DE1245595B - Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Polymerisaten aus Monoolefinen oder vinylaromatischen Monomeren - Google Patents
Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Polymerisaten aus Monoolefinen oder vinylaromatischen MonomerenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
C08f
EUTSCHES
PATENTAMT
Deutsche Kl: 39 b-22/06
Nummer
Aktenzeichen:
Anmeldetag*
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag*
Auslegetag:
1245595
D44315IVc/39b
30 April 1964
27. Juli 1967
D44315IVc/39b
30 April 1964
27. Juli 1967
Die Erfindung betrifft Polyolefinmassen, die zu
leuchtenden Farbschattierungen gefärbt werden können, welche außergewöhnlich beständig gegenüber
Verblassen sind, nachdem sie dem Licht ausgesetzt wurden.
Es ist bekannt, daß Polyolefine schwer färbbar
sind, ζ B stellte die Einfarbung von Polypropylenfasern
und anderen Foimgegensianden, wie ζ Β
Stäben, Rohren, Bandern und Folien, em besonders schwieriges Problem dar wegen der äußerst hydro- ίο
phoben Natur des Polymeren und der Abwesenheit funktioneller Gruppen m seiner Struktur. Daher
brachte das Emfaiben von Polypropylen und anderer Polyolefinfasern spezielle Probleme mit sich, die
überwunden werden mußten, wenn brauchbare Textüfasern aus diesen Massen zur Verfügung gestellt
werden sollten Diese Probleme traten besonders deutlich hinsichtlich der Einfarbung von Polypropylenfasern
mit basischen Farbstoffen auf Da die Faser stark hydrophob ist, benetzen die zum
Farben verwendeten wäßrigen Farbebader die Faser nur oberflächlich, dnngen jedoch nicht in das
Innere der Faser em Als ζ Β Versuche unternommen wurden, Faden oder andere Formgegenstande
aus Polypropylen und ähnlichen Polyolefinen mit einem basischen Farbstoff in Wasser bei oder in
der Nahe von 1000C zu farben, wurden die Polypropylenfäden
aus dem Bad entweder vollständig ungefärbt oder nur leicht an der Oberflache gefärbt
entnommen
Durch die Erfindung werden die vorstehenden
Nachteile beseitigt und Vorteile erzielt Die Erfindung besteht in der Verwendung von 0,25 bis 50 Gewichtsprozent
Bentonit zur Verbesserung der Anfarbbarkeit von Polymerisaten aus Monoolefinen
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer der allgemeinen Formel
= CH2
worm R Wasserstoflatom oder einen Methylrest, X Wasserstoff-, Chloi-, Bromatome oder Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und « eine ganze
Zahl von 1 bis 4 bedeutet, wobei die Gewichtsprozente
auf die Gesamtmasse bezogen sind
Nach einem bekannten Verfahren wird die Farbbarkeit
von Polyolefinen (einschließlich der Farbbarkeit mit basischen Farbstoffen) durch Zusatz bestimmter
unlöslicher organischer Harze oder geVerbesserung der Anfärbbarkeit von
Polymeiisaten aus Monoolefinen oder
vinylaromatischen Monomeren
Polymeiisaten aus Monoolefinen oder
vinylaromatischen Monomeren
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke und DipL-Ing. H. Agular,
Patentanwälte, München 27, Pienzenauer Str. 2
Patentanwälte, München 27, Pienzenauer Str. 2
Als Erfinder benannt.
Charles Richard Pfeifer,
Newport News, Va. (V St. A.)
Charles Richard Pfeifer,
Newport News, Va. (V St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St v. Amerika vom 1 Mai 1963 (277 080)
wisser natürlicher anorganischer Kationenaustauschverbmdungen,
wie ζ Β Zeolithe (hydratisierte Aluminium-
und Calcium- oder Natnumsilikate), oder gewisser synthetischer anorganischer Verbindungen,
wie ζ Β Aluminiumsilicate, gesteigert Obgleich
diese Verbindungen Vorteile hinsichtlich der Verbesserung der Farbstoffaufnahme von Polyolefinen
gebracht haben, wird die Brauchbarkeit und vielseitige
Verwendbarkeit der gefärbten Produkte aus diesen Massen begrenzt durch die maßige Lichtechtheit
der gefärbten Produkte, d h, solche Produkte sind für den Gebrauch schlecht geeignet, wo
Anforderungen bezüglich der Lichtechtheit, d h gegenüber Verblassen, gestellt werden
Es war zwar schon bekannt, modifizierte Bentonite m Kunststoffen zu verwenden Die Verwendung dieser
modifizierten Bentonite geschah jedoch zu einem ganz anderen Zweck So wird in der USA-Patentschrift
3 084 117 die Verwendung von mit Ton gefüllten
Kunststoffen beschrieben," wobei ein Ton verwendet wird, der mit einem organischen Amin
im Basenaustausch umgesetzt wurde Von diesem Ton-Amm-Addukt werden dem Kunststoff 5 bis
15% zugesetzt Hierdurch wurde jedoch die Farbbarkeit
der Massen nicht nur nicht verbessert, sondern sogar mit basischen Farbstoffen praktisch
unmöglich gemacht, da der anfängliche Weißgrad
709 SIS/594
der Faser (insbesondere bei Polypropylen) durch das Amin im Addukt nachteilig beeinflußt wird Die
Farbhelligkeit gefärbter Proben, insbesondere in helleren Schattierungen war daher ebenso wie die
Farbechtheit schlecht
Auch war es schon bekannt, Polyvinylchlorid plastisolmassen einen Bentonit zuzusetzen, der mit
Octadecyldenvaten organophil gemacht wurde Aus diesem Polyvinylchlorid hergestellte Fasern sind
jedoch fur die in Polyolefinfasern verwendeten Faibstoffe
und Farbbadbedingungen ungeeignet, so daß hieraus Schlüsse fur die Verwendung bei Polyolefinfasern
nicht gezogen werden können Außerdem wird die Farbe von Polypropylen durch die Octadecyldenvate,
wie 2 B Octadecylamm, nachteilig beeinflußt, so daß also keinerlei Anhaltspunkte dafür
gegeben waren, daß durch den erfindungsgemaßen Zusatz von Bentonit zu den erfindungsgemaß verwendeten
Polymonoolefinen eine solche überragende
Verbesserung der Anfarbbarkeit und Farbhchtechtheit
erzielt werden konnte
Es wurde nun gefunden, daß durch die Einarbeitung von Bentonit in ein Olefinpolymeres eine
Masse erhalten wird, die nicht nur zu tiefen und leuchtenden Farbschattierungen farbbar ist, sondern
in gefärbtem Zustand in ungewöhnlichem Maße
außerordentlich bestandig gegen Verblassen ist und bestandig gegenüber Farbverlust durch andere Kräfte,
ζ B Wasche und Trockenreinigung Mit den Massen werden außergewöhnlich gute Ergebnisse erzielt,
wenn sie mit basischen Farbstoffen aus einem alkalischen Farbebad gefärbt werden
Es wird angenommen, daß ein Grund fur die
überraschenden Ergebnisse in Hinsicht auf Bentonit im Gegensatz zu anderen synthetischen und natürlich
vorkommenden Aluminiumsilikaten, wie ζ Β Zeolithe,
auf die ungewöhnliche Struktur des Bentonits
zurückzuführen ist, welche andere natürlich vorkommende
oder synthetische Alummiumsilikate nicht
besitzen Bentonit ist ein geologischer Ausdruck, dei zur Bezeichnung besonderer erdiger, nicht verfestigter
Ablagerungen verwendet wird, und besteht hauptsächlich aus MontmoriHonit-Ton-Minerahen,
msbeondere Montmonllonit Im Gegensatz zu
anderen Aluminiumsihkationen hat Montmonllonit
eine Schichtstruktur, in der die Schichten eine auf
der anderen lagern und durch austauschbare Zwischenschichtkationen
lose zusammengehalten werden Es wird angenommen, daß die Farbstoffenolekule
möglicherweise wandern und zwischen die Silikatschichten
eingebaut werden und somit vor Ultravioletthcht
und anderen zersetzenden Einflüssen geschützt sind
In voi teilhafter und gunstiger Weise werden Polyolefine
der angegebenen Art und Polymerisate von vinylaromatischen Monomeren der angegebenen
Formel, insbesondere Polystyrol, gemäß der Erfindung behandelt Von den vinylaromatischen Monomeren
sind neben Styrol weiterhin voiteilhaft o-, m-
und p-Methyl- und Athylstyrol, p-Isopropylstyrol,
o-, p-Dimethylstyrol, o-, m- und p-Chlor- und
Bromstyrol, Dichlorstyrol und a-Methylstyrol
Bevorzugte Polyolefine sind die Polymerisate von
Äthylen, Propylen, Butylen, 3-Methyl-l-buten und
4-Methyl-l-penten sowie Gemische von Äthylen
und Propylen In besonders gunstiger und vorteilhafter Weise werden jedoch Propylenpolymere angewendet
Der Bentonit, welcher mit dem Olefinpolymeren vermischt wird, soll im wesentlichen frei von störenden
Verunreinigungen und Fremdstoffen, wie ζ Β Schmutz, sein und soll vorzugsweise selbst ungefärbt
sein Er soll auch in nicht agglomeriertem Zustand und in relativ kiemer -Partikelgroße vorliegen Vorzugsweise
hegt die Große der verwendeten Bentonitpartikeln
unter etwa 50 Mikron Partikeln mit steigender Große neigen dazu, ein ungleichmäßiges
ίο Äußeres zu verursachen, sowie die physikalischen
Eigenschaften eines aus den Massen hergestellten Produktes zu beeinträchtigen Wenn ein Gemisch
aus dem Polyolefin und dem Bentonit aus einer Schmelze hergestellt wird, verlieren die Bentonitpartikeln
nicht ihre Identität, sondern behalten gewöhnlich
über den Fabrikationsprozeß ihre gleiche Gestalt und ihre Eigenschaften bei
Obgleich ein betrachtlicher Spielraum bei der
Auswahl der Bentonitpartikelgroße zulassig ist,
wenn das Polyolefin zu Faden extrudiert wird, muß
die Partikelgroße offensichtlich geringer sein als die Große der Öffnung, durch die die Polyolefinmasse
extrudiert wird Im allgemeinen wird eine
größere und einheitlichere Teilchenverteilung sowie
gesteigerte Fadenfestigkeit erhalten, wenn der Durchmessei
der Bentonitpartikeln weniger als etwa der halbe Durchmesser der endgültigen Faden (extrudiert
und gezogen) ist Vorzugsweise ist die Partikelgroße
nicht großer als etwa ein Zwanzigstel des Faser- oder Fadendurchmessers In dieser Hinsicht wird
m gunstiger Weise eine Bentonitpartikelgroße von etwa 1 bis 14 Mikron verwendet
Gewohnlich werden etwa 1 bis 15 Gewichtsprozent
und vorzugsweise zwischen etwa 3 und 5 Gewichtsprozent Bentonit, bezogen auf das Gewicht
der Masse, in das Polyolefin eingearbeitet, um die gewünschten Eigenschaften der Masse zu
erzielen Die genau vei wendete Menge kann etwas in Abhängigkeit von der speziellen Alt oder des
Ursprungs des Bentonits und des Polyolefins und dem Verwendungszweck, fur den das Polyolefin
gebraucht werden soll, variieren Außerdem kann es notwendig sein, die geometrische Konfiguration
oder Große des aus der Masse herzustellenden Gegenstandes zu berücksichtigen Wenn ζ Β relativ
feine Denierfasern gewünscht werden, neigen sich die Partikelgroße und die Menge des verwendeten
Bentonits gegen das Minimum des Bereichs Umgekehrt können, wenn relativ großformatige Gegenstände
hergestellt werden sollen, von 25 bis 50 Gewichtsprozent aufwärts an Bentonit in die Masse
eingearbeitet werden Im allgemeinen wird beobachtet, daß bei Verwendung von wesentlich geringeren
Konzentrationen als etwa 0,25 Gewichtsprozent die gewünschten Steigerungen der Farbstoffaufnahme
und Festigkeitseigenschaften nicht erhalten werden Andererseits können, wenn Konzentiationen in
großem Überschuß von etwa 50 Gewichtsprozent verwendet werden, die physikalischen Eigenschaften
der aus den gemischten Massen hergestellten Gegenstande nachteilig beeinflußt werden
Bei der Herstellung der Massen ist es vorteilhaft,
das Olefinpolymere als Pulver, fein zerteilt oder in
feingemahlener Form mit dem -Bentonit trocken zu vermischen, welcher ebenfalls in 'einer gepulverten
oder in anderer Weise feingemahlenen Form vorliegt Diese Art des Vermischens ist zweckmäßig, gleichgültig,
ob die gemischte Masse zu geformten Gegen-
standen durch Schmelztrudierung oder Schmelzspinnen
verarbeitet wird oder ob die Masse zuerst in einem geeigneten Lösungsmittel gelost wird und
dann durch Verdampfen oder anderweitiges Entfernen des Losungsmittels zu einem festen Formgegenstand
verarbeitet wird Es können auch andere Mittel zum Einarbeiten des Bentonits m die PoIyolefinmasse
verwendet werden Zu diesen Methoden gehören die Zugabe des Feststoffs zu dem Polyolefin,
wahrend letzteres m geschmolzenem Zustand oder m einem Losungsmittel gelost vorliegt, wobei
jeder dieser Vorgange, falls gunstig und erwünscht, wahrend der letzten Stufe der Herstellung des Polyolefins
vorgenommen werden kann Meist wird die Zugabe unmittelbar vor der Fabrikationsbehandlung
durchgeführt, wenn das Polyolefin in Form von Schnitzeln vorliegt Unter Verwendung irgendeines
behebigen Mischverfahrens ist es wichtig, daß ein
relativ gleichmäßiges Gemisch erhalten wird
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung Falls nicht anders angegeben, beziehen sich alle Teile und Prozentangaben
auf das Gewicht
4,53 kg Polypropylen mit den folgenden Eigenschaften
Schmelzpunkt
Dichte
Dichte
Vicat-Temperatur
Schmelzmdex
Schmelzmdex
166 bis 170° C
0,9143
0,9143
1410C
1,42 (Versuch mit
2,16 kg Belastung
bei 190° C, ASTM-Methode)
2,16 kg Belastung
bei 190° C, ASTM-Methode)
wurden in Pulverform mit 0,091 kg Bentonit des
Gutegrades »United States Pharmacopoeia« (USP) [Montmonllonit, Magnesiumaluminiumsilikat] mit
einer Partikelgroße von etwa 44 Mikron trocken vermischt Das 2% Bentonit enthaltende gemischte
Material wurde dann unter Stickstoff durch Erhitzen auf 300° C in eine Schmelze übergeführt
und anschließend direkt zu Faden versponnen, die bei 1000C auf das llfache ihrer urspiunghchen
Lange zu Faden von 9 Denier gedehnt werden konnten mit physikalischen Eigenschaften von etwa
7,5 g/den Festigkeit und 12% Dehnung
Die Faden waren leicht farbbar mit basischen
Farbstoffen, wie zum Beispiel
Farbstoff
Brillantgrun B C I
Sevrongrun B C 1
Sevronbrillantrot 4GCI
Sevronbrillantrot 4GCI
Genacrylgelb 3 G CI
Sevronbrillantrot B C I
Genacrylgelb 4 G CI
VictonablauB C I
Sevronblau BGL C I
Farbmdex Nr
Bdsisihgiun 1
Bdsisihgiun 1
. Basischgrun 3
Basischrot 14
Basischgelb 11
Basischrot 15
Basischgelb 11
Basischblau 26
Basischblau 25
Basischrot 14
Basischgelb 11
Basischrot 15
Basischgelb 11
Basischblau 26
Basischblau 25
Der Farbeprozeß bestand in der Verwendung von 0,5 g Polypropylenfaden, welche wie oben angegeben,
behandelt waren, und Eintauchen diesel Faden in eine heiße Losung, die aus 450 ml Wasser,
0,375 ml Essigsaure und 0,015 g Basischgiun 1-Farbstoffknstallen
hergestellt wurde Die Temperatur des Farbebades wurde wählend 15 Minuten
bei 95 bis 1000C gehalten Nach dieser Zeit wurden
die Faden Sorgfalt ig mit Wasser gespult, und man
beobachtete eine tiefe leuchtendgrune Farbe Die grüne Färbung dieser Faden wurde nicht
entfernt, selbst nicht durch langes Waschen in siedendem Wasser oder in siedendem Wasser, das
irgendwelche der verschiedenen üblichen Haushaltsreinigungsmittel enthielt
Die mikroskopische Querschnittuntersuchung der gefärbten Faden zeigte, daß die Bentonitpartikeln
tief gefärbt waren, wahrend das Polymere zwischen
den Partikeln im wesentlichen ungefärbt war Selbst die tief m der Faser eingebetteten Feststoffpartikeln
waren unverändert gefärbt Fur das unbewaffnete Auge jedoch erschienen die gefärbten
Faden einheitlich gefärbt '
Wenn die mit C I Basischgrun 1 gefärbten
Faden dem Licht eines Kohlehchtbogens ausgesetzt und periodisch auf Farbverblassung geprüft wurden,
stellte man fest, daß die erste wahrnehmbare Verblassung zwischen 20 und 25 Stunden auftrat
Ähnliche Ergebnisse wurden beobachtet, wenn die nach dem Verfahren dieses Beispiels hergestellten
Fadeq mit C I Basischblau 26, wie beschrieben, gefärbt und getestet wurden
Die Faden des Beispiels 1 waren ebenso farbbar
mit Dispersionsfarbstoffe!, ζ Β Eastman Blau BNN (Farbmdex Dispersblau 3) Die Waschbeständigkeit
dieses Farbstoffs in diesem Material war jedoch weniger zufriedenstellend als die mit den basischen
Farbstoffen
Vergleichsweise wurde das beschriebene Polymere ohne Verwendung von Bentonit zu Faden versponnen
Die Farbeergebnisse waren hinsichtlich der Dispersionsfarbstoffe im wesentlichen die gleichen
wie im Beispiel 1 Jedoch waren die Fäden in diesem
Beispiel in scharfem Gegensatz zu Beispiel 1 nicht aufnahmefähig fur basische Farbstoffe und blieben
im wesentlichen weiß
Faserherstellung und Farbeverfahren
Isotalftische Polypropylen kugelchen, welche 0,5%
eines geeigneten Stabilisators enthielten, wurden m einen Trichter an einem Ende eines Schneckenextruders
eingeführt und durch eine Reihe von Heizzonen im Bereich von 230 bis 3000C getrieben,
wobei das Polymere gepreßt, geschmolzen, filtriert und durch eine Spinndüse mit einer Vielzahl von
Oynungen getrieben wurde Die extrudieren Faden wurden an der Luft gekühlt, gesammelt und dann
auf das Drei- bis Achtfache ihrer ursprunglichen
Lange heißgezogen Die orientierten Fasern wurden zu Wirkproben verwebt und gefärbt Das Farbeverfahren
war folgendes
Gewirkte Proben aus Polypropylenfaser wurden bei 700C 15 Minuten mit 0,75% eines handelsüblichen
Reinigungsmittels gereinigt, gründlich mit kaltem Wasser gespult und in em heißes wäßriges
Farbebad getaucht, welches 2% Genacrylrot 6 B, em basischei Farbstoff (C I Basischviolett 7), enthielt
Der pH-Wert des Farbebades wurde mit Natriumtnpolyphosphat auf 8,0 bis 8,5 eingestellt
Die Temperatur des Farbebades wurde bei 95 bis
1000C gehalten
Die gefärbten Proben wurden dann hinsichtlich
ihrer Farbechtheit und Lichtechtheit bewertet Die gefärbten Polypropylenproben wurden in einer
0,5%igen Seifenlosung bei 49°C 30 Minuten gewaschen
Die Farbbestandigkeit der gefärbten Proben
wurde durch eine Beurteilung der Farbänderung bestimmt, die in einer qualitativen visuellen Prüfung
der durch das Waschen verursachten Farbänderung der gefärbten Probe besteht Den Proben wird eine
zahlenmäßige Bewertung von 1 bis 5 gegeben, wobei 5 keine oder eine vernachlassigbare Änderung nach
dem Waschen anzeigt Mit anderen Worten, je hoher die Nummer, um so besser ist die Farbbestandigkeit der Probe
Die Lichtbeständigkeit wird dadurch bestimmt,
daß man die gefärbten Wirkproben in einem Fadeometer (Kohlehchtbogen) 20 Stunden gemäß dem auf
S B-61 in AATCC Technical Manual, Teil 11 (Ausgabe 1962), beschriebenen Verfahren aussetzt Die
Lichtbeständigkeit wird nach der Grey-Scak-Methode
beurteilt, welche auf S 48 dieses Handbuchs beschrieben ist Die Bewertung erfolgt zahlenmäßig,
eine Bewertung von 5 wird nur gegeben, wenn kein
Unterschied m der Farbe (Schattierung und Starke) zwischen einem Standard und der Testprobe auftritt, d. h., kein Verblassen Bewertungszahlen unter 5
zeigen eine Abnahme der Farbstabihtat an
Erschöpfung ist eine visuelle Prüfung, wieviel
Farbstoff aus dem Bad durch die Faser entfernt worden ist und ist ein qualitatives Maß fur die
Farbstoffaufnahme Quahtätsergebnis ist ein visueller Vergleich der Qualltat oder Tiefe der Farbschattierung auf den gefärbten Proben
Die Ergebnisse der oben beschriebenen Versuche sind in Tabelle I wiedergegeben
Tabelle I | Qualitats- ergebms |
Fadeometer | Farbbestan- digkeit gegen über Waschen |
|
Erschöpfung |
sehr
gering |
vollständiges
Verschwinden der Färbung |
1 | |
sehr wenig |
Bentonitpulver (Montmonllonit, Magnesiumaluminiumsilikat, Gutegrad USP, Partikelgroße
44 Mikron) wurde innig mit Polypropylenkugelchen gemischt, und das Gemisch, welches 1% Bentonit
enthielt, wurde nach dem oben beschriebenen Verfahren zu Fasern verarbeitet und gefärbt Es
wurden verschiedene andere basische Farbstoffe zusatzlich zu Genacrylrot 6 B bei verschiedenen
pH-Bereichen verwendet Bei Farbevorgangen, die
bei einem pH-Wert von 10,5 durchgeführt wurden,
stellte man die Alkalimtät des Bades mit Na2CO3
ein
schmtts der gefärbten Faden zeigte sich, daß die
Bentomtpartikeln tief gefärbt waren, wahrend das
Polymere zwischen den Partikeln im wesentlichen ungefärbt war. Selbst die tief in den Faden eingebetteten festen Partikeln waren unverändert ge-
färbt Gegenüber dem unbewaffneten Auge erschienen jedoch die gefärbten Faden völlig gleichmaßig
gefärbt
Zusatzlich zu den oben beschriebenen Bewertungsprufungen wurde ein Trockenreinigungstest nach
der Methode 85-1960 T (S 58 des oben angegebenen AATCC Test-Handbuchs) durchgeführt, um
die Wirkung wiederholter Trockenreinigung auf die Farbe und das gefärbte Polypropylentuch zu
bestimmen In diesem Test wird ein nicht gefärbtes
Standardmuhifaserpruftuch zusammen mit einer
Probe gefärbten Polypropylentuchs in einem chlorierten Kohlenwasserstofflosungsmittel (Perchlorathylen) 30 Minuten bei 46°C bewegt Den Proben
wurde fur jeden Fasertyp im Pruftuch eine zahlen
maßige Bewertung 1 bis 5 gegeben, wobei 5 keine
Veränderung anzeigte, also je hoher die Zahl, um so
besser die Beständigkeit gegenüber Trockenreimgungslosungsmitteln Ausbluten oder Auslaufen der
Farbe ist eine Bezeichnung für die Verfärbung der
Waschflüssigkeit, welche durch das Ausbluten oder Auslaufen der Farbe aus der gefärbten Probe wahrend des Waschvorgangs verursacht wird Die
Ergebnisse der Bewertungsprufung hinsichtlich der Farbefähigkeit von Bentonit modifiziertem PoIy
propylen mit einer Vielzahl basischer Farbstoffe
m dem alkalischen Farbebad sind in Tabelle II
und die Ergebnisse der Trockenreinigungsprufung
in Tabelle III wiedergegeben
Probe | Farbstoff | Erschöpfung | Quahtats- ergebnis |
Zahlenbewertung nach Aussetzung im Fadeometer bei angegebener Stunden zahl |
Farbbes gegenube Auslaufen |
tandigkeit r Waschen Farb änderung |
A | Genacrylrot | gut | sehr gut | 4 etwa 20 Stunden | 3 | 3 bis 4 |
6 B etwa pH 8,0 bis 8,5 | 2 bis 3 etwa 60 Stunden | |||||
B | Astrazongelb | ausgezeichnet | gut | 2 etwa 20 Stunden | 4 bis 5 | 4 |
3 G etwa 8,0 bis 8,5 | ||||||
C | Astrazonorange | ziemlich gut | gut | 3 etwa 20 Stunden | 2 bis 3 | 3 bis 4 |
3RL etwa pH 8,0 bis 8,5 | ||||||
D | Sevronbrillantrot | gut | ziemlich gut | 4 etwa 20 Stunden | 3 | 4 |
B etwa pH 8,0 bis 8,5 | 3 etwa 60 Stunden | |||||
E | Astrazonrotviolett | gut | sehr gut | 4 etwa 20 Stunden | 2 bis 3 | 4 |
FFR etwa pH 8,0 bis 8,5 | 3 etwa 60 Stunden | |||||
F | Astrazongelb | gut | sehr gut | 5 etwa 20 Stunden | 4 bis 5 | 3 |
GRL etwa pH 10,5 | 3 etwa 80 Stunden | |||||
G | Astrazonblau | ziemlich gut | sehr gut | 2 bis 3 etwa 20 Stunden | 2 | 2 |
3 RL etwa pH 10,5 | ||||||
H | Astrazonblau | gut | sehr gut | 2 etwa 20 Stunden | 3 | 4 |
RL etwa pH 8,0 bis 8,5 |
Tabelle III Farbbestandigkeit gegenüber Trockenreinigung
10
Probe | Farbänderung | Auslaufen | I | 2 | 3 | 4 | Fart 5 |
ung vo 6 |
η Meh 7 |
rfasertu 8 |
ch* 9 |
10 | 11 | 12 | 13 |
A | 3-4 | 4-5 | 3-4 | 4 | 4 | 3-4 | 4 | 4 | 5 | 3 | 3-4 | 4-5 | 3 | 3 | 4 |
B | 3 | 4-5 | 5 | 4 | 5 | 5. | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 | 5 | 4 | 4 | 5 |
C | 4 | 3-4 | 3-4 | 4 | 4 | 3 | 4 | 4 | 3 | 4 | 3 | 3 | 3-4 | 4 | 4 |
D | 4 | 4-5 | 3-4 | 4 | 4 | 3-4 | 4 | 4 | 4-5 | 3 | 3-4 | 4 | 3 | 3-4 | 4-5 |
E | !-4 | 4-5 | 3-4 | 3 | 3-4 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3-4 | 3-4 | 4 | 3 | 3 | 3 |
F | 4 | 3 | 3-4 | 3 | 5 | 4 | 4 | 5 | 5 | 4 | 5 | 4 | 4 | 3 | 4-5 |
G | 3 | 1 | 3-4 | 3-4 | 3 | 2-3 | 3 | 4 | 4 | 3 | 3 | 3-4 | 3 | 2-3 | 3 |
H | 2-3 | 1 | 3-4 | 4 | 3-4 | 4 | 4 | 4 | 4-5 | 3 | 4 | 4-5 | 3 | 3 | 3-4 |
* Mehrfasertuch
1 =-- Acetatkunstseide
2 = Acrylfaser mit mindestens 85% polyniensiertem Acrylnitril
3 - Tnacetatkunstseide
4 = Baumwolle
5 = Acrylfaser mit mindestens 85% polymensiertem Acrylnitril
6 — Polyester aus Terephthalsäure und Athylenglykol
7 - Faser aus 40% Acrylnitril und 60% Vinylchlorid
8 - Polyamidfaser
9 = Acrylfaser mit mindestens 85% polymensiertem Acrylnitril
10 - Seide
11 -- Viskose-Kunstseide
12 =■ Wolle
13 = Acrylfaser mit mindestens 85% polymensiertem Acrylnitril
Colour-Index | -Nummern der in den Proben A bis H verwendeten | 7 |
Farbstoffe | 11 | |
Probe A | Basisch violett | 27 |
PiobeB | Basischgelb | 15 |
Probe C | Basischorange | 20 |
Probe D | Basischrot | 29 |
Probe E | Basischviolett | 47 |
Probe F | Basischgelb | 46 |
Probe G | Basischblau | |
Probe H | Basischblau | |
Ausgezeichnete Ergebnisse, die den vorangehenden entsprechen, wurden erhalten, wenn der Bentomt
mit dem Polypropylen in Mengen von 2, 5, 10, 12
und 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der gemischten Masse, vei mischt wurden
Vergleichsweise wurden verschiedene Polypropylenpioben
mit 2 bis 4°/o, bezogen auf das Gewicht der Masse, verschiedener Sihkatverbindungen, d h nicht
der Bentomtklasse, modifiziert, gemäß dem Beispiel
2 behandelt und mit Genacrylrot 6 B gemäß dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahien gefärbt
Die gewirkten Proben, die samtlich zu ziemlich tiefen
Schattierungen gefärbt wurden, wurden hinsichtlich der Lichtbeständigkeit wahrend 20 Stunden in einem
Fadeometer geprüft Die Ergebnisse sind in Tabelle IV
wiedergegeben
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 3% Bentomt (im wesentlichen
Al-Sihkat), bezogen auf das Gewicht der Masse, an Stelle von Magnesiumalummiumsihkat
gesetzt wurden Ähnliche ausgezeichnete Ergebnisse wie die nach Beispiel 2 wurden beobachtet, wenn
die Faden mit verschiedenen basischen Farbstoffen m einem Faibebad bei pH 8,0 bis 8,5 gefärbt wurden
Die Ergebnisse der 20stundigen Aussetzung in
einem Fadeometer sind in Tabelle V wiedergegeben
Menge des Zusatzes | Zusammensetzung |
2% Sihkagel | H2SiO3 (Kiesel saure) |
2°/o Fullererde | hydriertes, Mg enthaltendes Aluminiumsihkat |
2°/o Diatomeenerde | im wesentlichen SiO2 H2O |
4% Kaolin | hydrierter AIu- minmmsilikation |
3°/o Molekularsieb | synthetischer Zeohth |
3% Molekularsieb | synthetisches AIu- miniumsihkat |
Fadeometer-Bewertung
1
1 bis 2
1 bis 2
1
I bis 2
I bis 2
Farbstoff
Genacrylrot 6 B
Sevrongrun B
Astrazonrotviolett
FFR
Sevrongrun B
Astrazonrotviolett
FFR
Astrazongelb GRL
Deorlenbrillantrot R
Astrazonblau RL
Deorlenbrillantrot R
Astrazonblau RL
C 1 Nr
Basischviolett 7
Basischgrun 3
Basischviolett 20
Basischgrun 3
Basischviolett 20
Basischgelb 29
Basischrot 27
Basischblau 46
Basischrot 27
Basischblau 46
Fadeometer-Bewertung
5
3
4
3
4
3 bis 4
Das Verfahren des Beispiel 2 wurde wiedeiholt
mit der Ausnahme, daß 5°/o, bezogen auf das Gewicht der Masse, an Bentonitstaub mit einer durchschnittlichen
Partikelgroße zwischen etwa 5 und 15 Mikron in einem Versuch 1 und zwischen etwa 20
und 50 Mikron im zweiten Versuch verwendet wurden Man erhielt die gleichen ausgezeichneten
Farbe- und Bestandigkeitseigebmsse wie nach Bei-
709 618/594
spiel 2 Es wurde beobachtet, daß die mit einem
Bentonit kleinerer Partikelgroße hergestellten Faden eine bessere Anfangsfarbe (Weiß) hatten und zu
sichtlich dunkleren Schattierungen gefärbt wurden als die mit einem Bentonit größerer Partikelgroße
helgestellten Faden
Isotaktisches Polystyrol mit den folgenden Eigenschaften
Molekulargewicht Mv
Aceton (extrahierbares)
Dichte (g/m)
Schmelzpunkt
Aceton (extrahierbares)
Dichte (g/m)
Schmelzpunkt
1,1 106
0,6%
1,074
230cC
0,6%
1,074
230cC
wurde mit 2%, bezogen auf das Gewicht der Masse, Bentonit (Partikelgroße 5 bis 15 Mikron) in der
Schmelze vermischt und aus der Schmelze bei 32O°C zu Faden versponnen, die auf das 3,5fache ihrer
Lange bei 100 C gestreckt wurden und Fasern von 8,5 Denier ergaben Diese im wesentlichen
amorphen Fasern haben einen Erweichungspunkt von 140 bis 15O0C, jedocji sind die Fasern nach
etwa 20stundigem Tempern bei 13O0C hochkristallin
und besitzen einen Erweichungspunkt von etwa 22O1-C und einen Kristallschmelzpunkt von etwa
229 0C Die getemperten Fasern haben folgende
physikalischen Eigenschaften
Wenn dagegen dieses Verfahren mit der Ausnahme
durchgeführt wird, daß man die Zugabe von Bentonit
zu der Polymerenmasse weglaßt, so bleiben die Faden im wesentlichen weiß, wenn man versucht,
sie zu farben
Es werden auch überraschende und ausgezeichnete Ergebnisse erhalten, wenn Formgegenstande aus
den beschriebenen Massen unter Anwendung üblicher Druckverfahren zusatzlich zu den vorstehenden
ίο Farbeerlauterungen bedruckt werden
Claims (1)
- PatentanspruchVerwendung von 0,25 bis 50 Gewichtsprozent Bentonit zur Verbesserung der Anfarbbarkeit von Polymerisaten aus Monoolefinen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Polymerisaten vinylaromatischer Monomerer der allgemeinen Formel
Festigkeit (Tenacity) 3,5 g/den Streckgrenze 1,3 den Dehnfähigkeit 30% Diese isotaktischen Polystyrolfaden, sowohl die getemperten als auch die nicht getemperten Faden, wurden gemäß dem Verfahren des Beispiels 2 gefärbt und die gleichen ausgezeichneten Farbe- und Bestandigkeitseigenschaften erhaltenworin R Wasserstoffatom oder einen Methylrest, X Wasserstoff-, Chlor-, Bromatome oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und η eme ganze Zahl von 1 bis 4 bedeutet, wobei die Gewichtsprozente auf die Gesamtmasse bezogen sindIn Betracht gezogene Druckschriften
Ausgelegte Unterlagen des belgischen Patents Nr 618 059,franzosische Patentschrift Nr 1 235 806,
USA-Patentschrift Nr 3 084117,
»Chemical Abstracts«, 1960, S 11 539,
»Kunststoff— Plastik«, 4 (1957), Heft 3, S 303 ff , R ο m ρ ρ , »Chemie-Lexikon«, 1962, S 483
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