Verfahren zur Herstellung von Klebebändern. Für die Herstellung- von Klebebändern, wie sie z. B. für Verschluss- und Abdeck- zwceke verwendet werden, trägt man eine Klebstoffschicht auf ein Textil- oder Folien band auf.
Auf den Textilbändern haftet der Klebstoff in der verhältnismässig rauhen Oberfläche, und es ist. auch bereits bekannt, die Haftfähigkeit solcher Bänder dadurch zu ,.erbessern, dass man den Trägerstoff zu nächst mit Kieselgel behandelt, um so die ss.auhigkeit, z. B. eines Baumwollbandes, und damit, die Haftfähigkeit des Klebstoffeinstri- ches zu erhöhen.
Bei cler Verwendung von Kunststoffbän dern als Trägerstoff ist die Haftunu des Kleb stoffes bereits dadurch verbessert worden, dass man bei hydrophilen Kunststoffen eine Zwi- scliensehieht, z. B. aus Gelatine, gleichzeitig mit dem Klebmittel aufträgt.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist, nun ein Verfahren zur Herstellung von Klebe bändern, bei welchem ein Klebstoff auf ein Folienband aus Kunststoff aufgetragen wird. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man zwecks Erzielung einer besseren Haftfestigkeit des Klebstoffes auf dem. Folien band in der Oberfläche des letzteren vorgän- gi;: des Auftra;,ens des Klebstoffes eine Haft körpersehiehtfixiert.
Vorzugsweise wird so verfahren, dass man das Folienband mit dessen Oberfläche an lösenden oder anquellenden Flüssigkeiten be handelt, in denen die Haftkörper suspendiert sind. Letztere können anorganischer oder or- ganiseher Natur se_n. Anschliessend wird das Lösungs- bzw. Quellmittel ausgetrieben und dann der K=lebfilm auf die mit der Oberfläche des Folienbaindes fest verbundenen Haftkör per aufgestrichen.
Der Klebstoff haftet auf der gleichsam angerauhten und damit wesent lich vergrösserten Haftfläche des Fohenbandes besser. Als Haftkörper verwendet man mit Vorteil feinkörnige Metalloxyde (z. B. Titan- clioxyd), Glimmer, Kieselgel, Taletnn, Quarz, Glasstaub, Asbest oder dergleichen.
Wenn die Haftkörper eine poröse Ober fläche aufweisen, können sie als Saugkörper für das Klebmittel wirken. Die Aufnahme fähigkeit der Haftkörper für das Klehmittel kann noch durch eine Vorbehandlung mit Benzin- bzw. benzollöslichen, klebenden Sub stanzen, wie Natur- oder Kunstharzen, gestei gert werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert: <I>Beispiel 1:</I> Ein Polyvinylchloridfolienba.nd in der Stärke von 0,0-1 mm wird in dünner Schicht von nicht höher als 0,01 mm mit einer Masse bestrichen, die sich zusammensetzt aus 60 Ge wichtsprozenten Cyclohexanon und 40 Ge- w icht.sprozenten fein verteiltem-Zinkoxyd. Die Aufstrichstärke ist hierbei so: gehalten, dass etwa 5 g Zinkoxyd auf den m2 der Folie ge langen.
Das Cyclohexanon quillt bei dem Auf strich die Oberfläche der Polyvinyle-hlorid- folie an. Das in dein Cy.clohexanon fein sus- pendierte Zinkoxyd dringt bei der Anquel- lung in die Oberfläche der Polyvinylchlorid- folie ein und ist nach Abdunsten des Cyelo- hexanons in dieser fest verankert.
Das Zink oxy d bedeckt hierbei die Oberfläche des Folienbandes als eine dünne Schicht von Haftkörpern mit poröser saugfähiger Ober fläche.
Die auf diese Weise eine angeraulite Struktur zeigende Oberfläche wird dann in einer an sich bekannten Streichapparatur mit einer bekannten Klebmasse, bestehend aus einer Mischung von Poly vinylisobutyläther und Kolophonium, die in Benzin gelöst ist, eingestrichen. Hierbei dringt die lösungsmit- telhaltige Klebmasse in die Zinkoxyd-Zwi- sehensehieht- ein und ebenso in die Oberfläche der Zinkoxydbestandteile. Sie wird auf diese Weise fest mit der Folie verbunden.
Das als Haftkörper wirkende Zinkoxyd behält hierbei in der Klebstoffsehicht seine die Oberflächen rauheit bewirkende Struktur bei. <I>Beispiel 2:</I> Ein CellZZloseacetobutyratfolienband von hoher elektrischer Widerstandsfähigkeit wird mit, einer Suspension von fein gepulvertem Glimmer in einem aus Cyclohexanon, Methyl- propylketon und Benzin bestehenden Quell mittel bestrichen. Nach Abdunsten des Quell- , mittels ist. der Glimmer in der Folienober- fläche fest verankert.
Die in dieser Weise gleichzeitig angerachte Oberfläche wird dann mit einem Klebstoff eingestrichen, der aus in Benzin gelöstem Pol@-vinylisobutyläther und Danunarharz besteht. Die Folie wird dann in Streifen geschnitten und in an sich bekannter Weise aufgewickelt.
Das elektrische Isolationsvermögen ist durch :die Glimmerschicht wesentlich gestei gert. Das so hergestellte Klebeband eignet sich deshalb besonders für elektrotechnische Zwecke als Isolierband, Abdeckband oder dergleichen.
Beispiel <I>3:</I> En Polyvinylchloridfolienbaad wird ein seitig mit einer Mischung bestrichen, beste hend aus: 10 % Kolophonium, 30 % Cyclohexa.noii, ?0 % Benzin und 40 % fein gepulvertem Kieselgel. Dadurch ergibt ,
sieh eine innige Verbin dung des Kieselgels mit der Folienoberflä.ehe, wie gemäss Beispiel 1, doch wird durch den Benzinzusatz erreicht, dass nur die äusserste Oberfläehensehieht schwach anquillt.
Nach dem Austreiben des Lösungsmittels wird die gleiche Klebmasse wie in Beispiel 1 oder \' aufgestrichen. Hierbei löst sieh das in der Zwisehensehielit aus Kieselgel vorhandene Kolophonium auf und erhöht nach Abdun- stung des Lösungsmittels die Haftfestigkeit des Klebfilms auf der Zwisehenschielit. Nach Durchführung des Klebmassena.ufstriehes ist gleichzeitig die ursprüngliche Liehtbreehung des in der Zwischenschicht fixierten Kiesel gels ausgeschaltet, so dass man ein durch scheinendes,
farbloses Folienband erhält.
Als Trägerstoff eignen sich Kunststoff- folienbänder jeder Art.
Die erfindungsgemäss hergestellten Klebe bänder eignen sieh besonders als Abdeekbän- der für die Spritzlackierung, sofern das Folienband so beschaffen ist, dass es durch die üblichen Lösungsmittel der verwendeten Farblacke nicht angegriffen wird. Die Deck- bzw. Zwischenschicht kann neben der Steige rung der Haftfähigkeit auch anwendungs technisch erwünschte Eigenschaften der Klebe,- bä.nder wesentlich verbessern. Dieses gilt z. B.
für Zwischenschichten aus Glas bzw. Glim- mer zur .des elektrischen Iso- liervermögens. Wird beispielsweise Titandi- oxyd als Zwischenschicht auf ein farbloses Folienband aufgebracht, so ergibt sieh da -durch ein weiss gefärbtes Klebeband.
Die Folienbänder können einen ein- oder beiderseitigen Aufstrich tra-en. Ein beson derer Vorteil des Erfindungsgegenstandes liegt .darin, dass die Haftkörper sieh in der Regel sehr leicht. in der Oberfläche des Ban des fixieren lassen, und so eine gleichsam rauhe Oberfläche erhalten werden kann.
Sucht man eine festere Verbindung der Klebesehieht mit der Folie lediglich dadurch zu erreichen, dass man ein quellend wirkendes Lösungs mittel für die Klebrohstoffe anwendet, so können die in dem Lösungsmittel gelösten Klebrohstoffe infolge ihrer zähviskosen Be- sehaffenheit nur schwer oder gar nicht in die an gequollene Oberfläche der Kunststoffolie eindringen. Hierdurch wird nur eine geringe llaftfähigkeit erreicht bzw.
muss eine Beein- träehtigung der Folienstärke bei grösseren hindringtiefen in Kauf genommen werden.
In einem Lösungsmittel gelöste Klebmasse @,on zähviskoser Beschaffenheit. dringt auch nur bei einer starken Erweichung der Kunst stoffolie in diese ein.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, < 1a.1 der Klebstoff in Form einer Lösung, die Lösungsmittel von billigem Preise, wie Benzin oder Benzol, enthält, verwendet wer den kann, da diese die Polienoberfläehe nicht anzuquellen brauchen. Wird eine mechanische Anrauhung angewendet, so erfordert diese einen besonderen Arbeitsgang und wird gleiehzeitig die mechanische Festigkeit der Folie wesentlich verringert.