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Amphibienfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Amphibienfahrzeug,
das als Fortbewegungsmittel um ihre waagerecht liegenden Längsachsen sich drehende,
zylindrische Antriebsschnecken aufweist.
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Bei einem bekannten Fahrzeug dieser Art ist an den beiden Längsseiten
je eine Antriebsschnecke mit in Fortbewegungsrichtung verlaufender Längsachse
angeordnet. Diese Antriebsschnecken sind an beiden Enden im Fahrzeugrahmen gelagert.
Sie werden synchron in zueinander gegenläufigem Drehsinn angetrieben. Ein solches
Fahrzeug ist zur Fortbewegung sowohl auf morastigem Untergrund als auch im freien
Wasser geeignet. Das Befahren von Straßen ist ohne Umrüstung oder zusätzliche Ausstattung
mit hierfür geeigneten Rädern od. dgl. zwar grundsätzlich denkbar, wegen der damit
verbundenen Schwierigkeiten aber praktisch nicht möglich. Je günstiger nämlich die
Antriebsschnecke für die Fortbewegung im freien Wasser oder auf morastigem Untergrund
z. B. durch flache, breite Ausbildung der Schneckenwindungen gestaltet ist, um so
stärker würde eine Straßenoberfläche durch die Schraubbewegung der Schnecke beschädigt.
Je länger die beden Antriebsschnecken sind, desto stärker wirken sich schon geringe
Straßenunebenheiten auf die Bodenaufstandsfläche des Fahrzeuges aus. Je kürzer die
beiden Antriebssehnecken sind, desto kleiner und damit schädlicher sind die Bodenaufstandsflächen.
Außerdem ist die bei sinnvollen Schneckendrehzahlen erzielbare Geschwindigkeit so
gering, daß ein Eingliedern des Fahrzeuges in den normalen Straßenverkehr ausgeschlossen
ist. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug zu schaffen, das sowohl
auf Straßen als auch auf morastigem Untergrund als auch im freien Wasser selbstbeweglich
ist und das für einen Wechsel zwischen den verschiedenen Untergrundarten keiner
Umrüstung oder zusätzlichen Ausstattung bedarf.
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Danach wird vorgeschlagen, bei einem Fahrzeug der eingangs genannten
Art die Antriebsschnecken um lotrechte Achsen schwenkbar auszubilden. Wenn die Antriebsschnecken
sich in einer Stellung befinden, in der ihre Längsachsen parallel zur Fortbewegungsrichtuna
verlaufen, wird die Vonvärtsbewegung durch die Schraubbewegung der Antriebsschnecken
erzeugt. Diese Antriebsart eignet sich für eine Fortbewegung auf morastigem Untergrund
und in freiem Wasser. Für die Fortbewegung auf festem Untergrund werden die Antriebsschnecken
in eine Stellung geschwenkt, in der ihre Längsachsen quer zur Fahrtrichtung verlaufen.
Dann rollt das Fahrzeug in der gleichen Weise wie die üblichen Straßenfahrzeuge.
Bei der Ausführung eines solchen Fahrzeuges emp-C fiehlt es sich, darauf zu achten,
daß beiderseits der Längsmittelebene des Fahrzeuges gleich viele, gleich lange Antriebsschnecken
vorgesehen sind, die bei der Fortbewegung auf morastigem Untergrund oder im freien
Wasser zueinander gegenläufig arbeiten und bei denen in jeder Fahrstellung die Schneckenwindungen
der Antriebsschnecken beiderseits der Längsmittelebene des Fahrzeuges einander entgegengesetzten
Drehsinn aufweisen, damit an den einzelnen Antriebsschnecken auftretende Kräfte
quer zur Fahrtrichtung sich gegenseitig ausgleichen.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform des Amphibienfahrzeuges
sind insgesamt vier in einer waagerechten Ebene miteinander ein Rechteck bildende
Schwenkachsen vorgesehen, an deren Enden je zwei Antriebsschnecken in Richtung
ihrer Längsachsen mit Abstand hintereinander derart angeordnet sind, daß die betreffende
Schwenkachse mitten zwischen ihnen endet. Hierbei kann der Antrieb der Antriebsschnecken
in einfacher Weise durch die Tragkörper der betreffenden Schwenkachse hindurch erfolgen.
Außerdem können die beiden Antriebsschnecken einer jeden Schwenkachse an deren Tragkörper
federnd und unabhängig voneinander angelenkt sein. Dadurch kann jeder Schwenkachse
eine ausreichende Antriebsschneckenlänge zugeordnet und gleichzeitig eine weitgehende
Anpassung an Bodenunebenheiten erreicht werden.
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Erfindungsgemäß sind die Antriebsschnecken mit einem sie synchron
antreibenden Drehantrieb und mit einem sie synchron, aber bezüglich der Fahrzeuglängsmittelebene
spiegelbildlich antreibenden Schwenkantrieb verbunden. Diese Anordnung bewirkt einmal
einen dem Allradantrieb eines Straßenfahrzeu-es verwandten Antrieb und zum anderen
einen schnellen und mühelosen Wechsel zwischen den verschiedenen Untergrundarten.
Damit auch allmähliche übergänge
zwischen den verschiedenen Untergrundarten
beherrschbar sind, kann der Schwenkantrieb in Zwischenstellungen angehalten werden.
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Zur Erzielung einer besonders günstigen Lenkung des Fahrzeuges wird
außerdem vorgeschlagen, die Antriebsschnecken mit einem sie synchron, aber bezüglich
der Fahrzeugquermittelebene zumindest annähernd spiegelbildlich antreibenden Schwenkantrieb
zu verbinden. Dieser mit einfachen Mitteln zu verwirklichende Schwenkantrieb, der
in jeder der möglichen Fahrstellungen eine der Allradlenkung von Fahrzeugen verwandte
Lenkung bewirkt, kann entn weder gesondert vorhanden oder mit dem oben erläuterten
Schwenkantrieb vereini-t sein, wobei dann die verschiedenen Verwendun-szwecke durch
entsprechende Umsteuerung der Teile erfüll+, werden.
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Gemäß einem weiteren Schritt der vorlie-enden Erfindung besteht jede
Antriebsschnecke im wesentlichen aus einem zylindrischen, aus Kunststoff, Metall
oder nach Art einer Reifenkarkasse hergestellten Kein und einem diesen in mehreren
Windungen ein-oder mehrgängig, beispielsweise trapezgewindeartia umgebenden, ununterbrochenen
oder unterbrochenen, profilierten Gummilaufstreifen. Eine derartige Ausbildung der
Antriebsschnecke gewährleistet eine hervorragende Anpassung an die verschiedenen
Untergrundarten und eine möglichst gleichmäßige und wirtschaftliche Ausnutzuno,
der Antriebskräfte.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Amphibienfahrzeuges schematisch dargestellt, und zwar in F i 1 in der Fahrstelluno,
für morastigen Untergrund und in F i g. 2 in der Fahrstellung für festen
Untergrund, jeweils in perspektivischer Ansicht von schräg rechts vorn.
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Der Fahrzeugkörper 1, der in beliebiger Weise ausgebildet sein
kann, weist an seiner Unterseite vier Tragkörper 2 für die Schwenkachse der Antriebsschnecken
3 und 4 auf. Beiderseits des unteren Endes einer jeden Schwenkachse 2 sind
an dieser zwe; Antriebsschnecken in Richtung ihrer Längsachse hintereinander angelenkt.
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In der in F i g. 1 dargestellten Fahrstellung verlaufen die
Längsachsen der Antriebsschnecken 3, 4 parallel zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges.
Die Antriebsschnecken 3 auf der einen Seite der Fahrzeuglängsmittelebene
drehen sich entgegengesetzt wie die Antriebsschnecken 4 auf der anderen Seite der
Fahrzeu glängsmittelebene. Sowohl hier als auch bei der Fahrstellung, die in F i
g. 2 dargestellt ist, sind die Schneckengänge 5 auf dem Kern
6 der Antriebsschnecken 3 gegenläufig zu denen bei den Antriebsschnecken
4 angeordnet. Bei der Fahrstellung nach F i g. 2 weisen jedoch die Antriebsschnecken
sämtlich gleichen Drehsinn auf. Die Steigung der Schneckengänge 5 ist so
gewählt, daß bei allen Fahrstellungen ein möglichst gleich günstiges Verhältnis
zwischen Fahrzeuggeschwindigkeit und Antriebskraft besteht.
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