung. Der bei Silbenkompandern
notwendige Steuer- bzw. Regelkreis wird zweckmäßigerweise an den Ausgangskreis des
Transistors angeschlossen, der den Regelvierpol speist.
Claims (10)
1. Schaltungsanordnung zur Regelung der Dynamik elektrischer Signale, insbesondere eines
Nachrichtenfrequenzbandes, mit Hilfe einer Brükkenschaltung, vorzugsweise Presser- bzw. Dehnerschaltung
für Kompandersysteme, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Diagonale
einer abgeglichenen Brückenschaltung mit linearen Schaltelementen, an deren andere Diagonale das
in der Dynamik zu verändernde Eingangssignal angelegt ist und bei der an einem Brückenzweig
das in der Dynamik veränderte Ausgangssignal abnehmbar ist, ein von dem Eingangs- und/oder
Ausgangssignal rückwirkungsfrei abgeleitetes, durch ein mindestens ein nichtlineares Schaltelement
enthaltendes Netzwerk in der Dynamik verändertes Signal eingefügt ist.
ίο
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsbrückenzweige
als Differentialübertrager (t/1) ausgebildet sind (F i g. 6 und 9).
3. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Widerstand des Brückenzweiges für die Abnahme des Ausgangssignals und der Widerstand
des entsprechenden, zwischen einer Ausgangsund einer Eingangsklemme liegenden Brückenzweiges
unendlich sind (Fig. 7 und 8).
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Brückenzweig
für die Abnahme des Ausgangssignals diagonal gegenüberliegende Widerstand Null ist (F i g. 7
und 8).
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Brückenzweig für
die Abnahme des Ausgangssignals durch den Eingang einer Kathodenverstärkerstufe {Rö2) gebildet
ist (F i g. 7 und 8).
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
rückwirkungsfreie Ableitung des durch ein ein nichtlineares Element enthaltendes Netzwerk in
der Dynamik veränderten Signals von dem Eingangs- und/oder Ausgangssignal durch eine Kathodenverstärkerstufe
(Rö 1) erfolgt (F i g. 7 und 8).
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an Stelle der Kathodenverstärkerstufe eine äquivalente Transistorschaltung verwendet ist.
8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens ein nichtlineares Schaltelement (R1 oder R2) enthaltende Netzwerk als
Brückenschaltung, insbesondere mit Differentialübertrager, ausgebildet ist (Fig. 6 bis 9).
9. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als nichtlineare Schaltelemente durch eine von außen zugeführte Steuerspannung, insbesondere
durch ein rückwirkungsfrei abgeleitetes Signal, steuerbare Schaltelemente (R1, R2) verwendet sind
(F i g. 6 bis 9).
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerspannung
von dem Ausgang desjenigen Kathodenverstärkers (Rö 1) abgenommen ist, der für die rückwirkungsfreie
Ableitung des dem nichtlinearen Netzwerk zugeführten Signals vorgesehen ist (F i g. 7
und 8).
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 182 100.
USA.-Patentschrift Nr. 2 182 100.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 719/308 1.68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CA836158A CA836158A (en) | 1964-09-24 | Circuit arrangements for regulating the dynamic range of electrical signals | |
DES93332A DE1258909B (de) | 1964-09-24 | 1964-09-24 | Schaltungsanordnung zur Regelung der Dynamik elektrischer Signale mittels einer Brueckenschaltung |
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