DE1933529A1 - Lichtbogenkammer aus Siebkeramik - Google Patents
Lichtbogenkammer aus SiebkeramikInfo
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H9/00—Details of switching devices, not covered by groups H01H1/00 - H01H7/00
- H01H9/30—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H9/34—Stationary parts for restricting or subdividing the arc, e.g. barrier plate
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Description
BROWN, BOVERI & CIE · AKTIENGESELLSCHAFT
j MANNHEIM BROWN BOVERI
Mannheim, den 24. Juni 1969 Pat M-ec.
Mp.-Nr. 598/69
Lichtbogenkammer aus Siebkeramik
Die Erfindung betrifft eine lichtbogenkammer für elektrische Schaltgeräte, bei der die Seitenwände des lichtbogenraumes
aus flachen perforierten Platten bestehen.
Derartige Lichtbogenkammern sind für kleine Schalter insbesondere für einpolige Leitungsschutzschalter in Anwendung
gebracht worden. Sie haben den Vorteil, daß die im Lichtbogenraum entstehenden ionisierten Gase durch die Siebkeramikwände
hindurchtreten können, wobei sie gekühlt und entionisiert werden. Die Siebkeramikwände ermöglichen jederzeit
einen Druckausgleich zu beiden Seiten des wandernden Lichtbogens, so daß die Wanderung des Lichtbogens durch das auf seiner
Rückseite entstehende Unterdruckgebiet nicht behindert wird (Gbm 1 855 150). .
j Der Einsatz der in Rede stehenden Lichtbogenkammern bei
größeren Leistungsschaltern, insbesondere bei mehrpoligen
: Schaltern ist bisher nicht erfolgt, weil offenbar die für die
' Phasentrennung erforderlichen Maßnahmen als zu umfangreich angesehen wurden und weil die Lichtbogenkammer bei den hohen-
Schaltleistungen gegenüber anderen bekannten Lichtbogenkammern
; keine entscheidenden Vorteile erkennen ließ. Die durch die . Perforation der Seitenwände tretenden Lichtbogengase führten
; häufig zu Zündungen außerhalb des eigentlichen Lichtbogenraumes, besonders wenn die Platten zur Erzielung eines hohen
: Lichtbogengradienten mit sehr engem Abstand voneinander
angeordnet wurden.
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Auf gate der Erfindung ist es, die Lichtbogenkammer mit
perforierten Seitenwänden weiter zu verbessern, so daß ihr Einsatz für größere Leistungen und für mehrpolige
Geräte vorteilhaft wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei den Lichtbogenkammern der eingangs genannten Art die perforierten
Platten in Laufrichtung des Lichtbogens zueinander geneigt sind, derart, daß ein keilförmiger Lichtbogenraum
vorhanden ist, und daß zu beiden Seiten der perforierten Platten unter Bildung keilförmiger Zwischenräume Schottwände
vorhanden sind, und daß die zwischen den perforierten Platten
und den Schottwänden liegenden keilförmigen Zwischenräume durch senkrecht zu den Wänden angeordnete Stege unterteilt
sind. .
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der untere Abschluß
der Lichtbogenkammer ebenfalls durch eine perforierte
Platte gebildet, womit die Möglichkeit des Ansaugens von Frischluft aus dem unteren Schalterraum gegeben ist. Als besonders
vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die perforierten Platten aus Siebkeramik bestehen, da dieses Material sehr
lichtbogenbeständig ist. Um die Gefahr von Lichtbogenzündungen zu den Nachbarphasen einzuschränken, kann es zweckmäßig sein,
die Schottwände über die Höhe des eigentlichen, durch die perforierten Platten gebildeten Lichtbogenraumes hinausragen
zu lassen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Lichtbogenkammer durch die keilförmige
Anordnung der perforierten Platten in Verbindung mit den äußeren Schottwänden als Druckausgleichs-Strömungskammer
wirken kann unter gleichzeitiger optimaler Kühlung des Lichtbogens. D. h. der unten im breitesten Teil des Lichtbogen™
raumes gezündete Lichtbogen kann sich verhältnismäßig leicht
in Bewegung setzen, indem sich die auf seiner Vorderseite
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entstehende Druckwelle unter gleichzeitiger Entionisation durch die perforierten Platten hindurch ausgleichen kann und indem
ferner das auf seiner Rückseite entstehende Unterdruckgebiet durch die perforierten Platten hindurch aufgefüllt werden kann.
Der zwischen den perforierten Platten und den Schottwänden bestehende keilförmige Zwischenraum unterstützt diesen Torgang
der Druckausgleichsströmung. Der sich in Laufrichtung verengende Lichtbogenraum vergrößert die Oberfläche des Lichtbogens,
erhöht somit die Lichtbogenspannung und unterstützt ebenfalls die Ausgleichsströmung. Damit die durch die keilförmige
Verengung des Lichtbogenraumes im verstärkten Maße durch die Perforation tretenden heißen, ionisierten Gase nicht
su Zündungen außerhalb des Lichtbogenraumes führen, sind die zwischen den perforierten Platten und den Schottwänden liegen- i
den Zwischenräume durch Stege unterteilt. Dieser weitere Schritt! hat sich in Verbindung mit dem keilförmigen Lichtbogenraum,
der für einen hohen Lichtbogengradienten wichtig ist, als außerordentlich bedeutungsvoll erwiesen. Die Stege sorgen zudem
noch für eine bessere mechanische Festigkeit der perforierten Platten, so daß ein Zerspringen der Platten infolge
des durch den Lichtbogen bedingten Überdruckes im Innern des Lichtbogenraumes nicht zu befürchten ist. Durch Versuche
wurde festgestellt, daß es für höhere Leistungen zweckmäßig sein kann, den oberen Abschluß des Lichtbogenraumes nicht
völlig spitz auslaufen zu lassen, sondern ihn durch eine nicht perforierte Platte abzuschließen, dann gelingt es besser, den
stromstarken Lichtbogen bis zur oberen Begrenzung des Lichtbogenraunes
zu treiben und das Volumen des Lichtbogenraumes vollständig auszunutzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:
Es zeigen
Fig. 1 die Hauptansicht der neuen Lichtbogenkammer im Schnitt;
Fig. 2 die Seitenansicht ebenfalls im Schnitt;
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Fig. 3 die Draufsicht und
Fig. 4 die Seitenansicht, einer weiteren Ausführung ebenfalls
im Schnitt»
Die Lichtbogenkammer besteht im wesentlichen aus zwei keilförmig angeordneten Siebkeramikwänden 1, 2, die einen sich
in Laufrichtung des Lichtbogens verengenden Lichtbogenraum 3
bilden. Außerhalb der Siebkeramikwände sind unter Bildung keilförmiger
Zwischenräume 4, 5 Schottwände 6, 7 angeordnet» Die Zwischenräume 4, 5 sind durch senkrechte Stege 8 unterteilt.
Die in die Lichtbogenkammern hineinragenden Elektroden tragen die Ziffern 9, 10. Die Elektrode 10 ist zusätzlich mit einer
Entlastungselektrode 18 versehen. Zwischen Ihnen ist ein Lichtbogen
12 dargestellt. Den unteren Kammerabschluß bildet eine Siebkeramikplatte 13.
V/ie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, wirkt die erfindungsgemäße
Lichtbogenkammer als Druckausgleichs-Strömungskammer. Der bei 12 brennende Lichtbogen läßt an seiner Oberseite
die heißen ionisierten Gase (Pfeile 14) in die Zwischenräume 4 und 5 treten und saugt an einer Unterseite Frischluft
aus den Räumen 4 und 5 an (Pfeile 15)· Da auch der Kammerboden
13 aus Siebkeramik besteht, kann darüber hinaus Frischluft auch aus dem Freien angesaugt werden (Pfeile 16). Eine Zündung
des Lichtbogens außerhalb des Lichtbogenraumes 3 wird durch
die Potentialtrennstege 8 verhindert. Ferner ragen, um eine bessere Trennung gegenüber benachbarten Phasen zu erreichen,
die Schottwände 6 und 7 über die Höhe des Lichtbogenraumes 3 hinaus.
In Fig. 4 läuft in Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 der Lichtbogenraum 3 nicht in einem spitzen Keil aus,
sondern er ist als stumpfer Keil ausgeführt. Den oberen Abschluß des Lichtbogenraumes bildet hier eine nichtperforierte
Platte 17. Im übrigen entspricht die Lichtbogenkammer Jedoch dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Claims (5)
- -5- 598/6924.6.1969 - Pat M-ec.Patentansprüche(1.]Lichtbogenkammer für elektrische Schaltgeräte, bei der die Seitenwände des Lichtbogenraumes aus flachen perforierten Platten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die perforierten Platten (3, 4) in Laufrichtung des Lichtbogens zueinander geneigt sind, derart, daß ein keilförmiger Lichtbogenraum (3) vorhanden ist, und daß zu beiden Seiten der perforierten Platten unter Bildung keilförmiger Zwischenräume (4, 5) Schottwände (6, 7) vorhanden sind und daß die keilförmigen Zwischenräume durch senkrecht zu den Schottwänden angeordnete Stege (8) unterteilt sind.
- 2. Lichtbogenkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der untere Abschluß des Lichtbogenraumes durch eine perforierte Platte (13) gebildet ist.
- 3. Lichtbogenkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die perforierten Platten aus Siebkeramik bestehen.
- 4. Lichtbogenkammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,, daß der keilförmige Lichtbogenraum in Laufrichtung des Lichtbogens unter Bildung eines stumpfen Keils durch eine nichtperforierte Platte (17) abgedeckt ist.
- 5. Lichtbogenkammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schottwände über die Höhe des Lichtbogenraumes hinausragen.009884/ 1 163frLeerseite
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