DE1253990B - Verfahren zum Gasplattieren von korrosionsgefaehrdeten Metallen - Google Patents
Verfahren zum Gasplattieren von korrosionsgefaehrdeten MetallenInfo
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Description
DEUTSCHES W9®& PATENTAMT Deutsche Kl.: 48 b -11/00
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1 253 990
Aktenzeichen: C 16694 VI b/48 b
1 253 990 Anmeldetag: 21.April 1958
Auslegetag: 9. November 1967
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gasplattieren von korrosionsgefährdeten Metallen
und Metalloberflächen, um diese korrosionsfest zu machen.
Verschiedene Verfahren sind bereits für rostfreie Metalle vorgeschlagen worden, und zahlreiche Arten
von Schutzmitteln sind entwickelt und auf Metalle und Metalloberflächen angewendet worden, um diese
gegen den Angriff solcher Stoffe zu schützen, welche eine Korrosion oder ein Rosten des Metalls verursachen.
Durch die Behandlung von Metallen, welche zur Korrosion neigen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird erreicht, daß die Oberfläche des Metalls chemisch und physikalisch verändert und dadurch
rostfest oder im wesentlichen korrosionsfest gemacht wird, ohne daß ein Überzugsfilm von merklicher Dicke
oder eine anderweitige Veränderung der Gesamtabmessungen oder der Form des Metallgegenstandes
oder des Maschinenelementes entsteht. Auf diese Weise kann die Verwendung teurer Metalle und bzw.
oder Legierungen, z. B. rostfreier Stähle und seltener Metalle, besonders deren Verwendung in großem
Ausmaß, vermieden werden, wenn man sie oder mindestens einen Teil von ihnen durch ein oder mehrere
der reichlich vorhandenen billigeren Metalle ersetzt, welche korrodieren oder rosten, welche aber durch
die erfindungsgemäße Behandlung im wesentlichen rostbeständig gemacht werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gasplattieren von korrosionsgefährdeten Metallen mit
korrosionsbeständigen Metallen, wobei man zunächst das zu plattierende Metall zur Entfernung von Gaseinschlüssen
erhitzt und anschließend in der Hitze mit einer gasförmigen, thermisch zersetzbaren Metallverbindung,
besonders mit Carbonylen der Schutzmetalle behandelt. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man die EntgasungsHitzebehandlung gegebenenfalls unter Vakuum und
bzw. oder unter Anwendung von Schwingungen durchführt, daß man die Behandlung mit den thermisch
zersetzbaren, gasförmigen Metallverbindungen zunächst bei Temperaturen unter deren Zersetzungspunkt durchführt, bis die Poren und oberflächlichen
Hohlräume der zu plattierenden Metalloberfläche mit diesen gasförmigen Metallverbindungen imprägniert
sind, worauf man während der weiteren Behandlung die Temperatur des zu plattierenden Metallkörpers
auf über die Zersetzungstemperatur der gasförmigen Metallverbindung erhöht.
Durch die vorerwähnte, beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzunehmende Zersetzung der gasförmi-Verfahren
zum Gasplattieren
von korrosionsgefährdeten Metallen
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Sturm, Patentanwalt,
München 23, Leopoldstr. 20
München 23, Leopoldstr. 20
Als Erfinder benannt:
Harry Aubrey Toulmin jun.,
Dayton, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom l.Juli 1957 (668 870)
gen Metallverbindung wird eine Ablagerung des korrosionsfesten Metalls in elementarer Form in den
Poren und Zwischenräumen des Grundmetalls und die Bildung eines rostfreien Hüllenteils bewirkt. Auch
wird durch die in der letzten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandte Hitzebehandlung
eine Diffusion des korrosionsfesten Metalls unter die Oberfläche des behandelten Metalls bis zu einer
merklichen Tiefe bewirkt. Ferner gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren die Bindung des elementaren
korrosionsfesten Metalls an die äußere Oberfläche des Grundmetalls bis zu der gewünschten
Tiefe. Sodann wird nach dem vorliegenden Verfahren kein Überzug von merklichem Ausmaß auf der
Oberfläche des Grundmetalls gebildet, sondern ein äußerer hüllengleicher Teil, der mit dem reinen elementarkorrosionsfesten
Metall imprägniert ist.
Die erfindungsgemäß zunächst durchzuführende Erhitzung des zu plattierenden Metalls zur Entfernung
von Gaseinschlüssen dient besonders zur Beseitigung von Luft, welche in den Poren und Zwischenräumen
des Grundmetalls okkludiert ist, oder von anderen Gasen, wie Wasserstoff oder Sauerstoff,
welche oft in Metalloberflächen während deren Ver-
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edelung und Formgebung eingeschlossen sind. Diese Entgasungs-Hitzebehandlung kann mit Vorteil unter
Vakuum bewerkstelligt werden. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das erhitzte
Grundmetall in Schwingungen versetzt, um die Entfernung der okkludierten Gase aus den Poren und
Zwischenräumen des Metalls zu fördern. Gegebenenfalls können hierbei Vakuum und Schwingungen
auch gleichzeitig angewendet werden.
Nachdem das Grundmetall so behandelt worden ist und die okkludierten Gase entfernt worden sind,
wird bei einer Temperatur, die unterhalb der Zersetzungstemperatur der darauf anzuwendenden gasförmigen,
thermisch zersetzbaren Verbindung des Schutzmetalls liegt, die Oberfläche des Grundmetalls
der erwähnten gasförmigen Metallverbindung, wie einem Carbonyl oder Hydrid eines korrosionsbeständigen
Metalls, ausgesetzt. Hierbei befindet sich das Grundmetall in ausgedehntem Zustand. Die gasförmige
Metallverbindung dringt dann in die Poren und Zwischenräume der Metalloberfläche ein, so daß sie
das Metall völlig imprägniert. Darauf wird die Temperatur des Grundmetalls gesteigert und so erhöht,
daß die gasförmige Metallverbindung zerfällt und das dieser entstammende korrosionsbeständige Metall
sich in reiner elementarer Form in den Poren und Zwischenräumen des Grundmetalls abscheidet. Überschüssiges
korrosionsfestes Metall auf der Oberfläche des behandelten Metalls wjrd abgebürstet oder entfernt,
so daß man ein Fertigerzeugnis mit den gewünschten Dimensionen erhält. Die gasförmige Metallverbindung
wird mit der erhitzten Metalloberfläche ausreichend lange in Berührung gehalten, um
den Zerfall der gasförmigen Metallverbindung und die Abscheidung ihres metallischen Bestandteils bis
zu einer gewünschten Tiefe im Grundmetall herbeizuführen.
Das Grundmetall, wie z. B. Eisen, kann mit Zink, Chrom, Nickel, Kupfer, Titan, Zirkon oder einem
ähnlichen Metall imprägniert werden, indem das erhitzte Grundmetall dem Dampf einer hitzezersetzlichen
Verbindung des zur Imprägnierung gebrauchten Metalls ausgesetzt wird.
Geeignete gasförmige Metallverbindungen, welche beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Imprägnierung
des Grundmetalls verwendet werden können, um eine rostbeständige Metalloberfläche oder ein
Metall mit im wesentlichen verbesserter Korrosionsfestigkeit zu erhalten, sind Metallcarbonyle, -hydride
und ähnliche Metallverbindungen. Die in der Hitze zersetzlichen Verbindungen der Schwermetalle der
I., II. und IV. Gruppe des Periodensystems der Elemente sind für den genannten Zweck besonders
brauchbar. Die Metalle, mit denen imprägniert werden soll, werden vorzugsweise in Form von Carbonylen
benutzt.
Nach der Entfernung von Gaseinschlüssen aus dem Grundmetall wird dessen Temperatur für die
Behandlung mit der gasförmigen, in der Hitze zerfallenden Metallverbindung vorzugsweise auf etwa
10° C unterhalb derjenigen Temperatur eingestellt, bei welcher sich die genannte gasförmige Metallverbindung
zersetzt. Auf diese Weise wird die gasförmige Metallverbindung am behandelten Metall adsorbiert,
und sie diffundiert in die Poren des Grundmetalls, so daß der Zerfall der gasförmigen Metallverbindung
nicht stattfindet, bevor das Grundmetall mit der gasförmigen Metallverbindung imprägniert worden ist.
Mit den Dämpfen der flüchtigen Metallverbindung kann ein inertes Gas gemischt werden, etwa durch
Zerstäuben einer entsprechenden flüssigen Metallverbindung in einen Strom heißen inerten Gases, das sodann
die Verbindung des Metalls, welches abgelagert werden soll, trägt. Es können auch andere gleichwertige
Maßnahmen zur Verdünnung der gasförmigen Metallverbindung mit derartigen Gasen angewendet
werden.
Als inerte Gase können Kohlendioxyd, Helium, Stickstoff, Wasserstoff benutzt werden. Ebenso lassen
sich gasförmige Nebenprodukte aus der gelenkten Verbrennung von Wasserstoffträgern, welche frei von
Sauerstoff sind, als Trägermedium oder inertes Gasverdünnungsmittel verwenden.
Die Metalle für die Imprägnierung können in Form gasförmiger Metallcarbonyle, -hydride, -nitride oder
ähnlicher Verbindungen angewendet werden. Hierzu kann man die entsprechende flüssige Metallverbindung
verdampfen. Als weitere in der Hitze zerfallende Metallverbindungen lassen sich z. B. Nitrosylverbindungen,
Nitrosylcarbonyle korrosionsfester Metalle, Metallalkyle, Metallhalogenide und ähnliche
Verbindungen verwenden. Auch diese Verbindungen werden durch das Grundmetall absorbiert und bei
entsprechendem Erhitzen zersetzt, so daß der Metallbestandteil in elementarer Form abgelagert wird. Als
Carbonylverbindungen seien z. B. die des Zinks, Nickels, Kupfers, Titans, Zirkons erwähnt. Auch
Gemische aus Carbonylverbindungen verschiedener Metalle können verwendet werden.
Weitere brauchbare, in der Hitze zersetzbare Metallverbindungen sind z. B. Kupfernitrid, Zinknitrosylcarbonyl,
die Hydride von Zink, Kupfer, Titan und Zirkon sowie Metallhalogencarbonyle, beispielsweise Zinkcarbonylbromid, Titancarbonylbromid.
Eine große Menge anderer Additions- und Substitutionsverbindungen der Metallcarbonyle kann
benutzt werden. Als Beispiele hierfür seien komplexe Metallcarbonylverbindungen von Ammonium und
Pyridin genannt.
Jede dieser Verbindungen, aus der ein korrosionsbeständiges Metall abgeschieden werden kann, besitzt
eine Temperatur, bei welcher der Zerfall erfolgt. Indessen kann dieser Zerfall langsam schon bei
niedriger Temperatur erfolgen oder während die Dämpfe der Metallverbindung durch einen besonderen
Temperaturbereich hindurchgeführt werden. Zum Beispiel zerfällt Nickelcarbonyl bei einer Temperatur
im Bereich von 190,6 bis 204,4° C, jedoch beginnt das Nickelcarbonyl sich langsam bei etwa
79,4° C zu zersetzen, und der Zerfall schreitet während der Zeit fort, in welcher die Temperatur von
79,4 bis 196,7° C gesteigert wird.
Die Metallcarbonyle und -hydride können in brauchbarer Weise wirksam so zersetzt werden, daß
das gewünschte Metall bei einer Temperatur im Bereich von etwa 158,9 bis 260° C abgeschieden wird.
Beim Arbeiten mit den meisten Metallcarbonylen ist es vorzuziehen, in einem Temperaturbereich von
etwa 121,1 bis 232,2° C zu arbeiten.
Um die Diffusion des korrosionsfesten Metalls in dem Grundmetall zu beschleunigen, kann nach der
Abscheidung des Metalls in den Poren und Zwischenräumen des Grundmetalls dessen Temperatur entsprechend
erhöht werden. Für diesen Zweck kann die Temperatur des Grundmetalls auf Werte zwischen
etwa 398.9 und 537,8° C erhöht werden.
Claims (1)
1. VerfahrenzumGasplattierenvon korrosionsgefährdeten Metallen mit korrosionsbeständigen
Metallen, wobei man zunächst das zu plattierende Metall zur Entfernung von Gaseinschlüssen erhitzt
und anschließend in der Hitze mit einer gasförmigen, thermisch zersetzbaren Metallverbindung,
besonders mit Carbonylen der Schutzmetalle behandelt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entgasungs-Hitzebehandlung
gegebenenfalls unter Vakuum und/oder unter Anwendung von Schwingungen durchführt, daß
man die Behandlung mit den thermisch zersetzbaren, gasförmigen Metallverbindungen zunächst
bei Temperaturen unter deren Zersetzungspunkt durchführt, bis die Poren und oberflächlichen
Hohlräume der zu plattierenden Metalloberfläche mit diesen gasförmigen Metallverbindungen imprägniert
sind, worauf man während der weiteren
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