DE1253333B - Lichtbogenloeschkammer mit Deionblechen - Google Patents

Description

DEUTSCHES #|# PATENTAMT

Deutsche Kl.: 21 c - 35/06

AUSLEGESCHRIFT

Nummer: 1253 333

Aktenzeichen: St 22987 VIII d/21 c

1233 333 Anmeldetag: 23.November 1964

Auslegetag: 2. November 1967

Bei Lichtbogenlöschkammern, insbesondere bei solchen mit Deionblechen werden bei einem hohen Abschaltstrom Metalldämpfe und Schmelzstellen an den Kontakten und den Deionblechen gebildet. Die Metalldämpfe schlagen sich an den kalten Wänden der Kammern nieder und bilden in nachteiliger Weise elektrisch leitende Brücken. Aus den Schmelzstellen insbesondere der Deionbleche werden kompakte Metallteilchen herausgerissen, die dann als Metallperlen an den Wänden oder den kalten Teilen der Deionbleche meist wenig haften und in der Lichtbogenlöschkammer lose herumliegen. Sie sind in ihrer Lage unkontrollierbar und können zwischen die Kontakte oder in den Schaltmechanismus fallen und zu elektrischen bzw. mechanischen Störungen Anlaß geben. Diese Gefahr ist insbesondere dann gegeben, wenn die Lichtbogenlöschkammer eine geschlossene Kammer ist.

Ist die Lichtbogenlöschkammer auf der Stirnseite offen, werden die Metallteile und Lichtbogengase ao nach außen geschleudert. Zu dem Mangel, daß der Metallniederschlag nicht kontrollierbar ist, kommt hinzu, daß diese Ausführung außerhalb der Lichtbogenlöschkammer wegen der heißen Gase einen zusätzlichen freien Platz benötigt. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, die Gase bei einer geschlossenen Stirnwand mit deren Hilfe umzuleiten und seitlich abzublasen. Diese Umlenkwand besteht aus Isolierstoff, so daß die Gase erst auf langem Weg abgekühlt werden, wodurch die Lichtbogenlöschkammer sehr aufwendig wird.

Der Beseitigung dieser Mängel dient die Erfindung Sie bezieht sich auf eine Lichtbogenlöschkammer mit Deionblechen und einer dahinter in einem Abstand angeordneten Wand und besteht darin, daß ein elektrisch leitendes, von den Deionblechen isoliertes Fangblech für Metalldämpfe und abgeschmolzene Metallteilchen an der Lichtbogenlöschkammer stirnseitig angeordnet und an den Schmalseiten bis in Höhe der Kontakte herabgezogen ist, das die Deionbleche in einem Abstand umschließt.

Durch die Anordnung eines Fangbleches in der Lichtbogenlöschkammer werden nicht nur die im Lichtbogengas befindlichen Metallteile gefangen, vielmehr wird durch die Umlenkung des Gases an dem Fangblech und dessen Wetterführung längs des Fangbleches eine so innige Berührung hervorgerufen, daß das Lichtbogengas an dem stark wärmeleitenden Fangblech so weit gekühlt und entionisiert wird, daß es innerhalb der Lichtbogenlöschkammer zur Zirkulation gebracht werden kann, ohne daß die Gefahr einer Wiederzündung des Lichtbogens auftritt.

Lichtbogenlöschkammer mit Deionblechen

Anmelder:

Stotz-Kontakt G. m. b. H.,
Mannheim-Käfertal, Kallstadter Str. 1

Als Erfinder benannt:

Ulrich Diekhans, Plankstadt;
Theodor Große-Kreul, Diehlheim

Diese Ausführung ermöglicht somit eine hohe Schaltleistung bei kleinstem Platzbedarf und die Anordnung von Lichtbogenlöschkammern unmittelbar nebeneinander.

Um das Fangblech für seinen Zweck besonders geeignet zu machen, kann ein Material mit niedrigem Schmelzpunkt Verwendung finden, das vorteilhaft eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Zur Vergrößerung der Kühlfläche kann das Fangblech aufgerauht, gewellt oder perforiert sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in den F i g. 1 und 2 dargestellt.

Die Lichtbogenlöschkammer 1 ist stirnseitig geschlossen. Die Kontakte 2, 3 reichen in den Bereich der Deionbleche 4, über denen unter Einhaltung eines Zwischenraumes 5 das Fangblech 6 von den Deionblechen isoliert angeordnet ist. Das Fangblech 6 ist an der Schmalseite 7 der Lichtbogenlöschkammer 1 bis in die Höhe der Kontakte 2,3 herabgezogen. Gelagert ist das Fangblech 6 in einer Rille 8 der aus Kunststoff oder Keramik bestehenden Lichtbogenlöschkammer 1 und nimmt die gesamte Innenbreite der abschließenden Stirnwand 9 der Lichtbogenlöschkammer ein.

Selbstverständlich stellt das Ausführungsbeispiel nicht den Umfang der Erfindung dar. So kann die Stirnwand 9 von dem Fangblech 6 gebildet sein. Auch kann das Fangblech aufgerauht bzw. Bohrungen oder Schlitze aufweisen, die zweckmäßigerweise in der Verlängerung der Zwischenräume der Deionbleche liegen, es kann aber auch als Sieb ausgebildet sein. Hinter dem Fangblech kann ein Raum vorgesehen sein, in dem sich die von den Gasen mitgerissenen und durch die öffnungen geschleuderten Metallteile ablagern. Das Fangblech kann aus einem leicht schweißbaren Material bestehen, in das die

709 680/303

Claims (4)

Metallteile sich einbrennen und haften. Dieses Material kann ein Kunststoff sein. Patentansprüche:

1. Lichtbogenlöschkammer mit Deionblechen und einer dahinter in einem Abstand angeordneten Wand, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisch leitendes, von den Deionblechen (4) isoliertes Fangblech (6) für Metalldämpfe und abgeschmolzene Metallteilchen an der Lichtbogenlöschkammer (1) stirnseitig angeordnet und an den Schmalseiten (7) bis in Höhe der Kontakte (2, 3) herabgezogen ist, das die DeionbIeche in einem Abstand umschließt.

2. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangblech (6)

aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit besteht.

3. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fangblech (6) ein Material mit niederem Schmelzpunkt eingesetzt ist.

4. Lichtbogenlöschkammer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangblech (6) aufgerauht, perforiert oder gewellt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 288 308, 760 936,
738, 893 826;

deutsche Auslegeschriften Nr. 1054 140,
1104019.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 680/303 10.67 ® Bundesdruckerei Berlin