DE124668C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Erfindungsgegenstand besteht in einer Prüfungsvorrichtung für Gewehr- und Geschützläufe und bezweckt, Unregelmäfsigkeiten in der Laufbohrung aufserhalb derselben aufzuzeichnen und so anzugeben, dafs die Stelle, wo sich Unregelmäfsigkeiten im Laufe befinden, sofort ersichtlich ist, und zwar geschieht dies dadurch, dafs man in den genau centrirten Lauf eine am einen Ende eine Rolle tragende Stange horizontal einführt und gegen das freie und zugespitzte Stangenende eine . Tafel anlegt, deren Stütze mit einem Mafsstab versehen ist, dessen Nullpunkt mit der Rollenmitte übereinstimmt, so dafs bei der Drehung des Gewehr- bezw. Geschützrohres die in demselben vorgehende Stange bei vorhandenen. Unregelmäfsigkeiten mittelst ihrer Spitze Schwingungen auf der sie berührenden und stetig begleitenden Tafel ausführt und der mit der letzteren verbundene Mafsstab die Lage der die Schwingungen verursachenden Unregelmäfsigkeit abzulesen gestattet.

In der Zeichnung ist die Einrichtung dargestellt , und zwar zeigt Fig. ι dieselbe in schaubildlicher Ansicht, Fig. 2 eine Einzelansicht ■— theilweise im Schnitt — vom Rohrinnern bezw. vom Ende des in dieses eingeführten Prüfungsstabes, Fig. 3 und 4 Einzelansichten der Centrirscheiben im Längsschnitt.

Auf der Grundplatte u sind senkrechte Stützen abc verstellbar befestigt, deren obere Enden mit halbkreisförmigen, in einer Horizontallinie liegenden Einschnitten versehen sind, und von denen beispielsweise die beiden ersten α b Centrirscheiben m η frei drehbar tragen, zwischen welchen der zu prüfende Gewehrlauf t so eingespannt wird, dafs die Scheiben m η absolut centrisch zur Seelenachse des Gewehrlaufs gelagert sind und der letztere sich mit den Scheiben m η dreht.

In den so eingespannten Gewehrlauf t wird von der einen Seite her eine Stange g eingeführt, welche an dem in den Lauf einzuführenden Ende eine Rolle h trägt und an ihrem entgegengesetzten Ende in. eine Spitze ρ ausläuft bezw. einen Stift trägt. Diese Stange g ist gleichfalls absolut horizontal in den Stützen b c gelagert; gegen ihr zugespitztes Ende legt sich die Platte einer gleichfalls verschiebbar auf der Apparatgrundplatte u gelagerten senkrechten Stütze d an. In der Bodenplatte der Stütze d ist das eine Ende eines bezw. mehrerer Stäbe/ gelagert, dessen anderes Ende, wie in Fig. ι und 2 durch die strichpunktirte Linie X-Y angedeutet, genau der Mitte der Rolle h entspricht,' so dafs durch dieses Stabende die Lage der Rolle h in der Bohrung des Rohres t genau angegeben wird.

Die Rolle h ist, wie in Fig. 2 in gröfserem Mafsstabe gezeigt, cylindrisch gestaltet; ihr Durchmesser entspricht genau dem Durchmesser der Laufbohrung. Die Rolle ist ferner mittelst einer Einschnürung 0 drehbar auf der Stange g gelagert und vermag so beim Drehen des Gewehr- bezw. Geschützlaufs t mit diesem sich zu drehen, während die Stange g in Ruhe verbleibt und nur nach und nach immer tiefer in den Lauf eingeführt wird.

Die Wirkungsweise der Anzeigevorrichtung ist folgende:

Beim Drehen des zwischen den Centrirscheiben m η drehbar gelagerten Gewehr- bezw.

Geschützlaufes t wird die horizontal gelagerte Stange g mehr und mehr in die Laufbohrung eingeschoben, wobei ihre Spitzej? solange auf ein und denselben Punkt der Tafel d gerichtet bleibt, als keine Unregelmäßigkeit in der Laufbohrung vorhanden ist.

Tritt jedoch eine solche Unregelmäfsigkeit ein, so giebt sich dieselbe durch einen entsprechenden Ausschlag bezw. eine excentrische Bewegung der Stangenspitze ρ auf der Tafel d kund, welche letztere dem auf einander folgenden Einschieben -der Stange g in die Laufbohrung entsprechend nachgeschoben wird. Dabei bildet die Stütze c den Drehpunkt für die Stange g und der Ausschlag der letzteren kann, dem gewählten Abstande zwischen den Stützen b und c entsprechend, gröfser oder kleiner gemacht werden. Gleichzeitig gestattet der Mafsstab _/, den Abstand der unregelmäfsigen Stelle vom Laufende abzulesen, so dafs die Stelle der Unregelma'fsigkeit auf der Aufsenseite des Rohres kenntlich gemacht wird.

Um das sichere Auffinden von Unregelmäfsigkeiten zu ermöglichen, mufs der Lauf vollkommen centrisch zur Stange g gelagert sein. Zu diesem Zweck dienen die beiden Centrirplatten mn, welche einander äufserlich ähnlich sind. Die Theile r s derselben werden auf der Mündung bezw. dem Hintertheil des zu prüfenden Rohres befestigt; der konische Theil e kann etwas seitlich verschoben werden, bis die Achse desselben mit der Achse des Rohres t zusammenfällt.

Um dies zu erreichen, wird der cylindrische Theil k genügend gedreht und dann das Ganze mittelst der Schraubenmutter q in der eingestellten Lage erhalten, wobei man die genaue Einstellung mittelst der ν Stangenspitze ρ controlirt.

sind den konischen Theilen e entsprechend gestaltete konische Ringe, welche zum Richten des Theils e dienen, und nie versetzt werden, nachdem dieser Theil einmal genau eingegestellt ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Prüfen von Gewehr- und Geschützläufen und zum Anzeigen von Unregelmäfsigkeiten der Laufbohrungen, gekennzeichnet durch eine in den mittelst verstellbarer Stützen (a b) centrisch gelagerten Lauf (t) eingeführte, genau horizontal gelagerte Stange (g) mit drehbar gelagerter cylindrischer Laufrolle (h) am einen Ende und Zeigerspitze (p) am anderen Ende und dem letzteren entsprechend verstellbar gelagerter Anzeigetafel (d) mit daran befestigtem Mafsstab ffJ derart, dafs die Stangenspitze (p) bei Unregelmäfsigkeiten des Laufes Schwingungen auf der Tafel (d) ausführt, die Lage der Unregelmäfsigkeiten im Laufinnern aber am Mafsstab (f) abgelesen werden können.

2. Eine Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs zur genauen Centrirung des Gewehr- bezw. Geschützlaufes (t) in verschiebbaren Stützen (a b) gelagerte Centrirscheiben (m n) dienen,

; deren Achsen mittelst seitlich verschiebbarer konischer Theile (e) und entsprechender Ringe (i) in genaue Uebereinstimmung mit der Laufachse gebracht werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.