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Vorrichtung zum Befeuchten von Flachdruckfolien Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Befeuchten von Flachdruckfolien.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Befeuchten blattförmigen
Gutes mit Hilfe einer unterhalb von dessen Bewegungsbahn gelegenen, in die Flüssigkeit
eintauchenden Rolle, mit der eine oberhalb der Bewegungsbahn gelegene zweite Rolle
zusammenarbeitet, und ferner mit Hilfe eines auf den Spalt zwischen den Rollen weisenden
Zuführtisches, wie sie aus dem USA.- Patent 2 363 163 bekanntgeworden ist. Diese
bekannte Vorrichtung dient zur Befeuchtung von Abzugsbögen für Bürovervielfältigungsmaschinen.
Solche Abzugsbögen sind saugfähig und erhalten durch die Befeuchtung die Fähigkeit,
die Druckfarbe des Druckbildes von einer auf einem Druckzylinder befestigten Vorlage
abzunehmen.
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Die Erfindung liegt in der Verwendung einer Vorrichtung der vorstehend
als bekannt vorausgesetzten Gattung zum Befeuchten von Flachdruckfolien mit nach
oben weisendem Druckbild auf dem Weg zur Einspannstelle am Druckzylinder.
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Flachdruckfolien sind die bei den lithographischen Druckverfahren
angewendeten Druckvorlagen. Bei den Flachdruckfolien ist das Druckbild zunächst
nicht eingefärbt, sondern besteht aus solchen Zonen der Druckvorlage, die Druckfarbe
annehmen können, während die übrigen Bereiche der Flachdruckfolie, die also nicht
abgedruckt werden sollen, Druckfarbe abstoßen. Dabei werden die Flachdruckfolien
im Verlauf des Druckvorganges zunächst befeuchtet, um die genannten Bereiche farbabweisend
zu machen, und dann mittels Druckwalzen eingefärbt. Auf Grund der angegebenen Umstände
beschränkt sich dabei die Einfärbung auf die gewünschten Stellen, so daß die laufend
durch die Maschine geschickten Abzugsbögen mit dem gewünschten Druckbild versehen
werden.
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Es ist nun seit längerem üblich, den Flachdruckfolien vor Einleitung
des Druckvorganges außer der vorstehend erläuterten Befeuchtung, die nicht Gegenstand
der Erfindung ist, eine Vorbefeuchtung zu geben, die dazu dient, die Flachdruckfolie
für den Druckvorgang besser zu konditionieren, so daß an den kein Druckbild aufweisenden
Stellen der Flachdruckform keine Farbe hängenbleibt.
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Diese Vorbefeuchtung hat man ursprünglich vor dem Aufspannen der Flachdruckfolien
auf den Druckzylinder vorgenommen, indem man die Flachdruckfolien auf einen Tisch
legte und dann mit einem getränkten Baumwollappen behandelte. Anschließend hat man
die Flachdruckfolie auf dem Druckzylinder festgemacht. Dieses Verfahren war verhältnismäßig
zeitraubend, und man hat dann Vorrichtungen ersonnen, mittels deren man die Vorbefeuchtungsflüssigkeit
aufbringen konnte, wenn die Flachdruckfolie schon auf den Druckzylinder aufgespannt
ist. Beispiele für solche Vorrichtungen zeigen die USA.-Patente 2 443 458 und das
deutsche Patent 1061796.
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Die vorliegende Erfindung ist nun von diesen Geräten wieder abgerückt
und benutzt zur Vorbefeuchtung die oben als bekannt herausgestellte Vorrichtung,
welche von den Flachdrückfolien durchlaufen wird, bevor sie auf den Druckzylinder
aufgespannt werden.
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Wenn man in Betracht zieht, daß es mit den erwähnten Vorrichtungen
nach dem USA.-Patent 2 443 458 und dem deutschen Patent 1061796
schon möglich
war, die Flachdruckfolien mittels unmittelbar neben dem Druckzylinder gelagerter
Vorbefeuchtungskörper zu behandeln, während sie schon auf den Druckzylinder aufgespannt
sind, so scheint in der Erfindung zunächst ein Rückschritt zu liegen, da sie wieder
mit einer getrennten Vorbefeuchtung arbeitet.
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Tatsächlich verhält es sich aber so, daß der Vorbefeuchtungsvorgang
mittels unmittelbar mit dem Druckzylinder zusammenwirkender Vorbefeuchtungselemente
immer zu unerwünschten Überschneidungen
mit anderen von de: illai3chine
vorzunehmenden Arbeitsgängen geführt rat. Es war daher praktisch immer erforderlich,
die betreffende Druckmaschine anzuhalten, die Flachdruckfolie aufzuspannen und dann
die Vorbefeuchtung vorzunehmen.
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Eine solche Arbeitsunterbrechung ist aber in vielen Fällen, insbesondere
für sogenannte Systemdruckarbeit, @vo in schneller Folge nacheinander von verschiedenen
Vorlagen gedruckt wird, unerwünscht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur selbsttätigen Vorbefeuchtung von Flachdruckfolien auf ihrem Weg
zu dem Druckzy:inder zu schaffen, die es gestattet, die Vorbefeuchtung einer Flachdruckfolie
vorzunehmen, während gleichzeitig noch von einer vorhergehenden und dann schnell
gegen die nachfolgende F1_achdruckfolie auszutauschende Flachdruckfolie gedruckt
v,ird. Dabei muß jedoch gewährleistet sein. daß das noch oben weisende Druckbild
auf dem Weg zur Einspannstelle am Druckzylinder eine gut dosierte Vorbefeuchtung
erfährt.
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Die Lösung dieser Aufgabe liegt gemäß den vorstehenden Ausführungen
in der Verwendung der an sich bekannten Vorrichtung für den angegebenen Zweck. Die
bekannte Verwendung dieser Vorrichtung zum Durchfeuchten von Abzugsbögen hat die
Möglichkeit der Verwendung zur Befeuchtung der Oberseite von an sich wasserundurchläßlichen
Flachdruckfolien in keiner Weise nahegelegt.
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Die Erfindung zeichnet sich in fortschrittlicher Weise dadurch aus,
daß sie trotz der Trennung der Vorbefeuchtungsvorrichtung von dem Druckzylinder
eine erhebliche Beschleunigung des Arbeitsvorganges zuläßt und nutzt dabei gleichzeitig
die der verwendeten Vorrichtung innewohnende, aber bisher nicht genutzte Fähigkeit
einer sehr gleichmäßigen Auftragung der Vorbefeuchtungsflüssigkeit auf die Oberseite
der Flachdruckfolie.
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Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung
an Hand von Zeichnungen.
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F i g. 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Befeuchten
von Flachdruckfolien im betriebsbereiten Zustand, wie gerade eine Flachdruckfolie
(gestrichelt angedeutet) zugeführt wird; F i g. 2 ist eine der F i g. 1 entsprechende
Darstellung, bei der die Flachdruckfolie gerade zur Vorbefeuchtung zwei Rollen durchläuft.
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Die im folgenden erläuterte Vorrichtung zum Befeuchten von Flachdruckfolien
arbeitet mit einer lithographischen Druckmaschine zusammen, die hier als an sich
bekannt nicht dargestellt und beschrieben ist. Die hier dargestellte Vorrichtung
läßt sich auch leicht als Zusatzaggregat an bereits vorhandene Maschinen anbauen.
In den F i g. 1 und 2 sieht man von der lithographischen Druckmaschine nur den Teil
einer Wand. an der die eine Seite der Vorrichtung zum Befeuchten von Flachdruckfolien
gelagert ist.
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Die F i g. 1 und 2 beschränken sich also auf die Darstellung einer
Vorrichtung zum Befeuchten von Flachdruckfolien.
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In den Figuren ist ein Paar von Rollen 2 und 4 zu erkennen.
Die Rolle 2 sitzt auf einer Welle 6 und die Rolle 4 auf einer Welle 8; beide Wellen
sind drehbar in Seitenrahmen gelagert. Die Achse 6 wird kontinuierlich angetrieben.
Wie zu ersehen ist, ist die Rolle 2 teilweise in eine Vorbefeuchtungsflüssigkeit
10 eingetaucht, die sich in einem Trog oder Becken 12 befindet. Die Rolle 4 dient
als eine übertragungsrolle urd ist oberhalb der Rolle 2 exzentrisch auf der Welle
8 befestigt.
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Die Rolle 2 besteht aus einem Material, wie z. B. Aluminium oder Gummi.
Dabei handelt es sich um ein starres oder halbstarres, nicht saugfähiges Material,
welches die Vorbefeuchtungsflüssigkeit weiterbefördern kann, ohne zu korrodieren
oder in anderer Weise nachteilig durch die Lösung beeinflußt zu werden. Die Übertragungsrolle
4 kann die Oberfläche aus Metall oder natürlichem oder künstlichem Gummi besitzen.
In der dargestellten Form besteht die Oberfläche aus einem weichen, saugfähigen
Bezug 14, z. B. Molleton-Gewebe oder ähnlichem Stoff.
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Wie bereits vorangehend erwähnt, ist die übertragungsrolle 4 exzentrisch
auf ihrer Welle 8 befestigt. Zu ihrer Betätigung ist ein Handgriff 16 vorgesehen.
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Die Rollen 2,4 befinden sich in Berührung miteinander, wenn der Handgriff
16 in Arbeitsstellung steht (bei der gezeigten Vertikalstellung). Wenn der
Handgriff 16 um 90(zur Arbeitsstellung versetzt steht, sind die Rollen voneinander
entfernt. Diese exzentrische Bewegung bezweckt, daß in der Arbeitsstellung die Übertragung
einer ausreichenden Menge von Vorbefeuchtungsflüssigkeit von der übertragungsrohe
4 auf eine Flachdruckfolie gesichert ist und daß die Rollen 2 und 4 in der Ruhestellung
getrennt sind, so daß auf der Rolle 4 auf der Berührungslinie zwischen den beiden
Rollen kein Strich entstehen kann.
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Während des Betriebes der mit der Vorbefeuchtungsvorrichtung ausgerüsteten
Maschine wird eine lithographische Flachdruckfolie aus einem hier nicht dargestellten
Magazin in den Spalt zwischen den Rollen 2 und 4 gefördert. Sie läuft dabei über
einen Zuführtisch Z.
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In F i g. 1 ist ein bei Drehung der Rollen 2 und
4
sich ansammelnder Schwall B der Vorbefeuchtungsflüssigkeit 10 zu
sehen. Wenn gerade keine Flachdruckfolie durch die Maschine gefördert wird, sammelt
sich die durch die Rolle 2 mitgenommene Vorbefeuchtungslösung an der Kontaktlinie
zwischen den Rollen 2 und 4 und bildet dadurch den genannten Flüssigkeitsschwall
B. Dieser wird an der Kontaktlinie der genannten Rollen durch die Oberflächenspannung
der Flüssigkeit einerseits und die Reibung der Flächen der sich sehr schnell drehenden
Rollen andererseits aufrechterhalten.
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Wenn eine Flachdruckfolie zwischen den Rollen 2 und 4 hindurchläuft,
entstehen zwei Flüssigkeitsschwalle B' und B". Wenn die führende Kante einer Flachdruckfolie
zwischen den Rollen 2 und 4 hindurchgeführt wird, tritt diese in den Schwall hinein
und teilt ihn so, daß der größere Teil des Schwalles B auf der oberen Fläche der
Flachdruckfolie liegt. Diese Menge bildet dann den oberen Schwall B", welcher während
der Weiterbewegung der Flachdruckfolie über deren ganze Oberfläche entlangstreicht
und nach und nach aufgebraucht wird. Es hat sich herausgestellt, daß eine ausreichende
Menge zur Verfügung steht, um die volle Fläche jeder der üblichen Längen von Flachdruckfolien
zu bestreichen. Während die Flachdruckfolie in dieser Weise durch die Maschine läuft,
wird durch die Rolle 2 weiterhin Flüssigkeit 10 nach aufwärts getragen, kann
aber nicht durch die Flachdruckfolie F hindurch, überschüssige Flüssigkeit läuft
in das Bad 12 zurück.
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Die vorangehend beschriebene Arbeitsweise findet unabhängig davon
statt, ob die Rolle 4 eine harte
Oberfläche aufweist oder eine Oberfläche
aus einem zusammendrückbaren, saugfähigen Material, wie z. B. Molleton-Gewebe. Im
Fall der Verwendung des letztgenannten Materials ergibt sich wahrscheinlich auch
eine gewisse Aufspeicherungswirkung, da durch das Dazwischentreten der Flachdruckfolie
der saugfähige überzog 14 der Rolle 4 an der Berührungslinie mit der
Flachdruckfolie zusammengedrückt wird, wodurch eine Auswringwirkung entsteht und
eine Auffüllung des Flüssigkeitsschwalles B" erfolgt. Die hier beschriebene Bildung
des Flüssigkeitsschwalles R-
auf der oberen Fläche der Flachdruckfolie ist
von ausschlaggebender Bedeutung für das zufriedenstellende Arbeiten.
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Der Hauptgrund der Verwendung eines weichen Überzuges 14 ist
darin zu sehen, daß dieser eine beachtenswerte Tendenz zeigt, das Kleben von Flachdruckfolien
zu verhindern und eine schnelle Freigabe auf der Austrittsseite des Rollenpaares
2, 4 zu schaffen.
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Nach der Beendigung des Vorbefeuchtungsvorganges der Flachdruckfolie
kommt diese auf einem Ablagetisch zur Ruhe und steht für die Aufspannung auf eine
Drucktrommel zur Verfügung. Wenn eine benutzte Flachdruckfolie aus der Vervielfältigungsmaschine
entfernt worden ist, kann also sofort eine bereits vorbefeuchtete Flachdruckfolie
für einen neuen Arbeitsgang übernommen werden. Es ergibt sich also kein Zeitverlust
bei der Vorbefeuchtung von Flachdruckfolien. Die Flachdruckfolie durchläuft die
Maschine während eines Arbeitsganges ohne jede Unterbrechung. Der Antrieb der Rollen
2 und 4 geschieht auf herkömmliche Weise.