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Einfärbvorrichtung für Stempel- u. dgl. Druckmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Einfärbvorrichtung für Stempel- und dergleichen Druckmaschinen mit
einem einen flüssigen Farbstoff enthaltenden Hohlzylinder, der über einen Teil seiner
Länge Austrittsöffnungen für den Farbstoff aufweist, durch die der Farbstoff in
eine aus porösem Material hergestellte Ummantelung des Hohlzylinders eindringen
kann.
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Bei einer bekannten Anordnung trägt der Hohlzylinder eine solche mit
Durchtrittsporen für den flüssigen Farbstoff versehene Ummantelung, und gemäß einer
anderen bekanntgewordenen Vorrichtung wird durch eine Gegen- oder Verreibwalze an
der Berührungsstelle ein Radialdruck auf die aus einem elastischen Kunststoffschlauch
bestehende Ummantelung ausgeübt, wodurch der Farbstoff aus den dort momentan verkürzten
Poren auf die Gegenwalze gedrückt wird. Auch ist der die Ummantelung tragende Hohlzylinder
schon aus Kunststoff hergestellt worden, ohne jedoch infolgedessen eine neuartige
Wirkung zu erzielen, weil dabei die Berührung der Gegenwalze höchstens zum elastischen
Verdrängen der Mantelwand und die Ringdicke des Mantelhohlraums führt.
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Sehr wichtig ist aber bei derartigen Einfärbvorrichtungen, daß die
Farbstoffabgabe aus dem Hohlzylinder an die Ummantelung trotz abnehmender Füllung
unverändert bleibt, was bei bloßer elastischer Verdrängung der Mantelwand und deren
Rückkehr in die Normallage nicht gewährleistet ist. Es hat sich daher die Aufgabe
gestellt, eine einen zuvor lässigen Speiseimpuls ergebende Vorrichtung zu schaffen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht die Lösung der Aufgabe darin,
daß der Hohlzylinder eine elastisch biegsame Zylinderwandung besitzt, die mitsamt
der Ummantelung durch den Radialdruck des zu befärbenden Klischees bei dessen Durchgang
verdrängt wird, wobei der durch diese Verdrängung im Hohlzylinder erzeugte Überdruck
Farbstoff in die Ummantelung drückt.
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Während bei Offset-Druckmaschinen die Gegen-oder Verreibwalze in ständiger
Druckberührung mit der Ummantelung des Farbspeicherzylinders steht, gibt bei Stempelmaschinen
die Ummantelung des Farbspeicherzylinders den Farbstoff nur und unmittelbar an das
Klischee ab, das wie ein Nocken in den Bereich der die Rotorfläche sonst nicht berührenden
Ummantelung eintritt. Der Klischeedurchgang wirkt sich jedesmal als Druckimpuls
aus, der infolge der auf der Klischeeseite elastisch einwärts verdrängten Zylinderwandung
zu etwelcher Druckerhöhung im Zylinder und zur Druckspeisung von Farbstoff in den
unkomprimierten Teil der Ummantelung führt. Diese Druckimpulsspeisung ist bei Stempeldruckmaschinen
ein erheblicher Fortschritt, weil der Klischeedurchgang z. B. nur ein Zehntel des
ganzen Rotorumfangs ausmacht und die Farbwalze beim Vorbeigang des restlichen Rotorumfangs
unbeeinflußt bleibt.
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In enger Beziehung mit dieser Druckspeisung der Ummantelung aus dem
Hohlzylinder steht die Regulierbarkeit des Maßes der Zusammendrückung der Ummantelung
und der Verdrängung der Zylinderwandung mittels einer federnden Abstützung des Hohlzylinders
gegen den Radialdruck des durchgehenden Klischees.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist anschließend
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch
die steckbare Farbpatrone, F i g. 2 eine schematische Darstellung der Druckmaschine
mit eingesetzter Farbpatrone, die im Schnitt nach der Linie 11-II in F i g. 1 dargestellt
ist, F i g. 3 eine perspektivische Ansicht der steckbaren Farbpatrone und deren
Halterung in der Druckmaschine und
F i g. 4 ein Detail der Halterung
der Farbpatrone im Gestell der Druckmaschine.
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Es bezeichnet 1 den Hohlzylinder, der aus einem elastischen Material,
wie z. B. Kunststoff oder Hartgummi, hergestellt ist. Dieser Hohlzylinder 1 weist
über einen Teil seiner Länge Öffnungen auf, die, wie in der Zeichnung dargestellt,
am Umfang des Hohlzylinders 1 verteilte Lochreihen 2 sein können. An Stelle der
Lochreihen 2 könnten am Hohlzylinder 1 auch Längsschlitze vorgesehen sein. Die Lochreihen
2 werden von einer aus Filz, Schaumgummi oder porösem Kunststoff hergestellten Ummantelung
3 abgedeckt, die von rechts nach F i g. 1 auf den Hohlzylinder 1 aufgezogen wird.
Das eine Ende des Hohlzylinders 1 ist mit einem Bund 4 und einer Schulter 5 versehen,
die der Spannfeder 6 als Widerlager dienen. Das andere Ende des Hohlzylinders 1
ist als Lagerzapfen 7 ausgebildet, dessen Funktion später beschrieben wird. Der
mit flüssigem Farbstoff 8 aufgefüllte Hohlzylinder 1 ist mit einem aus elastischem
Material, wie z. B. Kunststoff oder Hartgummi, hergestellten Verschlußknopf 9 abgeschlossen.
Der Verschlußknopf 9 ist mit einem konischen Sicherungsring 10 versehen, der in
seinem Außendurchmesser etwas größer ist als der Innendurchmesser des Hohlzylinders
1. Nach dem Einsetzen des Verschlußknopfes 9 in den Hohlzylinder 1 greift der Sicherungsring
10 in die im Innern des Hohlzylinders 1 vorgesehene Rille 11 ein und sichert den
Verschlußknopf 9 gegen Herausfallen. Die am Verschlußknopf 9 vorgesehenen Dichtungslamellen
12 sind in ihrem Außendurchmesser ebenfalls etwas größer als der Innendurchmesser
des Hohlzylinders 1 und bewirken nach dem Einsetzen des Verschlußknopfes 9 die Abdichtung
gegen Farbaustritt. Vor dem Einsetzen des Verschlußknopfes 9 in den Hohlzylinder
1 wird der flüssige Farbstoff 8 durch die Öffnungen 2 in die Ummantelung 3 gepreßt,
so daß diese mit Farbstoff gesättigt ist. Nach dem Einsetzen des Verschlußknopfes
9 in den Hohlzylinder 1 ist die Farbpatrone betriebsbereit und kann in der in F
i g. 3 angegebenen Pfeilrichtung von außen durch die in der Verschalung
21 der Druckmaschine vorgesehene öffnung 20 eingesteckt werden.
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Bei eingesetzter Farbpatrone kommt deren Lagerzapfen 7 in die im feststehenden
Gestellteil 13 der Druckmaschine vorgesehene Bohrung 14 zu liegen. Unmittelbar hinter
der Verschalung 21 der Druckmaschine ist in deren Gestellteil22 ein kreisrunder
Ausschnitt 15 vorgesehen, auf den sich der Bund 4 der eingesetzten Farbpatrone abstützen
kann. Dieser Ausschnitt 15 ist über einen Teil seines Umfangs offen. Diese Öffnung
wird durch eine Spannfeder 6 überbrückt, die den Bund 4 gegen den Grund des Ausschnittes
15 drückt, wie dies aus F i g. 4 ersichtlich ist. Weiter bewirkt die Spannfeder
6, daß sich die einmal eingesetzte Farbpatrone in ihrer Längsachse nicht mehr verschieben
kann.
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Bei der Inbetriebnahme der in F i g. 2 schematisch dargestellten Druckmaschine
dreht sich deren Rotor 16 in Richtung des Pfeiles A. Beim Durchgang des Klischees
17 an der Farbpatrone wird die Ummantelung 3 und mit ihr der Hohlzylinder 1 durch
das am Rotor 16 vorstehende Klischee 17 in Richtung des Pfeiles B gedreht. Hierbei
wird der Farbstoff von der Ummantelung 3 auf das Klischee 17 übertragen. Wenn das
eingefärbte Klischee 17 nach dem Weiterdrehen des Rotors 16 die Druckwalze 18 erreicht,
wird der zu bedruckende Gegenstand, z. B. ein-Brief 19, erfaßt, und der Abdruck
auf diesem erfolgt.
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Da die Farbpatrone einerseits durch den Lagerzapfen 7 und andererseits
durch die Kraft der Spannfeder 6 gehalten wird, werden beim Durchgang des
Klischees 17 an der Farbpatrone die poröse Umrn&a-. telung 3 und der
elastische Hohlzylinder 1 durch das am Rotor 16 vorstehende Klischee 17 eingedrückt.
Durch Ändern der Vorspannung der Spannfeder 6
kann das Maß des Eindrückens
der Ummantelung 3 und des Hohlzylinders 1 reguliert werden. Bei schwächerer
Spannfeder 6 kann die Farbpatrone beim Durchgang des Klischees 17 teilweise gegen
die Spannfeder 6 hin ausweichen, so daß das Eindrükken der Ummantelung 3 und des
Hohlzylinders 1 reduziert wird.
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Beim Eindrücken der Farbpatrone wird durch den dabei entstehenden
Überdruck der flüssige Farbstoff aus dem Innern des Hohlzylinders 1 in die öffnungen
2 und von dort in die poröse Ummantelung 3 befördert. Da dieses Eindrücken der Farbpatrone
bei jedem Durchgang des Klischees 17 erfolgt, ist die Befeuchtung der Ummantelung
3 mit flüssigem Farbstoff sichergestellt. Durch das Ändern der Vorspannung der Spannfeder
6 kann das Maß des Eindrükkens und damit der Befeuchtungsgrad der Ummantelung 3
reguliert werden.