-
Abdeckung von schadhaften Stellen bei Siebgeweben Die Hauptpatentanmeldung
betrifft eine Abdekkung von schadhaften Stellen bei Siebgeweben mittels einer Abdeckplatte
aus wenigstens zonenweise elastischem Material, in deren gegenüberliegenden Enden
je ein Drahtbügel eingelassen ist, dessen an den Ecken der Abdeckplatte nach außen
ragende Enden hakenförmig umgebogen und zum Anschmiegen des Abdeckungsrandes an
das Sieb in das Siebgewebe einhakbar sind. Hauptanwendungsgebiet ist die Abdeckung
schadhafter Stellen von Siebgeweben bei Siebanlagen in Kieswerken usw.
-
Die der Hauptpatentanmeldung zugrunde liegende Erfindung ermöglicht
ein schnelles und bequemes Abdecken schadhafter Stellen in verschiedenartigen Siebgeweben,
wobei lediglich die Abdeckplatte auf die schadhafte Stelle gelegt und durch Einhängen
der an den Drahtbügeln aasgeformten Haken in das Siebgewebe eingehakt wird. Durch
elastische Mittel, insbesondere durch Ausführung der Tragplatte selbst aus elastischem
Werkstoff wird dabei gewährleistet, daß diese Platte stets unter wenigstens leichter
Zug-Spannung gehalten wird. Im Bereich der Befestigungsstelle der Tragbügel ist
die Platte in der Regel etwas verdickt, so daß die zur Siebebene hin nach unten
gerichteten Haltekräfte ein festes Anliegen dieser Befestigungsränder auf der Ebene
des Siebgewebes sicherstellen. Solche Abdeckungen lassen sich schnell und leicht
an jeder beliebigen Stelle anbringen, ohne daß ein Sieb ausgebaut werden muß. Die
Lebensdauer der Siebe wird auf diese Weise wesentlich erhöht.
-
Für die Verwendbarkeit des gesiebten Gutes ist es oftmals von ausschlaggebender
Bedeutung, daß auch nicht die geringste Menge Siebgut Zutritt zu der schadhaften
Stelle hat und daher grundsätzlich nur das durch die Maschenweite des Siebes bestimmte
Gut durchtreten kann. Um dies zu erreichen, muß die schadhafte Stelle von allen
vier Seiten her einwandfrei abgeschirmt werden, d. h., die Abdeckplatte muß an allen
Rändern fest am Siebgewebe anliegen und sich möglichst etwas elastisch in dieses
Gewebe eindrücken. Diese Bedingung ist bei einer Abdeckung nach der Hauptpatentanmeldung
im Bereich der die Bügel aufnehmenden Enden erfüllt und an den Seitenrändern auch
dann gewährleistet, wenn die Siebfläche entweder allseitig oder um eine Achse gewölbt
ist, die zu den Endseiten der Abdeckplatte parallel liegt, so daß die Seitenränder
in der Mitte etwas angehoben und damit stärker an das Siebgewebe angedrückt werden.
In der Regel kommen aber lediglich ebene Siebe zur Anwendung, oder das Sieb ist
- wie bei den in Kieswerken üblichen Geräten - um eine Achse gewölbt, die parallel
zur Schwingrichtung des Siebes liegt. Die Seitenränder, die naturgemäß weniger fest
als die Enden der Tragplatte am Gewebe gehalten werden, müssen daher parallel zu
dieser Schwingrichtung und damit entlang einer Mantellinie des Siebes angeordnet
werden.
-
Bei der in der Hauptpatentanmeldung herausgestellten Abdeckung hilft
man sich dadurch, daß man die in Spannrichtung liegenden Randzonen einer größen
Zugspannung als die Mittelzone unterwirft. Ebenso hat man beispielsweise die Enden
der Tragplatte im mittleren Bereich durch eine metallische Einfassung verstärkt
und die seitlichen Teile des Bügels etwas in Zugrichtung aufgebogen. Die so erzielte
vergrößerte Spannung in den Randzonen hält zwar die Ränder stärker gestrafft, bewirkt
aber nicht unbedingt eine wesentlich festere Anlage, wenn nicht auch das Sieb in
diesem Bereich leicht nach außen gewölbt ist. Sofern die Ränder der Tragplatte durch
die Halterung der Bügel etwas verdickt ist, kann es mitunter vorkommen, daß die
Seitenränder, da sie sich in die mittlere Höhenlage der Halterung einstellen, leicht
von der Siebebene abgehoben werden. In diesem Bereich können sich durch die ständige
Reibung an einer begrenzten Fläche Verschleißerscheinungen einstellen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die Abdeckung nach der Hauptpatentanmeldung
weiterzuentwickeln, um eine zuverläsisge Anlage der seitlichen Ränder der Abdeckplatte
auch dann zu gewährleisten, wenn das Siebgewebe völlig eben oder in der Spannrichtung
geradlinig ausgeführt ist. Ferner soll die Abdeckung
weiter vereinfacht
und möglichst preisgünstig gestaltet werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß vor allem dadurch gelöst, daß auf
der Unterseite der Abdeckplatte zwischen deren die Drahtbügel umschließenden Endwülsten
wenigstens eine an den seitlichen Rändern gegen das Siebgewebe vorspringende Erhebung
aus elastischem Werkstoff vorgesehen wird. Hier wird auch bei einem völlig ebenen
Siebgewebe durch Auseinanderziehen der Enden der Abdeckplatte deren seitlicher Rand
fest gegen das Siebgewebe gedrückt, so daß der im mittleren Bereich der Tragplatte
liegende Teil des Siebgewebes auf allen vier Seiten vollständig abgeschlossen ist
und keinerlei Siebgut vom Rand her unter die Abdeckplatte wandern kann.
-
Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist gekennzeichnet durch
wenigstens einen an die Tragplatte angeklebten oder anvulkanisierten Körper aus
hochelastischem Werkstoff wie Schaumkautschuk. So kann zwischen den beiden Endwülsten
ein sich über die ganze Breite erstreckender plattenartiger Schaumstoffkörper angebracht
werden. Dieser Körper kann grundsätzlich gleiche Dicke haben und wird dann im Bereich
der Enden etwas stärker als in der Mitte zusammengedrückt. Selbst wenn ein solcher
Plattenkörper vom Rand her etwas angegriffen wird, so mindert sich diese Verschleißwirkung
zur in der Mitte liegenden schadhaften Stelle immer mehr, da sich dort unter der
verschleißfesten Tragplatte ja nur einige Teile des zu siebenden Gutes absetzen
können, die nicht mehr relativ zu dem Schaumstoffkörper bewegt werden und diesen
daher auch nicht mehr beschädigen können. Man muß daher nur den seitlichen Rand
in einer durch die Maschenweite und die Art des zu siebenden Gutes bestimmten Weise
ausreichend weit über die schadhafte Stelle vorstehen lassen, um sicherzustellen,
daß auch nach langer Betriebszeit die schadhafte Stelle zuverlässig abgeschirmt
ist.
-
Es ist zwar grundsätzlich möglich, den Schaumstoffkörper auch ursprünglich
leicht zu wölben, um eine bessere Gleichmäßigkeit der Anlage an allen Stellen zu
erreichen. Wichtiger ist aber, daß der seitliche Rand stärker verfestigt ist als
der mittlere Teil. Vorzugsweise hat der Schaumsto$körper eine zu den beiden Rändern
hin ansteigende Dichte, wie sie durch einen geeigneten Aushärtungsvorgang ohne weiteres
erzielt werden kann, indem eine Gasbildung beim Schäumen in diesem Bereich unterbunden
wird. Man kann daher solche Schaumstoffkörper von einem langen Rechteckstreifen
abschneiden, der seitlich möglichst massiv ausgeführt ist.
-
Nach einem anderen Erfindungsvorschlag wird die Abdeckplatte mit Randwülsten
oder -lippen und die Drahtbügel aufnehmenden Endwülsten einstückig aus verschleißfestem
Gummi oder Kunststoff ausgeführt, und zwar können die seitlichen Randwülste zwischen
den Anlagestellen der Endwülste zur Mitte hin leicht bogenförmig verstärkt sein.
-
Diese Ausführung erfordert zwar einen größeren Einrichtungsaufwand,
hat aber bei den hier in Frage kommenden Stückzahlen wesentlich geringere Gesamtherstellungskosten
zur Folge, da man lediglich die Drahtbügel in die Form einzulegen braucht und dann
in einem Arbeitsgang die ganze Abdeckung fertigstellt, wobei die Rand- und Endwülste
bzw. deren nach unten vorspringende Teile einen Rahmenwulst bilden, der die schadhafte
Stelle rings vollständig umschließt und auch am seitlichen Rand eine Anlagekraft
gewährleistet, die mit Sicherheit ein Unterwandern durch das zu siebende Gut verhindert.
Es ist auch der seitliche Rand, der naturgemäß der Verschleißeinwirkung stärker
ausgesetzt ist, se weit ver-
stärkt, daß die Zeit bis zur ersten merkbaren
Verschleißeinwirkung wesentlich heraufgesetzt wird. Wie die Erfahrung zeigt, hat
ein sogenannter Verschleißgummi oder verschleißfester Kunststoff bei den in Siebanlagen
für .Kieswerke herrschenden Bedingungen eine wesentlich größere Lebensdauer als
Metall. Beispielsweise konnte festgestellt werden, daß ein solcher Verschleißgummi
an der gleichen Verwendungsstelle gegenüber Metallblechen mehr als die doppelte
Lebensdauer zeigte.
-
Zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sollen nunmehr an
Hand der Zeichnung beschrieben werden. Es zeigt F ig. 1 einen Schnitt durch eine
erste erfindungsgemäße Siebabdeckung nach der Linie I-I in F i g. 2, F i g. 2 eine
Ansicht von oben auf die gleiche Siebabdeckung, F i g. 3 einen Schnitt durch eine
zweite Ausführungsform nach der Linie III-III in F i g. 4, Fi g. 4 eine Ansicht
auf die Abdeckung nach F i g. 3 von oben gesehen und F i g. 5 einen Schnitt durch
diese Abdeckung nach der Linie V-V in F i g. 4.
-
In den F i g. 1 und 2 ist mit 1 ein Sieb bezeichnet, das eine schadhafte
Stelle 2 aufweist. Die zugehörige Abdeckung ist allgemein mit 3 bezeichnet und wird
gebildet durch eine Abdeckplatte 4, zwei Hakenbügel 5 und einem Schaumstoffkörper
6. Die Abdeckplatte 4 hat die Form eines langgestreckten rechteckigen Bandes und
besteht aus verschleiße festem Gummi. Beide Bandenden sind nach oben umgeschlagen
und bilden damit an den Stirnseiten entlanglaufende Kanäle 7 und Endwülste B. In
den so gebildeten Kanälen 7 sitzen die Stege 9 der Bügel s, deren seitlich vorragende
Enden mehrfach abgebogen sind und Haken 10 bilden, die etwa unter 10 bis
15° zur Längsrichtung der Platte 4 geneigt sind und nach unten in das Maschenwerk
des Siebgeflechtes 1 eingehängt werden können. Die jenseits der Kanäle 7 auf der
Oberseite der Platte 4
liegenden Lappen 11 sind durch Vulkanisieren od. dgl.
fest mit dem übrigen Plattenkörper verbunden. Diese Verbindung kann selbstverständlich
auch so weit getrieben werden, daß der Steg 9 fest in dem so gebildeten Endwulst
8 eingeschlossen ist. Zwischen diesen Endwülsten ist auf der Unterseite der Platte
4 der sich über deren ganze Breite erstrekkende Schaumstoffkörper 6 aus Schaumgummi
oder hochelastischem Schaumkunststoff angeklebt, und
zwar ist dessen Gefüge
so gestaltet, daß die Schaumstruktur zum seitlichen Rand hin abnimmt bzw. der Körper
zum seitlichen Rand hin ganz oder überwiegend massiv wird.
-
Wenn diese Abdeckung unter elastischer Spannung der Platte 4 mit allen
Haken über der schadhaften Stelle 2 in das Siebgewebe eingehängt wird, so wird auf
die Enden der Platte im Bereich der Randwülste 8 eine schräg nach unten gerichtete
Spannkraft ausgeübt, wodurch einmal die Endwülste fest auf das Siebgeflecht aufgedrückt
werden. Zum anderen wird der Schaumkörper 6 auf seiner ganzen Fläche positiv auf
die Siebebene aufgedrückt, wobei
er sich, wenn er ursprünglich als
Rechteckkörper ausgeführt ist, im Bereich der Wülste 8 stärker als in der Mitte
verformt. Der Schaumkörper muß nicht unbedingt unmittelbar bis zu den Endwülsten
8 durchgeführt werden, sondern es reicht völlig aus, daß die vorderen Enden des
Schaumkörpers durch die Endwülste gegen von der Stirnseite her angreifendes Siebgut
geschützt liegen. An den Seitenrändern ergeben sich geschlossene Flächen der Platte
4 und des Schaumstoffkörpers. Das leicht um eine parallel zur Hauptspannrichtung
der Platte gewölbte Sieb wird im Betrieb in dieser Spannrichtung hin-und hergehend
mitbewegt. Dabei ist zwar der Seitenrand der aus verschleißfestem Werkstoff bestehenden
Platte 4 dem Reibungsangriff dieses Gutes ausgesetzt, und es tritt auch eingewisser
Abrieb an den Seitenrändern des Schaumstoffkörpers ein. Dieser Abrieb vermindert
sich aber nach innen hin ständig unter dem überstehenden Rand der Platte 4, da sich
zwischen dieser und dem Siebgeflecht Teile des Siebgutes festsetzen, die keine Relativbewegung
mehr ausführen können, so daß der Abrieb ausschließlich durch die Widerstandsfähigkeit
des Werkstoffes der Platte 4 bestimmt ist während die in den Bewegungsrichtungen
jeweils vorn liegenden Endwülste 8 einen weitgehenden Schutz der Abdeckung gegen
Abrieb gewährleisten. Stets bleibt daher der Schaumstoffkörper fest über der schadhaften
Stelle 2 auf das Siebgewebe gedrückt und sichert diese Stelle zuverlässig gegen
Unterwandern der Platte 4 durch das Siebgut ab.
-
Bei den in den F i g. 3 bis 5 dargestellten Ausführungen sind die
Drahtbügel s, die selbst aus legiertem hochverschleißfestem Stahl bestehen, in ihrer
Form unverändert geblieben und fest in den Körper der einstückigen Abdeckplatte
4' einvulkanisiert. Zwischen den Endwülsten 8 sind dort auf der Unterseite der Platte
Randwülste 12 einstückig angeformt, deren Stärke von den Enden her zur Mitte leicht
bogenförmig ansteigt, so daß ein gleichförmiger Übergang zwischen End- und Randwülsten
geschaffen wird. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß beim Aufspannen der Abdeckung
auf ein Siebgewebe die Platte 4' mit ihrem ganzen ringsum verstärkten Rand unter
im wesentlichen gleichen Anlagekräften auf die Siebfläche 13 aufgedrückt wird. Der
mittlere Teil der Platte 4' nähert sich beim Spannen ebenfalls dieser Ebene und
kann gegebenenfalls leicht auf dieser anliegen, ohne daß dadurch die Anlagekräfte
im Randbereich vermindert werden. Die Abschirmwirkung wird daher ausschließlich
in diesem Randbereich aufgebracht.
-
Durch die Randwülste 12 ist hier der dem Verschleiß besonders unterworfene
Randteil der Platte 4' um etwa 50 bis 100°/o verstärkt. Da diese Stelle in
erster Linie maßgeblich für die Betriebslebensdauer ist, wird diese in gleichem
Maße heraufgesetzt. Die letztere Ausführung macht zwar für jede Abdeckung ein gesondertes
Formungswerkzeug erforderlich, aber die ganze Abdeckung wird nach Einlegen der Drahtbügel
5 in die Form durch einen einzigen Arbeitsvorgang und bei den hier in Frage kommenden
Stückzahlen äußerst billig hergestellt. An Stelle der gezeigten abgerundeten Randwülste
12 können auch z. B. nach seitlich unten vorragende Lippen vorgesehen werden, die
bei verringertem Kraftaufwand stets auf der Siebfläche aufliegend gehalten werden.
Auch solche Lippen sollen jedoch genügend breit und widerstandsfähig ausgeführt
werden, damit sie der Verschleißeinwirkung widerstehen können.