-
In einem Sprengkörper anzuordnender; schlagbolzenbetätigter Brennzünder
Die Erfindung betrifft einen in :einem Sprengkörper anzuordnenden, schlagbolzenbetätigten
Brennzünder mit `einem Verzögerungszündsatz und einem Zündsatz auf der Basis von
Tetracen und Bleitrinitroresorcinat, insbesondere für Handgranaten.
-
Der Gegenstand, dessen Verbesserung mit der Erfindung angestrebt wird,
ist :ein in Sprengkörper einschraubbarer Brennzünder, insbesondere für Handgranaten,
der im wesentlichen :aus -einem zylindrischen Zündergehäuse besteht, das :an dem
einen Ende mit einem Außengewinde zum Einsetzen 3n. einen Sprengkörper und zum Einschrauben
eines in einen Sprengkörper hineinragenden Verzögerungsröhrchens mit einem Innengewinde
versehen ist. Am anderen, die Abzugsvorrichtung tragenden Ende weist das Zündergehäuse
ferner zum Aufschrauben einer zur Handhabung dienenden Flügelmutter und einer :die
Abzugsvorrichtung schützenden Kappe ein Außengewinde auf. Im Innern des Zündergehäuses
ist ein axial beweglicher; gegen Federdruck spannbater, im Querschnitt rechteckiger
Schlagbolzen nut abgeflachter Schlagbolzenspitze:angeordnet.
-
Als Federelement für den Schlagbolzen dient eine zylindrische, .den
Schaft des Schlagbolzens umgebende und führende Sohraubendruckfeder, die sich mit
einem Ende am Zündergehäuse und mit dem anderen Ende an hammerkopfartigen Ansätzen
des Schlagbolzens abstützt. Der Schaft des Schlagbolzens ist in der oberen Hälfte
mit einer Ausnehmung mit einer ansteigenden Flanke versehen, in welche quer dazu
eine ebenfalls im Querschnitt rechteckige Sicherungsöse eingreift, idie sich 'in
einer im Ende des Zündergehäuses eingeschlossenen Sicherungsscheibe führt. In letztere
ist am oberen freien Ende eine Abzugsschnur :eingehängt, :die in dem von der aufgeschraubten
Kappe gebildeten Raum geschützt - gelagert ist. Ferner weist der Brennzünder ein
auf :der der Schlagbolzenspitze zugewandten Stirnseite ,des .Verzögerungsröhrchens
aufliegendes Amoree-Zündplättchen als Zündvorlage auf. -Bei Anwendung der bekannten
Amorce-Zündplättchen als Zündvorlage erfolgt eine starke Abfeuerungsflarnme, :die
im Augenblick der Zündung :den zur Anfeuerung eines Verzögerungszündsatzes notwendigen
Sauesrtoff vollständig verbrauchen kann, wodurch ein Anbrennen :des Verzögerungszündsatzes
unterbleibt. Andererseits kann durch :die starke Abfeuerungsflamme der Verzögerungssatz
durehschlagen werden, so daß eine Verzögerung des Anbrennens" der der Sprengladung
vorgeschalteten Sprengkapsel verkürzt wird oder sogar unterbleibt, wodurch der Werfer
-einer Handgranate äußerst gefährdet ist. Schließlich können damit pyrotechnische
Rauchladungen oder Zündschnüre nicht mit Sicherheit gezündet werden. Auch die Lagerfähigkeit
ist nur gering, so @daß idie Vorschrift besteht, diese Zündsätze nach 21/s Jahren
zu erneuern. -Es ist zwar auch schon bekanntgeworden, Zündsätze für Perkussions-
und Friktionszünder bellebiger Art auf die Basis von Bleitrinitroresorcinat unter
Beimischung von Tetracen zu verwenden. Der Empfindlichkeitsgrad dieser Zündsätze
ist dabei ebenfalls sehr hoch, so'idaß die gleichen Unsicherheitsfaktoren gegeben
sind wie zuvor beschrieben. Der Vorteil der Anwendung :dieser Zündsätze ist in der
durch die Korrosionsunempfmdlichkeit bedingten hohen Lagerfähigkeit zu.erblicken.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, unter Ausnutzung der
Vorteile durch Verwendung von Zündsätzen der letztbeschriebenen Art zum Zwecke --der
-Erreichung einer holhen Lagerfähigkeit die vorbeschriebenen Mängel, die insbesondere
in der ungenauen Bestimmung der Verzögerungszeit und der dadurch bedingten Gefährdung
des Bedienungsmannes zu erblicken sind, zu beseitigen und eine Verminderung .der
benötigten Schlagkraft zur einwandfreien Zündung des Zündsatzes herbeizuführen.
-
Gelöst wird diese Aufgabe :dadurch, daß :der Zündsatz in einem Zündhütchen
untergebracht ist, das mit einem Schlagbolzen zusammenwirkt, der periphere, abgeflachte
Spitzen trägt, die den Randteilen des Zündsatzes gegenüberliegend :angeordnet sind.
-
Ferner besteht :ein weiterbildendes vorteilhaftes Merkmal darin, :daß
das Ende des Schlagbolzens unterhalb von Begrenzungsflächen sich länger, als der
Höhe des Zündhütchens entspricht, frei erstreckt.
-
Durch diese Ausgestaltung eines schlagbolzenbetätigten Brennzünders
wird eine stets gleichmäßige Funktion auch bei z. B. ungleich dicken Zündvorlagen
erreicht, weil beim Auftreffen des Schlagbolzens auf den Zündsatz nur eine Randzündung
.erfolgt, die eine weiche und lange Abfeuerungsflamme hervorruft, die nicht nur
eine .einwandfreie Zündung eines Verzögerungszündsatzes gewährleistet, sondern auch
pyrotechnische Rauchladungen oder- Zündschnüre
einwandfrei zu zünden
vermag. Die dadurch sichergestellte Einhaltung :der Verzögerungszeit und die zuverlässige
Funktion erhöhen die Sicherheit des Bedienungsmannes, der wegen der durch die besondere
Gestaltung :der Schlagbolzenspitze herabsetzbaren Schlagkraft .des Schlagbolzens
zur Randzündung des Zündsatzes auch eine erhebliche Bedienungserleichterung beim
Abzug erhält.
-
Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Schlagbolzens erlaubt nunmehr
den vorteilhaften Einsatz von Zündsätzen auf der Basis von Bleitrsnitroresorcinat
und Tetracen trotz deren gefährlich hoher Durchschlagkraft in handbedienten Brennzündern,
die insbesondere für Handgranaten benutzt werden.
-
Die Zeichnung zeigt einen Brennzünder in der Vorderansicht, teilweise
aufgebrochen.
-
Der in Sprengkörper, insbesondere Handgranaten, einschraubbare Brennzünder
besteht aus einem zylindrischen Gehäuse 1, welches an dem einen Ende ein Außengewinde
2 aufweist, auf welches: eine Flügelmutter 3 und eine Kappe 4 aufgeschraubt ist.
Im Innern des Zündergehäuses 1 befindet sich ein im Querschnitt rechteckiger Schlagbolzen
5 mif zwei abgeflachten Schlagbolzenspitzen 5' und einer zylindrischen, unter Vorspannung
angeordneten Schlagbolzenfeder 6. Letztere findet ihr Widerlager an hammerkopfartigen
Ansätzen 7 -des .Schlagbolzens 5 und am Boden .des Zündergehäuses 1. Der Schlagbölzen
5 weist in -der oberen Hälfte eine Aussparung 8 auf, in welche eine durch eine Scheibe
9 geführte, ebenfalls im Querschnitt rechteckige Öse 10 eingreift, deren oberes
Ende mit einer Abzugsschnur 11 versehen ist, die in oder Höhlung -der Schraubkappe
4 geschützt gelagert ist. Das untere Ende des Zündergehäuses weist ein Außengewinde
12 und ein Innengewinde 13 auf. In letzteres ist ein mit einem Schlüsselansatz 14
versehener Zündhütehenträger 15 mit einem darin eingepreßten Zündhütöhen 16 mit
.einem 'Zündsatz auf der Basis von Tetracen und Bleitrinitroresorcinat und anschließend
ein Verzögerungsröhrchen 17 eingeschraubt. Damit die Funktion des Zündhütchens 16
auch nicht durch Schwitzwasser usw. beeinträchtigt wird, ist dieses mit einer Folie
18 abgedichtet. Die Spitzen 5' des Schlagbolzens 5 sind so angeordnet, d.aß
sie auf die Randteile des Zündsatzes treffen, wenn der Schlagbolzen 5 auf das Zündhütchen
16 trifft. Ferner ist auf das Außengewinde 12 des Zündergehäuses 1 zum Schutze des
Verzögerungsröhrchens 17 eine teilweise gerändelte Kappe 19 aufgeschraubt. Außerdem
.ist der Brennzünder am Stoß zwischen der Schraubkappe 4 und der Flügelmutter 3
mit Paraffin 20 und im Bereich .der unteren Stirnseite des Zündergehäuses 1 mit
Inertollack 21 abgedichtet.