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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Fahrzeugreifen, eine sogenannte Reifenwaschanlage. Reifenwaschanlagen dienen der Reinigung von Reifen eines LKW, beispielsweise beim Verlassen einer Baustelle. Damit soll verhindert werden, dass über die Reifen von Baustellenfahrzeugen Lehm und sonstiger Schmutz von der Baustelle auf die Fahrbahnen aufgebracht wird.
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STAND DER TECHNIK
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Reifenwaschanlagen für LKW-Reifen sind bekannt. Derartige Reifenwaschanlagen können stationär im Boden eingelassen sein oder als mobile Anlagen auf der Erdoberfläche platziert werden. Bei einer Rollenanlage fährt der LKW auf die Anlage auf, so dass die Räder jeweils zwischen zwei Rollen platziert werden. Durch einen Startbügel wird der Waschvorgang ausgelöst, wobei Wasser aus Düsen auf die Reifen gespritzt wird. Durch die Platzierung der Räder auf den Rollen werden die Räder kontinuierlich gedreht, so dass die Reifen rundum gereinigt werden können. Bei Durchfahranlagen fährt der LKW langsam mit Schrittgeschwindigkeit durch die Anlage durch. Der Waschvorgang wird durch eine Lichtschranke ausgelöst, so dass Wasser aus Düsen auf die Reifen gespritzt wird und diese so gereinigt werden.
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Die Rotationsgeschwindigkeit der Reifen ist in beiden Fällen gering im Vergleich zur Fahrgeschwindigkeit des LKW auf der Fahrbahn. Sofern daher die tiefen Profilrillen der Reifen nicht sorgfältig von Lehm und Schmutz gereinigt wurden, wird der in den Profilrillen verbleibende Lehm während der Weiterfahrt auf die Fahrbahn ausgebracht.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Reinigen von Fahrzeugreifen anzugeben, die auch bei geringen Rotationsgeschwindigkeiten der Reifen eine gründliche Reinigung des Reifenprofils ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs 1 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an diesen Hauptanspruch anschließenden weiteren Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von Fahrzeugreifen besitzt ein Abwassersammelbecken und ein Gitterelement, das oberhalb des Abwassersammelbeckens angeordnet ist und dieses bedeckt. Mittels zumindest einer Sprühdüse kann Wasser auf die Fahrzeugreifen gespritzt werden. Erfindungsgemäß sind mehrere Sprühdüsen vorhanden, die in zumindest einem Düsenbalken angeordnet sind. Der zumindest eine Düsenbalken ist lösbar an dem Gitterelement befestigt und kann an unterschiedlichen Positionen des Gitterelements befestigt sein.
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Die Vorrichtung kann somit je nach Bedarf mit einer unterschiedlichen Anzahl an Düsenbalken und somit auch an Sprühdüsen ausgestattet sein. Darüber hinaus können die Düsenbalken an unterschiedlichen Positionen angeordnet sein, so dass eine einfache und rasche Anpassung an unterschiedliche Fahrzeugreifen und an unterschiedliche Verschmutzungsgrade erfolgen kann. Während es bei feuchten Witterungsbedingungen häufig zu einer stärkeren Verschmutzung der Fahrzeugreifen kommt, ist bei trockenen Verhältnissen oftmals nur eine geringere Verschmutzung der Fahrzeugreifen vorzufinden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Reifenwaschanlage bei feuchten Witterungsbedingungen mit entsprechend mehr Düsenbalken ausgestattet werden, während bei anhaltender Trockenheit einige Düsenbalken entfernt werden könnten. Dies würde den Wasserverbrauch der Reifenwaschanlage senken, so dass diese kostengünstiger eingesetzt werden kann. Gleichzeitig müssten keine Abstriche bei der Reinigungsleistung hingenommen werden.
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Vorzugsweise kann der Abstand zwischen zwei benachbarten Sprühdüsen eines Düsenbalkens etwa 90 bis 110 Millimeter betragen. Die Sprühdüsen sind dadurch ausreichend eng angeordnet, so dass eine besonders effektive und gründliche Reinigung der Fahrzeugreifen erfolgen kann.
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Die Sprühdüsen des zumindest einen Düsenbalken können jeweils in die gleiche Richtung ausgerichtet sein. Auf diese Weise kann ein gleichmäßiger Sprühkegel erreicht werden, so dass die Reinigung der Fahrzeugreifen über die gesamte Breite des Gitterelements konstant ist. Diese Art der Düsenbalken ist insbesondere am Anfang und am Ende des Gitterelements vorteilhaft, da auf diese Weise das gesamte Reinigungswasser im Abwassersammelbecken aufgefangen werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich dazu können die Sprühdüsen des zumindest einen Düsenbalkens in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sein. Vorzugsweise können die Sprühdüsen des Düsenbalkens in einer ersten und in einer zweiten Reihe angeordnet sein, wobei die Sprühdüsen der ersten Reihe in eine erste Richtung ausgerichtet sind und die Sprühdüsen der zweiten Reihe in eine zweite Richtung ausgerichtet sind. Auf diese Weise werden zwei gleichmäßige Sprühkegel erreicht, die einen gemeinsamen, größeren Sprühkegel oder aber zwei getrennte Sprühkegel bilden können. In beiden Fällen kann somit eine größere Fläche der Fahrzeugreifen gleichzeitig gereinigt werden, was die Reinigungswirkung erhöht.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können die ersten und die zweiten Sprühdüsen jeweils versetzt zueinander angeordnet sein. Auf diese Weise kann ein so geringer Abstand der Sprühdüsen erreicht werden, dass eine optimale Reinigung auch der feinen Profillinien eines Fahrzeugreifens möglich ist.
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In einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform kann der zumindest eine Düsenbalken rohrförmig ausgebildet und an zumindest einer Querseite verschlossen sein. Sofern die zweite Querseite des Düsenbalkens nicht vollständig verschlossen ist, kann an dieser Querseite der Anschluss an die Wasserversorgung erfolgen. Es wäre auch möglich, beide Querseiten zu verschließen und den Anschluss an die Wasserversorgung an einer anderen Stelle des Düsenbalkens vorzunehmen. In Längsrichtung des Düsenbalkens können mehrere Aussparungen für die Sprühdüsen angeordnet sein.
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Diese Aussparungen können insbesondere gefräst oder gebohrt sein. In einer besonders einfachen Ausführungsform kann die Sprühdüse bereits durch die Aussparung in dem rohrförmigen Düsenbalken realisiert sein. Sofern eine nachträgliche Justierung der Sprührichtung der Sprühdüsen möglich sein soll, können auch Düsenelemente in den Aussparungen angeordnet sein.
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Das bei einer Reifenwaschanlage verwendete Wasser sollte nach Gebrauch aufbereitet werden, um die bei der Reinigung im Wasser anfallenden Öl- und Schmutzpartikel aus dem Wasser zu entfernen. Aus der
DE 20 2014 010 627 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Wasseraufbereitung von Reifenwaschanlagen bekannt. Eine Kombination der vorliegenden Reifenwaschanlage nach der Erfindung mit der dort beschriebenen Wasseraufbereitung ist jederzeit möglich.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von Fahrzeugreifen,
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2 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines Düsenbalkens für die Vorrichtung gemäß 1,
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3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines Düsenbalkens für die Vorrichtung gemäß 1,
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4 einen Querschnitt durch den Düsenbalken gemäß 2,
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5 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform des Düsenbalkens und
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6 einen Querschnitt durch eine vierte Ausführungsform des Düsenbalkens.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Reinigen von Fahrzeugreifen ist in 1 schematisch im Längsschnitt dargestellt. Die zu reinigenden Fahrzeuge fahren von rechts oder von links auf die Vorrichtung 10 auf und auf der jeweils anderen Seite wieder von der Vorrichtung 10 ab. Jeder Fahrzeugreifen sollte zwei volle Umdrehungen auf der Vorrichtung 10 zurücklegen.
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Die Vorrichtung 10 ist in einer Grube 12 angeordnet. Die Grube 12 kann sich beispielsweise im Bereich der Einfahrt zu einer Baustelle befinden, so dass sämtliche Fahrzeuge, die die Baustelle verlassen und auf eine reguläre Fahrbahn auffahren wollen, über die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 fahren müssen.
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In der Grube 12 ist ein Abwassersammelbecken 20 angeordnet. Das Abwassersammelbecken 20 weist eine leicht geneigte Bodenfläche 22 auf, so dass das im Abwassersammelbecken 20 befindliche Wasser die geneigte Bodenfläche 22 nach unten läuft. Dort befindet sich ein hier nicht dargestellter Abfluss, durch den das gesammelte Wasser abfließen und einer Wiederverwertung zugeführt werden kann.
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Das Abwassersammelbecken 20 wird von einer Gittervorrichtung 30 bedeckt. Die Gittervorrichtung 30 besitzt zwei äußere Stützstege 32, 34, die an der Auffahrt und an der Abfahrt der Gittervorrichtung 30 angeordnet sind. Zwischen den beiden äußeren Stützstegen 32, 34 ist ein Gitterelement 36 angeordnet. Das Gitterelement 36 besitzt im vorliegenden Beispielsfall eine Vielzahl von Winkelprofilen 38, die mit ihrer offenen Seite in Richtung des Abwassersammelbeckens 20 ausgerichtet sind. Durch die Winkelprofile 38 werden die Reifen beim Überfahren des Gitterelements gewalkt, so dass sich die Profile der Fahrzeugreifen öffnen und somit leichter gereinigt werden können. Die Winkelprofile 38 sind an Querstreben 40 der Gittervorrichtung 30 befestigt. Die Querstreben 40 werden jeweils durch mehrere Stützpfosten 42 abgestützt, die durch die Bodenfläche 22 des Abwassersammelbeckens 20 hindurchreichen.
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Im Bereich der beiden äußeren Stützstege 32, 34 befindet sich zwischen zwei benachbarten Winkelprofilen 38 im vorliegenden Beispielsfall jeweils ein erster Düsenbalken 50, der in 2 und 4 näher dargestellt ist. Der erste Düsenbalken 50 besitzt einen rohrförmigen Körper 52, dessen beide Querseiten 54 jeweils durch einen Verschlussdeckel 56 verschlossen werden. Die Verschlussdeckel 56 sind an dem rohrförmigen Körper 52 angeschweißt. Alternativ dazu wären auch andere Befestigungsmöglichkeiten der Verschlussdeckel 56 denkbar, die einen wasserdichten Verschluss der Querseiten 54 ermöglichen.
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An der Unterseite des rohrförmigen Körpers 52 befinden sich im vorliegenden Beispielsfall drei Wasseranschlüsse, die in der Zeichnung nicht näher dargestellt sind. Über die Wasseranschlüsse kann der Düsenbalken 50 mit Reinigungswasser versorgt werden. An der Oberseite des rohrförmigen Körpers 52 befinden sich mehrere Aussparungen 58, die in 4 näher dargestellt sind. Die Aussparungen 58 sind gemäß 4 als Abschrägungen ausgebildet und bilden die Sprühdüsen 60 des Düsenbalkens. Der Abstand 62 zwischen zwei benachbarten Sprühdüsen 60 beträgt etwa 105 Millimeter.
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Die Sprühdüsen 60 sind im vorliegenden Beispielsfall so ausgerichtet, dass ein Sprühkegel 64 mit einem Sprühwinkel von etwa 25 Grad erreicht wird. Dadurch kann eine ausreichend große Fläche der Fahrzeugreifen gereinigt werden, gleichzeitig wird die zu reinigende Fläche der Fahrzeugreifen mit einer ausreichend großen Menge an Wasser besprüht. Die Sprühdüsen 60 sind in einer Reihe 66 angeordnet. Die Sprühdüsen 60 weisen alle in die gleiche Richtung, so dass über die gesamte Länge 68 des Düsenbalkens ein gleichmäßiges Reinigungsergebnis erzielt werden kann.
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Im mittleren Bereich des Gitterelements 36 befinden sich im vorliegenden Beispielsfall zwei zweite Düsenbalken 70, die in 3 näher dargestellt sind. Die zweiten Düsenbalken 70 unterscheiden sich von den ersten Düsenbalken 50 dadurch, dass neben einer ersten Reihe 66 von Sprühdüsen 60 eine zweite Reihe 72 von Sprühdüsen 74 in dem rohrförmigen Körper 52.2 vorhanden ist. Die Sprühdüsen 74 sind wie die Sprühdüsen 60 als Aussparungen 58 in Form von Abschrägungen ausgebildet. Die Sprühdüsen 74 und die Sprühdüsen 60 sind jeweils versetzt zueinander angeordnet, so dass der Abstand 76 zwischen zwei Sprühdüsen 74, 60 lediglich etwa 50 Millimeter beträgt.
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Im vorliegenden Beispielsfall wird durch die Sprühdüsen 60 ein erster Sprühkegel 64 gebildet, während die Sprühdüsen 74 einen zweiten Sprühkegel 78 bilden. Beide Sprühkegel 64, 78 weisen gleiche Sprühwinkel von etwa 25 Grad auf, die sich im vorliegenden Beispielsfall nicht überlappen. Zwischen den beiden Sprühkegeln 64, 78 liegt im vorliegenden Beispielsfall ein freier Raum von etwa 65 Grad.
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Alternative Ausführungsformen der Sprühdüsen sind in den 5 und 6 dargestellt. Entsprechend 5 kann der rohrförmige Körper 52.5 eines Düsenbalkens 50.5 eine mittige Aussparung 80 aufweisen, die trichterförmig ausgebildet ist. Entsprechend 6 kann der rohrförmige Körper 52.6 eines Düsenbalkens 50.6 eine mittige Aussparung 82 aufweisen, die mit geraden Innenwänden ausgebildet ist. Beide Aussparungen 80, 82 können beispielsweise durch Bohrungen oder durch Ausfräsen hergestellt werden.
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Im Gegensatz zu den hier dargestellten Ausführungsformen könnten in die Aussparungen 58, 80, 82 Sprühelemente eingesetzt werden, um die Sprühdüsen zu bilden. In diesem Fall könnten die Sprühdüsen nachträglich ausgerichtet werden, um die Düsenbalken an unterschiedliche Fahrzeugprofile und unterschiedliche Verschmutzungsgrade anzupassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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