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Schußfadeneinsetzer für Webmaschinen mit Entnahme des Schußfadens
von ortsfesten Vorratspulen Die Erfindung bezieht sich allgemein auf schützenlose
Webmaschinen, d. h. solche, bei denen jeder von einer ortsfesten Vorratsspule entnommene
Schußfaden von einem Einsetzer in das Kettenfadenfach hineingeführt und in der Mitte
des Faches von einem mit dem Schußfadeneinsetzer zusammenwirkenden Schußfadenaufnehmer
übernommen und durch den Rest des Kettenfadenfaches hindurchgeführt wird.
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Bei schützenlosen Webmaschinen finden Schußfadeneinsetzer zweier verschiedener
Arten Anwendung. Die eine Art ist diejenige (deutsche Patentschrift 645 465), bei
welcher der Schußfaden die Form eines einfachen Fadens hat, der an seinem vorderen
Ende in dem Einsetzer mittels einer Klemme festgelegt ist und daher bei der Bewegung
des Einsetzers in das Kettenfadenfach sich mit dem Einsetzer bewegt. Die andere
Art ist diejenige (USA.-Patentschriften 2 604123 und 2 654 399), bei welcher der
Einsetzer einen Schußfaden in Gestalt einer lose mit ihm im Eingriff stehenden haarnadelförmigen
Schleife in das Kettenfadenfach hineinführt.
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Die Erfindung ist auf Schußfadeneinsetzer der letztgenannten Art gerichtet.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Schußfadeneinsetzer
für Webmaschinen mit Entnahme des Schußfadens von ortsfesten Vorratsspulen, wobei
das freie Ende des Schußfadens zunächst außerhalb des Kettenfadenfaches festklemmbar
und dann unter Relativbewegung des Schußfadens zum Einsetzer in das Kettenfadenfach
in Form einer durch Nuten in der Oberwand und in der Unterwand des eine vordere
und eine hintere Seitenwand aufweisenden, kastenförmig ausgebildeten Einsetzers
hindurchlaufenden haarnadelförmigen Schleife hineinführbar ist und wobei der Schußfadeneinsetzer
an der vorderen Seitenwand eine V-förmige Vorderkante aufweist.
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Es ist ein Schußfadeneinsetzer der vorgenannten Art bekannt (USA.-Patentschrift
2 928 427), dem eine solche Ausbildung gegeben ist, daß, falls er in unbeabsichtigter
Weise in aufwärts geneigter Stellung durch das Kettenfadenfach hindurchgeht und
dadurch mit der oberen Lage der Kettenfäden des Faches in Eingriff tritt, die Möglichkeit
ausgeschaltet ist, daß diese Kettenfäden in der in seiner Oberwand vorgesehenen
Nut, durch welche die Schußfadenschleife hindurchläuft, gefangen und dadurch zerrissen
werden. Dies ist bei dem bekannten Einsetzer dadurch erreicht, daß am vorderen Ende
der Oberwand eine sich quer vor deren Nutöffnung erstreckende Lippe ausgebildet
ist, welche die Kettenfäden, auf die der Einsetzer unbeabsichtigt trifft, seitlich
an der Nut in der Oberwand vorbei auf die glatte Oberwand lenkt. Dieser bekannte
Schußfadeneinsetzer hat jedoch zwei schwerwiegende Nachteile. Der eine Nachteil
ist, daß er ein Fangen und Zerreißen von Kettenfäden, die innerhalb des Faches aneinanderhaften
oder sich verwirrt haben, nicht verhindern kann, weil solche das Fach durchquerenden
Kettenfäden trotz der am vorderen Ende der Oberwand des Einsetzers vorgesehenen
Ablenklippe zwischen die beiden Seitenwände des Einsetzers, deren vordere kürzer
als die hintere ist, gelangen können. Der andere Nachteil ist, daß bei ihm die Gefahr
besteht, daß die über seine Oberwand und seine Unterwand laufenden Teile der einzuführenden
Schußfadenschleife zwischen dem Einsetzer und den das Fach bildenden oberen bzw.
unteren Kettenfäden eingeklemmt und dadurch zerrissen werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schußfadeneinsetzer der obengenannten
Art zu schaffen, welcher die beiden vorstehend erwähnten Nachteile des bekannten
Einsetzers nicht aufweist.
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Gemäß der Erfindung ist dies dadurch erreicht, daß die vordere Seitenwand
sich in der Schußfadeneinführungsrichtung über die hintere Seitenwand hinaus erstreckt
und daß die Oberwand eine sich im wesentlichen über ihre ganze Länge erstreckende
Rippe und die Unterwand eine sich im wesentlichen über ihre ganze Länge erstreckende
Ausnehmung aufweist.
Bei dem Schußfadeneinsetzer gemäß der Erfindung
ist einerseits gewährleistet, daß Kettenfäden, die innerhalb des geöffneten Faches
aneinanderhaften, nicht gefangen und zerrissen werden, und andererseits gewährleistet,
daß sowohl der an der Oberwand des Einsetzers entlanglaufende als auch der an seiner
Unterwand entlanglaufende Teil der haarnadelförmigen Schußfadenschleife völlig gegen
eine Berührung mit den Kettenfäden und damit gegen ein Einklemmen und Zerreißen
geschützt sind.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Schußfadeneinsetzer, F i
g. 2 eine Seitenansicht des Einsetzers, F i g. 3 eine Endansicht des Einsetzers,
von der linken Seite der F i g. 2 aus gesehen, F i g. 4 eine Querschnittsansicht
nach der Linie 4-4 der F i g. 1, F i g. 5 eine Querschnittsansicht nach der Linie
5-5 der F i g. 2, F i g. 6 eine Rückansicht des vorderen Endes des Einsetzers und
F i g. 7 bis 10 verschiedene Zustände des Kettenfadenfaches, die der Schußfadeneinsetzer
bei seinem Durchgang durch das Fach antreffen kann.
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Der in der Zeichnung dargestellte Schußfadeneinsetzer, der allgemein
von kastenförmiger Gestalt ist, weist eine vordere Seitenwand 11 und eine hintere
Seitenwand 12 (auf die Blickrichtung beim Betrachten von F i g. 2 bezogen)
sowie eine Oberwand 13
und eine Unterwand 14 auf, an welcher der Einsetzer
an einem ihn in das Kettenfadenfach hinein und aus ihm heraus bewegenden Band
15 befestigt ist.
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Die vordere Seitenwand 11 besitzt an ihrem vorderen Ende (auf die
Einführrichtung des Einsetzers bezogen) eine V-förmige Kante 16 und erstreckt sich
in Schußfadeneinführungsrichtung über die hintere Seitenwand 12 hinaus, die
am vorderen Ende eine schräg nach hinten geneigte Kante 17 aufweist (F i g. 6).
Die Oberwand 13 besitzt eine S-förmige Vorderkante, von der eine Nut 18 ausgeht,
vor die sich eine Lippe L erstreckt. In der Unterwand 14 ist ein Längsschlitz 19
ausgebildet, in welchen im Betrieb der (nicht dargestellte) Schußfadenaufnehmer
eintritt, der beispielsweise von der in der USA.-Patentschrift 2 705 508 aufgezeigten
Art sein kann.
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In der Unterwand 14 ist nahe der vorderen Seitenwand 11 eine
Nut 20 ausgebildet, die gegen die Nut 18 in der Oberwand 13 in senkrechter
Richtung versetzt ist (F i g. 4) und an ihrem Eingang von einer glatten Wulst
21 (F i g. 3) begrenzt ist.
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Der in das Kettenfadenfach einzuführende, einer Vorratsspule entnommene
Schußfaden, dessen freies Ende zunächst außerhalb des Faches festgeklemmt ist, wird
von dem Schußfadeneinsetzer in Gestalt einer haarnadelförmigen Schleife in das Fach
hineingeführt, so daß zwischen dem Einsetzer und der Schußfadenschleife, die durch
die in der Oberwand und in der Unterwand des Einsetzers ausgebildeten Nuten
18 bzw. 20 hindurchgeht, eine Relativbewegung vorhanden ist, wobei
ein Fadenschleifenteil an der Oberwand 13 und ein Fadenschleifenteil an der
Unterwand 14 des Einsetzers entlangläuft.
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Um die bei bekannten Schußfadeneinsetzern bestehende Gefahr auszuschalten,
daß bei der Bewegung des Einsetzers in das und aus dem Kettenfadenfach der an seiner
Unterwand 14 entlanglaufende Teil der Schußfadenschleife zwischen Kettenfäden der
unteren Lage des Faches und dem Einsetzer eingeklemmt und dadurch in nachteiliger
Weise gespannt oder sogar zerrissen wird, ist die Unterwand 14 des Einsetzers
mit einer von der Nut 20 ausgehenden Ausnehmung 22 versehen (F i g. 4), die
sich im wesentlichen über die ganze Länge der Unterwand erstreckt und eine Tasche
bildet, welche den unteren Teil der Schußfadenschleife sicher gegen die vorgenannte
Gefahr schützt.
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Da diese Gefahr des Festklemmens auch für den über die Oberwand 13
des Einsetzers laufenden Teil der Schußfadenschleife besteht, ist die Oberwand 13
des Einsetzers mit einer sich im wesentlichen über ihre ganze Länge erstreckende
Rippe R versehen, die eine hinter der Lippe L beginnende Tasche bildet, welche diesen
oberen Teil der Schußfadenschleife in sicherer Weise dagegen schützt, zwischen Kettenfäden
der oberen Lage des Faches und dem Einsetzer eingeklemmt zu werden, insbesondere
wenn sich beim Rückgang des Einsetzers das Kettenfadenfach schließt.
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Die weiterhin mit dem Schußfadeneinsetzer gemäß der Erfindung erzielte
vorteilhafte Wirkung zur Ausschaltung der Gefahr eines Fangens und Zerreißens von
Kettenfäden ist nachstehend an Hand der F i g. 7 bis 10 veranschaulicht, in denen
die obere Lage der Kettenfäden eines geöffneten Faches durch die Linie 23, die untere
Kettenfadenlage durch die Linie 24
und die Vereinigungsstelle der beiden Lagen
bei 25
angedeutet ist.
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F i g. 7 veranschaulicht den normalen Zustand, in welchem sowohl die
Kettenfäden der oberen Lage als auch die Kettenfäden der unteren Lage des Faches
in Ausrichtung liegen und der Schußfadeneinsetzer sich in Richtung gegen den Betrachter
längs der unteren Kettenfadenlage bewegt.
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F i g. 8 zeigt, was geschieht, wenn in dem Fach zwei Kettenfäden vorhanden
sind, die an einer auf der der Vereinigungsstelle 25 zugekehrten Seite des
Schußfadeneinsetzers liegenden Stelle 26 aneinanderhaften, so daß sie die durch
die gestrichelten Linien 27 bzw. 28 wiedergegebene Lage einnehmen. Wenn der Schußfadeneinsetzer
auf diese aneinanderhaftenden Kettenfäden trifft, lenkt er auf Grund der besonderen
Ausbildung seines vorderen Endes den oberen Kettenfaden nach oben in die Lage 27'
und den unteren Kettenfaden nach unten in die Lage 28' ab und geht so glatt durch
diese Kettenfäden hindurch, ohne sie zu zerreißen.
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F i g. 9 zeigt, was geschieht, wenn in dem Fach zwei Kettenfäden vorhanden
sind, die an einer auf der der Vereinigungsstelle 25 abgewandten Seite des Schußfadeneinsetzers
liegenden Stelle 29 aneinanderhaften, so daß sie die durch die gestrichelten
Linien 30 bzw. 31 wiedergegebene Lage einnehmen. Wenn der Schußfadeneinsetzer auf
diese aneinanderhaftenden Kettenfäden trifft, lenkt er sie beide unter seine Unterwand
ab, wie dies durch die gestrichelten Linien 30' und 31' angedeutet
ist. Falls die Stelle 29, an wel-
cher die beiden Kettenfäden aneinanderhaften,
näher an der oberen Kettenfadenlage 23 liegen würde, würde der Einsetzer die beiden
aneinanderhaftenden Kettenfäden über seine Oberwand ablenken.
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F i g. 10 veranschaulicht, was geschieht, wenn der Schußfadeneinsetzer
unbeabsichtigt von seiner normalen Bahn nach oben verlagert ist, so daß er in die
obere
Kettenfadenlage 23 eindringt. In diesem Fall kommt die V-förmige Vorderkante
16 an der vorderen, längeren Seitenwand des Einsetzers zuerst mit dieser oberen
Kettenfadenlage in Berührung und teilt sie in zwei Gruppen 32 und 33, von denen
die obere Gruppe 32 nach oben über die Oberwand des Einsetzers gelenkt wird, während
die untere Gruppe 33 nach unten in eine Lage 33' gedrängt und unter den Einsetzer
abgelenkt wird. Dabei besteht auf Grund der besonderen Ausbildung des Einsetzers
weder die Gefahr eines Zerreißens der Kettenfäden noch die Gefahr eines Einklemmens
der einzuführenden Schußfadenschleife zwischen dem Einsetzer und den Kettenfäden.