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Fernüberwachungseinrichtung für mehrere Unterstationen Für die Zuverlässigkeit
von Fernwirksystemen ist es von entscheidender Bedeutung, daß die Betriebsbereitschaft
der Unterstationen und übertragungswege ständig überwacht wird. Bei einer von Herrn
Dr. W. Hennig in dem Buch »Die, Fernbedienungstechnik im Dienste der Elektrizitätsversorgungn«,
Verlag Oldenbourg, München 1950, S. 178 und 179
sowie Bild
128 ' beschriebenen Einrichtung wird dies dadurch erreicht, daß die Betätigungsrelais
für die Abgabe der Leitungsüberwachungsimpulse bzw. des Dauerstromes an die Stromversorgung
der gesteuerten Stelle angeschlossen sind. Man erhält auf diese Weise eine Sammelmeldung,
die bei Ausbleiben der Leitungsüberwachungsimpulse besagt, daß entweder die Verbindungsleitung
oder die Stromversorgung in der el Unterstation ausgefallen ist.
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Bei Benutzung von Tonfrequenz- oder sonstigen Verfahren zur Mehrfachausnutzung
einer Leitung wird in der Steuerstelle mit Hilfe eines Verzögerungsrelais laufend
das Eintreffen der entsprechenden Frequenz überwacht. Wenn die Frequenz länger ausbleibt,
als dies infolge ihrer Tastung der Fall sein dürfte, wird der Kanal als gestört
gemeldet. Man erhält also wieder eine Sammelmeldung, aus der nicht hervor-eht, ob
die Leitung oder die Unterstation gestört ist.
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Die Erfindung betrifft dagegen eine Fernüberwachungseinrichtung für
mehrere im Frequenzvielfach über eine Leitung mit einer Zentrale verbundene Unterstationen
und für die Leitung selbst, mit der Möglichkeit, einen Netzausfall in den Unterstationen
von einer Störung der Leitung zu unterscheiden.
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Für diesen Zweck ist eine Anordnung (deutsche Patentschrift
1050 844) bekanntgeworden, deren Sende- und Empfangseinrichtungen Teile einer
Brückenschaltung und so dimensioniert sind, daß Änderungen des Betriebszustandes
der Unterstationen und Störungen der übertragungseinrichtungen zu verschiedenartigen
Störungen des Brückengleichgewichts führen.
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Diese bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß über eine Zweidrahtleitung
jeweils nur eine Unterstation überwacht werden kann, da keine Frequenzweichen in
die Verbindungsleitung eingefügt werden C zn können, da diese selbst Teil
der Brückenschaltung ist. Aus dem gleichen Grund ist der Einbau von Verstärkern
in den übertragungsweg schwierig, was die Reichweite einschränkt.
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Weiter ist es bekannt, in Fernwirksystemen von der Speichereigenschaft
von Kondensatoren Gebrauch zu machen. So wird beispielsweise in dem Aufsatz über
»Netzkommandoanlagen der Zellweger AG, Uster«, Bulletin SEV 1950,
Nr. 5, S. 178,
eine Anordnung beschrieben, bei der über eine Starkstromleitung
ankommende tonfrequente Steuerimpulse ausgefiltert, gleichgerichtet und einem Kondensator
zugeführt werden, der bei Erreichen einer bestimmten Spannung eine Glimmröhre zündet,
die dadurch zum Leiter wird und die gespeicherte Steuerenergie plötzlich an ein
zu betätigendes Relais abgibt.
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Durch die deutsche Patentschrift 910 794 ist eine Einrichtung
zur Fernübertragung von Kommandos, Meldungen, Messungen u. dgl. über Telefoniezwekken
dienende Leitungen bekannt, bei der die Leitungen zur Fernübertragung von den Telefonieteilnehmern
abgeschaltet werden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die in den empfangenden
Stationen vorgesehenen Umschalteinrichtungen über Speichermitgt werden, weiche eine
Betätigung der tel betätig Umschalteinrichtuna nur zulassen-, wenn sie durch eine
Impulsreihe aus Impulsen bestimmter Dauer und bestimmter Abstände stufenweise entladen
oder geladen werden und am Ende der Impulsreihe einen bestimmten Entlade- oder Ladezustand
erreicht haben.
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Im »ASEA Journal«, 195-1, S. 179 und 180, insbesondere
Fig. 1 und zugehöriger Text, ist eine Kondensatoranordnung beschrieben, durch
die auf Grund der in ihr gespeicherten Energie nach Ausfall der Netzspannung Schaltmaßnahmen
durchgeführt werden können.
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Während bei diesen bekannten Einrichtungen die Speicherkondensatoren
zur Aufnahme von Informationen oder zur Durchführung von Schaltmaßnahmen dienen,
wird bei der Erfindung die zeitliche Dauer des Entladevorganges eines Kondensators
im Rahmen einer Fernüberwachungseinrichtung zur Bildung einer Information herangezogen.
Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Eingang eines der mit Gleichstrom
gespeisten Generatoren der LInterstationen ein Kondensator parallel geschaltet ist,
der gemeinsam mit dem zugeordneten Generator über eine D*ode, die das
Ab-
fließen der Ladung des Koiidensat.o-.,- in emen der übrigen Generatoren
verhindert, an die f ür alle Generatoren gemeinsame Gleichstromquelle angeschlossen
ist, so daß bei Netzausfall der Kondensator durch seine Ladung den zugeordneten
Generator für eine bestimmte Zeit weiterarbeiten läßt, und daß in der Zentrale Einrichtungen
vorhanden sind, die die Unterscheidung des gleichzeitigen Ausfalles aller Generatorfrequenzen
von dem gegenüber den übrigen Generatorfrequenzen verzögerten Ausfall der dem Kondensator
zugeordneten Generatorfrequenz ermöglichen.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels für zwei Unterstationen
näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt ein Blockschaltbild der Fernüberwachungseinrichtung,
F i g. 2 eine Auswerteeinrichtung für die in der Zentrale eingehenden Fehlermeldungen.
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In F i g. 1 erzeugen die Generatoren G 1, G 2
der Unterstationen U zwei Frequenzen f 1, f 2. Diese gelangen
im Ruhezustand der Anordnung, d. h. bei der gezeichneten Stellung der Schalter
Sl, S2, über die Leitung c zur Zentrale Z, wo die Frequenz
f 1
hinter dem Empfänger El das Relais A anziehen läßt,
während die Frequenz f 2 hinter dem Empfänger E2 das Relais B anziehen
läßt.
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F i g. 2 zeigt die Auswerteschaltung für die Informationen,
die sich aus Schaltzustand und Schaltzeitpunkt der beiden Relais A,
B ergeben. Das Relais H, in dessen Haltestromkreis die Kontakte a,
b der Relais A, B liegen, besitzt eine Abfallverzögerung
tl, so daß es bei kurzen Unterbrechungen der Frequenzen f 1, f 2,
wie sie beim Aussenden von Impulstelegrammen durch die Unterstationen
U mittels der Schalter Sl, S2 entstehen, nicht abfällt.
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Bleibt eine der beiden Frequenzen, z. B. f 1, länger
aus, als es der Abfallverzögerung tl entspricht, dann fällt das Relais H ab und
öffnet mit seinem Kontakt h den Haltestromkreis für das Relais K, das eine Abfallverzögerung
t2 besitzt. Für den weiteren Ab-
lauf der Vorgänge in der Auswerteschaltung
sind nun drei Fälle möglich: 1. Innerhalb der Abfallverzögerung tl nach Ausbleiben
der Frequenz f 1 bleibt auch die Frequenz f2 aus. In diesem Fall schließt
sich ein Stromkreis über Erde, die Kontakte h, k, a, b, 1,
die
Wicklung des Relais P und (-). Das Relais P zieht an und zeigt eine Störung der
Leitung c an. 2. Die Frequenz f 2 bleibt innerhalb der Abfallverzögerung
t2 aus, wie dies gemäß der Erfinduno, bei Netzausfall für die Unterstationen
U
c
eintritt. In diesem Fall schließt sich ein Stromkreis über Erde,
die Kontakte h, k, b, a, die Wicklung des Relais L und (-). Das Relais
L zieht an und hält sich über seinen Kontakt t, wenn die Frequenz f2 während
der Abfallverzögerung t2 ausfällt und dadurch das Relais B abfällt und seinen Kontakt
b öffnet. Nach Ab-
lauf der Abfallverzögerung t2 fällt das Relais K
ab und unterbricht den Stromkreis mit seinem Kontakt k, das Relais L fällt
verzögert ab. Es schließt sich ein Stromkreis über Erde, die Kontakte
h, k, a, bl 1, die Wicklung des Relais R und (-). Das Relais
R zieht an und hält sich nach Abfall des Relais L über den Stromkreis: Erde, die
Kontakte h, k, r, a, die Wicklung des Relais R und (-). Das Relais
R zeigt Netzausfall in den Unterstationen U an.
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3. Die Frequenz f2 fällt nicht aus. Nach Ablauf der
Abfallverzögerung t2 bildet sich ein Stromkreis über Erde, die Kontakte
h, k, r, pl a, m,
die Wicklung des Relais D und (-).
Das Relais N zieht an und zeigt einen Ausfall der Unterstation
U mit dem Generator Gl an. Entsprechend wird bei alleinigem Ausfall der Frequenz
f 2 das Relais M zum Anziehen gebracht.