-
Verfahren und Vorrichtung zum Führen, Verziehen, Verdichten und Rundformen
von Faserbändern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Führen, Verziehen,
Verdichten und Rundformen von Faserbändern und die zur Durchführung dieses Verfahrens
dienenden Vorrichtungen. Das Anwendungs:gebiet der Erfindung umfaßt das Vor-und
Fertigspinnen sowie das Zwirnen von Fasern aller Art.
-
Zum Führen und Verziehen von Faserhändern werden Walzen und/oder endlose
Laufbänder verwendet, zwischen welchen der Faserstrang zu einem Band breit gedrückt
wird, dessen Ränder dünner sind als die Bandmitte. Ein :über den ganzen Bandquerschnitt
gleichmäßig verheilter Druck ist mit diesen bekannten Vorrichtungen somit nicht
erzielbar. Die Folge dieses ungleichmäßigen Verdichtens der Fasermasse ist eine
unvollkommene Faserführung. Dia insbesondere an den Rändern des flach gedrückten
Faserbandes zufolge des dort herrschenden geringeren Drucks kurze Fasern mitschwimmen
können, muß unter Umständen ein Qualitätsabfall beim Hochverzug von Kurzfasern enthaltenden
Faserniassen in Kauf genommen werden. Auch .bei genügend weit vorgezogenen, dünnen
Vorgarnen sind Geschivind.igkeitsunterschiede in den einzelnen Faserschichten nicht
vermeidbar, da bei diesen die angetriebenen Unterzylinder oder unteren Riemchen
ihre Umfangsgeschwirndigkeit auf die @ihnen zugeordneten Oberwalzen oder Oberriemchen
über die zwischen ihnen geführte Fasermasse übertragen .müssen, so daß Gleitverluste
in der Fasermasse auftreten, die ein Zurückbleiben der oberen Faserschichten und
damit unkontrollierbare Verzugsschwankungen zur Folge Haben.
Zur
Verringerung dieser Nachteile werden verschiedene Hilfsvorrichtungen angewendet.
So wurde vorgeschlagen, mit feinen Quernuten versehene Rillenwalzen, die sogenannten
Trümbach-Walzen und ähnliche, zu verwenden, um dem Ausbreiten des Faserbandes unter
dem Walzendruck entgegenzuwirken. Hierbei muß erfahrungsgemäß das Walzengewicht
und besonders d:ie Rillenbreite der jeweiligen Dicke und Qualität des Faserbandes
angepaßt werden, eine Forderung, d=ie in :der Praxis nicht immer berücksichtigt
werden kann. .
-
Da ein Rundformen und gleichmäßiges Verdichten des Faserbandes zwischen
Walzen und/oder Laufbändern allein nicht erzielbar ist, werden vielfach feststehende
Rundungs- und Verdichtungstrichter angewendet, um das flach gedrückte Faserband
zusammenzudrängen, zu verdichten und zu runden. Abgesehen davon, daß diese Hilfsvorrichtungen
Mehrkosten sowie Platz und zusätzliche Befestigungsmittel erfordern, .ist es unvermeidbar,
daß die aus -dem Faserstrang in der Vorschubrichtung des Faserbandes hervorragenden
Faserspitzen beim Durchziehen durch den feststehenden Trichter umgebogen und geknickt
werden, sobald sie gegen die Trichterwand stoßen, wodurch die Qualität des Fadens
leidet. Daß auch die vielen bisher erprobten Bauarten von Verdichtern nicht befriedigen,
zeigen die :immer wieder neu versuchten Bauformen.
-
Auch die zum Rundformen und zur Drahtgebung dienenden verschiedenen
Vorrichtungen:, wie Drehröhrchen, Nitschelleder ,und ähnliche, erfordern zusätzliche
Kosten und zusätzlichen Raum.
-
Die zum Verdichten und Runden von Faserbändern dienenden, mit Ring-
und: Nutkaliber versehenen Verdichterwalzen arbeiten meist in Verbindung mit feststehenden,
.ihnen vorgeschalteten Verdichtern und können :daher deren Nachteile nicht vollkommen
vermeiden. Abgesehen davon, sind diese kalibrierten Verdichterwalzen verhältnismäßig
teuer.
-
Diese wenigen Hinweise zeigen, mit welch verschiedenen Mitteln versucht
wird, die Nachteile der bisher verwendeten Vorrichtungen in tragbaren Grenzen zu
halten. Solange sich diese Versuche jedoch darin erschöpfen, das zwischen Walzen
oder Laufbändern :der bisher bekannten Art breit gedrückte, im ungleichen Spannungszustand
befindliche Fasergut zu verziehen, stellen ,alle diese Vorrichtungen lediglich Behelfe
dar, die den Mangel zwar mildern, jedoch nicht beseitigen.
-
Zum Unterschied von diesen bekannten Anordnungen und zur Vermeidung
ihrer Nachteile wird bei :dem Verfahren gemäß der Erfindung das Faserband zwischen
zwei oder mehr sich in gleicher R@ichtung bewegenden, vorzugsweise schmalen Band-oder
schnurförmigen Spanngliedern geführt, welche es schraubengangförmig umschnüren,
festhalten, fördern, verdichten, glätten und dabei gleichzeitig drehen und runden.
-
Es wurde zwar bereits vorgeschlagen, das Abzugswalzenpaar so anzuordnen,
daß das die Riemchen verlassende flache Faserband diesem Walzenpaar in einer im
rechten Winkel zur Berührungsebene :des Streckwalzenpaares liegenden Ebene zugeführt
wird und die Berührungsebene der Antriebswalzen im rechten Winkel zur Austrittsebene
:des Faserbandes aus dem Riemchenpaar liegt, wobei die von :den Umlenkrollen ablaufenden
Riemchen.auf dem Weg zu den Antriebswalzen langsam um 9o° umgelenkt werden. Zum
Unterschied von dieser bekannten Bauart, hei welcher das Faser-,band zwischen Walzen
und verhältnismäßig breiten Riemchen flach gedrückt -wind, wenden gemäß der Erfindung
schmale Spannglieder verwendet, welche das Faserband allseits in einem oder mehreren
Umgängen unter Spannung umschließen und zufolge des von ihnen auf das Faserband
ausgeübten, in radialer Richtung zum Rundquerschnitt des Bandes wirkenden Drucks
glätten und runden, -das Faserband somit nicht breit drücken.
-
Ferner sind bereits Faserbandführungen bekanntgeworden, bei welchen
die Fasermasse durch einen vorzugsweise über einen erheblichen Teil der Streckzone
gehenden, es zusammenfassenden Führungskanal hindurchläuft, wobei der Körper des
Führungskanals aus einer Mehrzahl von Gliedern zusammengesetzt ist, die je einen
Längsstreifen :der Kanalfläche bilden, gegenseitig phasenverschobene Vorundzurückbewegungen
in der Bandrichtung ausführen und dadurch das Faserband vorschieben. Ihre Wirkung
,ist dem parallelen Durchziehen eines Faserbandes durch einen Verdichtungstrichter
vergleichbar und vom erfindungsgemäßen Verfahren grundsätzlich verschieden. Ebenso
unterscheiden sich idiese bekannten Faserbandführungen ,in ihrem Aufbau vollkommen
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Das Führen und Fördern des Faserbandes erfolgt auch beim Gegenstand
der Erfindung wie sonst üblich -in Abhängigkeit vom Antrieb der Spannglieder, welche
das Band an ihrer Zulaufstelle erfassen, hierauf unter gleichmäßiger Verdichtung
längs einer beliebig festzulegenden Wegstrecke weiterführen und im Gegensatz zu
den bisher bekanntgewordenen Laufbändern gleichzeitig runden und drehen, worauf
sie das Faserband an ihrer Ablaufstelle wieder freigeben.
-
In den Fig. i bis 2o sind einige Anwendungs-und Ausführungsbeispiele
der zur Durchführung ,des Verfahrens gemäß der Erfindung dienenden Vorrichtungen
dargestellt, von welchen die Fig. i ein Schema einer solchen Vorrichtung vor ihrer
Verwendung und die Fig. 2 dieselbe Vorrichtung während ihrer Verwendung zeigt.
-
Die Vorrichtung enthält zwei als endlose Schmalbänder oder Schnüre
i und 2 ausgebildete Laufbänder, von welchen das untere mittels des Unterzylinders
3 .in der eingezeichneten Pfeilrichtung angetrieben wird. Zur Vergrößerung des Umschlingungs:winkels
des unteren Laufbandes um den Antriebszylinder und zur Sicherung seiner Mitnähme
durch diesen dienen Spannrollen q. und 4'. Das obere Laufband ist über die Umlenkrolle
S und, ebenso wie das untere Laufband, über Umlenknadeln 6, wie sonst bei Laufbändern
bekannt,
geführt. Die zwischen den Umlenknadeln liegenden Laufbandteile
i' und 2' sind zu beiden Seiten und in Nähe des Faserbandes 7 angeordnet. Die Laufbänder
sind wie sonst üblich samt ihren Umlenkorganen in Käfigen gelagert, von deren Darstellung
in der Zeichnung abgesehen wurde. Am Maschinengestell ist mittelbar oder unmittelbar
ein Lager 8 für eine zwischen den Umlenknadeln 6 angeordnete Drehscheibe 9 in beiden
Richtungen des Faserbandes verschieb- und feststellbar. D-ie Drehscheibe 9 trägt
je eine Führung io für das wintere bzw. obere Laufband.
-
Beim Drehen der Scheibe 9 in ihrem Lager 8 legen sich die Laufbandteile
i' und 2', wie in Fig. 2 di,rgestellt, schraubengangförmig und unter Spannung um
das Faserhand 7, -,vobei .die zu beiden Seiten. der Drehscheibe liegenden, sich
bis zu den U'm:lenknadeln erstreckenden Laufbandteile i' und 2' zueinander entgegengesetzt
verlaufende Schraubenwindungen aufweisen. Die Anzahl dieser Windungen entspricht
der Zahl der der Drehscheibe erteilten. Umdrehungen. Mit zunehmender Zahl dieser
Umdrehungen nimmt die Axialspannung in den. Laufbandteilen i' und 2' und damit der
von ihnen auf das Faserband ausgeübte gleichmäßige Radialdruck zu, wobei gleichzeitig
die Ganghöhe 1i :der einzelnen. Schraubenwindungen abnimmt.
-
Die Drehscheibe 9 wird mittels an sich bekannter Hilfsvorrichtungen,
so beispielsweise mittels eines an ihrem Umfang angeordneten Gesperres, in. der
gewünschten Arbeitsstellung festgehalten und kann nach Entsperrung wieder in ihre
in Fig. i gezeigte Anfangslage zurückgedreht werden, wobei dann jauch die L aufbandteile
i' und 2' das Faserband freigeben und in ihre Anfangslage zurückkehren.
-
Das angetriebene untere Laufband 2 bzw. nimmt das mit ihm und mit
dem Faserband 7 im Eingriff stehende obere Laufband i bzw. i' durch Reibung ohne
Gleitverluste mit. Jedoch kann das obere Laufband gleichfalls angetrieben werden,
wie auch verschiedene Abänderungen der Bauart der erfindungsgemäßen Vorrichtung
:möglich sind. So können anstatt der Umlenknadeln 6 und der Gleitführungen io Rollen
verwendet werden, um die gleitende Reibung der Laufbänder an diesen Teilen zu vermeiden.
An Stelle der Drehscheibe 9 kann jede andere an sich bekannte und zum schraubengangförmigen
Verwinden der Laufbandteile i' und 2' geeignete Hilfsvorrichtung Verwendung finden.
Statt zweier Laufbänder i und 2 können ebenso drei und mehr solcher Bänder, wie
in Fig. 5 beispielsweise dargestellt, konzentrisch um das Faserband 7 angeordnet
werden. Ferner ist es mÖglich, statt nur einer Drehscheibe 9 (Fig, i) zwei oder
mehrere solcher Scheiben zwischen den Umlenknadeln 6 vorzusehen, wie in Fig. q.
gezeigt. Auch kann, wie aus Fig. 6 ersichtlich, statt zweier Laufbänder i und 2,
nur ein einziges Laufband i über den Antriebszylinder 3, die Umlenkrolle 5 und die
Umlenkorgane 6 geführt werden. Der Antriebszylinder und die Umlenkrolle weisen entweder
zylindrische, glatte oder aufgerauhte Felder auf, oder sie sind mit Führungsrillen
für die Laufbänder versehen. Überdies können statt je eines Laufbandes i bzw. 2
zwei oder mehr knapp nebeneinander und zueinander parallel laufende obere und untere
Laufbänder ja :und Ib bzw. 2a und 2b vorgesehen werden, wie in Fig.2 schematisch
dargestellt ist.
-
Mit diesen Hinweisen sind nicht sämtliche Abänderungsmöglichkeiten
beiden erfindungsgemäßen Vorrichtungen erschöpft, doch sollen diese Beispiele genügen,
um darzulegen, daß es möglich ist, das Verfahren gemäß :der Erfindung bzw. die zu
seiner Durchführung dienenden Vorrichtungen allen praktisch vorkommenden Anforderungen
anzupassen.
-
Das :gleiche gilt im übrigen auch für die Ausbildung der Laufbänder
und ihrer Urnlenkorgane. Bei Verwendung elastischer, dehnbarer Laufbänder können
die Umlenkorgane wie Um:lenkrollen 5 unkt Umlenkrollen 6 starr gelagert sein. Bei
An:wcndung nicht dehnbarer Laufbänder sind an sich bekannte Mittel zum Spannen der
,Bänder notwendig, wobei z. B,. die Umlenknadedn 6 an einer Seite des Lagerkäfigs
zu belasten oder abzufedern und in Längsschlitzen gleitend anzuordnen sind, um .die
durch Umwickeln der Laufbänder i und 2 um das Faserband 7 entstehenden Längenunterschiededurch
kürzere Lagerabstände auszugleichen. Die Laufbänder selbst können aus verschiedenen
Stoffen mit glatter oder geraubter Oberfläche hergestellt sein und Voll- oder Hohlprofile
aufweisen, von welchen einige in Fig. 8 beispielsweise dargestellt sind. Sie können
aus Gummi, Kunststoff, Gewebe, Spiralschläuchen :aus Stahldraht allein oder in Verbindung
dieser verschiedenen Stoffe bestehen und so jedem gewünschten Sonderzweck angepaßt
werden.
-
Wird die Drehscheibe 9 genau in der Mitte der zwischen den Umlenkgliedern
6 liegenden Laufbandteile i' und 2' angeordnet, wie in Fig. i und 2 gezeigt, -dann
weisen die zu beiden Seiten der Dh-ehscheibe Siegenden Laufban:d:schrauben eine
zwar entgegengesetzte, jedoch gleich große Steigung h auf; demzufolge erteilen sie
dem Faserband 7 vor und hinter der Drehscheibe die gleiche Vorschubgesch:windigkeit.
-
Wie in Fig. 3 dargestellt, ändert sich die Steigung la bzw.
H der Laufbandschrauben und damit auch die von ihnen erfaßten Faserbandabschnitten
erteilte Vorschubgeschwindigkeit bei außeTmitti:g angeordneter Drehscheibe 9. Daher
kann das Faserband in einer Vorrichtung mit außermittig liegender Drehscheibe nach
Fig.3 ohne Klemm-oder Durchzugswalzen verzogen werden. Das Hinterein@anderschalten
zweier oder mehrerer solcher Vorrichtungen (vgl. Fig. io) ermöglicht es somit, ohne
Verwendung der sonst üblichen Walzen den Faserstrang zu verziehen. Selbstverständlich
können auch Vorrichtungen gemäß Fig. 2, also mit einer in der Mitte zwischen den
Umlenknadeln angeordneten Direhscheibe, zum Strecken von Faserbändern hintereinandergeschaltet
werden, wobei dann die jeweils nachgeschaltete Vorrichtung eine dem gewünschten
Verzug entsprechende höhere
Bandgeschwindigkeit aufweisen ruß, wie
dies auch bei Verwendung von Walzenpaaren bekanntlich notwendig ist.
-
Zum Verstrecken von Fhserbändern kann -die erfindungsgemäße Vorrichtung
gegebenenfalls auch mit Klemmwalzenpaaren i i, i i' und 12, i2' (Fig. 9) zusammenarbeiten,
wobei sie wie die bekannten Rückhalte- oder Durchzugsvorrichtungen zwischen dem
Ein-,und Auswalzenpaar angeordnet wird.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner zum Führen und Fördern
langer Faserbänder dienen, und zwar sowohl innerhalb einer Maschine, also z. B.
der Streckenlunte in die Ablegek.anne oder zur Spulvorrichtung oder von diesen zum
Streckwerk, als auch von einer Maschine zur anderen, wobei das Faserband gegen Fehlverzüge
durch Eigengewicht oder Bandbrüch gesichert ist und .gleichzeitig gerundet und verdichtet
wird.
-
Fig. ii und 12 zeigen eine Drehscheibe 9 samt ihrem Lager 8 in einem
Ausführungsbeispiel; die Drehscheibe hat Gleitführungen io für z. B. drei Laufbänder
in Form von Rundschnüren. Jede @dieser Führungen ist mit einem Schlitz io' zum Einlegen
je eines Laufbandes versehen. Zum Einlegen des Faserbandes 7 in die 'Drehscheibe
ist sowohl im Lagerring 8 als auch in der Scheibe selbst ein bis zur Scheibenmitte
reichender Schlitz g' vorgesehen. Auf die Darsteldun@g einer zum Drehen und Festhalten
der Scheibe g dienenden Hilfsvorrichtung wurde verzichtet, da diese in an sich bekannter
Weise, so beispielsweise als ,Zahnkranz mit Kitzel, ausgeführt sein kann: Ebenso
können an Stelle der Gleitführungen io auch Rollenführungen für .die Laufbänder
treten. Der Lagerring wird mittels eines Fußes 8' oder in anderer an sich bekannter
Weise am Maschinengestell unmittelbar oder mittelbar derart befestigt, daß er in
Richtung des Faserbandes 7 verschoben und festgespannt werden kann..
-
In Fig. 13 und 14 ist ein Führungsring 15 im Schnitt und in Ansicht
damgestellt, welcher z. B. statt der Umlenknadeln 6 (Fig. 9) verwendet wird, Führungsnuten
1q. für die (beim dargestellten Beispiel vier) Laufbänder aufweist und am oberen
oder unteren Laufbandkäfig oder, ähnlich wie die Drehscheibe, am Maschinengestell
befestigt wird.
-
Sofern die Sichte Weite dieses Führungsringes 15
kleiner gehalten
wird als der äußere Durchmesser der Laufbandschrauben, dann -werden diese samt dem
von. ihnen umschlossenen Faserband 7 während des Durchziehens durch den Ring 15
zusammengepreßt, wobei der auf das Faserband ausgeübte allseitige Druck an der Durchzugsstelle
verstärkt wird. Ein solcher, den Verdichtungsdruck der Laufbänder steigernder Führungsring
wird beispiels-weise bei der Ausführung der Anordnung gemäß Fig. 9 an der Stelle
T, also unmittelbar vor dem Eintritt des Faserstrangs in das Auswalzenpaar 12 und
i2', angeordnet. Seine Wirkung ist jedoch nicht mit jener eines der sonst üblichen
Rundungs- und Verdichtungstrichter vergleichbar; bei letzteren kommen die äußeren
Faserschichten des Faserbandes unmittelbar mit der Trichterwand in Berührung, wobei
die bereits eingangs geschilderten Nachteile des Urnbiebgens und Knickens von abstehenden
Einzelfasern unvermeidbar sind. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kommt dagegen
d ie Wanddes Führungstrichters 15 mit dein Faserband selbst nicht in Eingriff,
sondern ausschließlich mit den das Faserbau, umschließenden Laufbandschrauben, welche
den Ring 15 mit dem Faserband gemeinsam durchlaufen.
-
Es ist ferner möglich, eine Vorrichtung gemäß Fig. i auch :dazu zu
verwenden, um dem Faserband, ähnlich wie die sonst üblichen Drehröhrchen oder Nitschelzeuge,
Draht zu geben. Hierbei werden die Laufb:andschrauben zu einer Seite der Drehscheibe
mit dem Faserband außer Eingriff gebracht. Dies kann beispielsweise wie in Fig.
18 dargestellt geschehen, wobei das Faserband einerseits .der Drehscheibe durch
ein an der Drehscheibe befestigtes Rohr 17 mit Spielraum geführt wird, über
welches die Laufbandschrauben i' und 2' an dieser Seite der Drehscheibe hinweggleiten,
so daß nur die an .der Gegenseite der Drehscheibe liegenden Laufbandschrauben das
Faserband erfassen, verdichten, runden und gleichzeitig drehen.
-
Will man die gleitende Reibung der Laufbänder längs des Rohres 17
vermeiden, dann wird dieses Rohr, wie in Fig. 18 gezeigt, drehbar gelagert; dabei
kann :die Drehscheibe 9 einerseits und ein Gegenlager 18 andererseits zur Lagerung
des Rohres 17 dienen. Fig. ig zeigt den zu Fig. 18 gehörenden Schnitt durch die
Drehscheibenmitte senkrecht zur Scheibenachse.
-
Dias Maß der dem Faserstrang zu erteilenden Drahtgebung kann durch
die Anzahl der Scheibenumdrehungen, durch Wahl der Laufbandbreite und damit der
Ganghöhe der Laufbandschraube bzw. durch Wahl einer anderen Lauf@bandzahl sowie
der Länge der Laufbandschrauben beeinflußt und; geändert werden.
-
In Fig. i5 ist ein weiteres A:nwendungs- und Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes dargestellt. Diese Anordnung eignet sich sowohl zum verziehen
als auch zum Führen und Transportieren von Faserbändern über lange Wegstrecken.
Bei dieser Anordnung werden zwei oder mehr Schmalbänder i', 2' mit einem .das !Faserband
einschließenden Sonderquerschnitt verwendet, wie dies .der .Fi.g. 16 entnommen werden
kann, die einen Schnitt :durch die Drehscheibe 9 in Rig. 15 zeigt. Die Drehscheibe
9 trägt zwei oder mehr Rallen r6, i6', welche (die den Faserstrang 7 zusammenschnürenden
Bänder i', 2' führen und beim Drehen der Scheibe 9 verwinden.. An Stelle von Umlenknadeln
sind profilierte Rollen 6 vorgesehen, welche, ähnlich wie die Rallen 16, 16, , die
Laufbänder führen und. gleichzeitig klemmen, um ein Öffnen der Bandschrauben zu
verhüten.
-
Die in Fig.2o dargestellte Ausführung eignet sich auch zum Führen
dickerer Faserbänder in schmalen, langgestreckten Räumen, so z. B. zum Ablegen von
Streckenlunten ,in die Ablegekannen oder zum Herausführen der Lunte aus ,den Kannen.
Sie gestattet, die Lunten bis zum annenboden zu
führen und Fehlverzüge
durch das Eigengewicht der Fasermasse auszuschalten.
-
Mit diesen Beispielen sind zwar bei weitem nicht alle Verwendungsmöglichkeiten
des Erfindungsgegenstandes erörtert; sie genügen. jedoch, ,um nachzuweisen, daß
das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner Durchführung dienenden Vorrichtungen
das Strecken, Verdichten, Glätten, Runden :und Drehen von Faserbändern aller Art
in einer mit den bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen nicht erreichbareü Vollkommenheit
ermöglichen.
-
Die Vorteile des neuen Verfahrens und der neuen Vorrichtungen gegenüber
dem Bekannten können wie folgt zusammengefaßt werden: je nach der den Spanngliedern
1',.2' . . . erteilten, durch Drehender Scheibe 9 vermittelten Spannung und Verwindung
kann die Vorrichtung sowohl für den Durchzug als auch zum Klemmen von Faserbändern
verwendet werden. Das sonst bei Walzen auftretende Wickeln ist vermieden, ebenso
die sonst zur Walzenbelastung notwendigen sperrigen Gestänge. Weil das Faserband
nicht wie bei den bisher bekannten Vorrichtungen flach gedrückt, vielmehr allseits
gleichmäßig verdichtet wird, eignet sich das neue Verfahren bzw. die neue Vorrichtung
auch für kunzstapeliges Fasergut und hohen Verzug.
-
Während. :des F örderns wird das Faserband gleichzeitig gerundet und
geglättet, so daß Rundungs- und Verdichtungstrichter, Kalanderwa-izen und ähnliche
Hilfsvorrichtungen entbehrlich sind.
-
Der von den Laufbändern auf .das Faserband ausgeübte konzentrische
Druck kann während des Arbeitsprozesses durch bloßes Drehen der Scheibe 9 in weiten
Grenzen geändert werden.
-
Durch Verschieben der Drehscheibe 9 aus der Mitte zwischen den Umlenkorganen
6 in Richtung der Faserbandachse kann auch die dem Faserband erteilte Vorschubgeschwindigkeit
während des Durchlaufens des Faserbandes ohne Räderwechsel und ähnliches geändert
werden und so den jeweiligen Betriebsbedingungen schnell und in einfacher Weise
angepaßt werden.
-
Da das Faserband, ;beispielsweise eine Streckenlunte ohne Draht, während
des Vorschubes verdichtet und mittels der Laufbänder über beliebig lange Strecken
ohne Verzug geführt werden kann, kommen Fehlverzüge oder Bandbrüche, die bisher
durch Eigenwicht der Fasermasse hervorgerufen. wurden, in Wegfall.
-
Die neuen Vorrichtungen sind .im Aufbau einfach und daher auch billig.
Die Laufbänder können von Zylindern 3 angetrieben werden, die sich über die Gesamtlänge
:der Maschine erstrecken., so :daß auch der Aufbau der Maschinen einfach ist und
der Antrieb keine Schwierigkeiten bietet.
-
Nacharbeiten, die sonst unvermeidbar und verhältnismäßig teuer waren
und zudem Betriebsstillstände verursachten, wie z. B. der Ausbau und das Nachschleifen
von Walzern, das Erneuern .und Instandhalten der Lederbezüge der Druckrollen und
ähnliches entfallen.
-
Zufolge der geringen Zahl der Einzelteile, aus welchen sich .die neuen
Vorrichtungen zusammensetzen, ist auch die Lagerhaltung von Reserveteilen vereinfacht.
-
Da Fehlerquellen infolge unkontrollierbarer Gleitverluste und ungenügender
Faserführung ausgeschaltet sind, ermöglicht das neue Verfahren die Herstellung gleichmäßiger
Gespinste bei gutem Ausbringen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist u. a. auch beim Zwirnen, ferner
bei der Herstellung verzugsfähiger Fhserbänder aus endlosen Kunstfasern u. dgl.
mit Vorteil anwendbar.