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Wandernder Strebausbau für Streben der geneigten Lagerung Die Erfindung
betrifft einen wandernden Strebausbau für Streben der geneigten Lagerung aus hydraulischen
Rahmen, welche durch Diagonalzylinder zu aufeinanderfolgenden Gespannen zusammengefaßt
und bei dem aus den Gespannen Gruppen gebildet sind, in denen die kohlenstoßseitigen
Stempel der in den gruppenunteren Rahmen untereinander und der in den gruppenoberen
Rahmen miteinander durch Lenker verbunden sind und die Verbindung der Gruppen untereinander
durch Korrigierzylinder erfolgt, wobei eine in Segmente aufgelöste Versatzwand an
den Rahmen angelenkt ist.
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Vom wandernden Strebausbau in der geneigten Lagerung wird verlangt,
daß er neben ausreichender Grubensicherheit den Einsatz von modernen Gewinnungsmaschinen
auf überkipptem Gewinnungsstoß zuläßt und so betriebssicher ist, daß er sich auch
in ungünstigsten Fällen nicht festfährt.
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Es ist bereits ein wandernder Strebausbau für die geneigte Lagerung
vorgeschlagen worden, der aus einzelnen untereinander nicht verbundenen Gespannen
besteht, die ihrerseits aus gleichen Rahmen aufgebaut sind. Die Verbindung der Rahmen
zu Gespannen erfolgt mit Hilfe von die versatzseitigen und kohlenstoßseitigen Stempel
untereinander verbindenden Lenkern sowie durch einen diagonalen Rückzylinder. Außerdem
verwendet dieser Ausbau eine durchgehende Versatzwand. Da sich die Rahmen frei gegeneinander
bewegen können, besteht bei eintretenden Änderungen der Schreitrichtung keine Korrekturmöglichkeit,
so daß dieser Ausbau nicht die geforderte Sicherheit besitzt (deutsrhes Gebrauchsmuster
1917 811).
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Die Forderung nach richtungsstabiler Führung der Gespanne durch zweckmäßige
Verbindungen zwischen den Gespannen ist bei vorbekannten Vorschlägen bereits erfüllt
worden. So ist ein wandernder Strebausbau mit einigen der eingangs genannten Merkmalen
bekannt (deutsche Auslegeschrift 1117 522). Er besitzt abwechselnd aufeinanderfolgende
Langkappen- und Kurzkappenrahmen, wobei jeweils ein Langkappenrahmen und ein Kurzkappenrahmen
zu einem Gespann mit Hilfe eines Rückzylinders zusammengefaßt sind. Durch die Verwendung
zweier Rahmenkategorien soll in bestimmten Phasen der Wanderbewegung ein zickzackförmiger
Verlauf insbesondere der Versatzwand herbeigeführt werden, der den Versatzdruck
mildert. Die Gespanne sind zu einem über die gesamte Streblänge durchgehenden Ausbau
durch ihre versatz- und kohlenstoßseitigen Stempel verbindende Lenker zusammengeschlossen.
An diesem Ausbau erweist es sich jedoch als nachteilig, daß im Betrieb stets alle
Rahmen in einer Kategorie gerückt werden müssen, bevor die andere Rahmenkategorie
gerückt werden kann und daß darüber hinaus der Einsatz dieses Ausbaus am überkippten
Stoß nicht möglich ist.
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Darüber hinaus ist ein wandernder Strebausbau bekannt, bei dem untereinander
gleiche Rahmen verwendet werden, die zu einem durchgehenden Gebilde mit Hilfe von
sie versatz- und kohlenstoßseitig untereinander verbindenden Teleskoplenkern zusammengeschlossen
sind (deutsche Auslegeschrift 1140 889). Ein solcher wandernder Strebausbau
ist wegen seiner nicht vorhandenen Unterteilung nicht in der Lage, in bestimmten
Betriebsfällen ein Festfahren des Ausbaus zu verhindern oder Störungen zu überwinden.
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Noch nicht zum Stande der Technik gehört gemäß einem älteren Vorschlag
(deutsche Auslegeschrift 1211573) ein wandernder Strebausbau, der' auch aus Lang-
und Kurzkappenrahmen besteht, die durch Diagonalzylinder zu Gespannen vereinigt
sind, bei dem aber aus mehreren Gespannen für sich vollständig rückbare Gruppen
gebildet sind. Innerhalb dieser Gruppen sind die kohlenstoßseitigen Stempel, der
in den Gespannen unteren Rahmen und der in den Gespannen oberen Rahmen jeweils für
sich miteinander durch Lenker verbunden, während die versatzseitigen Stempel in
den Gespannen durch Lenker und zwischen den Gespannen durch flexible Zugmittel verbunden
sind. Dieser Ausbau hat den wesentlichen Vorzug, daß das Rücken gruppenweise erfolgt,
um dadurch auch geologische Störungen durchfahren zu können, und daß der Ausbau
am überkippten Kohlenstoß einsetzbar ist, ohne seine Richtungsstabilität zu verlieren.
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Im praktischen Betrieb eines solchen wandernden Strebausbaus hat es
sich jedoch ergeben, daß im
Fall eines Lockerwerdens oder Abrutschens
der versatzseitigen, mit Hilfe der Zugmittel, beispielsweise von Ketten verbundenen
Stempel, diese Zugmittel so weit gestreckt werden können, daß sie ein Vorrücken
der Rahmen nicht mehr zulassen. Dann sind erhebliche Manipulationen erforderlich,
um die Zugmittel wieder in ihren ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen und den Ausbau
zum Vorrücken zu veranlassen.
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Der Erfindung liegt zur Erfüllung des eingangs genannten Zwecks die
technische Aufgabe zugrunde, einen wandernden Grubenausbau so auszubilden, daß er
sich in der beschriebenen Weise nicht festfahren kann und die Stempel in allen praktisch
möglichen Stellungen gegen Verschieben aus ihrer vorgegebenen Lage gesichert sind,
und zwar auch dann, wenn sie nicht hinreichend verspannt sind, womit bei den gegebenen
Einsatzverhältnissen gerechnet werden muß.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung gemäß ihrem Grundgedanken dadurch,
daß die versatzseitigen Stempel der Rahmen in den Gespannen durch Teleskoplenker
verbunden sind, und daß die versatzseitigen Stempel der in den Gespannen unteren
Rahmen aneinander mit Hilfe von Lenkern angeschlossen sind, wobei die Gespanne,
wie an sich bekannt, aus untereinander gleichen Rahmen bestehen.
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Bei einem solchen wandernden Strebausbau sind in den Gruppen die kohlenstoßseitigen
Stempel der oberen Gespannrahmen nicht mit den kohlenstoßseitigen Stempeln des ihnen
benachbarten Rahmens verbunden, wenngleich die versatzseitigen Stempel der in den
Gruppen unteren Gespannrahmen miteinander durch Lenker verbunden sind. Diese Anordnung
macht es beim gruppenweisen Rücken des Ausbaus möglich, daß der zunächst im Einfallen
jeweils untere Rahmen eines Gespanns unter Ausziehen der Teleskope gerückt wird,
wodurch einerseits durch den dann ein- bzw. ausgefahrenen Rückzylinder und andererseits
durch das dann ausgezogene Teleskop eine definierte Stellung der Stempel gegeben
ist. Da sich dieser Vorgang synchron abspielt, ist auch in jeder Zwischenstellung
die Lage der zu rückenden Stempel und damit die der Rahmen genau definiert bzw.
wählbar. Der Ausbau kann also sowohl im Streichen vorrücken, er kann aber auch mit
einem gewissen Winkel in Richtung des Einfallens oder auch nach oben zum Vorrücken
gebracht werden. Der gleiche Vorgang spielt sich selbstverständlich beim Rücken
der folgenden Gruppe ab, so daß im Ergebnis der Ausbau in seiner Stellung am Streb
beliebig korrigierbar ist. Da sich die versatzseitigen Stempel entweder auf die
Teleskope abstützen, was für die in den Gespannen oberen Rahmen gilt, oder aber
an den starren Lenkern gehalten werden, was für die in den Gespannen unteren Rahmen
gilt, kann eine Verschiebung der Stempel innerhalb des Gesamtausbaus auch dann nicht
erfolgen, wenn aus irgendeinem Grund einer der Stempel plötzlich drucklos werden
sollte.
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Der Vorteil, der insoweit durch die Erfindung erzielt wird, besteht
vor allem darin, daß der Ausbau auch in Teilschritten gerückt werden kann, ohne
dadurch die ihm vorgegebene Richtungsstabilität zu verlieren. Es kann also ganz
nach den örtlichen Verhältnissen die Ausbauarbeit eingestellt werden, ohne daß die
Gefahr besteht, daß der Ausbau sich im Streb verschiebt. Mit einem solchen Ausbau
lassen sich also geologische Störungen ebenso überwinden, wie etwa durch den Verlauf
des Flözes bedingte Korrekturen herbeiführen.
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Es ist ferner wesentlich für die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen
Ausbaus, daß er diese Fähigkeiten besitzt, obgleich er aus unter sich gleichen Rahmen
aufgebaut ist, was zwar am wandernden Strebausbau nach den obigen Erläuterungen
für sich bekannt ist, jedoch nicht an einem gruppenweise rückbaren wandernden Strebausbau
zu verwirklichen war. Dadurch kann nun erreicht werden, daß sämtliche Teile des
Ausbaus untereinander austauschbar sind, und daß die Zahl der Ersatzteile auf das
praktisch mögliche Maß herabgedrückt wird. Verbilligend wirkt es außerdem, daß bei
dem neuen Ausbau die Verbindung der versatzseitigen Stempel der in den Gespannen
oberen Rahmen mit den ihnen benachbarten Rahmen der folgenden Gespanne fortfallen.
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Die diese vorteilhaften Ergebnisse ermöglichenden Teleskoplenker lassen
sich im Rahmen der Erfindung weiterbilden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
in Einschubrichtung der Teleskope gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung deren
Bewegung zu dämpfen. Das hat die erwünschte Folge, daß beim Abstützen der versatzseitigen
Stempel der in den Gespannen oberen Rahmen auf den Teleskopen keine schlagartigen
Belastungen ausgelöst werden. Es ergibt sich vielmehr bei dieser Ausführungsform
der Erfindung eine Vergleichmäßigung der Vorgänge, die eine noch bessere Beherrschung
des gesamten Ausbaus auch in schwierigsten Verhältnissen ermöglicht.
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Charakteristisch für den erfindungsgemäßen Ausbau ist es, daß sich
nunmehr verhältnismäßig große Verschiebewege an den freien Enden der Segmente der
Versatzwand ergeben. Deshalb hat es die Erfindung als zweckmäßig erkannt, für eine
bessere Abstützung der Segmente zu sorgen, als sie in dem noch nicht zum Stand der
Technik gehörigen, eingangs erläuterten Vorschlag vorgesehen ist.
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Dies erfolgt dadurch, daß den Segmenten der Versatzwand jeweils ein
gesondert angelenktes Stützsegment zugeordnet wird. Dadurch können verhältnismäßig
große Auflageflächen geschaffen werden, die den Versatzdruck auf entsprechend große
Flächen der Segmente verteilt, so daß im Ergebnis auch dadurch örtliche Belastungen
des Ausbaus verhindert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, das in den Zeichnungen wiedergegeben ist; es zeigt F i g.1 in stark
schematisierter Darstellung einen Streb in der geneigten Lagerung mit überkipptem
Stoß und den wandernden Strebausbau gemäß der Erfindung in mehreren Rückphasen und
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung nach F i g. 1 im Bereich
des gegenseitigen Anschlusses aufeinanderfolgender Gruppen.
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In F i g. 1 ist mit K der Kohlenstoß und mit V der Versatz bezeichnet,
der in F i g. 1 in seinen Einzelheiten nicht dargestellt ist, jedoch aus F i g.
2 ersichtlich wird. G bezeichnet eine am, wie ersichtlich, überkippten Kohlenstoß
verfahrbare Gewinnungsmaschine, gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine
Walzenschrämmaschine, die in bekannter Weise so arbeitet, daß die gelöste Kohle
auf dem überkippten Stoß abrutscht, um in einer im
einzelnen nicht
dargestellten Ladestelle des Strebs gesammelt und verladen zu werden.
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Dieser Streb ist mit einem wandernden Ausbau ausgerüstet, dessen Grundbestandteil
hydraulische Rahmen 1 und 2 sind. Wie F i g. 2 erkennen läßt, bestehen diese hydraulischen
Rahmen aus zwei hydraulischen Grubenstempeln mit Fußplatten und nicht dargestellten
Kappen, jedoch sind auch andere Rahmenausbildungen verwendbar.
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Durch Diagonalzylinder sind aus jeweils einem Rahmen 1 und einem folgenden
Rahmen 2 Gespanne gebildet. Die Gespanne sind mit S in F i g. 1 bezeichnet.
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Die im Streb aufeinanderfolgenden Gespanne sind gruppenweise zusammengefaßt.
Dies geschieht zunächst dadurch, daß die kohlenstoßseitigen Stempel 4
der
in den Gespannen S unteren Rahmen 1 mit Hilfe von Lenkern 5 aneinander angeschlossen
sind, während die kohlenstoßseitigen Stempel 6 der in den Gespannen S oberen Rahmen
2 mit Hilfe von Lenkern 7 miteinander verbunden sind. Zum gegenseitigen Anschluß
der so gebildeten Gruppen dienen Korrigierzylinder 8 im Zuge der Lenker 5 und Korrigierzylinder
9 im Zuge der Lenker 7.
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Ferner ist noch ein Korrigierzylinder 10 im Zuge von Lenkern
11 vorgesehen, welche die versatzseitigen Stempel 12 der im Einfallen gesehen unteren
Rahmen 1 der Gespanne S verbinden. Mit diesen Stempeln 12 sind die versatzseitigen
Stempel 14 der im Einfallen gesehen oberen Rahmen 2 der Gespanne S mit Hilfe
von Teleskoplenkern verbunden.
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Diese Teleskoplenker sind in sich verkürzendem Sinne in in den Figuren
im einzelnen nicht dargestellter Weise gedämpft. Dies kann auf verschiedene und
an sich bekannte Weise erfolgen. Der dargestellte wandernde Ausbau besitzt fernerhin
eine in Segmente 20 aufgeteilte Versatzwand. Die Segmente 20 weisen an einem Ende
gelenkige Anschlüsse 21 an die versatzseitigen Stempel 12 bzw.14 auf und liegen
mit ihrem anderen Ende entweder auf dem folgenden Segment 20 oder auf gesondert
bei 22 angebrachten Stützsegmenten 23.
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Das Rücken des in den Figuren dargestellten Ausbaus ist hiernach leicht
zu verstehen, weil die gerückte Phase der in den Gespannen unteren Rahmen in strichpunktierter
Form in F i g. 2 dargestellt ist.
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Das Rücken einer Gruppe kann dadurch erfolgen, daß die Stempel der
in der Gruppe vorhandenen und in den Gespannen unteren Ausbaurahmen sämtlich gelöst
werden, wobei durch entsprechende Beaufschlagung der Korrigierzylinder 8 und 10
an der oberen Anschlußstelle der betreffenden Gruppe und Außerkraftsetzen der Zylinder
8 und 10 an der unteren Anschlußstelle der betreffenden Gruppen nunmehr das
Rücken von der in F i g. 2 dargestellten ausgezogenen Stellung in die strichpunktierte
Stellung erfolgen kann, was unter Zurhilfenahme der Rückzylinder 3 und unter Ausziehen
der Teleskoplenker 15 erfolgt. Nachdem die in den Gruppen unteren Rahmen 1 die strichpunktierte
Stellung eingenommen haben, in der sie wieder verspannt werden, erfolgt das Rücken
der in den Gespannen oberen Rahmen 2. Das erfolgt wiederum unter entsprechender
Beaufschlagung der Rückzylinder 3 sowie der Korrigierzylinder 9, wobei die Teleskopstützen
unter der beschriebenen Dämpfungswirkung sich verkürzen, bis ihr in F i g. 2 in
ausgezogenen Linien dargestellter Zustand wieder erreicht ist.
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Es ist daher ersichtlich, daß in allen Rückphasen eine vollkommene
Beherrschung aller Rahmen möglich ist, so daß also der Rückvorgang auch in beliebigen
Rückphasen unterbrochen und dann die Stempel der jeweils gerückten Rahmen wieder
verspannt werden können, ohne daß der Ausbau außer Flucht gerät. Es ist ferner ersichtlich,
daß die Stellung des Ausbaus korrigiert werden kann, indem nämlich die Zylinder
8 und 10 bzw. 9 entsprechend beim Rücken beaufschlagt werden.
Der wandernde Ausbau kann also sowohl im Streichen als aufsteigend oder abfallend
im Streb gerückt werden.
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Schließlich ist es ohne nähere Erläuterung ersichtlich, daß der Ausbau
sowohl von unten nach oben wie auch von oben nach unten zum Wandern gebracht werden
kann.