DE1246992B - Vorrichtung zum Herstellen von Filterrohren aus formbaren Massen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29d

Deutsche Kl.: 39 a3-23/08

Nummer: 1246 992

Aktenzeichen: K 56124 X/39 a3

Anmeldetag: 15. Mai 1965

Auslegetag: 10. August 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Filterrohren aus formbaren Massen, insbesondere zur Verwendung für den Brunnenbau, für Dränagezwecke u. dgl.

Filterrohre weisen in dem Teil, in dem der Wassereinzug stattfindet, üblicherweise Wanddurchbrüche auf, um dem Wasser einen Durchgang zu ermöglichen. Die Wanddurchbrüche können runde oder eckige Löcher, insbesondere schlitzförmige Öffnungen sein, die parallel zur Rohrachse oder senkrecht zu dieser oder in einer Schräglage verlaufen. Bei Verwendung von vorgefertigten Rohren werden die Schlitze durch einen spangebenden Arbeitsgang, z. B. durch Sägen, Fräsen, Schleifen, Stanzen u. dgl., nachträglich angebracht. Dies ist zeitraubend und teuer. Bei Verwendung von formbaren Massen können die Schlitze im Arbeitsgang der Formgebung des Rohres unmittelbar erzeugt werden. In beiden Fällen lassen sich bisher nur Schlitze erzeugen, die im Querschnitt unveränderlich sind, d. h. die parallele Wandungen haben.

Es sind weiterhin Filterrohre für Brunnenschächte aus Kunststoff bekannt, deren Wände Durchbrüche aufweisen, die sich nach dem Rohrinnern erweitern. Hierbei wird die Formgebung der Durchbrüche durch eine Mutterform vorgenommen. Die Öffnung der Durchbrüche an der Außenseite des Rohres erhält man in der Weise, daß ein Abschleifen oder eine gleichartige Bearbeitung der Außenseite des vulkanisierten Hartgummirohres erfolgt. Eine solche Methode der Herstellung ist umständlich und unwirtschaftlich. Es ist weiterhin bekannt, Rohre ohne Wanddurchbrüche mittels des Schleudergießverfahrens herzustellen. Zur Gewinnung von Platten aus geschleuderten Rohren oder Rohrteilen wird die Gußform im Innern mit einer Längsrippe versehen, durch die die geschleuderten Rohrteile getrennt gehalten werden sollen. Sie sind hierbei massiv und ohne Durchbrüche.

Aufgabe der Erfindung ist, Filterrohre mit nach dem Rohrinneren sich erweiternden Wanddurchbrüchen aus formbaren Massen zu schaffen, die zur Erzielung einer erheblichen Festigkeit und Homogenität nach dem Schleuderverfahren hergestellt sind. Die Vorrichtung zur Herstellung solcher Filterrohre zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß in einer Schleudertrommel kammartige, zum Trommelinnern sich im Querschnitt verstärkende Einsätze angeordnet sind, die an der Trommelinnenwand anliegen und durch ein Haltegerüst gegenseitig und mit der Schleudertrommel verspannt sind. Hierbei können die keilförmigen Einsätze an ihrer Basis durch Vorrichtung zum Herstellen von Filterrohren aus formbaren Massen

Anmelder:

Kunststoffrohr- und Filterentwicklungs-

G. m.b.H.,

Hannover-Kleefeld, Kirchröder Str. 10

Spannstege verbunden und gegenseitig abgestützt sein.
Auf diese Weise erzielt man Filterrohre zusammen mit nach dem Innern derselben sich erweiternden Wanddurchbrüchen in einem Guß. Es ergeben sich Filterrohre, bei denen die spezielle Bauart mit nach innen sich erweiternden Wanddurchbrüchen mit einer hohen Festigkeit und Homogenität der Wandung vereinigt ist. Es ist die Gewähr gegeben, daß die formbare Masse sich infolge der Fliehkraft gleichmäßig zwischen den Einsätzen verteilen kann. Nach Erhärtung des geschleuderten Rohres können die Vorrichtungsteile, wie Spannstege und Einsätze, einfach und leicht entfernt werden.

Vorteilhaft sind die keilförmigen, kammartig ausgebildeten Einsätze auf Führungen aufgereiht, die parallel zur Längsachse der Schleudertrommel verlaufen. Hierbei kann das Haltegerüst aus einem in dem Innern der Schleudertrommel radial verlaufenden Gestänge mit einer zentralen Säule bestehen. Die Spannstege bzw. die Gestängeteile sind zweckmäßig spannschloßartig ausgebildet.
Die Erfindung wird an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Aufbaues der Schleudergußvorrichtung für ein Filterrohr mit parallel zur Rohrachse liegenden Wanddurchbrächen im Querschnitt schematisch, die sich nach dem Rohrinneren erweitern;

Fig.2 ist ein der Fig. 1 entsprechender Querschnitt für ein Rohr mit senkrecht zur Rohrachse liegenden Wanddurchbrüchen;

Fig. 3 stellt einen Schnitt nach der Linie HI-III der F i g. 2 im größeren Maßstab und im Ausschnitt dar;

F i g. 4 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel, ebenfalls im Querschnitt schematisch, und in den

Fig. 5, 6 und 7 sind Filterrohre mit an sich bekannter Anordnung von Reihen von Wanddurch-

709 620/510

Claims (4)

brächen, die gemäß der Erfindung aus formbaren Massen hergestellt sind, als Beispiele veranschaulicht. Bei dem Beispiel der F i g. 1 sind in der Schleudertrommel 1, die den äußeren Durchmesser des Filterrohres bestimmt, Einsätze 2 keilförmiger Gestalt angeordnet, die parallel zur Rohrachse sich ergebende Wanddurchbrüche 3 bilden. Die Einsätze 2 werden in der Trommel 1 durch ein Haltegerüst 4 in ihrer Lage gesichert. Dieses Gerüst kann aus Spannstegen 5 gebildet sein, die an ihren Stirnflächen Winkelnuten aufweisen, in die die freien Ecken der Einsätze 2 greifen. Die Einsätze 2 und die Spannstege 5 ergeben bei Anlage der Einsätze an der Innenwand la der Trommel 1 eine Verspannung, so daß alle Teile in ihrer Lage beim Schleudergießen verbleiben. Man kann die Spannstege 5 od. dgl. noch zusätzlich spannschloßartig ausbilden, um das Haltegerüst unter eine ausreichende Spannung zu bringen. Das hergestellte Rohr 6 aus formbarer Masse weist an den Stellen der Einsätze 2 entsprechend gestaltete, nach innen sich erweiternde Wanddurchbrüche 3 auf. Bei der Ausführungsform der F i g. 2 sind in der Schleudertrommel 1 die Einsätze 7 senkrecht zur Rohrachse angeordnet, wobei die Einsätze auch in einer Schräglage vorgesehen sein können. Die Einsätze? von etwa sichelförmiger Gestalt und mit keilförmigem Querschnitt können durch Spannstege 5 miteinander verbunden und verspannt sein. Auch hierbei können die freien Ecken der Einsätze 7 in winkelförmige Nuten an den Stirnseiten der Spannstege 5 eingreifen, wobei das Zusammensetzen der Stege 5 und 7 durch Verschieben erfolgen kann. Es können die Verbindungsstege zur Erzielung einer regelbaren Vorspannung ebenfalls spannschloßartig ausgebildet sein. Man kann weiterhin die Einsätze 7 auf Führungen 8 aufreihen, wobei Distanzstücke 9 verwendet werden können. Auf diese Weise lassen sich die Einsätze, die parallel zueinander liegen, zu einer Gruppe zusammenfassen. Das durch Schleudergießen einer formbaren Masse erzeugte Filterrohr 10 weist Wanddurchbrüche 11 bzw. 12 auf. Der Abstand der Wanddurchbriiche, die Konizität und die Breite derselben können beliebig gewählt werden. Wenn Filterrohre mit lochartigen Durchbrüchen zu erzeugen sind, so werden Einsätze in Form von Kegel- oder Pyramidenstümpfen verwendet. Die Einsätze können auch durch ein inneres Geräst gehalten werden, beispielsweise indem eine zentrale Säule vorhanden ist, von der radial sich erstreckende Gestängeteile abgehen, die an ihren Enden die Einsätze tragen, welche an der Innenwand der Schleudertrommel zur Anlage kommen. Ein solches Geräst kann als Ganzes in die Schleudertrommel eingesetzt werden. Die in die Schleudertrommel eingebrachte formbare Masse verteilt sich infolge der Fliehkraft sehr gleichmäßig zwischen den Einsätzen, wobei die Spannstege bzw. Laschen nicht hindernd sind. Nach Härtung der Masse erfolgt das Entformen dadurch, daß die Spannstege u. dgl. gelockert werden, so daß erst diese und danach die Einsätze herausgenommen werden können. Man erhält ein gegossenes Filterrohr mit nach innen sich konisch erweiternden Durchbrächen. Auch bei einer zwei- oder mehrteiligen Schleudertrommel ist die Vorrichtung anwendbar. Bei der Ausführungsform der F i g. 4 liegen die Trommelteile 13 und 14 im Innern eines geschlossenen Mantels 15. In den Trommelhälften 13 befinden sich Durchbrüche 16, in die kammförmige Einsätze 17 eingesteckt werden, bevor die Form mit der Rohrmasse 18 gefüllt wird. Mit Hilfe von mehrteiligen Formen lassen sich auch Rohrschalen herstellen, die mittels angeformter Flansche zu geschlossenen Rohren zusammengebaut werden können. Bei Filterrohren werden mitunter außen angebrachte Rippen verlangt, die in der äußeren Kiesschüttung des Brunnens günstigere Einzugsbedingungen für das Wasser schaffen. Mittels des Schleudergießverfahrens können auch Filterrohre mit solchen Rippen hergestellt werden, wobei in der Innenwand der Schleudertrommel entsprechende Nuten vorgesehen werden. Den Durchbrächen im Filterrohr bzw. den zur Bildung solcher Durchbrüche dienenden Einsätzen kann auch eine mehr oder weniger geschwungene Form gegeben werden, um die Strömungsverhältnisse beim Durchtritt des Wassers durch die Rohrwand zu verbessern. Vorteilhaft werden die Durchbräche mit abgerundeten inneren Kanten hergestellt. Hierzu erhalten die Einsätze eine entsprechende Gestaltung. as Als formbare Masse können gießfähige oder pastöse Kunstharze für sich oder unter Zusatz von körnigen oder faserigen Füllstoffen benutzt werden. Man kann auch pulverförmige Kunststofformmassen verwenden. Weiterhin lassen sich örtliche Verstärkungen erzielen, indem Einlagen von Glasfasern, Glasmatten, Glasgeweben, Glastöpfen u. dgl. angeordnet werden. Bei Verwendung gießfähiger Kunstharze ist es möglich, fertige Mischungen dieser Komponenten in die Schleuderform einzufüllen. Man kann auch Flüssigharz und Füllstoffe getrennt in beliebiger Reihenfolge nacheinander eingießen, einstreuen oder einblasen. Es lassen sich weiterhin unter Verwendung geeigneter Beschickungsvorrichtungen, die für eine gleichmäßige Verteilung der Formmassen sorgen, auch pulverförmige thermoplastische oder duroplastische Kunststoffe verwenden. Patentanspräche:

1. Vorrichtung zum Herstellen von Filterrohren mit sich nach dem Rohrinneren erweiternden Wanddurchbrächen aus formbaren Massen, insbesondere zur Verwendung für den Brunnenbau, für Dränagezwecke u. dgl., dadurchgekennzeichnet, daß in einer Schleudertrommel (1, 13, 14) kammartige, zum Trommelinnern sich im Querschnitt verstärkende Einsätze (2, 7, 17) angeordnet sind, die an der Trommelinnenwand anliegen und durch ein Haltegerüst gegenseitig und mit der Schleudertrommel verspannt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmigen Einsätze (2,7) an ihrer Basis durch Spannstege (5) verbunden und gegenseitig abgestützt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmigen kammartig ausgebildeten Einsätze (7) auf parallel zur Längsachse der Schleudertrommel (1, 13, 14) verlaufenden Führungen (8) aufgereiht sind.

4. Vorrichtung nach einem der Anspräche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltegerüst aus einem in dem Inneren der Schleuder-