DE854049C - Rost- und saeurebestaendige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Staehle - Google Patents

Rost- und saeurebestaendige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Staehle

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DE854049C
DE854049C DEB4922A DEB0004922A DE854049C DE 854049 C DE854049 C DE 854049C DE B4922 A DEB4922 A DE B4922A DE B0004922 A DEB0004922 A DE B0004922A DE 854049 C DE854049 C DE 854049C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/18Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium

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Description

  • Rost- und säurebeständige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle Obwohl es seit langem bekannt ist, daß der Stickstoff in Stahllegierungen die Kaltversprödung begünstigt, hat man dennoch diesen Einfluß bei hochlegierten Stählen, beispielsweise bei den rost-und säurebeständigen Chrom- und Chrom-Nickel-Stählen, für vernachlässigbar gehalten. Es wurden sogar Stickstoffzusätze zu diesen Stählen wiederholt empfohlen, z. B. zu den härt- und vergütbaren Stählen mit 12 bis 15 % Chrom und 0,3 bis o,4 % Kohlenstoff, um die Härte zu steigern, oder zu Stählen mit 16 bis i9 °/o Chrom und niedrigem Kohlenstoffgehalt zur Verbesserung der Schweißarbeit und der Beständigkeit gegenüber Kornzerfall. Ferner wurde vorgeschlagen, auch den austenitischen Chrom-Nickel-Stählen Stickstoff zuzusetzen, um die Warm-und Dauerstandfestigkeit und die Beständigkeit des austenitischen Zustandes zu erhöhen.
  • In Cbereinstimmung mit diesen Vorstellungen über die Wirkung des Stickstoffs in rost- und säurebeständigen Chrom- und Chrom-Nickel-Stählen sind deren Stickstoffgehalte sehr verschieden und schwanken zwischen etwa o,o5o und 0,25 %, wobei in Ausnahmefällen als untere Grenze 0,035 % erreicht wird. Die beabsichtigten und die unbeabsichtigten Stickstoffgehalte werden hierbei überwiegend durch die Legierungsmetalle und die Ferrolegierungeh in die Stähle eingebracht.
  • Irn Gegensatz zu diesen für unschädlich oder sogar für vorteilhaft gehaltenen hohen Stickstoffgehalten der hochlegierten Stähle liegen die Stickstoffgehalte der schwachlegierten oder unlegierten Stähle bedeutend niedriger. Die Wirkung des Stickstoffs in diesen Stählen ist durchaus ungünstig. Da beispielsweise beim elektrischen Lichtbogenschweißen eine erhöhte Stickstoffaufnahme des Schweißgutes häufig nicht zu vermeiden ist, wurde vorgeschlagen, dieses durch Zulegieren von Titan oder Zirkon zu denitrieren, d. h. den Stickstoff an diese Elemente in Form von unlöslichen Nitriden zu binden und ihn hierdurch in eine unschädliche Form überzuführen. Später wurde erkannt, daß diese unlöslichen Nitride doch eine gewisse geringe Löslichkeit im Stahl haben und dadurch sowohl in unlegierten als auch in legierten Stählen eine Erhöhung der Warm- und Dauerstandfestigkeit herbeiführen. Schließlich wurde auch beobachtet, daß bei einem Schneidstahl mit 1,5 % C und 12 0/0 Cr durch den Zusatz von 0,03 % N und 0,o6 % Zr, also durch die Anwesenheit von Zirkonnitrid, erhebliche Verbesserungen der Schnittleistungen erzielt werden. Bei austenitischen Stählen konnte bisher keine Verbesserung der Warm- und Dauerstandfestigkeit durch Zusätze von Zirkon- oder Titannitrid beobachtet werden.
  • Man könnte nun vermuten, daß die bei der Kaltverarbeitung von rost- und säurebeständigen Chrom-und Chrom-Nickel-Stählen häufig zu beobachtenden Versprödungserscheinungen auf eine Wirkung des Stickstoffs ähnlich wie bei den schwachlegierten und unlegierten Stählen zurückzuführen sind. Zur Erzielung einer guten Kaltverarbeitbarkeit bei austenitischen Chrom-Nickel-Stählen wurde bereits vorgeschlagen, den Stickstoffgehalt unter 0,035 0/0 und den Kohlenstoffgehalt gleichzeitig unter 0,07 °,/o zu halten. Insbesondere diese letzte Forderung ist aber in der Praxis schwer zu erfüllen. Versuche an zahlreichen verschiedenen Schmelzen haben ergeben, daß zwischen dem analytisch ermittelten Stickstoffgehalt und der Versprödungsneigung der Schmelzen bei der Kaltverarbeitung kein direkter Zusammenhang besteht. Weitere 1111tersuchungen erbrachten schließlich die überraschende Tatsache, daß die Versprödungsneigung vier rost- und säurebeständigen Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle lediglich von der Form beeinflußt wird, in welcher der Stickstoff vorliegt. Ist der Stickstoff an die Elemente der 6. bis B. Gruppe des Periodischen Systems gebunden, z. B. *an Eisen, Chrom, Mangan und Molybdän, werden nur dann hinsichtlich Kaltversprödung brauchbare rost- und säurebeständige Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle erhalten, wenn der Stickstoffgehalt nicht mehr als höchstens 0,035 % beträgt. Bei höheren Stickstoffgehalten muß mit störenden Versprödungserscheinungen bei der Kaltverarbeitung gerechnet werden. Dagegen sind Stickstoffgehalte, die durch Nitride der Elemente der 3. bis 5. Gruppe des Periodischen Systems verursacht werden, beispielsweise durch die Nitride der Elemente Aluminium, Titan, Zirkon, Niob, Tantal, Vanadin, hinsichtlich Kaltversprödung vollkommen unschädlich.
  • Auf Grund dieser Erkenntnisse ist es möglich anzugeben, welche legierungstechnischen Maßnahmen notwendig sind, um rost- und säurebeständige Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle mit guter Kaltverarbeitbarkeit und Kohlenstoffgehalten von mehr als 0,07 % bis höchstens o,18 % zu erzeugen, wobei unter diesen Stählen sowohl nichtaustenitische Chromstähle mit einem Mindestchromgehalt von 13 % als auch austenitische Chrom-Nickel-Stähle zu verstehen sind. Wenn ein Stickstoffgehalt von höchstens 0,035 % beim Erschmelzen dieser Stähle eingehalten yvird, kann auf besondere Maßnahmen legierungstechnischer Art überhaupt verzichtet werden. So ergaben sich beispielsweise bei Stählen mit höchstens o,12 % Kohlenstoff, 0,4 bis 0,7 % Silicium, 0,3 bis 0,5 % Mangan und 17,5 bis 18,5 % Chrom oder mit höchstens o,12 % Kohlenstoff, o,5 bis o,8 % Silicium, 0,7 bis 1,o % Mangan, 11,5 bis 12,5 % Chrom und 11,5 bis 12,5 % Nickel bei Stickstoffgehalten zwischen 0,020 und 0,035 0/0 keine Schwierigkeiten bei der Kaltverarbeitung.
  • Praktisch ist jedoch das Einhalten so niedriger Stickstoffgehalte schwierig. Man wird daher häufig dafür sorgen müssen, zumindest den über 0,035 0/a liegenden Stickstoffgehalt durch Zulegieren von Elementen der 3. bis 5. Gruppe des Periodischen Systems, z. B. von Aluminium, Titan, Zirkon, Niob, Tantal, Vanadin, unschädlich zu machen. Um gegebenenfalls Schädigungen durch den Zusatz der genannten Elemente zu vermeiden, wie Verschlechterungen der Warmverarbeitungseigenschaften infolge Erhöhung der Rißanfälligkeit und Verschlechterungen der Oberflächenbeschaffenheit bei der Kaltbearbeitung, wird man derartige Zusätze so niedrig wie möglich für den Zweck gemäß vorliegender Erfindung halten. Im allgemeinen wird aus diesen Gründen die obere Grenze dieser Zusätze bei 0,2 0/0 liegen. Wenn jedoch die genannten Schädigungen infolge der Art und der geforderten Oberflächenbeschaffenheit der herzustellenden Erzeugnisse sich nicht störend auswirken können, kann selbstverständlich auch der gesamte Stickstoff in Form von Nitriden der Elemente der 3. his 5. Gruppe des Periodischen Systems vorliegen, wohei dann die Höhe des Stickstoffgehaltes ohne Einfluß auf die Kaltverarbeitungseigenschaften der Tost- und säurebeständigen Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle ist.
  • Bei Beachtung der gemäß vorliegender Erfindung vorgeschlagenen Form des Stickstoffs in rost- und säurebeständigen Chrom- und Chrom-Nickel-Stählen können mit Sicherheit die störenden Versprödungserscheinungen dieser Stähle bei der Kaltverarbeitung vermieden werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Rost- und säurebeständige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle mit mehr als 0,07 bis höchstens 0,18% Kohlenstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der an die Elemente der 6. bis B. Gruppe des Periodischen Systems gebundene Stickstoff nicht mehr als höchstens 0,035 % beträgt und ein etwa vorhandener höherer Stickstoffgehalt in Form von Nitriden an die Elemente der 3. bis 5. Gruppe des Periodischen Systems gebunden ist. a. Rost- und säurebeständige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Elementen der 3. bis 5. Gruppe des Periodischen Systems höchstens 0,2 010 beträgt. 3. Rost- und säurebeständige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Stickstoff dieser Stähle an die Elemente der 3. bis 5. Gruppe des Periodischen Systems gebunden ist. 4. Rost- und säurebeständige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Stähle nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen zwischen o,ozo und 0,035 °/o liegenden Stickstoffgehalt.
DEB4922A 1949-06-17 1950-06-17 Rost- und saeurebestaendige sowie gut kaltverarbeitbare Chrom- und Chrom-Nickel-Staehle Expired DE854049C (de)

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