DE1241686B - Schweissdraht zum Lichtbogenschweissen von niedriglegierten, hochkerbfesten Staehlen - Google Patents
Schweissdraht zum Lichtbogenschweissen von niedriglegierten, hochkerbfesten StaehlenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B 23 k
Deutsche Kl.: 49 h-36/01
Nummer: 1 241 686
Aktenzeichen: R 29383 VI a/49 h
Anmeldetag: 31. Dezember 1960
Auslegetag: 1. Juni 1967
Die Erfindung betrifft einen Schweißdraht zur Lichtbogenschweißung unter Schutzgas oder nach dem
Unterpulververfahren von niedriglegierten, hochkerbfesten Stählen, einer Stahlgattung, die sich erfahrungsgemäß
nur schwer einwandfrei schweißen läßt, wenn es darauf ankommt, mit Sicherheit gas- und porenfreie,
dichte, kerbfeste, dehnungsfähige Schweißstellen zu erhalten. Die unter diese Gattung fallenden Stähle
haben insbesondere folgende Zusammensetzung: bis 0,40% C, 0,10 bis 2,00% Mn, bis 0,04% P, bis
0,045% S, 0,12 bis 0,70% Si, 0,04 bis 2,50% Cr, 0,05 bis 4,5% Ni, 0,13 bis 0,70% Mo, Rest Eisen.
In der nachstehenden Tabelle A sind die prozentualen Legierungsbestandteile von vier amerikanischen Stählen
dieser Art zusammengestellt, und zwar
I: MIL-S-16.216D; II: U.S.-StahlT-l;.
III: S.A.E. 4140;
IV: N-A. XTRA.
IV: N-A. XTRA.
Schweißdraht zum Lichtbogenschweißen von
niedriglegierten, hochkerbfesten Stählen
niedriglegierten, hochkerbfesten Stählen
Anmelder:
Lawrence Robbins, Vallejo, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Wetzel, Patentanwalt,
Nürnberg 1, Hefnersplatz 3
Als Erfinder benannt:
Lawrence Robbins, Vallejo, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1959
(863 114)
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1959
(863 114)
I | Π | III | IV | |
C | 0,23 0,35 0,030 0,035 0,32 3,25 . 1,80 0,55 |
0,15 0,75 0,026 0,030 0,24 0,85 0,50 0,45 0,31 0,003 |
0,40 1,00 0,040 0,032 0,33 1,05 0,23 |
0,14 0,80 0,014 0,024 0,65 |
Mn | 0,58 0,15 |
|||
ρ . | ||||
S | 0,07 | |||
Si | ||||
Ni | ||||
Cr | ||||
Mo | ||||
V | ||||
B | ||||
Zr |
Bei der steigenden Verwendung von Stählen dieser Gattung für spezielle Zwecke (Reaktoren, Druckgefäße,
Unterseeboote u. dgl.) hat sich die einschlägige Industrie verständlicherweise bemüht, Schweißdrähte
zu entwickeln, mit denen man Schweißungen für hohe Ansprüche ausführen kann. Die bisher besten Schweißdrähte
sind in erster Linie die nach der USA.-Patentschrift 2 913 814 (Air Reduction Co.) und in zweiter
Linie die nach den britischen Patentschriften 762 801 und 762 848 (Union Carbide and Carbon Co.). Die in
diesen Patentschriften angegebenen Legierungsbestandteile sind in Prozenten in der nachstehenden Tabelle
B zusammengestellt. Die Bestandteile der britischen Schweißdrähte sind zum Teil wahlweise
möglich in der Weise, daß nicht alle, aber mindestens drei dieser Elemente vorhanden sein müssen. Die
wahlweise möglichen Elemente sind mit»+« bezeichnet. Die in den speziellen Beispielen angegebenen Elemente
sind mit »o« kenntlich gemacht.
Die aufgeführten Elemente Ca, Mg, V sind in keinem der Beispiele enthalten. Die Zusammensetzung des
Schweißdrahtes gemäß der Erfindung, über die noch zu sprechen sein wird, ist zum Vergleich ebenfalls eingetragen.
Das Minuszeichen »—« bedeutet »bis«.
709 588/195
USA.-Patentschrift 2 913 814
Britische Patentschrift 762 Britische
Patentschrift 762 848
Patentschrift 762 848
Erfindungsgemäße
Elektrode
Elektrode
Bevorzugte
Elektrode
Elektrode
Mn
P..
S ..
Si .
Ni.
Cr.
Mo
Al.
Zr.
Ti .
Ca.
Mg
V..
P..
S ..
Si .
Ni.
Cr.
Mo
Al.
Zr.
Ti .
Ca.
Mg
V..
<o,io
0,90 - 1,50
<0,025
<0,025
0,30 - 0,50 1,00 - 2,60 0,30 - 0,60 0,25 - 0,50
0,30 - 0,50 1,00 - 2,60 0,30 - 0,60 0,25 - 0,50
<0,20
0,05
<0,04
<0,04
0,05
0,01
0,005 0,01
0,01
+ 0,001
0,001 0,01
2,00
1,00
1,50
0,50
0,40
0,50
0,200
0,200
0,30 <0,20
0,05
<0,04
<0,04
0,05
0,01
0,005
0,01
0,01
0,001
0,001
2,00
1,00
1,50
0,50
0,40
0,50
0,200
0,200
<0,06
1,0 - 2,5
1,0 - 2,5
<0,008
<0,012
<0,40
1,30 - 3,75
<l,50
<1,25
0,01 - 0,10
0,01 - 0,10
0,01 - 0,10
0,01 - 0,10
0,01 - 0,10
0,01 - 0,10
< 0,045
1,25 - 2,00
1,25 - 2,00
<0,006
<0,010
<0,030
1,40 - 3,50
0,20 - 1,00
0,10 - 1,00
0,02 - 0,08
0,02 - 0,08
0,02 - 0,08
1,40 - 3,50
0,20 - 1,00
0,10 - 1,00
0,02 - 0,08
0,02 - 0,08
0,02 - 0,08
Sieht man von den prozentualen Unterschieden der Legierungselemente ab, so ergibt die Tabelle hinsichtlich
der Zusammensetzung ein interessantes Vergleichsbild. Der Schweißdraht nach der USA.-Patentschrift
2 913 814 enthält alle Elemente von C bis Mo, aber weiter keine. Schweißdrähte nach den beiden britischen
Patentschriften 762 801 und 762 848 enthalten die Elemente bis hinunter zum Ti, jedoch ohne Ni und Mo.
Es besteht also legierungsmäßig ein wesentlicher Unterschied.
Schweißdrähte dieser Zusammensetzung haben sich, um es zu wiederholen, als brauchbar erwiesen, erfüllen
jedoch nicht alle an sie zu stellenden Anforderungen, vor allem dann nicht, wenn es sich um Schweißungen
handelt, die im Betrieb sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Schweißdraht für derartige niedriglegierte, hochkerbfeste Stähle zu schaffen, der über
einen weiten Temperaturbereich Schweißungen von einer Kerbschlagfestigkeit ergibt, die wesentlich über
dem mit den bekannten Schweißdrähten erzielbaren Wert liegt.
Nun muß die bekannte Tatsache vorangestellt werden, daß sich die Eigenschaften von Legierungen
nicht theoretisch aus Kombinationen und Vertauschungen von Elementen ableiten lassen. Es sind zwar
vielfach die Auswirkungen einzelner Komponenten auf eine Legierung bekannt, aber es läßt sich nicht,
voraussagen, ob die Hinzufügung oder das Weglassen von Legierungsbestandteilen die angenommene Wirkung
haben wird oder ob nicht vielleicht gerade durch eine solche Änderung so weitgehende Änderungen im
Gesamtcharakter der Legierung auftreten, daß eine Legierung von völlig anderen als den angestrebten
Eigenschaften entsteht. Hierauf wird noch zurückzukommen sein.
Das angestrebte Ziel, einen verbesserten Schweißdraht zur Lichtbogenschweißung unter Schutzgas oder nach dem Unterpulververfahren von niedriglegierten, hochkerbfesten Stählen zu schaffen, wird gemäß der Erfindung durch folgende prozentuale Zusammensetzung erreicht: bis 0,06% Kohlenstoff; bis 0,008% Phosphor; bis 0,012% Schwefel; bis 0,40% Silicium; 1,0 bis 2,5% Mangan; 1,30 bis 3,75% Nickel; bis 1,50% Chrom; bis 1,25% Molybdän; 0,01 bis 01,0% Titan; 0,01 bis 0,10% Zirkonium; 0,01 bis 0,10% Aluminium; Rest Eisen.
Das angestrebte Ziel, einen verbesserten Schweißdraht zur Lichtbogenschweißung unter Schutzgas oder nach dem Unterpulververfahren von niedriglegierten, hochkerbfesten Stählen zu schaffen, wird gemäß der Erfindung durch folgende prozentuale Zusammensetzung erreicht: bis 0,06% Kohlenstoff; bis 0,008% Phosphor; bis 0,012% Schwefel; bis 0,40% Silicium; 1,0 bis 2,5% Mangan; 1,30 bis 3,75% Nickel; bis 1,50% Chrom; bis 1,25% Molybdän; 0,01 bis 01,0% Titan; 0,01 bis 0,10% Zirkonium; 0,01 bis 0,10% Aluminium; Rest Eisen.
Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Schweißdrahtes ist in der letzten Spalte der Tabelle B den
bekannten Schweißdrahtlegierungen gegenübergestellt. Es war oben bereits gesagt worden, daß man die
Eigenschaften einer neuen Legierung nicht aus der Hinzufügung oder dem Weglassen von Legierungsbestandteilen
von bekannten Legierungen ableiten könnte. Dieser Hinweis erschien zweckmäßig im Hinblick auf
die Gegenüberstellung der einzelnen Schweißdrähte der Tabelle B. Es ist nicht so, daß einfach zu der Legierung
nach der USA.-Patentschrift 2 913 814 die Elemente Al, Zr und Ti der Legierung nach der
britischen Patentschrift 762 801 hinzugefügt worden wäre. Diese Addition lag zunächst außerhalb des überschaubaren
Bereiches. Denn der Schweißdraht nach der britischen Patentschrift 762 801 war vor dem
Schweißdraht nach der USA.-Patentschrift 2 913 814 bekannt. Es wäre sicher nicht versäumt worden, die
bei dem britischen Schweißdraht vorhandenen EIe-
mente in den amerikanischen Schweißdraht aufzunehmen, wenn man sich hiervon etwas versprochen
hätte. Es fehlte die der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, daß es ein ganz bestimmtes System von
Legierungsbestandteilen ist, das innerhalb dieser Schweißdrahtgruppe zu besonders günstigen Eigenschaften
führt, und zwar das System Mn, Ni, Ti, Zr, Al, das gemäß der Erfindung eingebaut ist. Ohne Al, Zr,
Ti auf der einen Seite oder ohne Ni auf der anderen Seite ließ sich die durch die Erfindung angestrebte
optimale Zusammensetzung nicht erzielen. Auf dieser Erkenntnis baut sich die Erfindung auf. Sie genügt
jedoch allein noch nicht, sondern es müssen die prozentualen Anteile für die optimalen Eigenschaften der
Schweißnaht noch im Sinne der vorstehenden Angaben festgelegt werden. Eine besonders hohe Kerbschlagfestigkeit
innerhalb eines großen Temperaturbereiches ergibt sich durch ein bestimmtes Verhältnis der Komponenten
Mn, Ni, Cr, Mo, nämlich durch das Verhältnis 8:7:1:2.
Zum Nachweis der besonders günstigen Eigenschaften wurden mehrere Versuchsreihen nach den amerikanischen
Normvorschriften durchgeführt. Geschweißt wurden fünf Stähle folgender Zusammensetzung:
Bestandteile
Zu schweißender Stahl C I
Kohlenstoff Mangan ... Phosphor .. Schwefel .. Silicium ... Chrom ....
Nickel
Molybdän . Kupfer ....
Titan
Zirkonium . Aluminium Eisen
0,03
1,47
0,004
0,007
0,21
0,19
1,32
0,44
0,10
0,02
0,02
Spuren
Rest
0,02
1,52
0,008
0,006
0,13
0,55
1,54
0,13
0,10
0,01
Spuren
Spuren
Rest 0,02
1,60
0,006
0,010
0,21
0,25
2,67
0,35
0,12
0,03
0,01
0,02
Rest
0,02 | 0,02 |
1,09 | 1,48 |
0,005 | 0,005 |
0,009 | 0,006 |
Spuren | 0,22 |
0,30 | 0,36 |
2,92 | 1,58 |
0,57 | 0,34 |
0,24 | 0,20 |
0,005 | 0,01 |
0,01 | 0,04 |
0,008 | 0,02 |
Rest | Rest |
Die verwendeten Schweißdrähte hatten folgende Zusammensetzung:
Bestandteile
Schweißdraht C
Kohlenstoff Phosphor . . Mangan ... Schwefel .. Silicium ... Chrom ....
Nickel .... Molybdän . Kupfer ....
Titan
Zirkonium . Aluminium Eisen
0,02
0,005
1,62
0,005
0,24
0,21
1,39
0,40
0,14
0,02
0,02
0,02
Rest
Schweißnaht
A
B
C
D
E
B
C
D
E
0,2%-Streck- | Zug |
grenze | festigkeit |
kg/mm2 | kg/mm2 |
61,0 | 66,3 |
63,3 | 67,6 |
70,7 | 75,6 |
57,1 | 62,0 |
59,5 | 65,5 |
Dehnung (Meßlänge 50,8 mm)
28,5 24,0 22,0 25,0 27,5
74,4 68,6 54,9 69,3 71,8
0,02
0,005
1,62
0,006
0,17
0,60
1,38
0,12
0,07
0,05
0,03
0,08
Rest 0,02
0,005
1,95
0,004
0,25
0,19
2,71
0,36
0,07
0,03
0,05
0,07
Rest
0,03
0,005
1,06
0,006
0,08
0,25
2,63
0,50
0,08
0,01
0,03
0,08
Rest
0,04
0,006
1,79
0,009
0,27
0,25
1,48
0,30
0,12
0,02
0,014
0,03
Rest
Für die Schweißnaht ergaben sich für die mechanischen Eigenschaften folgende Werte als Durchschnittswerte
aus mehreren Versuchen:
Einschnürung Die Schlagarbeit nach Charpy wurde ermittelt zu:
Schlagarbeit (mkg)
Schweißnaht | -73 | Temperatur, 0C | -17,7 | +21 |
12,70 | —51 | 22,80 | 27,20 | |
A | 1,10 | 15,46 | 17,94 | 21,70 |
B | 2,21 | 8,14 | — | 15,46 |
C | 2,48 | 6,90 | 8,97 | 18,64 |
D | 11,85 | 5,66 | 26,80 | 27,20 |
E | 16,30 | |||
Claims (1)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US86311459A | 1959-12-31 | 1959-12-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1241686B true DE1241686B (de) | 1967-06-01 |
Family
ID=25340296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1960R0029383 Pending DE1241686B (de) | 1959-12-31 | 1960-12-31 | Schweissdraht zum Lichtbogenschweissen von niedriglegierten, hochkerbfesten Staehlen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1241686B (de) |
FR (1) | FR1278848A (de) |
GB (1) | GB914339A (de) |
NL (1) | NL259590A (de) |
SE (1) | SE325766C (de) |
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