DE1257381B - Zusammenklappbare Liege - Google Patents

Description

DEUTSCHES VjWWWf PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 34 g-15/03

Nummer: 1257 381

Aktenzeichen: G 36894 X/34 g

1 257 381 Anmeldetag: 24.Januar 1963

Auslegetag: 28. Dezember 1967

Die Erfindung betrifft eine zusammenklappbare Liege mit einem Sitzteil, einem mit dem Sitzteil in einem Gelenk verbundenen Rückenteil, einer Bodenabstützung am Fußende des Sitzteils und mit einer unter dem Gelenk angeordneten Hauptabstützung, bei der der Winkel zwischen dem Sitz- und dem Rückenteil durch eine durch kontinuierliche Verlagerung der Schwerpunkte von Ober- und Unterkörper der benützenden Person bedingte Druckveränderung stufenlos zwischen einer Sitz- und einer Liegestellung einstellbar ist.

Bisher bekannte Ausführungsformen zeigen den Hauptnachteil, daß nicht an allen Stellen des Bewegungsbereichs der Rückenlehne ein genauer Gleichgewichtszustand besteht. Dieser ist notwendig, damit sich die Rückenlehne durch eine geringe Druckveränderung in allen Stellungen mit gleicher Leichtigkeit nach vorne wie nach rückwärts bewegen läßt.

Bei einem bekannten dreiteiligen Bettboden, dessen Teile an einem nicht zusammenklappbaren Rahmen angelenkt sind, wird die Lageänderung der Bettbodenteile durch Strecken oder Druckausübung auf den Bettboden des Ruhenden ermöglicht. Dabei wird einer der drei Teile um einen festen Drehpunkt gedreht; die anderen beiden Teile werden dagegen um einen am Bettboden festen Drehpunkt verschwenkt. Der Bettboden ist jedoch nicht zusammenklappbar, weil der Rahmen starr ist. Außerdem ist der Gleichgewichtszustand deshalb nicht gewährleistet, weil keine konstruktiven Maßnahmen getroffen sind, um die bei Stellungsänderungen auftretenden Belastungsverschiebungen zwischen den Teilen zu kompensieren.

Bei einem weiteren bekannten Sitzliegemöbel, das ebenfalls aus einem Sitzteil mit einem daran angelenkten Rückenteil besteht, ist an der rückwärtigen Partie des Sitzteiles ein aus einem Standrad bestehendes Standglied vorgesehen. Um das Sitzmöbel von der zum Liegen vorgesehenen Stellung in die zum Sitzen vorgesehene Stellung zu überführen, muß das Standrad an einem Hebelarm um einen Drehpunkt geschwenkt werden. Diese Veränderung erfordert ein Anheben des Sitzliegemöbels und kann von einem auf dem Sitzliegemöbel ruhenden Benutzer nicht vorgenommen werden. Außerdem erlaubt die Konstruktion nur zwei Einstellungen, eine kontinuierliche Veränderung der Lage ist also nicht möglich.

Bei einer fernerhin bekannten verstellbaren Liege, welche ebenfalls aus einem Sitzteil und einem durch ein Gelenk mit diesem verbundenen Rückenteil besteht, wobei der Sitzteil an einer Fußstütze angelenkt ist und der Rückenteil eine Rastreihe zur Wechsel-Zusammenklappbare Liege

Anmelder:
Otto Greiner,

Neustadt bei Coburg, Brunnenstr. 9

Als Erfinder benannt:

Otto Greiner, Neustadt bei Coburg

wirkung mit einem Anschlag einer zweiten Fußstütze aufweist, kann eine Änderung der Stellung durch Schwerpunktverlagerung des Benutzers erfolgen. Die Einstellung an der Liege kann jedoch nicht kontinuierlich vorgenommen werden, sondern ist durch die Einrastvorrichtung beschränkt. Zur Veränderung der Stellung muß der Benutzer neben der Schwerpunktverlagerung ruckartige Bewegungen ausführen. Außerdem verlagert sich die durch die Rastreihe festgelegte Schwenkachse des Rückenteiles bei der Bewegung in falscher Richtung. Beim Übergang von der Sitz- in die Liegestellung, wobei der Druck des Benutzers auf den über der Schwenkachse liegenden Abschnitt des Rückenteiles ohnehin zunimmt, wird dieser Abschnitt noch verlängert und die Wirkung des nach unten gerichteten Druckes zusätzlich verstärkt.

Schließlich ist noch ein dreiteiliges kombiniertes Liege- und Sitzbett bekannt, dessen drei durch Scharniere verbundene Teile auf einem starren Untergestell angeordnet sind. Der Sitzteil ist einseitig senkbar und der Rückenteil einseitig anhebbar. Dabei läuft der Rückenteil mittels Rollen auf gekrümmten Schablonen des Untergestells. Dieses Liege- und Sitzbett ist infolge des starren Untergestells nicht zusammenklappbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, die angeführten Nachteile der bekannten Anordnungen zu vermeiden, d. h. eine Liege zu schaffen, die zusammenklappbar, kontinuierlich verstellbar und dabei so ausgebildet ist, daß jede zwischen zwei stabilen Endstellungen mögliche Zwischenstellung ebenfalls stabil ist.

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Hauptabstützung beidseitig aus zwei Stützstangen besteht, die an ihren unteren Enden in einem Gelenk miteinander verbunden sind, während das obere Ende der

709 710/19

Claims (2)

ί 257 einen am Sitzteil in einem Gelenk, das obere Ende der anderen Stützstange in einem Gelenk an dem Rückenteil angeordnet ist, und daß eine der beiden Stützstangen als ungleicnarmiger Hebel ausgebildet ist. Zweckmäßig ist die Anordnung so getroffen, daß die als zweiarmiger Hebel ausgebildete Stützstange nahe ihrem unteren Ende nach oben abgeknickt ist und die Abknickung den Hebeldrehpunkt und den Bodenberührungspunkt bildet. Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel. Es stellt dar F i g. 1 die Liege in Seitenansicht mit dem Rükkenteil in Liegestellung, Fig. 2 die Liege in Seitenansicht mit dem Rükkenteil in Sitzstellung, Fig. 3 die Liege zusammengeklappt, Fig. 4 den Schnitt^-S zu Fig. 1. Die Liege besteht aus einem Sitzteil 1 und einem Rückenteil 2. Diese beiden Teile sind durch ein Scharnier8 miteinander verbunden. Am Fußende des Sitzteils 1 ist eine Stütze 11 schwenkbar angebracht. Unterhalb des Scharniers 8 befindet sich die Hauptabstützung der Liege gegen den Boden, welche aus zwei Stützstangen 3 und 4 besteht, deren untere Enden an einem Gelenk 12 miteinander verbunden sind, während das obere Ende der Stützstange 3 an dem Sitzteil 1 im Gelenk 6 und das obere Ende der Stützstange 4 an dem Rückenteil 2 im Gelenk 7 drehbar befestigt sind. Die Stützstange 3 ist an der Stelle 9 nach oben abgeknickt. Dadurch entstehen zwei Hebel 3 a und 3 b. Die Stützstange 3 bildet somit einen zweiarmigen Hebel, der sich an der Abknickung 9 gegen den Boden abstützt. Dieser Berührungspunkt 9 mit dem Boden bildet einen Drehpunkt für die Hebelanordnung. Wird der Hebel 3 b durch den Sitzteil 1 nach unten gedrückt, so übt der Hebel 3 α eine nach oben gerichtete Druckkraft auf die Stützstange 4 aus, die diese weiter auf den Rückenteil 2 überträgt und umgekehrt. Die bei der Übertragung der Druckkraft zwischen dem Hebel 3 a und der Stützstange 4 wirksame Hebellänge entspricht der Länge der Senkrechten von dem Hebeldrehpunkt 9 auf die verlängerte Mittellinie der Stützstange 4. Die wirksame Hebellänge hängt von dem Winkel zwischen dem Hebel 3 a und der Stützstange 4 sowie von der Länge des Hebels 3 a ab. In der Liegestellung ist der wirksame Hebelarm kleiner als in der Sitzstellung, weil der Winkel zwischen der Stützstange 4 und dem Hebel 3 α in der Liegestellung dem 180°-Grenzwinkel näher ist als in der Sitzstellung. Da in der Sitzstellung vorwiegend der Sitzteil, in der Liegestellung dagegen in zunehmendem Maße der Rückenteil belastet ist, wird das Gleichgewicht dadurch erhalten, daß mit einer Veränderung der Stellung der Liege eine konform gehende Veränderung der wirksamen Hebellänge erfolgt. Diese Forderung läßt sich durch geeignete Wahl der betreffenden Längen an der Stützanordnung erfüllen. Die Länge der Stützstangen 3 und 4 ist im Verhältnis zur Entfernung der zugehörigen Drehpunkte in den Gelenken6,7 vom Scharniere so gewählt, daß sich die Stützstangen beim Zusammenklappen der Liege parallel zu dem Sitzteil 1 und dem Rükkenteil2 anlegen. Da bei allen Neigungen des Rückenteils 2 Gleichgewicht besteht, ist in Zwischenstellungen keine besondere Fixierung notwendig. Nur die Endstellungen sind durch eine Verlängerung 5 der Seitenholme des Rückenteils 2, welche über das Scharnier 8 hinausragen, begrenzt. Diese Verlängerung 5 stützt sich bei der steilsten Stellung des Rückenteils auf den Boden auf und schlägt bei gestreckter Stellung an den Seitenholm des Sitzteils 1 an, wobei gleichzeitig eine seitlich an der Verlängerung 5 federnd angebrachte Nase 10 über dem Seitenholm einrastet, wie in F i g. 4 zu erkennen ist. Dadurch wird eine Aufwärtsbewegung des Rückenteils 2 so lange verhindert, bis die NaselO von der Hand des Benutzers nach außen gedrückt wird. Diese Bewegungssperre in der Stellung der F i g. 1 verhindert eine Schaukelbewegung des Liegestuhls bei Bewegungen des Benutzers. Patentansprüche:

1. Zusammenklappbare Liege mit einem Sitzteil, einem mit dem Sitzteil in einem Gelenk verbundenen Rückenteil, einer Bodenabstützung am Fußende des Sitzteils und mit einer unter dem Gelenk angeordneten Hauptabstützung, bei der der Winkel zwischen dem Sitz- und dem Rückenteil durch eine durch kontinuierliche Verlagerung der Schwerpunkte von Ober- und Unterkörper der benützenden Person bedingte Druckveränderung stufenlos zwischen einer Sitz- und einer Liegestellung einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptabstützung beidseitig aus zwei Stützstangen (3, 4) besteht, die an ihren unteren Enden in einem Gelenk (12) miteinander verbunden sind, während das obere Ende der einen am Sitzteil (1) in einem Gelenk (6), das obere Ende der anderen Stützstange in einem Gelenk (7) an dem Rückenteil (2) angeordnet ist, und daß eine der beiden Stützstangen als ungleicharmiger Hebel ausgebildet ist.

2. Zusammenklappbare Liege nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als zweiarmiger Hebel ausgebildete Stützstange (3 oder 4) nahe ihrem unteren Ende nach oben abgeknickt ist und die Abknickung (9) den Hebeldrehpunkt und den Bodenberührungspunkt bildet.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 094 421;
deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1 749 686,
798 369;

österreichische Patentschriften Nr. 11 001,
058, 205 192;
schweizerische Patentschrift Nr. 345 991.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 710/19 12. 67 © Bundesdruckerei Berlin