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Vorrichtung zum Laden von Bohrlöchern mit pulverförmigen oder patronierten
Sprengstoffen mittels Druckluft Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Laden
von Bohrlöchern mit pulverförmigen oder patronierten Sprengstoffen mittels Druckluft,
bestehend aus einem mit einem Laderohr verbundenen Gefäß von sich nach unten verjüngender
Form, an dessen unterem Ende sich das Laderohr anschließt.
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Verfahren zum Einbringen von pulverförmigen Sprengstoffen unter Verwendung
von Preßluft als Fördermittel sind bekannt und z. B. in den deutschen Patentschriften
866 775 und 910 757 sowie im Mitteilungsblatt der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft,
1943, S. 1 und 2, beschrieben. Es sind auch verschiedene Vorrichtungen bekannt,
die für das Einblasen von unpatroniertem Sprengstoff mittels Preß- oder Druckluft
geeignet sind. Derartige Vorrichtungen sind z. B. in der USA.-Patentschrift 1946
780 sowie in der deutschen Patentschrift 1095 180 beschrieben. Die in der
USA.-Patentschrift 1946 780 beschriebene Vorrichtung zum Beschicken von Bohrlöchern
mit Sprengstoffen in Pulver- oder Patronenform umfaßt eine Einspritzdüse für Druckluft,
ein Pulveraufnahmegefäß, eine Druckluftquelle, ein Blasrohr zur Förderung der Sprengstoffe
aus dem Aufnahmegefäß zu einem Bohrloch unter der Einwirkung der Druckluft und eine
mit dem Aufnahmegefäß verbundene getrennte Einrichtung für die Einführung einer
Patrone in das Blasrohr. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist es nicht möglich,
patronierte und unpatronierte Sprengstoffe durch die gleiche Einführungsöffnung
in willkürlich gewählter Weise einzuführen.
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Ferner sind Vorrichtungen zum Laden von Bohrlöchern mit Sprengstoffpatronen
unter Anwendung von Druckluft als Fördermittel bekannt (vgl. z. B. deutsche Auslegeschrift
1087 060, deutsche Patentschriften 877 275, 942 316, 949 808, 949 809 und
Nobelhefte 27 (19n1), S. 11 bis 13).
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Die bekannten Vorrichtungen sind entweder nur zum Laden von unpatronierten
Sprengstoffen oder zum Laden von patronierten Sprengstoffen unter Anwendung von
Druck- oder Preßluft als Fördermittel geeignet oder sie besitzen, wenn sie für das
Laden patronierter und unpatronierter Sprengstoffe vorgesehen sind, einen komplizierten
Aufbau, wobei eine glatte und technisch einfache Durchführung des Ladevorgangs bei
willkürlich freier Wahl von patroniertem oder pulverförmigem Sprengstoff nicht möglich
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Vorrichtung zum
Laden von Bohrlöchern unter Anwendung von Druckluft, die sowohl das Einbringen von
patronierten als auch unpatronierten Sprengstoffen in Bohrlöcher in technisch einfacher
und sicherer Weise erlaubt, wobei keine Notwendigkeit für die Schaffung von zusätzlichen
Einrichtungen für die jeweilige Form des einzuführenden Sprengstoffmaterials besteht.
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Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Laden von Bohrlöchern
mit pulverförmigen oder patronierten Sprengstoffen mittels Druckluft der eingangs
beschriebenen Art geschaffen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das oben mit einer
druckdicht verschließbaren Sprengstoffeinfüllöffnung versehene Gefäß ein auf die
Spitze gestellter Kegel mit einem 42° nicht überschreitenden Öffnungswinkel ist,
dessen Spitze in das Laderohr derart übergeht, daß die Achse des Laderohranfangs
parallel zu einer Kegelmantellinie verläuft und daß zur Förderung des Sprengstoffes
durch das Laderohr zwei von einer Hauptleitung kommende mit Ventilen ausgestattete
Druckluftzweigleitungen vorgesehen sind, von denen eine im oberen Teil des Gefäßes
mündet und die andere als ein im Gefäßdeckel verschieb- und verstellbar angeordnetes
Rohr, das an seinem Luftaustrittsende eine dem übergang zwischen Gefäß und Laderohr
entsprechende, als Absperrventil wirkende Form aufweist, ausgebildet ist.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet das Laden von Bohrlöchern
unter Anwendung von Druckluft als Fördermittel mit pulverförmigen oder patronierten
Sprengstoffen in technisch besonders vorteilhafter Weise, wobei die geeignete Form
des Sprengstoffs entsprechend den jeweiligen zweckmäßigen Erfordernissen mit dem
gleichen Gerät in einfacher Weise eingebracht werden kann.
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Es war bisher keine derartige Vorrichtung zum Laden von Bohrlöchern
bekanntgeworden, die sowohl für das Laden mit pulverförmigen als auch patronierten
Sprengstoffen, wobei die Einführung der Sprengstoffmaterialien über den gleichen
Weg erfolgt, anwendbar ist.
Die Vorrichtung zum Laden gemäß der
Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 stellt eine Draufsicht und F i g. 2 ein Schnittbild der Vorrichtung
gemäß der Erfindung dar.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, umfaßt die Vorrichtung ein Druckgefäß
1, das ein auf die Spitze gestellter Kegel mit einem 42° nicht überschreitenden
Öffnungswinkel ist und oben mit einer druckdicht verschließbaren Sprengstoffeinfüllöffnung
2 versehen ist. Druckluftzweigleitungen 4, die von einer Drucklufthauptleitung
6 ausgehen und mit Ventilen 5 ausgestattet sind, sind zur Zuführung von Druckluft
zum Gefäß 1 und zur Förderung des Sprengstoffes durch das Laderohr vorgesehen. Die
eine Zweigleitung 4 mündet im oberen Teil des Gefäßes, während die andere als ein
im Gefäßdeckel verschieb- und verstellbar angeordnetes Rohr ausgebildet ist, das
an seinem Luftaustrittsende eine dem Übergang zwischen Gefäß und Laderohr entsprechende
Form 7 aufweist, die als Absperrventil wirkt. Außerdem sind in den Druckluftleitungen
4 zwei Schnellverschlußventile 3 vorgesehen, von denen sich das eine in der zum
Gefäßoberteil führenden Druckluftzweigleitung befindet, während das andere in der
zum durch die Einfüllöffnung geführten Rohr zugehörigen Zweigleitung sitzt. Ferner
ist ein Schauloch 8 vorgesehen, durch welches der Ladevorgang beobachtet
werden kann. Ein biegsames Laderohr 10 aus einem elektrisch leitfähigen,
biegsamen Material, z. B. Kunststoffmaterial, ist über einem Anschluß 9 mit dem
Druckbehälter 1 verbunden. Die Ladeeinrichtung wird von einem Traggerüst
11 getragen. Ferner ist für das Druckluftzuführungsrohr 4 eine Feststelleinrichtung
12 und für das Absperrventil 7 eine Aufhängeeinrichtung
13 vorgesehen. 14 bezeichnet einzelne Sprengstoffpatronen.
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Beim Laden von Bohrlöchern mit unpatroniertem Sprengstoff wird der
Sprengstoff über einen Einfülltrichter in den Druckbehälter 1 eingebracht. Nach
Schließen des Druckbehälters bei 2 wird das sich in der zum Gefäßoberteil führenden
Leitung befindende Schnellverschlußventil3 geöffnet und Druckluft in das Gefäß eingeblasen,
die als Luftpolster über dem Sprengstoff steht und diesen in das ausgekleidete Bohrloch
drückt. Der Druck der Druckluft liegt in Abhängigkeit von der Sprengstoffart und
der Länge des Laderohrs im Bereich von 1 bis 6 atü. Im Schauloch 8 wird beobachtet,
wann die Charge geladen ist. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte
Menge Sprengstoff in das Bohrloch eingeführt ist. Der Ladevorgang kann jederzeit
in einer gewünschten Bohrlochtiefe zum Stillstand gebracht werden, was durch Betätigung
des Schnellschlußventils 3, um die Zuführung von weiterer Druckluft zu unterbrechen,
wobei gleichzeitig der Preßdruck (Druckluftpolster) im Behälter 1 abgeblasen wird,
erfolgt.
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Beim Laden von Bohrlöchern mit patroniertem Sprengstoff läßt man die
Sprengstoffpatronen 14 über den Druckbehälter 1 in das Laderohr 10 fallen.
Nach Einführen des Absperrventils 7 und nach Feststellen des durch die Einfüllöffnung
geführten Druckluftzuführungsrohrs 4 an der Feststelleinrichtung
12 für das Laderohr wird durch öffnen des dazugehörenden Schnellschlußventils
3 dem Laderohr Druckluft zugeführt, wodurch die Patronen eingeblasen werden.
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Beim Laden von Patronen sowie auch beim Einblasen unpatronierter Sprengstoffe
erweist sich die geradlinige Verlängerung des Anschlußstutzens bei dem Druckbehälter
1 als besonders günstig, da auf diese Weise Stauungen durch den schlanken übergang
verhindert werden.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung können wahlweise patronierte
oder unpatronierte Sprengstoffe hintereinander geladen werden, so daß den jeweiligen
Erfordernissen genau Rechnung getragen werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, die sich von
den bisher bekannten Vorrichtungen insbesondere dadurch vorteilhaft unterscheidet,
daß der Druckbehälter 1 nur eine druckdicht verschließbare Beschickungsöffnung und
einen Austrittsstutzen in geradliniger Verlängerung einer Wandseite zum Anschluß
an den Ladeschlauch aufweist und zwei Preßluftzuführungen vorgesehen sind, von denen
die eine im oberen Teil des Behälters mündet, während die andere beweglich durch
die Beschickungsöffnung 2 eingeführt werden kann und in einem Absperrventil 7 endet.