DE1240608B

DE1240608B - Gittermaterial als Traeger fuer Klebebaender oder Klebeblaetter

Info

Publication number: DE1240608B
Application number: DEE22029A
Authority: DE
Inventors: Julien Lefebvre
Original assignee: Ducarin SA D
Current assignee: Ducarin SA D
Priority date: 1960-11-28
Filing date: 1961-11-28
Publication date: 1967-05-18
Also published as: FR1281346A; GB931219A; BE608427A; US3214289A; ES270828A1; CH382648A

Description

C O 9 J

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

7 /04

Int. Cl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

CO9j

Deutsche KL: 22i-2

1 240 608
E22029IVc/22i
28. November 1961
18. Mai 1967

Die Erfindung betrifft Klebeblätter oder Klebebänder mit einer auf einem Träger befindlichen Klebeschicht, insbesondere einer unter Druck haftenden Klebeschicht.

Es sind Blätter und Bänder aus Kunststoff bekannt, die mit in der Längsrichtung verlaufenden Fäden verstärkt sind. Derartige Blätter oder Bänder sind für Verpackungs- bzw. Bindezwecke bestimmt. Die Blätter und Bänder können gegebenenfalls auf einer Seite mit einer Klebemasse versehen sein. i< >

Es sind biegsame, druckempfindliche Klebebänder bekannt, die einen Träger aus Folie oder Verbundpapier besitzen, auf dem sich eine unter Druck haftende Klebeschicht befindet, in die fortlaufende Fäden aus Kunststoff oder Glas derart eingebettet sind, daß sie sich gegeneinander bewegen können. Die bekannten Klebebänder haben nicht alle Anforderungen erfüllen können und sind vergleichsweise schwierig herzustellen.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1685 333 ist ein druckempfindliches Klebematerial in Form von Bändern, Streifen, Bogen oder Blättern bekannt, das aus einem lückenlos zusammenhängenden, biegsamen, mit einem druckempfindlichen Klebstoff überzogenen Träger besteht, wobei in dem Klebstoffüberzug eine netzförmige Verstärkung eingebettet ist. Die eingebettete Verstärkung kann aus einem Textilerzeugnis mit offenem Gefüge bestehen.

In dem Gebrauchsmuster wird davon ausgegangen, daß gewebte Textilerzeugnisse als Träger für ein Klebeband ungeeignet seien, weil sie nicht wasserbeständig sind und Teile der Klebmasse sich insbesondere bei Befeuchten des Textilerzeugnisses ablösen können.

Als wasserbeständige, nichtdurchbrochene Träger seien Polymerisate, z. B. ein Polyvinylchlorid oder ein Vinylchlorid enthaltendes Mischpolymerisat, bekannt. Aber auch derartige Träger werden als ungeeignet bezeichnet, weil sie nicht die mechanische Festigkeit eines gewebten Textilerzeugnisses aufweisen und keine genügende Haftung des Klebstoffs gewährleisten.

Es wird weiter davon ausgegangen, daß man schon die druckempfindliche Klebstoffschicht auf eine Fläche eines Textilerzeugnisses aufgetragen hatte, das mit einem Kunststoff imprägniert oder mit einer Unterlage aus einem solchen Werkstoff, wie Polyvinylchlorid oder einem Vinylchlorid enthaltenden Mischpolymerisat, versehen ist. Gemäß dem Gebrauchsmuster sind auch derartige Unterlagen nicht als Träger für druckempfindliche Klebstoffschichten zweckmäßig, weil ihre Herstellung teuer ist und Gittermaterial als Träger für Klebebänder oder
Klebeblätter

Anmelder:

Societe Anonyme »D. Ducarin«,

Comines (Frankreich)

Vertreter:

Dr. E. Wiegand und Dipl.-Ing. W. Niemann,

Patentanwälte, München 15, Nußbaumstr. 10

Als Erfinder benannt:

Julien Lefebvre,

Lille, Nord (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 28. November 1960 (17 732)

keine gute Haftung des Klebstoffs an ihnen gewährleistet ist.

Die in dem Gebrauchsmuster vorgesehene Anordnung mit einem nicht durchbrochenen, d. h. flüssigkeitsundurchlässigen biegsamen Träger, der mit einem Überzug aus einem druckempfindlichen Klebstoff versehen ist, in welchen eine netzförmige Verstärkung eingebettet ist, hat sich jedoch auch nicht bewährt, insbesondere wenn das Klebeband hohen Beanspruchungen ausgesetzt ist.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von besonders widerstandsfähigen Klebebändern oder Klebeblättern, die sich in einfacher Weise herstellen lassen und großen Beanspruchungen standhalten.

Gemäß der Erfindung wird ein grobmaschiges Gittermaterial aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen, halb- oder vollsynthetischen Fäden, bei welchem die Gitteröffnungen durch je eine Haut aus elastomerem Stoff geschlossen sind, die dünner als die Fadenstärke ist, als Träger für Klebebänder oder Klebeblätter verwendet.

Das Gittermaterial kann beispielsweise aus einem offenen Gewebe oder aus einem Material aus übereinandergelegten, nichtverwebten Kett- und Schußfäden bestehen. Der Fadenabstand (Kette und Schuß) beträgt bei dem Gittermaterial zweckmäßig mindestens 1 mm, vorzugsweise 2 bis 4 mm; es kön-

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nen jedoch für bestimmte Zwecke die Fadenabstände noch wesentlich größer, z. B. 9 mm oder mehr, sein.

Der elastomere Stoff kann aus Natur- oder Synthesekautschuk oder anderem elastomerem Kunststoff oder Mischungen davon bestehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der elastomere Stoff aus einem Latex oder einer organischen Dispersion auf das Gittermaterial aufgebracht. Es können insbesondere thermoplastische Materialien in Form von Dispersionen oder Pasten nach Art der Piastisole oder Organosole zur Anwendung gelangen.

Als Träger kommen insbesondere Bänder in Betracht, die parallel zu den Kettfäden des Gittermaterials aus Kettfäden aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen, halb- oder vollsynthetischen Fäden geschnitten sind. Die Kettfäden sind in regelmäßigem Abstand voneinander angeordnet und mit Schußfäden aus irgendwelchen Textilfaden vereinigt, die sich in einem solchen Abstand voneinander befinden, daß eine offene Anordnung oder Struktur erhalten wird, und die mit einem Bad, in dem sich Dispersionen aus z. B. Natur- oder Synthesekautschuklatex, die gegebenenfalls mit in der Wärme härtbaren Harzen modifiziert sind, oder Kunststoffe in Pastenform oder in Weichmachern dispergiert (Piastisole), gegebenenfalls mit Zusatz von Fasern in Flocken- oder Pulverform befinden, derart imprägniert sind, daß nach Trocknung und Polymerisation eine Bahn erhalten wird, bei der die Poren oder Zwischenräume des Gittermaterials durch eine dünne Haut aus elastomerem Stoff geschlossen sind.

Bei dem erfindungsgemäß als Träger zu verwendenden Gittermaterial dienen die Schußfäden lediglich dazu, den Abstand der Kettfäden aufrechtzuerhalten, die mehr oder weniger widerstandsfähig entsprechend dem gewünschten Widerstand oder der gewünschten Zugfestigkeit für den jeweiligen Anwendungszweck, der Klebebänder oder Klebeblätter sein können.

Das Gittermaterial kann z. B. Behandlungen unterworfen werden, um es wasserfest, flammfest oder beständig gegen Verrottung zu machen, außerdem kann es gegebenenfalls gefärbt werden.

Der gemäß der Erfindung zu verwendende Träger ist besonders dazu geeignet, auf einer Seite ein Klebemittel aufzunehmen, um Klebebänder herzustellen, die eine starke und gleichmäßige Längsfestigkeit aufweisen.

Das Trägermaterial wird zweckmäßig so hergestellt, daß das Gittermaterial alsbald nach seiner Herstellung (z. B. durch Weben oder Aufeinanderlegen von Kett- und Schußfäden) durch ein Bad geführt wird, in dem sich eine Dispersion aus Naturoder Synthesekautschuklatex befindet oder das ein Plastisol, d. h. eine Dispersion eines Kunststoffes in einem Weichmacher, enthält. Das Bad kann gegebenenfalls Alterungsschutzmittel, Modifizierungsmittel, ζ. B. in der Wärme härtbare Harze, sowie Vulkanisations- oder Härtungsmittel bzw. Vulkanisations- oder Härtungsbeschleuniger enthalten. Das Bad kann ferner Pigmente und/oder Farbstoffe sowie Mittel zum Flammfestmachen und/oder Mittel zur Konservierung und zum Schutz gegen Mikroorganismen und/oder zum Wasserfestmachen enthalten. Gegebenenfalls können auch Fasern in Pulver- oder Flockenform in dem Imprägnierbad vorhanden sein.

Das fadenverstärkte biegsame folienartige Material kann mit einem Klebstoff, insbesondere einer druckempfindlichen Klebemasse, in üblicher Weise beschichtet werden. Gewünschtenfalls kann die Rückseite des Materials eine klebstoffabweisende Schicht tragen.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.

F i g. 1 zeigt schematisch ein grobmaschiges Gewebe, bei welchem die Gewebeöffnungen^djJWcll J^e eine dünne Haut aus einem elastomere^CStofF^ge-

schlossen sind; k ''^¹ ,*

F i g. 2 zeigt schematisch ein offenes Gittterrnateriift, welches aus übereinandergelegten Kett- und· Schußfäden hergestellt worden ist und bei welchem die Gitteröffnungen durch je eine dünne Haut eines elastomeren Stoffes geschlossen sind;

F i g. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie HI-III der F i g. 2 und zeigt schematisch das Gittermaterial, bei welchem die Gitteröffnungen durch je eine dünne Haut aus einem elastomeren Stoff verschlossen sind und welches auf seiner Vorderseite eine unter Druck haftende Klebemasse und auf seiner Rückseite eine klebstoff abweisende Schicht trägt;

F i g. 4 ist eine Einzeldarstellung und zeigt schematisch in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch eine Gitteröffnung mit der darin befindlichen Haut aus elastomerem Stoff.

In F i g. 1 ist ein offenes weitmaschiges Gewebe dargestellt, dessen Kettfäden 1 und Schußfäden 2 jeweils gleiche Abstände voneinander haben. Die dabei gebildeten Öffnungen oder Maschen des Gewebes sind durch dünne Häutchen 3 aus elastomerem Stoff geschlossen. Die Häutchen können aus Naturoder Synthesekautschuk oder anderem elastomerem Kunststoff oder Mischungen davon bestehen. Der Abstand der Kett- und Schußfäden voneinander wird durch die in den Öffnungen gebildeten Häutchen konstant gehalten.

Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 2 handelt es sich (senkrecht zur Zeichenebene gesehen) um ein Gittermaterial aus übereinandergelegten vorderen Kettfäden 4, dazwischenliegenden Schußfäden 5 und hinteren Kettfäden 6. Die hinteren Kettfäden 6 sind, wie ersichtlich, gegenüber den vorderen Kettfäden 4 versetzt angeordnet. Sie können auch mit den vorderen Kettfäden 4 in Ausrichtung liegen.

Die Maschen oder Öffnungen des so gebildeten Gittermaterials sind wieder durch dünne Häutchen aus elastomerem Stoff geschlossen.

Gemäß F i g. 3 ist ein Gittermaterial nach F i g. 2 mit einer klebstoff abweisenden Schicht 7 und einer Schicht aus einer druckempfindlichen Klebemasse 8 versehen. Die klebstoffabweisende Schicht und die Klebemasse haften fest auf dem Träger aus dem Gittermaterial, dessen Öffnungen durch die dünnen Häutchen 3' aus elastomerem Stoff geschlossen sind. Die Einzeldarstellung der F i g. 4 zeigt die Ausbildung der Häutchen in den Öffnungen innerhalb des Gittermaterials.

Beispiel 1

Ein Material gemäß F i g. 1 kann wie folgt hergestellt werden:

Ein Gittergewebe, das aus hochfesten Viskosekunstseidefäden von 400 den und 1000 Einzelfäden hergestellt worden ist, wobei der Fadenabstand zwischen Kette und Schuß etwa 3 mm beträgt, wird sofort nach seiner Herstellung auf dem Webstuhl mit einer 30 gewichtsprozentigen Dispersion von Buta-

dien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat oder Butylkautschuk, die eine geringe Menge Thiuramdisulfid enthält, versehen, in dem das Gewebe dicht hinter der Weblade durch zusammenarbeitende Auftragsund Quetschwalzen, von denen eine eine elastische Oberfläche hat, hindurchgezogen wurde.

Das behandelte Gittergewebe wird darauf luftgetrocknet und durch Inberührungbringen mit einer beheizten Walze vulkanisiert. Bei dem fertigen Erzeugnis sind die einzelnen Gitteröffnungen durch dünne Häutchen aus vulkanisiertem Mischpolymerisat oder Butylkautschuk geschlossen, welche gleichzeitig eine Verschiebung der Fäden des Gittergewebes gegeneinander wirksam verhindern. Das Erzeugnis weist eine sehr hohe Reißfestigkeit, gute Biege- und Knickfestigkeit, hervorragende Einreißfestigkeit und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Stoß auf.

Das erhaltene Erzeugnis wird auf einer Seite mit einer Selbstklebemasse bekannter Art aus z. B. Kautschuk, Harz, Füllstoff und Alterungsschutzmittel bestrichen, während die Rückseite mit einem Auftrag aus einer klebstoffabweisenden Masse auf Siliconbasis oder auf der Basis von Polyvinylstearat versehen wird.

Die aus diesem Material hergestellten Klebebänder weisen ausgezeichnete Eigenschaften aut.

Beispiel 2

Ein Material gemäß F i g. 2 kann wie folgt hergestellt werden:

Ein Gittermaterial aus Glasfäden Nr. 50 (180 den), bei dem Kette und Schuß übereinandergelegt und nicht verwebt sind und das einen Fadenabstand (Kette und Schuß) von etwa 4 mm besitzt, wird alsbald nach Verlassen der Herstellungsmaschine (französische Patentschrift 1 208 968) mit einer Polyvinylchloridpaste (Polyvinylchlorid in Dioctylphthalat) mit einem Gehalt von 1% Hexamethylendiisocyanat auf einer Streichmaschine bestrichen und abgerakelt. Nach Lufttrocknen und einer Wärmebehandlung, wobei die Öffnungen in dem Gittermaterial einwandfrei durch dünne Häutchen geschlossen sind, wird die eine Seite des erhaltenen Materials mit einer unter Druck haftenden Klebemasse bekannter Art aus Kautschuk, Harz, Füllstoff und Alterungsschutzmittel bestrichen, während die Rückseite mit einem Auftrag aus einer klebstoffabweisenden Masse auf Siliconbasis oder auf der Basis von Polyvinylstearat versehen wird.

Aus dem Material hergestellte Klebebänder besitzen ausgezeichnete Eigenschaften.

Das fadenverstärkte biegsame folienartige Material mit der Klebeschicht, das erfindungsgemäß erhalten werden kann, zeichnet sich durch eine große Zugfestigkeit in Längs- und Querrichtung und hohe Biege- und Stoßfestigkeit aus. Die Kett- und Schußfäden sind durch die Häutchen aus elastomerem Stoff miteinander verankert und können nicht gegeneinander verschoben werden.

Aus dem fadenverstärkten biegsamen folienartl·- gen Material hergestellte Klebebänder eignen sich unmittelbar als Bindematerial für viele technische Zwecke, insbesondere für Verpackungszwecke.

Die bei Anwendung der Erfindung erhaltenen Produkte können mit Vorteil für Verpackungs- und Schutzzwecke Anwendung finden und zeichnen sich durch besonderen Widerstand gegenüber chemischem Angriff und Witterungseinfiüssen aus.

Die erfmdungsgemäß erhältlichen Produkte haben große Festigkeiten und können mit Vorteil an Stelle von Bandeisen für den Verschluß von Behältern, Kisten oder Schachteln sowie zum Umgürten schwerer und sperriger Gegenstände, z. B. Bündeln von Stangen, verwendet werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Verwendung eines grobmaschigen Gittermaterials aus pflanzlichen, tierischen, mineralisehen, halb- oder vollsynthetischen Fäden, bei welchem die Gitteröffnungen durch je eine Haut aus elastomerem Stoff geschlossen sind, die dünner als die Fadenstärke ist, als Träger für Klebebänder oder Klebeblätter.

2. Verwendung eines Gittermaterials nach Anspruch 1, das aus übereinandergelegten, nichtverwebten Kett- und Schußfäden besteht.

3. Verwendung eines Gittermaterials nach Anspruch 1 oder 2, wobei der elastomere Stoff aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk oder anderem elastomerem Kunststoff oder Mischungen davon besteht.

4. Verwendung eines Gittermaterials nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der elastomere Stoff in Form eines Latex oder einer organischen Dispersion aufgebracht worden ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 685 333.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen