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Vorrichtung zum Abheben und Verschwenken eines Lukendeckels Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Ab-
heben und Verschwenken eines Lukendeckels,
der am Umfang mit einer elastischen Dichtung, die in Schließstellung gegen einen
ortsfest am Deck angeordneten Rand gedrückt wird, versehen ist, bestehend jeweils
aus einem am Lukendeckel schwenkbar angeordneten Scharnierhebel, der mit einem Ende
eines hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregats verbunden ist, dessen anderes Ende
am Lukendeckel schwenkbar angreift und Lenkern, mittels deren der Scharnierhebel
mit einem ortsfest am Deck angeordneten Lagerbock schwenkbar verbunden ist.
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Für das Abheben und Verschwenken von Lukendeckeln sind verschiedene
Vorrichtungen bekannt, durch die mittels eines hydraulischen Aggregats zunächst
die Dichtung zwischen den Lukendeckeln und den Lukensüllen durch Abheben der aufeinanderliegenden,
die Abdichtung bewirkenden Teile aufgehoben wird, worauf das Verschwenken der Lukendeckel
in die Staustellung erfolgt.
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Bei einer derartigen Vorrichtung greift ein hydraulischer Antrieb
an einem geeigneten Hebel an, der einerseits etwa mit dem Schwerpunkt des Lukendeckels
und andererseits mit einer Achse außerhalb der Schwenkachse desselben verbunden
ist. Der Nachteil bei dieser Ausführung ist, daß der hydraulische Antrieb den Lukendeckel
durch direkte Aufwärtsbewegung verschwenkt, wozu eine erhebliche Kraft erforderlich
ist.
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Bei einer weiteren Vorrichtung zur Betätigung von Verschlußplatten,
die sich um senkrechte oderwaagerechte Achsen schwenken lassen, werden ein hydraulischer
Antrieb und ein Lenker benutzt, welche untereinander und mit der Verschlußplatte
gelenkig verbunden, außerhalb derselben und der abzudeckenden Öffnung angeordnet
sind. Bei dieser Ausführung wird vom Beginn der Betätigung des hydraulischen Antriebs
an ein Drehmoment zum Schwenken der Verschlußplatte aufgebracht. Durch dieses Drehmoment
tritt besonders im Bereich der Schwenkachse der Verschlußplatte und in dem der abdeckenden
Endlage nahe liegenden Schwenkbereich ein Reibungsmoment auf, das sich zwischen
der Verschlußplatte und ihrer Auflage bzw. Abdichtung auswirkt, weshalb die dort
befindliche Dichtung der Gefahr der Beschädigung durch Reiben oder Abscheuern ausgesetzt
ist.
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Zum Abheben und Falten bzw. Entfalten und Ab-
senken von Lukenabdeckungen,
die mittels Scharnieren schwenkbar an einer Seite der Lukenöffnung angebracht sind,
werden bei einer anderen Vorrichtung cbenfalls hydraulische Antriebe benutzt. Zum
Ab-
heben dieser Lukenabdeckung ist es erforderlich, daß sämtliche Deckel
gleichzeitig vom Süll aus nach oben gedrückt werden, bevor sie seitlich durch Faltung
weggezogen werden. Es muß daher je ein hydraulisches Aggregat zwischen den
beiden Deckeln eines Deckelpaares angeordnet werden. Beim Abheben dieser ganzen
Lukenabdeckung wird die Dichtung durch Reibung und Quetschung ebenfalls leicht beschädigt
werden.
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Für eine auf den Lukensüllen ruhende Lukenabdeckung ist ferner eine
Bewegungsvorrichtung mit einem hydraulischen Antrieb vorgesehen, bei der letzterer
einerseits an der Unterseite des am Deck angelenkten Lukendeckels und andererseits
am Deck gelenkig befestigt ist. Die Befestigung am Deck ist dabei in einem kastenförmigen
Ausbau am Süll angeordnet. Das Abheben des Lukendeckels erfolgt ausschließlich durch
die von dem hydraulischen Antrieb anfänglich ausgeübte Kraft. Diese wirkt in einer
Richtung, welche einen vermehrten Verschleiß der Dichtung bewirkt.
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Die vorbeschriebenen Nachteile zu beseitigen ist Aufgabe der Erfindung,
indem eine Vorrichtung geschaffen wird, die einfach aufgebaut und zu warten ist
und einen Lukendeckel jederzeit vom Lukensüll so abheben kann, daß eine Beschädigung
der Dichtung des Lukendeckels durch Reibung und Scheuem am Süll ausgeschlossen ist.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einer eingangs erwähnten
Vorrichtung erfindungsgemäß darin gesehen, daß die Lenker etwa in der Mitte des
Scharnierhebels angreifen, wobei das den Angriffspunkt
bildende
Schwenklager oberhalb des Schwenklao,ers zur Verbindun- der Lenker mit dem ortsfesten
Lagerbock und oberhalb des Schwenklagers zur Verbindung des Scharnierhebels mit
dem hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregat liegt, und daß der ortsfeste Lagerbock
einen Anschlag zur Bewegungsbegrenzung des mit einer entsprechenden Stützfläche
versehenen Scharnierhebels und Anschläge zur Bewegungsbegrenzung der Lenker aufweist.
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Somit erfolgt das öffnen und Schließen eines Lukendeckels, der schwenkbar
am Süll gelagert ist und elastische Dichtungselemente zwischen seinem Umfang und
dem Rand der Luke aufweist, derart, daß durch Bewegung der hydraulischen Aggregate
in Öffnungsrichtung des Lukendeckels zuerst die Scharnierhebel abgehoben werden,
wodurch auch der Lukendeckel von den Dichtungen abgehoben und dann in die geöffnete
Stellung geschwenkt wird.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung wird auf die nachfolgende Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hapd der Zeichnungen hingewiesen.
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F i g. 1 zeigt die Draufsicht auf den Lukendeckel und die Vorrichtungen
zum Abheben und Verschwenken desselben-, F i g. 2 zeigt einen Schnitt längs
der Linie 2-2 in F i a. 1
F i g. 3 zeigt die Scharnierteile der Vorrichtung
nach F i g. 2 in vergrößertem Maßstab; F i g. 4 zeigt einen Schnitt
längs der Linie 4-4 in F i -. 3, in vergrößertem Maßstab; F i
g. 5 zeigt die Draufsicht auf die F i g. 3 und 4, in vergrößertem
Maßstab.
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In den F i g. 1 und 2 ist im Deck 10 eines Schiffes
eine Lukenöffnung 12 dargestellt, deren Lukensüll 15
einen nach innen stehenden
Flansch 14 aufweist, welcher am Lukensüll angeschweißt ist. Der Flansch 14 trä
' gt den Lukendeckel 16, welcher zum Verschließen der Lukenöffnung
12 dient. Im vorliegenden Fall fluchtet die Oberseite des Lukendeckels
16 in geschlossenern Zustand mit dem Deck 10, wobei der Deckel durch
Riegel 18 festgehalten wird. Der Lukendeckel weist in der Nähe des Randes
seiner unteren Begrenzung einen Kanal 20 auf, welcher in Form eines kopfstehenden
U ausgebildet ist. In diesen Kanal 20 ist eine elastische Dichtung 22 eingepreßt.
Bei geschlossener Stellung des Lukendeckels 16 liegt die Dichtung 22 an einem
hochkant stehenden Rand 24 der Innenkante des Flansches 14 auf und wird durch diesen
so weit verformt, daß eine sichere Abdichtung des Lukendeckels 16 gewährleistet
ist. Zwischen der oberen und unteren Begrenzung des Lukendeckels 16
befinden
sich zwei getrennt voneinander angeordnete hydraulische Kolben-Zylinder-Aggregate
26, die je-
weils mittels eines Bolzens 28 an einer Lasche
30 begrenzt schwenkbar befestigt sind. Die hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregate
26 besitzen doppeltwirkende Kolben (nicht eingezeichnet) auf Kolbenstangen
32 -, wobei letztere kraft- und formschlüssig mit Gelenken des Lukendeckels
verbunden sind.
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In den F i g. 3 bis 5 werden in vergrößertem Maßstab
die Scharnierteile der Vorrichtung dargestellt. Diese sind mittels des Flansches
38, der Schrauben 40 und der Muttern 42 am Flansch 14 befestigt. Der Flansch
38 weist vertikale Anschläge 44, 46 auf, wobei der Anschlag 44 Teil eines
Lagerbockes 48 ist und zwischen zwei parallel zueinander liegenden Anschlä-"en a
46 angeordnet ist. Der Anschlag 44 besitzt eine abgesehrägte Kante 45, welche Kräfte
aufnimmt, sobald sich der Lukendeckel außerhalb der Schließstellung befindet, wie
dies anschließend noch näher beschrieben werden soll.
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Der Lukendeckel 16 weist zwei Schamierplatten 50
auf,
welche am schwenkbar gelagerten Ende des Lukendeckels 16 oben an der Innenseite
befestigt sind. Jede der Scharnierplatten 50 besitzt eine Lagerbohrung
52 für Scharnierbolzen 54, welche mittels Feststellschrauben 56 gesichert
sind.
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Zwischen den Scharnierplatten 50 ist auf dem Scharnierbolzen
54 ein Scharnierhebel 58 gelagert, dessen obere Kante in Deckung mit den
Oberkanten der Scharnierplatten 50 gegen die Innenseite der oberen Platte
des Lukendeckels 16 anliegt. Das abstehende freie Ende des Scharnierhebels
58 ist gelenkig mit der Kolbenstange 32 mittels eines Lagerbolzens
62 verbunden, welcher durch fluchtende Bohrungen im Scharnierhebel
58 und einer Klaue 64 am Ende der Kolbenstange 32 hindurchgeführt
ist. Der Scharnierhebel 58 besitzt eine im wesentlichen vertikal liegende
Stützfläche 59, welche sich bei Verschwenkung des Scharnierhebels
58 um den Schamierbolzen 54 im Sinn des Uhrzeigers gegen den Anschlag 44
abstützt. Der Scharnierhebel 58 ist über Lenker 66
mit dem Lagerbock
48 verbunden, wobei zwei solche Lenker 66 beiderseits des Scharnierhebels
58 und des Lagerbockes 48 angeordnet und mittels Schwenklagern
68, 72 gelagert sind. Die Achse des Lagerbolzens des Schwenklagers
68 liegt dauernd oberhalb der Achse des Lagerbolzens des Schwenklagers
72, so daß eine Aufwärtsbewegung des Scharnierhebels 58
eine Schwenkbewegung
der Lenker 66 gegen den Uhrzeigersinn um den Lagerbolzen des Schwenklagers
72
bewirkt, wodurch der Scharnierhebel 58 gegenüber dem Flansch 14
hochgehoben wird. Während die Schwenkbewegung der Lenker 66 im Uhrzeigersinn
durch die beiden Anschläge 46 begrenzt wird, dient der Anschlag 44 als Begrenzung
einer Schwenkbewegung gegen den Uhrzeigersinn.
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Wie sich am besten den F i g. 4 und 5 entnehmen läßt,
weisen der Lagerbock 48 sowie der Scharnierhebel 58 jeweils bronzene Lagerbuchsen
76 für den Scharnierbolzen 54 und die Schwenklagerbolzen 62,
68,
72 auf, wobei letztere noch mit Schmiernippeln 78
ausgestattet werden
können.
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Um den Lukendeckel 16 aus der in F i g. 2 in vollen
Linien eingezeichneten geschlossenen Stellung in die in strichpunktierten Linien
eingezeichnete geöffnete Stellung zu verschwenken, . wird den hydraulischen
Zylindern 26 über die Druckleitungen 36 Druckflüssigkeit zugeführt,
wodurch die Kolbenstangen 32
aus den hydraulischen Zylindern 26 gemäß
F i g. 2 und 3 nach links ausgefahren werden. Dadurch werden die Scharnierhebel
58 im Uhrzeigersinn um die Scharnierbolzen 54 geschwenkt, wobei diese Bewegung
durch die, an den Anschlag 44 anschlagende Stützfläche 59 jedes Scharnierhebels
58 begrenzt wird. Während der Schwenkung im Uhrzeigersinn wird außerdem die
Unterkante jedes Scharnierhebels 58
längs der abgeschrägten Kante 45 des Anschlages
44 hochgleiten. Beim Schwenken jedes Scharnierhebels 58 um den Scharnierbolzen
54 im Uhrzeigersinn bewegen sich die Lenker 66 gegen den Uhrzeigersinn um
den Lagerbolzen 72, wodurch der Lagerbolzen 68
hochgehoben wird und
demzufolge auch der Scharnierhebel 58. Durch das Anheben der Schamierhebel
58 wird über die Schamierbolzen auch der Lukendeckel 16 und mit diesem
die Dichtung 22 vom Rand
24 abgehoben. Somit wird durch den oben
beschriebenen Mechanismus Vorsorge getroffen, daß die seitlich der Scharniere liegende
Dichtung vertikal vom Rand 24 bewegt wird, noch bevor der Lukendeckel
16
gegen den Uhrzeigersinn in die geöffnete Stellung geschwenkt wird. Wie
bereits oben erwähnt und allgemein bekannt, ist dieser, neben dem Scharnierflansch
38 liegende Teil der Dichtung am meisten der Abreibungsbeanspruchung ausgesetzt,
was jedoch durch vorliegende Erfindung absolut ausgeschlossen wird.
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Nach der Berührung der Stützflächen 59 der Scharnierhebel
58 mit den Anschlägen 44 wird die weitere Linksbewegung der Kolbenstangen
32 verhindert, so daß der Lukendeckel 16 gegen den Uhrzeigersinn in
die geöffnete Stellung geschwenkt wird. Hier sollte festgehalten werden, daß zwecks
gleichmäßiger Öff-
nungsbewegung des Lukendeckels 16 die Scharnierhebel
58, die Lenker 66 sowie deren Lagerung eine Einheit darstellen, was
durch das bereits oben beschriebene Zusammenwirken der Scharnierhebel
58
mit den Anschlägen 44 und der abgeschrägten Kante 45 während der öffnungsbewegung
des Lukendeckels 16 gewährleistet wird. Weiterhin soll hier festgehalten
werden, daß das Gewicht des Lukendeckels 16 in der geöffneten Stellung desselben
durch die ortsfest angeordnete Scharnierlagerung aufgenommen wird, indem die Schamierhebel
58 auf den Anschlägen 44 und den abgeschrägten Kanten 45 aufliegen und dabei
die Lenker 66 entlasten.
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Soll der Lukendeckel 16 wieder geschlossen werden, wird den
hydraulischen Zylindern 26 nunmehr über die Druckleitungen 34 Druckflüssigkeit
zugeführt, wodurch sich die Kolbenstangen 32 in das Innere der hydraulischen
Zylinder 26 bewegen und der Lukendeckel im Sinn des Uhrzeigers geschlossen
wird. Solange die Kolbenstangen 32 hierbei noch nicht ihre im wesentlichen
horizontale Ruhelage erreicht haben, werden die Stützflächen 59 der Scharnierhebel
58 immer noch gegen die Anschläge 44 und die abgeschrägten Kanten 45 anliegen,
so daß die Dichtung 22 neben dem Scharnierbolzen 54 immer noch gegenüber dem Rand
24 einen Abstand aufweist. Erst wenn der Lukendeckel 16 eine nahezu horizontale
und mit dem Deck des Schiffes fluchtende Lage eingenommen hat, werden die Kolbenstangen
32 genügend weit in die hydraulischen Zylinder 26 eingedrungen sein
und dabei die Scharnierhebel 58 so weit nach rechts gemäß F i g. 3
verschoben haben, daß sich die Schwenklagerbolzen 68 und demzufolge auch
die Schamierhebel 58 und die Scharnierplatten 50 absenken, so daß
eine sichere Dichtung zwischen der Dichtung 22 und dem Rand 24 bewirkt wird. Dieses
Absenken der Scharnierhebel 58 wird durch Anschlagen der Lenker
66 auf den Anschlägen 46, wie bereits oben erwähnt, begrenzt, und es läßt
sich ersehen' daß die neben den Scharnieren liegende Dichtung 22 erst am Ende der
Schließungsbewegung des Lukendeckels 16 gegen den Rand 24 gepreßt wird.
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Durch die vorliegende Erfindung wird somit ein Abrieb der Dichtung
sowohl während der Öffnungsals auch der Schließungsbewegung des Lukendeckels unterbunden,
was bislang nicht der Fall war und der Nutzungsdauer solcher Dichtungen enge Grenzen
setzte. Durch die Erfindung werden daher die Kosten für die häufige Auswechslung
dieser Dichtungen eingespart.