DE1254934B - Verfahren zur Metallisierung von geformten Gebilden aus Kunststoffen auf galvanischem Wege - Google Patents

Description

• Verfahren zur Metallisierung von geformten Gebilden aus Kunststoffen auf galvanischem Wege Es ist bekannt, Polymerisate aus Akrylnitril, Butadien und Styrol, d. h. sogenannte ABS-Polymerisate, mit festhaftenden Metallüberzügen zu versehen, indem man auf die vorbehandelten Kunststoffoberflächen einen dünnen Metallfilm aus Kupfer und/oder Nickel aufbringt und dann auf elektrochemischem (galvanischem) Wege eine Metallplattierung durchführt (K. S t o e c k h e r t, Kunststoffe, Bd. 55, S. 857 [1965]). Bei anderen Polymeren gelingt jedoch eine entsprechende Metallisierung erst, wenn besondere Zusätze verwendet werden. So ist beispielsweise vorgeschlagen worden, Polyolefine zuerst mit Metallsalzen von Oxykarbonsäuren zu versetzen und dann der chemischen und galvanischen Metallisierung zuzuführen. Obwohl in beiden Fällen gute Ergebnisse erzielt werden, ist es dennoch von Nachteil, daB im ersten Fall nicht einheitliche Polymere vorliegen und im zweiten Fall zusätzlich Fremdstoffe eingearbeitet werden müssen.
• Überraschenderweise wurde nun gefunden, daB die Möglichkeit einer Metallisierung von Kunststoffoberflächen ohne Einarbeitung von besonderen Zusatzstoffen nicht auf die ABS-Polymerisate beschränkt ist, sondern daß sich auch das isotaktische Polybuten-1, das durch Niederdruckpolymerisation von Buten-(1) in Gegenwart stereospezifisch wirkender Ziegler-Natta-Katalysatoren gewonnen wird, ohne weiteres direkt mit festhaftenden Metallüberzügen versehen läßt. Dabei handelt es sich um ein Polymeres mit partiellkristallinem Charakter.
• Ebenfalls von Vorteil ist es, daB die Polymeren des Buten-1 eine sehr hohe Spannungsrißbeständigkeit aufweisen. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, sehr fest haftende Metallfilme auf Polybuten-1 aufzubringen, wie es in den folgenden Beispielen näher erläutert wird. Beispiele Ein Zahnrad aus Poly-buten-1, Durchmesser 10 cm, Zahnradbreite 2 cm, wird wie folgt behandelt: 1. Entfetten mit 40 °/oiger Natronlauge.
• 2. Neutralisieren mit 20 °/oiger wäßriger NaHSO$-Lösung.
• 3. Chemisches Aufrauhen mit Chromschwefelsäure (40 g K2Cre07 -[- 20 g H80 -[- 500 ml konzentrierte Schwefelsäure), gegebenenfalls in der Wärme.
• 4. Sensibilisieren mit Stannochloridlösung (10 g SnCIB + 40 ml konzentrierte HCl + 1000 ml H80). 5. Aktivieren mit Palladiumchloridlösung (250 mg PdC1B + 2,5 ml konzentrierte HCl -1- 1000 ml H80).
• Die chemische Erzeugung der Grundschicht erfolgt z. B. durch Zusammengeben folgender Lösungen im Verhältnis 1:1 und nachfolgendes Eintauchen des Kunststoffes Lösung A: 31,8 g Kupfersulfat, 8,2 g Nickelchlorid, 78,6 g 37 °/jge wäßrige Formaldehydlösung, 532 ml Wasser.
• Lösung B 23,9 g NaOH, 95,5 g Kalium-natrium-tartrat, 8,2 g Na8C03, 532 ml Wasser.
• Die chemische Erzeugung einer Nickelgrundschicht erfolgt z. B. bei 90°C durch Eintauchen des Kunststoffes in folgende Lösung: 30 g Nickelchlorid, 10 g Natriumhypophosphit, 100 g Natriumcitrat, 50 g Ammoniumchlorid, auf 1000 ml Wasser aufgefüllt, mit NH40H auf pH 8 bis 10 eingestellt. Die chemische Erzeugung einer Silbergrundschicht erfolgt z. B. in an sich bekannter Weise durch Eintauchen des Gegenstandes in eine Silbersalzlösung, der ein Reduktionsmittel beigemischt ist. Die galvanische Verkupferung erfolgt z. B. in einem sauren Kupfersulfatbad aus 250 g CUS04 und 100 g H2S04 auf 1000 ml Wasser bei einer Spannung von 0,5 Volt. In entsprechender Weise können auf die Grundschicht aus Kupfer und/oder Nickel und/oder Silber auch andere Metalle, z. B. Ag, Au, Ni, Cr od. dgl., galvanisch aufgebracht werden.
• In allen Fällen war die erzielte Haftfestigkeit bereits der Grundierschicht sehr gut.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verfahren zur Metallisierung von geformten Gebilden aus Kunststoffen durch chemische Reduktion von Metallsalzlösungen, wie Kupfer-und/oder Nickel- und/oder Silbersalzlösungen, mit anschließendem galvanischem Metallauftrag, dadurch gekennzeichnet,daßgeformte Gebilde aus Polybuten-1 metallisiert werden.