DE125750C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES /MM

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 125750 KLASSE 76 b.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1901 ab.

Die vorliegenden Abzugswalzen, welche mit Riffelungen schräg oder parallel zur Walzenachse Versehen sind und insbesondere an Nadelstabstrecken und ähnlichen Maschinen zur Erzielung der parallelen Lagerung der Fasern von Textilgut Verwendung finden, sind dadurch gekennzeichnet, dafs eine Walze des Paares aus zusammengedrücktem Leder besteht, in welchem die Riffelungen erzeugt werden oder eingearbeitet sind.

Um zu vermeiden, dafs die von den Walzen erfafsten Fasern durch den Druck und die Reibung zwischen Metall und Metall verletzt werden, hat man endlose Riemen α aus Leder oder anderem geeigneten Stoff benutzt, welche um die untere (Fig. 1) oder um die obere Walze (Fig. 2) geführt werden. Diese Riemen sind sehr kostspielig und müssen häufig erneuert werden, da sie zwischen Metallflächen arbeiten und durch die Reibung sich bald abnutzen oder aus anderen Ursachen an den Verbindungsstellen oder auch an anderen Stellen nachgeben oder reifsen. Die Erneuerung eines derartigen Riemens hat einen grofcen Zeitverlust und eine entsprechende Betriebsstörung zur Folge, und zwar nicht allein durch die Unterbrechung, die durch das Aufbringen eines neuen Riemens veranlafst wird, sondern auch dadurch, dafs der Riemen eine zeitlang leer laufen mufs, um sich der Form der Riffelungen anzupassen,. wie in den Fig. 1 und 2 angedeutet ist. Auch ist es erforderlich, dafs ein derartiger Riemen häufig geregelt oder gespannt wird, wodurch die Maschine oft in Stillstand gesetzt werden mufs und infolge dessen deren Leistungsfähigkeit verringert wird.

Man hat auch Versuche gemacht, bei sogen. Streckwerken, in welchen es nur darauf ankam, das Ausziehen von Faserballen derart zu bewirken, dafs diese zwischen zwei Walzenpaaren verlängert und verdünnt werden, eine geriffelte Walze aus Hartgummi mit einer geriffelten Walze aus Metall zusammen arbeiten zu lassen. Bei Nadelstabstrecken ist nun der Druck, welcher zwischen den Walzen erforderlich ist, noch bedeutend gröfser als bei den genannten Streckwerken, so dafs die Verwendung von Hartgummi ausgeschlossen ist.

Um diese Uebelstände zu beseitigen, wird die Riffelwalze b (Fig. 3) selbst aus Leder gefertigt, welches in geeigneter Weise zusammengepresst wird. Die Welle oder der Kern c der Walze besteht aus Metall. Der diesen Kern umgebende dicke, geriffelte Lederüberzug übernimmt vollständig die Aufgabe des bisher üblichen Riemens, ohne dessen Nachtheile zu besitzen. Die Lederüberzüge nutzen sich nicht so schnell ab wie die Lederriemen, da sie einer ähnlichen Reibung nicht unterworfen werden. Auch können derartige Lederüberzüge ohne Mühe und fast ohne Aufenthalt erneuert werden. Sie sind sofort nach dem Aufbringen betriebsfähig. Bei gleichen Abmessungen der Cylinder und Kammstabe hat

man noch den Vortheil, dafs die Walzen näher an die Nadelstäbe herangeführt werden können, was von grofser Wichtigkeit ist.

In einigen Fällen kann es wünschenswerth sein, die eine Riffelwalze b in der angegebenen Weise mit dem Lederüberzug herzustellen, welcher mit geringer Mühe erneuert werden kann, und um die andere Walze d einen Lederriemen zu legen, welcher dann nicht mehr zwischen zwei Metallflächen arbeitet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Geriffeltes Abzugswalzenpaar für Nadelstabstrecken und andere Spinnereimaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs eine oder beide Walzen aus geprefstem Leder bestehen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.