DE1254747B - Fehlerstromschutzschalter fuer an nicht geerdete Netze angeschlossene Anlagen - Google Patents

Description

• Fehlerstromschutzschalter für an nicht geerdete Netze angeschlossene Anlagen Im Untertagebetrieb müssen die ortsveränderlichen Geräte oder Maschinen mit Schutzeinrichtungen versehen sein, die das Bestehenbleiben eines Körperschlusses verhindern oder mindestens sofort anzeigen. Betrachtet man die Anwendung des üblichen Isolationswächters als nicht ausreichend, weil bei Ansprechen dieses Wächters alle in den überwachten Abzweigen angeschlossenen Geräte oder Maschinen von der Stromzufuhr getrennt werden, so kann man zur Erreichung einer selektiven Abschaltung jedem Abzweig einen Fehlerstromschutzschalter vorschalten.
• Der zum Schutzschalter gehörende Summenstromwandler umschließt die stromführenden Außenleiter, während der Schutzleiter den Stromwandler umgeht. Im Normalbetrieb ergibt die Summe der Ströme in den drei Außenleitern den Wert Null, so daß kein Fehlerstrom im Schutzleiter fließt und keine Spannung im Sekundärkreis des Wandlers entsteht.
• Beim Übergang zu Fehlerstromschutzschaltern mit kleinen Nennfehlerströmen, also hoher Empfindlichkeit, stellte sich jedoch heraus, daß auch in einer fehlerfreien Anlage während des Einschaltvorganges im Sekundärkreis des zum Schutzschalter gehörenden Summenstromwandlers ein Auslösestrom fließt, der den Schalter sofort wieder abschaltet. Der Grund hierfür liegt offensichtlich darin, daß die Kontakte der Außenleiter im Schutzschalter nicht gleichzeitig schließen und durch den zuerst schließenden Kontakt kurzzeitig nur ein Außenleiter im Kabel zwischen dem Schalter und dem angeschlossenen Gerät Spannung erhält. Es wird also, bevor der Einschaltvorgang beendet ist, ein Ausgleichstrom über die Kapazität zwischen diesem Außenleiter und dem Schutzleiter fließen, der den Schutzschalter sofort abschaltet. Dieses Nichteinschaltenkönnen des Schutzschalters stellt aber die Zweckmäßigkeit seiner Verwendung unter Tage als Selektivschutz in Frage.
• Zur Behebung dieser Nachteile wird ein Fehlerstromschutzschalter für an nicht geerdete Netze angeschlossene Anlagen von Spannungen über 250 V gegen Erde mit den Summenstromwandler umgehendem Schutzleiter vorgeschlagen, bei dem erfindungsgemäß während des Einschaltvorganges der die Auslösespule enthaltende Sekundärkreis des Summenstromwandlers so lange unterbrochen wird, bis alle Außenleiterkontakte des Schalters geschlossen sind. Auf diese Weise wird ein etwa beim Einschalten des Schutzschalters entstehender Auslösestrom daran gehindert, die Auslösespule des Schalters zu durchfließen, d. h. eine Fehlschaltung vorzunehmen.
• Gemäß der weiteren Erfindung ist es vorteilhaft, die Unterbrechungsstelle des Sekundärkreises im Fehlerstromschutzschalter unterzubringen. Dabei kann weiterhin erfindungsgemäß der nacheilende Unterbrechungskontakt vom Schaltmechanismus der Außenleiterkontakte direkt betätigt werden. Diese zwangläufige mechanische Abhängigkeit gewährleistet größte Sicherheit und Zuverlässigkeit und ist auch wegen seiner Einfachheit elektrischen Verzögerungseinrichtungen vorzuziehen.
• Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird aber noch ein weiterer Vorteil erreicht, der sich besonders bei der Verwendung von Fehlerstromschutzschaltern hoher Empfindlichkeit, also mit geringem Nennfehlerstrom bemerkbar macht. Da die Größe des Fehlerstromes beim Einschalten von der Größe der Kapazität zwischen einem Außenleiter und dem Schutzleiter in dem dem Schutzleiter nachgeschalteten Teil der Anlage ist, war es bisher notwendig, die dem Schutzschalter nachgeschaltete Kabellänge so kurz zu bemessen, daß der Fehlerstrom den Schutzschalter nicht zum Abschalten bringt. Da das Abschalten durch den Einschaltfehlerstrom nunmehr durch den Unterbrecherkontakt im Auslösekreis verhindert wird, können die dem Schalter nachgeschalteten Kabellängen größer bemessen werden, wodurch die Projektierung einer Anlage wesentlich erleichtert wird.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Fehlerstromschutzschalter für an nicht geerdete Netze angeschlossene Anlagen von Spannungen über 250 V gegen Erde mit den Summenstromwandler umgehendem Schutzleiter, d adurch gekennzeichnet, daß während des Einschaltvorganges der die Auslösespule enthaltende Sekundärkreis des Summenstromwandlers so lange unterbrochen wird, bis alle Außenleiterkontakte des Schalters geschlossen sind.
2. 2. Fehlerstromschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungsstelle des Sekundärkreises im Fehlerstromschutzschalter angeordnet ist.
3. 3. Fehlerstromschutzschalter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der nacheilende Unterbrechungskontakt des Sekundärkreises vom Schaltmechanismus der Außenleiterkontakte des Schalters betätigt wird.