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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17565.
RHEINISCHE METALLWAAREN- U. MASCHINENFABRIK,
ABTEILUNG SÖMMERDA IN SÖMMERDA.
Granatzünder bezw. Doppelzünder für Geschosse mit brisanter Sprengladung.
Der Zünder vorliegender Erfindung unterscheidet sich dadurch von den bisher für Geschosse mit hrisanter Sprengladung verwendeten Granat-und Doppelzündern. dass die sehr empfindliche Sprengkapsel festgelegt ist, dagegen der die Wirkung der Sprengkapsel auf die Sprengladung des Geschosses übertragende Zündladungskörper beweglich ist, vor Beginn des Schusses unterhalb der Sprengkapsel und von dieser getrennt liegt und erst nach dem Schuss durch seine Eigenbewegung über die Sprengkapsel geschoben wird. Dadurch wird erreicht, dass im Moment des Schusses die sehr empfindliche Sprengkapsel
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entzündung der Sprengkapsel verringert wird.
Um eine weitere Sicherung bei etwaiger Selbstentzündung der Sprengkapsel herbeizuführen, ist die letztere gegen den Zündladungskörper durch einen Sicherungskörper abgeschlossen, der so ausgebildet ist, dass er bei etwaiger unbeabsichtigter bexw. unzeitiger Entzündung der Sprengkapsel deformiert wird und einen gasdichten Abschluss zwischen dem Zündtadungskörper und der Sprengkapsel herbeiführt. Diese Deformation des Sicherungkörpers kann durch absichtliches Schaffen eines Raumes zur Aufnahme des deformierten Körpers wesentlich begünstigt werden.
Nach den in beifolgenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen umfasst bei Granatzündern der in einer dünnwandigen Metallhülse eingeschlossene Zündladungskörper die Sprengkapsel erst im Aufschlage infolge Vorgleitens der Zündladungshülse, während bei Doppelzündern der Zündladungskörper schon eine gewisse Zeit nach dem Schuss durch Einwirkung eines elastischen Mittels oder irgendeiner anderen Kraft in die bezeichnete wirkungsfähige Lage gebracht wird. so dass der Zünder also auch im Geschossfluge, ähnlich wie beim Schrapnellschuss wirken kann. Die Einrichtung zum Vorbringen des Zündladungskörpers vor dem Geschossaufschlage könnte natürlich in derselben Weise auch bei Granatzündern getroffen werden.
Bei beiden Zündern wird der Zündladungskörper in der Zünd- ladungslmpspl in bekannter Weise durch einen über den Kopf eines Sperringes ringförmig eingepressten Brennsatz so lange festgehalten, bis dieser Satz abgebrannt ist und das Geschoss eine gewisse Strecke zurückgelegt hat.
Die Fig. 1-1 der beiliegenden Zeichnungen betreffen einen Granatzünder mit der Sicherung nach vorliegender Erfindung. Es zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch die Längsachse des Zünders, Fig. 2 einen senkrecht dazu gestellten Längsschnitt, Fig. 3 einen Querschnitt nach der Schnittlinie 1-1 Fig. 1, Fig. 4 einen solchen nach der Schnittlinie 11-11 Fig. 2. Fig. 5-1 G zeigen Einzelheiten.
Die Mundlochbilchse b nimmt in dem mit Gewinde versehenen Teil ihrer Bohrung
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in dem Kanal a4 der Kopfschraube a geschaffen.
In der Mittelachse des Sprengkapselstückes e befindet sich das Lager für das mittelst Verschlussschraube g festgelegte Zündhütchen li.
Satzring i und Verschlussschraube ss worden durch die über beide geschraubte, mit vier Bohrungen s für den Zutritt des Feuers vom Zündhütchen a2 zum Satzring i versehenen Nadelschraube f gegen Lockerwerden gesichert. Nach unten hat das Sprengkapselstück e einen mit Bohrung für das Feuer vom Zündhütchen/t und mit einem Schlitz für die Vorwärtsbewegung der Nadel r versehenen Zapfen, in dessen unteres Ende die Sprengkapsel l eingesetzt und mittelst der Schraube t festgelegt ist
Die Zündladungskapsel c enthält eine auf verschiedene Durchmesser abgesetzte
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Verstärkungsrande, in dessen Höhe sich innen ein Gewinde befindet, in welches die für den Sicherungsstift d zentral durchbohrte Verschlussplatte n eingeschraubt ist.
Mit letzterer ist ferner durch Verschrauben die Sperrhülse p (Fig. 13 bis 16) verbunden.
Die Sperrhülse umfasst mit ihren beiden Ansätzen die Sprengkapsel l und den unteren Teil des Zapfens des Sprengkapselstückes e. (Aller durch die Ausfräsungen tc der Sperr-
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Nadel t'hindurchgeführt.
Der Sicherungsstift d trägt an seinem oberen Ende einen in geeigneter Weise mit ihm verbundenen, teilweise ausgehöhlten oder auch vollen Kopf aus weicher Masse, die bei vorzeitigem Detonieren der Sprengkapsel durch die Detonationsgase in eine in der Bohrung der Verschlussplatte n befindliche Rille D gepresst wird und dadurch einen gasdichten Abschluss gegen den Zündladungskörper o hin bewirkt.
Dieser Abschluss kann selbstredend auch in anderer als in der beschriebenen und dargestellten Weise erreicht werden ; z. B. kann der Kopf u des Sicherungsstiftes d zapfenartig abgedreht oder auch der Sicherungsstift in seiner ganzen Höhe ans der gleichen Masse hergestellt und an diesem eine Rille innerhalb der Verschlussplatte n angebracht sein. Ferner kann ein weicher Einsatzring oder auch ein anders geformter Körper aus weicher Masse in eine entsprechend geformte Aussenkung der Verschlussplatte n eingelegt werden, welcher sich dann in eine Rille, einen Falz oder eine Nut am Sicherungsstift hineinpresst.
Dem Sicherungsstift cl kann der Durchmesser der Sprengkapsel oder auch ein grösserer Durchmesser gegeben werden. In letzterem Falle kann die obere Fläche des Kopfes auch
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miteinander verbundenen Teile : Sperrhülse p mit Nadel r und Zündladungskörper frei.
Die genannten Teile werden nun während des weiteren Geschossluges nur noch durch die beiden Bruchstifte y y festgehalten. Beim Aufschlage des Geschosses gleiten die Zendladungshülse mit Sperrhiilse p und Nadel r vor, wobei die Bruchstifte abgebrochen werden und der Sperring 1.. mit vorgeschoben wird.
Infolge Vorwärtsbewegung der vorbenannten Teile wird mit Beendigung. dieser Bewegung die Sprengkapsel von dem Zündladungskörper völlig eingeschlossen, in diesem Augenblick dringt aber die Zündspitze der Nadel r in das Zündhütchen h ein und bringt dieses zur Entzündung. Das Feuer schlägt nun in die Sprengkapsel, bringt diese zur Detonation und letztere überträgt wieder die Detonation auf die sie völlig umschliessende Zündladung.
Die Fig. 17-19 der Zeichnung stellen einen Doppelzünder von im allgemeinen be-
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Fig. 17 einen Schnitt durch die Längsachse des Zünders, Fig. 18 einen senkrecht dazu gestellten Längsschnitt, Fig. 19 einen Schnitt nach der Linie 777-777 Fig. 17.
Der Schaft des Zünderkörpers J ist als s Lager für das Sprengkapselstück e und die Nadelschraube f ausgebildet, während das Zündergewinde in einen Gewindezapfen Al endigt.
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beweglicher, mit zwei Ansätzen versehener Mutter C ausgebohrt und für die Ansätze geschlitzt ist. Die Leitspindel hat an ihrem unteren Ende einen mit Einschnitt für einen
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stift J mit dt drohbar verbunden.
Der Zündladungskörper o nimmt in einer in den unteren Teil seiner Bohrung eingesetzten Büchse eine Schranbenfeder F auf, weiche mit ihrer unteren Windung auf den durch den Schlitz des Sicherungsstiftes hindurchgreifenden Ansätzen der Mutter C aufliegt. Wird nun die Leitspindel B in entsprechender Richtung gedreht, so bewegt sich die mit ihren Ansätzen im Schlitz des Stiftes d'geführte Mutter an der Leitspindel aufwärts und nimmt die Schraubenfeder F, diese zusammenpressend bezw. spannend mit.
Die Bruchstifte y y sind so angeordnet, dass sich die mit der Zündladungshülse vorgeschobene Verschlussplatte n dann gegen dieselben legt, wenn die Zündspitze der Nadel r bis dicht an das Zündhütchen h herangetreten, aber eben noch weit genug von demselben entfernt ist, um einen Anstich desselben auszuschliessen. In dieser Stellung ist gleichzeitig auch die Einschliessung der Sprengkapsel 1 durch den Zündiadungskörper o vollzogen, die Schrägbohrung G der Sperrhülse p, deren seitliche Stellung durch die Stiftsschraube N im Zündkörper A und die Nut M des Sprengkapselstückes festgelegt wird, gelangt in Verbindung mit dem Kanal Il des Zünderkörpcrs 4 und der Zünder ist für den Gebrauch
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Vorausgesetzt, dass die Schraubenfeder F durch Drehen der Leitspindel B gespannt worden ist, was zur Schonung der ersteren. erst kurz vor dem Einsetzen des Zünders in das Geschoss, also erst verhältnismässig kurze Zeit vor dem Gebrauch des Zünders geschehen darf, wirkt nun der Zünder wie folgt :
Nachdem der Satzring i, wie beim Granatzünder beschrieben, entzündet worden und ausgebrannt ist, werden die miteinander verbundenen Teile :
Sperrhülse p mit Nadel r, Verschlussplatte n und Zündladungshülse m durch die Feder F vorgeschoben, bis sich die Verschlussplatte it mit ihrer vorderen Fläche gegen die Bruchstifte y y legt, in welcher Stellung. wie schon bemerkt, die Schrägbohrung G der Sperrhülso p mit dem Kanal 11 im Zünderkörper A eine fortlaufende Bohrung nach der Ausmündung der Sprengkapsellbildet.
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gelangt schliesslich, durch das Pulverkorn L verstärkt, durch Kanal H in die Sprengkapsel l, welche detoniert und durch Vermittlung des Zündladungskörpers o die Spreng-
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Granatzünder bezw. Doppelzünder für Geschosse mit brisanter Sprengladung, dessen unterbatb der Sprengkapsel liegender, die Wirkung der Sprengkapsel auf die Sprengladung des Geschosses übertragender, ringförmiger Zündladungskörper sich bei der Wirkung des Zünders über die mit dem Zünderkörper fest verbundene Sprengkapsel schiebt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Sprengkapsel und dem darunter befindlichen Zündladungskörper ein Sicherungskörper (It) angebracht ist, der im Falle einer unzeitigen Explosion der Sprengkapsel deformiert und in Hohlräume der den Zündtadungskörper abdeckenden \'erschlussplatte (n) getrieben wird,
um augenblicklich einen gasdichten Abschuss zwischen
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