DE1254350B - Verbesserung der Verklebbarkeit von Folien aus Polyaethylenglykolterephthalaten - Google Patents
Verbesserung der Verklebbarkeit von Folien aus PolyaethylenglykolterephthalatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J7/00—Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances
- C08J7/12—Chemical modification
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche KL: 39 b - 22/10
Nummer: 1 254 350
Aktenzeichen: D 47855IV c/39 b
Anmeldetag: 29. Mi 1965
Auslegetag: 16. November 1967
Ein Nachteil von Folien aus Polyäthylenglykolterephthalat, der sich besonders auf dem technischen
Sektor bemerkbar macht, ist die schlechte Verklebbarkeit mit sich selbst und den meisten Kunststoffen. Im
allgemeinen läßt sich nur mit Reaktionsklebern eine häufig nur mäßig gute Klebeverbindung herstellen. Es
können auch Adhäsionskleber angewandt werden, wobei jedoch die Klebeverbindung mehr oder weniger
leicht wieder löslich ist.
Um diesen Schwierigkeiten abzuhelfen, wurde schon versucht, die Oberfläche von Polyäthylenterephthalat-Folien
so zu beeinflussen, daß bessere Verklebungen möglich werden. Diese Methoden
reichen von der mechanischen Aufrauhung über eine oberflächliche Oxydation bis zur radioaktiven Bestrahlung;
jedoch konnte das Verklebungsproblem bisher nocht nicht einwandfrei gelöst werden. Entweder
war die Verklebung ungenügend, oder die Folie büßte ihre sonstigen guten Eigenschaften ein. Besonders im
Hinblick auf den Einsatz als diffusionshemmende Schicht, als elektrische Isolationsschicht, zur Hemmung
der Wasseraufnahme und als thermisch stabile Schicht oder als Träger für organische oder anorganische
Stoffe, die nachträglich aufgeklebt werden, ist eine Veränderung der Oberflächenstruktur erwünscht,
welche die Adhäsion begünstigt oder über quellbare Grenzflächen eine Haftung erleichtert.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Verbesserung der Verklebbarkeit von Folien aus PoIyäthylenglykolterephthalaten
durch Behandeln mit Säuren. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man diese Folien 1 Sekunde bis
3 Minuten mit konzentrierten Salpeter- und/oder Schwefelsäuren, gegebenenfalls in Gegenwart von
inerten organische Verdünnungsmitteln, behandelt.
Die Einwirkungsdauer hängt von der Konzentration der Säure und der Stärke der Folien ab. Die nötige
Reaktionszeit, um zu gut verklebbaren Oberflächen zu kommen, ist mit handelsüblicher konzentrierter
Salpetersäure (60°/0 HNO3) länger, so daß besser
höher konzentrierte Säuren verwendet werden. Die Reaktion kann auch in einem für die einwirkende
Säure inerten Lösungsmittel, wie Methylenchlorid oder Chloroform, durchgeführt werden, wobei die
normalerweise Polyäthylenterephthalat nicht quellenden oder angreifenden Löse- oder Verdünnungsmittel
die Reaktion beschleunigen.
Die auf die beschriebene Weise hergestellten Folien haben eine für Kleber günstige Oberfläche, und
geeignete Lösemittel kleben die obere Folienschicht an und erleichtern so die Verbindung. Eine erfindungsgemäß
behandelte Folie läßt sich gut beschichten, mit Verbesserung der Verklebbarkeit von Folien
aus Polyäthylenglykolterephthalaten
aus Polyäthylenglykolterephthalaten
Anmelder:
Dynamit Nobel Aktiengesellschaft, Troisdorf
Als Erfinder benannt:
Dr. Heinz Ratz, Troisdorf;
Dr. Heinrich Br achert, Troisdorf-Oberlar;
Dr. Joachim Mönch, Bensberg-Refrath
anderen Folien verkleben und durch den Auftrag einer entsprechenden Schicht heißsiegelbar machen.
Durch die Behandlung wird auch die sich oft störend bemerkbar machende elektrostatische Aufladung un-
ao terdrückt bzw. verringert. Ein zu erwähnender Umstand, der jedoch auf die meisten technischen Verwendungen
keinen Einfluß haben dürfte, ist der, daß die Folien undurchsichtig werden.
Außer mit konzentrierten Salpetersäuren kann die Oberflächenbehandlung auch kurzzeitig mit konzentrierten Schwefelsäuren (etwa 90 bis 100 %) oder einer Mischung von Schwefelsäuren und Salpetersäuren durchgeführt werden sowie in Lösungen dieser Säuren in für sie inerten organischen Lösungsmitteln.
Außer mit konzentrierten Salpetersäuren kann die Oberflächenbehandlung auch kurzzeitig mit konzentrierten Schwefelsäuren (etwa 90 bis 100 %) oder einer Mischung von Schwefelsäuren und Salpetersäuren durchgeführt werden sowie in Lösungen dieser Säuren in für sie inerten organischen Lösungsmitteln.
Der Behandlung schließt sich eine Neutralisation und/oder eine ausreichende Wässerung zur Entfernung
der anhaftenden Säuren an.
Die Behandlung kann auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Die Erfindungshöhe läßt sich insbesondere im Hinblick auf die USA.-Patentschrift 3 049 394 und die
deutsche Auslegeschrift 1 120 687 wie folgt begründen: Bei den angeführten älteren Verfahren handelt es sich
in beiden Fällen um ausgesprochen oxydative Oberflächenbehandlungen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
ist nun in keiner Weise die Rede von Oxydation obwohl natürlich die Säuren oxydierend wirken. Durch
die Behandlung von Polyäthylenterephthalatfolien mit Salpeter- und/oder Schwefelsäure wird etwas ganz
anderes erreicht, nämlich eine oberflächliche Nitrierung oder Sulfurierung der Terephthalsäure innerhalb
des Kettenmoleküls. Dies ist bei den bekannten Verfahren nicht der Fall. Diese chemische Umsetzung
war unerwartet und für den Fachmann nicht vorher sehbar. Durch die Einführung von Nitro- oder Sulfogruppen
wird die Oberfläche der Folie erheblich verändert. Vor allen Dingen resultiert auf Grund des
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polaren Charakters dieser Gruppen eine ausgesprochene Klebfähigkeit der Oberfläche, wobei die guten
mechanischen Eigenschaften weitgehend erhalten bleiben. Dies ist ein besonderer Vorteil gegenüber Behandlungsmethoden
mit Oxydationsmitteln. Bei Anwendung letzterer wird nämlich die Oberfläche derartig
verändert, daß sich die mechanischen Eigenschaften verschlechtern.
Eine 0,125 mm starke Polyäthylenglykolterephthalatfolie
wird 3 Sekunden mit 98%iger Salpetersäure in
Berührung gebracht und sofort anschließend in eine schwache Sodalösung getaucht. Dann wird bis zur
Säurefreiheit gewässert. Die Folie wird dabei opak, sie hat sich aber in ihren Dimensionen nicht verändert.
Sie läßt sich nach dem Trocknen gut mit Nitrocellulosefolien, mit Äthylcellulosefolien, mit Äthylenvinylazetat-Mischpolymerisaten,
z. B. durch Bestreichen mit Glykoläthern, verkleben oder mit den üblichen Adhäsionsklebern gut beschichten.
So behandelte Polyäthylenterephthalatfolien lassen sich untereinander durch Zwischenschichten aus
Äthylenvinylazetat-Mischpolyrnerisaten so gut verkleben, daß die Abreißkraft in der Größenordnung
der eigenen Festigkeit liegt.
B e i s ρ i e 1 2
Eine 0,125 mm starke Folie wird 1 Sekunde in eine 10 volumprozentige Lösung von 1000/„iger Salpetersäure
in Chloroform getaucht, abgequetscht, in Natriumbicarbonatlösung gewaschen und anschließend
gewässert. Die Folie verhält sich in ihren Klebeeigenschaften gemäß Beispiel 1.
Eine 0,03 mm starke Folie wird 10 Sekunden in 99°/oige Schwefelsäure getaucht, anschließend neutralisiert
und gewässert. Die Folie ist ebenfalls opak bis undurchsichtig geworden. Ihre Klebefähigkeit ist
annähernd so gut wie die von Beispiel 1.
Eine 0,125 mm starke Folie wird 3 Sekunden in eine Mischung von 2J3 Volumen 98°/oiger Salpetersäure
und 1I3 Volumen 99°/oiger Schwefelsäure getaucht,
abgequetscht und nach dem Neutralisieren gewässert. Die ursprünglichen Dimensions- und Festigkeitseigenschaften
der Folie sind erhalten geblieben. Sie ist opak geworden und verklebt sich wie eine
Folie nach Beispiel 1.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verbesserung der Verklebbarkeit von Folien aus Polyäthylenglykolterephthalaten durch Behandeln mit Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man diese 1 Sekunde bis 3 Minuten mit konzentrierten Salpeter- und/oder Schwefelsäuren, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten organisqhen Verdünnungsmitteln, behandelt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 120 687;
USA.-Patentschrift Nr. 3 049 394.709 688/445 11.67 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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LU51649A LU51649A1 (de) | 1965-07-29 | 1966-07-27 | |
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NL6610656A NL6610656A (de) | 1965-07-29 | 1966-07-28 | |
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Family Applications (1)
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Citations (2)
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---|---|---|---|---|
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US3049394A (en) * | 1959-01-05 | 1962-08-14 | Du Pont | Process of dyeing a linear polyester |
-
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-
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- 1966-07-27 LU LU51649A patent/LU51649A1/xx unknown
- 1966-07-28 BE BE684751D patent/BE684751A/xx unknown
- 1966-07-28 NL NL6610656A patent/NL6610656A/xx unknown
- 1966-07-28 GB GB3405266A patent/GB1111707A/en not_active Expired
Patent Citations (2)
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US3049394A (en) * | 1959-01-05 | 1962-08-14 | Du Pont | Process of dyeing a linear polyester |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
LU51649A1 (de) | 1966-09-27 |
BE684751A (de) | 1967-01-30 |
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NL6610656A (de) | 1967-01-30 |
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