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Einrichtung zur Aufzeichnung der wahren Bewegungsbahnen des eigenen
Fahrzeugs und fremder Fahrzeuge nach den auf einem Radarbildschirm dargebotenen
Lagebildern Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufzeichnung der wahren
Bewegungsbahnen des eigenen Fahrzeugs und fremder Fahrzeuge nach Maßgabe von fortlaufend
auf einem Radarbildschirm in relativer, nach einer Himmels richtung orientierter
Lage dargebotenen Lagebildern durch Erzeugung einer dem Kurs und der Geschwindigkeit
des eigenen Fahrzeugs proportionalen Relativbewegung zwischen dem Aufzeichnungsstreifen
und dem an Hand des Lagebildes in eine gewünschte Markierstellung gebrachten Schreib
stift.
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Bei den bekannten Geräten dieser Art erfolgt die Aufzeichnung unmittelbar
über dem Radarbildschirm. Um auf dem Aufzeichnungsstreifen wahre Bewegungsbahnen
unabhängig von der Orientierung des Lagebildes und auch bei Vorkommen von Kursänderungen
des eigenen Schiffes aufzeichnen zu können, ist eine Querverschiebung des Streifens
relativ zum Bildschirm entsprechend der Komponente der Fahrtgeschwindigkeit senkrecht
zu der Orientierungsrichtung des Lagebildes vorgesehen.
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In der Praxis ist es nun häufig erwünscht, die Aufzeichnung auch
an entfernt vom Radarbildschirm liegenden Stellen durchzuführen. Zur Erzielung einer
Fernaufzeichnung bietet der Stand der Technik die Anregung, den Schreib stift durch
eine bekannte zweidimensionale elektromechanische Fernübertragung (Telautograph)
nach Maßgabe eines von Hand über den Bildschirm geführten Gebers einzustellen und
den Schreibvorgang durch den Beobachter fernauszulösen. Der an sich feststehende
Aufzeichnungsstreifen des Telautographen muß dann, genauso wie im Fall der unmittelbaren
Aufzeichnung über den Radarbildschirm, sowohl nach Maßgabe der in die Orientierungsrichtung
des Lagebildes fallenden Fahrtkomponente als auch nach Maßgabe der dazu senkrechten
Fahrtkomponente des eigenen Fahrzeugs verschiebbar gemacht werden. Diese Verschiebung
des Aufzeichnungsstreifens in zwei Richtungen erfordert indessen einen unerwünscht
hohen elektromechanischen Aufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die unter Anwendung an
sich bekannter Mittel erzielbare Fern aufzeichnung in dieser Hinsicht zu vereinfachen.
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Sofern also bei der eingangs genannten bekannten Einrichtung zwecks
Erzielung einer Fernaufzeichnung der Schreibstift erfindungsgemäß durch eine bekannte
zweidimensionale Fernübertragung (Telautograph) nach Maßgabe eines von Hand über
den Bildschirm geführten Gebers einstellbar und vom Beobachter fernauslösbar ist,
wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zur Erzielung einer Verein-
fachung
der Bewegung des Aufzeichnungsstreifens vorgesehen, daß der Autzeichnungsstreifen
nur nach Maßgabe der in die Orientierungsrichtung des Lagebildes fallenden Fahrtkomponente
des eigenen Fahrzeugs verschiebbar ist, während die der dazu senkrechten Fahrtkomponente
proportionale Relativverschiebung zwischen Schreib stift und Aufzeichnungsstreifen
durch eine entsprechende zusätzliche Bewegung des Schreib stiftes erfolgt. Für den
Schreibstreifen im Empfänger ist dadurch nur eine Längsverschiebung erforderlich,
während die Querverschiebung durch eine entsprechende zusätzliche Bewegung des Schreibstiftes
ersetzt ist.
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Bei einer nur in Geradeausfahrt des eigenen Fahrzeugs oder nur während
geringer Kursänderungen vorzunehmenden Aufzeichnung kann dabei die Orientierung
des Lagebildes nach dem zu Anfang der Aufzeichnung anliegenden Kurs erfolgen.
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Zur Erläuterung der Erfindung werden Ausführungsbeispiele an Hand
der Figuren beschrieben. Es zeigen Fig. 1 und 2 einen Aufzeichnungsgeber, bei dem
durch Nachzeichnen der Schirmbilder eines Radargerätes auf einem bewegten Schreibstreifen
die Bilder wahrer Bewegungsbahnen erzeugt und mittels eines Stellungsgebers unter
Benutzung rechtwinkliger Koordinaten fernübertragen werden, in Aufsicht und Seitenansicht,
Fig. 3 einen an den Geber nach Fig. 1 und 2 anzuschließenden Aufzeichnungsempfänger
in Aufsicht, Fig.4 einen Verbindungsplan der mechanischen und elektrischen Übertragungseinrichtungen
bei den Geräten nach Fig. 1 bis 3 für die Bewegung des
Schreibstreifens
entsprechend der Fortbewegung des Schiffes und die Übertragung der Stellung des
Schreibstiftes im Geber auf den Schreibstift im Empfänger, F i g. 5 ein Gerät zum
Nachzeichnen des Radarschirmbildes auf einem Schreibstreifen mit einem Stellungsgeber
für die Übertragung der Schreibstiftstellung unter Benutzung zweier Winkelkoordinaten
in schematischer Darstellung.
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Die F i g. 1 und 2 zeigen ein Zeichengerät zur Erzeugung von Bildern
wahrer Bewegungsbahnen des eigenen und anderer Schiffe durch Nachzeichnen der auf
dem Bildschirm 2 eines Radarrundbildgerätes erscheinenden Augenblicksbilder auf
einem in Quer-und Längsrichtung entsprechend der Fahrt des eigenen Schiffes verschobenen
Aufzeichnungsstreifen 5, wobei gleichzeitig Einrichtungen zur elektrischen Übertragung
des aufgezeichneten Bildes an eine entfernte Stelle vorgesehen sind. Die Gesamteinrichtung
ist auf einer feststehenden Grundplatte 1 aufgebaut, die eine kreisförmige Öffnung
aufweist, in der das Radarbildrohr mit dem Bildschirm 2 angeordnet ist.
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Der Aufzeichnungsstreifen 5, dessen Breite etwa das Zwei- bis Dreifache
des Schirmdurchmessers beträgt, besteht aus glasklarer Folie und läuft über eine
als Zeichenunterlage dienende, zum Bildschirm 2 parallele Glasplatte 4. Zwischen
dem Bildschirm und der Zeichenfläche ist ein durch eine gestrichelte Linie angedeuteter
halbdurchsichtiger Silberspiegel 3 angeordnet, der in bekannter Weise ein parallaxfreies
Nachzeichnen des Schirmbildes ermöglicht. Der Aufzeichnungsstreifen 5 läuft von
einer Vorratsrolle 6 ab und wird auf einer Rolle 8 wieder aufgewickelt.
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Letztere wird in bekannter Weise von einem Synchro-Motor 9 über ein
GetriebelO und eine Reibungskupplung 11 angetrieben, während eine im Eingriff mit
dem Streifen 1oefinoliche Stachelwalze 7 den Streifenvorschub genau entsprechend
der Drehgeschwindigkeit des Motors 8 verlaufen läßt. Die gesamte Einrichtung für
die Führung und den Antrieb des Aufzeichnungsstreifens, einschließlich des Motors
9, wird von einer Rahmenplatte 12 getragen, die auf Führungsschienen 13 relativ
zur Grundplatte 1 bzw. zum Bildschirm 2 quer zur Längsrichtung des Aufzeichnungsstreifens
verschiebbar ist.
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Die Verschiebung erfolgt mittels einer an einer Seite des Rahmens
12 angebrachten Zahustange 16 und eines mit dieser zusammenarbeitenden Zahnrades
15, das von einem Synchro-Motor 14 angetrieben wird.
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Die im folgenden beschriebenen Teile dienen der Fernübertragung der
auf dem Streifen 5 vorgenommenen Aufzeichnungen. Über der Aufzeichnungsfläche 4
sind zwei sich kreuzende, mit Schlitzen 22, 23 versehene Lineale20, 21 aus einem
durchsichtigen Werkstoff angeordnet, die parallel bzw. senkrecht zur Fortbewegungsrichtung
des Aufzeichnungsstreifens sind und von auf Führungen 25 verschieblichen Gleithülsen
24 getragen werden. Die Führungen lassen eine Querverschiebung der Lineale über
den Bereich des Bildschirmes 2 zu. Mittels einer über die Gleithülse 24 hinaus ragenden
Veilängerung ist jedes der Lineale mit einem endlosen, über Rollen 28x, 28y laufenden
Gummiriemen 27x, 27y verbunden. Die Innenseite der Riemen 27 x, 27y ist mit vorspringenden
Zähnen versehen, die in eine entsprechende Zahnung der Rollen 28 x, 28 y eingreifen.
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Je eine der Rollen jedes Riementriebes ist auf der Achse eines Synchro-Generators
30 bzw. 31 gelagert,
dessen Rotor beim Verschieben des zugehörigen Lineals über den
Riementrieb verstellt wird.
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Dadurch, daß auf dem in noch zu erläuternder Weise entsprechend der
Fahrt des eigenen Schiffes verschobenen Aufzeichnungsstreifen 5 die auf dem Radarbildschirm
2 sichtbaren Punktanzeigen von Zeit zu Zeit, zweckmäßig in gleichmäßigen Abständen,
nachgezeichnet werden, entstehen Bilder der wahren Bewegungsbahnen, z. B. eines
anderen Schiffes bei 19 und des eigenen Schiffes, dessen Augenblicksbild stets im
Schirmmittelpunkt 17 liegt, bei 18. Beim Nacllzeiclmen der Punktanzeigen wird die
Spitze eines Zeichenstiftes in die von den sich kreuzenden Schlitzen22, 23 der Lineale20,
21 gebildete Öffnung eingeführt, so daß mit jeder Bewegung des Stiftes auch die
Lineale verschoben werden, wodurch in dem noch zu beschreibenden Fernaufzeichnungsempfänger
ein Zeichenstift die gleichen Bewegungen ausführt. Der Zeichenstift ist mit einer
durch Druck auf den Stift zu betätigenden Kontakteinrichtung zum Schließen eines
Aufzeichnungsstromes im Fernempfänger versehen, so daß die mit dem Zeichenstift
ausgeführten Bewegungen im Empfänger nur dann aufgezeichnet werden, wenn dies erwünscht
ist. Ein entsprechender Schalter zur willkürlichen Betätigung durch den Beobachter
kann auch fest an geeigneter Stelle angeordnet werden.
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Der in F i g. 3 dargestellte Fernempfänger ist auf einer Grundplatte
38 aufgebaut. Der Aufbau weicht insofern vcn dem des Gebers nach Fig. 1 und 2 ab,
als eifindnngsgeinäß durch es n Kunstgriff die im Geber erforderliche seitiiche
Verschiebbarkeit der Papierführung entbehrlich gemacht ist.
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Ein dem Aufzeichnungsstreifen 5 im Geber entsprechender Aufzeichnungsstreifen
40 aus sich unter Wirkung eines Schreibstromes verfärbendem Papier läuft von einer
Vorratsrolle 41 ab, danach über eine als Zeichenunterlage dienende leitende Platte
39 und wird auf einer Rolle 43 aufgewickelt. Ein dem Synchro-Motor 9 im Geber parallelliegender
Synchro-Motor 44 bewirkt mittels einer von ihm angetriebenen Stachelwalze 42 den
Vorschub des Streifens 40 in seiner Längsrichtung, und zwar in genauer Übereinstimmung
mit der Längsverschiebung des Streiofens 5 im Geber. Die Aufwickelrolle 43 wird
von dem Motor 44 über ein Getriebe 45 und eine Rutschkupplung 46 so angetrieben,
daß der Aufzeichnungsstreifen keine Schlaufen bildet. Für die ferngesteuerte Verschiebung
des Schreibstiftes 48 sind zwei Lineale 50, 51 aus durchsichtigem Werkstoff parallel
bzw. senkrecht zur Längsriciltung, des Streifens 40 vorbegehen, die von auf Führungen
55 gleitenden Hülsen 54 getragen werden und quer über die ganze Fläche der Platte
39 verschieblich sind. Auf den Linealen gleitet ein zwei zueinander senkrechte Führungsschlitze
aufweisendes Kreuzstüel; 47, das in der Mitte den in ständigem Kontakt mit dem Aufzeichnungsstreifen
befindlichen Schreibstift 48 trägt. Dieser befindet sich so stets im Schnittpunkt
der Mittellinien der beiden Lineale. Über rückwärtige Verlängelingen sind die Lineale
mit je einem endlosen Gummiriemen 57x, 57v verbunden, der über Rollen 58x, 58y läuft.
Die Gummiriemen haben auf der Innenseite vorspringende Zähnen die in eine entsprechende
Zahnung am Umfang der Rollen 58 x, 58y eingreifen. Je eine der Rollen 58x, 58y der
Riementriebe, die den gleichen Durchmesser wie die entsprechende Rolle 28x, 28y
im Geber hat, sitzt
auf der Achse eines Synchro-Motors 60 bzw. 61
und wird von diesem angetrieben. Während der Synchro-Motor 61 unmittelbar über Übertragungsleitungen
mit dem Synchro-Generator 31 gekuppelt ist, wodurch das Lineal 51 jeder Verschiebung
des Lineals 21 folgt und die Stellung beider Lineale in bezug auf die Zeichenfläche
ständig in Übereinstimmung gehalten wird, ist der Synchro-Motor 60 mit dem Synchro-Generator
30 über einen Differentialsynchro 35 verblinden, der über Zahnräder 33, 4, von einem
dem Synchro-Motor 14 parallelgeschalteten Motor 32 verstellt wird. Die Radien der
Zahnräder 33, 34 stehen im gleichen Verhältnis wie der Radius des Zahnrades 15 zu
dem Radius der auf der Achse des Synchro-Generators 30 sitzenden gezahnten Rolle
28. Die durch den Synchro-Motor 60 bewirkte Verschiebung des Lineals 50 setzt sich
infolgedessen zusammen aus einem der Verschiebung des Lineals 50 relativ zur Grundplatte
1 entsprechenden Teil und einem der Verschiebung des Rahmens 12 mit der Führung
des Aufzeichnungsstreifens 5 gegenüber der Grundplatte 1 entsprechenden Teil, wobei
im letzten Fall der Bewegungssinn umgekehrt ist. Im Geber und Empfänger ist auf
diese Weise die Relativverschiebung der Lineale 20 bzw. 50 in Richtung quer zum
Aufzeichnungsstreifen die gleiche.
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Auf dem Aufzeichnnngsstreifen 40 erkennt man den augenblicklichen
Standort des eigenen Schiffes 62, dessen Bahnlinie 63 und die eines anderen Schiffels
64 in Übereinstimmung mit den im Geber gezeichneten Linien. Die Aufzeichnung erfolgt
durch Einschalten des über eine Leitung 49 zugeführten Schreibstromes beim Nachzeichnen
der Radarbilder durch den den Geber bedienenden Beobachter in der schon beschriebenen
Weise.
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Das für das Zusammenarbeiten mit der Einrichtung nach F i g. 1 bis
3 bestimmte Radargerät liefert, solange es nur für die Beobachtung des Schirmbildes
und nicht zur Aufzeichnung von Bewegungsbahnen benutzt wird, ein kursorientiertes
Rundbild, d. h., die Kursrichtung des eigenen Schiffes im Schirmbild ist ständig
in Übereinstimmung mit der für den Beschauer senkrecht von lunten nach oben verlaufenden
3ildachse, die demnach wechselnden Himmelsrichtungen entspricht. Diese Art der Darstellung
wird in der Handelsmarine im allgemeinen bevorzugt und ergibt eine einfachere Bauweise
der Zeichengeräte als die weniger verbreitete Nordorientierung des Bildes bei der
die Bildachse ständig der Nordrichtung entspricht.
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Für die Zwecke der Erfindung ist das Radargerät mit einer zusätzlichen,
willkürlich einschaltbaren Einrichtung für die Aufrechterhaltung (Stabilisierung)
der im Augenblick der Einschaltung bestehenden Bildorientierung nach dem gleichzeitig
anliegenden Kurs ausgestattet. Ist dieser Anfangskurs #0 und der Kurs zu irgendeiner
Zeit nach Einschaltung der Stabilisierung gleich q?, so schließt die Vorausrichtung
im Bild mit der Bildachse den veränderlichten NVinkel g 0 ein. Die Stabilisierungseinrichtung
ist so ausgebildet, daß man nach ihrem Abschaltern wieder das normale kursorientierte
Bild erhält. Gleichzeitig wird auch eine etwa während der Dauer der Stabilisierung
er folgte Verstellung des Rahmens 12 aus der Mittelstellung, in der er sich normalerweise
befindet, und die damit gekoppelte Verstellung des Lineals 50 durch den mit dem
Synchro otor 14 parallelarbeitenden Motor 32 und
den hierdurch eingestellten Differentialsynchro
35 durch eine gegenläufige Drehung des zugehörigen Synchro-Generators 72 (F i g.
4) wieder rückgängig gemacht.
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Für den Betrieb der Einrichtung nach F i g. 1 bis 3 ist weiter ein
sogenanntes Kursrechengerät 69 (Fig.4) vorgesehen, das bei Drehung einer ersten
Eingangswelle entsprechend der Schiffsgeschwindigkeit V und Verstellung einer zweiten
Eingangswelle entsprechend einem Winkela an zwei Ausgangswellen Drehgeschwindigkeiten
entsprechend # . sin α und v cos nc liefert. Bei außer Betrieb befindlichem
Rechengerät stellt sich die zweite Eingangswelle auf den Winkelwert = 0 ein, was
z.B. in einfachster Weise durch eine bei Abschaltung des Antriebes die Rückführung
bewirkende, ständig mit der zweiten Welle verbundene Torsionsfeder erreicht werden
kann.
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Die Arbeitsweise der Gesamtanlage wird an Hand des schematischen
Leitungsbildes Fig.4 eridärt, in welchem elektrische Leitungen als ausgezogene Linien,
mechanische Leitungen (Achsen) gestrichelt gezeichnet sind. Die Verschiebungen der
Schreibstreifen in ihrer Längsrichtung im Geber und Empfänger sind mit ys bzw. y5'
bezeichnet, die Querverschiebung des Streifens im Geber ist x5. Weiter bezeichnen
x und y die Verschiebungen der Lineale 20 bzw. 21 und x', y' die der Lineale 50
bzw. 51.
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Die erste Eingangswelle des Kursrechengerätes 69 kann mit einer Welle
66 gekuppelt werden, die ständig von einem Log entsprechend der Schiffsgeschwindigkeit
angetrieben wird. Gleichzeitig wird die zweite Eingangswelle mit der Welle 67 gekuppelt,
die vom Kompaß aus entsprechend dem Schiffskurs verstellt wird. Werden die Kupplungen
68 bei einemAnfangskurs Sn} eingerückt, so wird die zweite Eingangswelle des Rechengerätes
entsprechend der Abweichung des jeweiligen Kurses vom Anfangskurs oder c' - verstellt.
Nach der für die Arbeitsweise des Rechengerätes gegebenen Erläuterung drehen sich
dann die Ausgangswellen 70 und 71 mit Geschwindigkeiten proportional v sin (-) und
v cos (Q-<p0), d. h. entsprechend den Komponenten der Schiffsgeschwindigkeit
senkrecht und parallel zu der Richtung des Anfangslcurses 4O>. Die Welle 70 kann
über eine Kupplung 74 mit der Achse eines Synchro-Generators 72 verbunden werden,
während die Welle 71 ständig mit der Achse eines Synchro-Generators 73 verbunden
ist. Die Kupplungen6$ und 74 werden gemeinsam mit dem Ein- und Ausschalten der Bild
stabilisierung ein- bzw. ausgerückt.
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Solange keine Aufzeichnung erfolgt und die Stabilisierung und das
Rechengerät nicht eingeschaltet sind, werden die Schreibstreifen im Geber und Empfänger
nicht weiterbewegt, der Rahmen 12 und damit der Schreibstreifen 5 befindet sich
in Mittelstellung gegenüber dem Bildschirm 2, und die Lineale 20, 21 (und damit
auch die Lineale 59, 5d) sind so verschoben, daß der Schirm 2 ungehindert beobachtet
werden kann. Ergibt sich, z.B. beim Entgegenkommen eines anderen Schiffes, die Notwendigkeit,
ein Bild von Bewegungsbahnen aufzuzeichnen, so werden Stabilisierung und Rechengerät
eingeschaltet.
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Die Drehung der Welle 71 bewirkt über die Synchros 73, 9 und 44 Verschiebungen
ys und Y2' der Schreibstreifen in ihrer der Richtung des Anfangskurses #0 entsprechenden
Längsrichtung, proportional und entgegengesetzt der Komponente der Schiffsgeschwindigkeit
in
dieser Richtung. Die Drehung der Welle 70 bewirkt über die Synchros 72 und 14 eine
Verschiebung xS des Schreibstreifens im Geber in seiner der Richtung senkrecht zum
Anfangskurs entsprechenden Querrichtung, proportional und entgegengesetzt der Komponente
der Schiffsgeschwindigkeit in der gleichen Richtung, und über die Synchros 72 und
32, den Differentialsynchro 35 und den Synchro 60 eine gleiche Verschiebung des
Lineals 50 in der entgegengesetzten Richtung. Verschiebungen x und y der Lineale
20 bzw. 21 gegenüber der Grundplatte 1 bewirken über die Synchros 30 und 60 bzw.
31 und 61 gleiche Verschiebungen x' und y' der Lineale 50 bzw.
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51. Die Lineale 20 und 50 erfahren die gleiche relative Verschiebung
gegenüber dem zugehörigen Schreibstreifen.
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Die Aufzeichnung der Bewegungsbahnen des eigenen und anderer Schiffe
auf den Streifen kann so lange fortgesetzt werden, bis dabei der Streifenrand überschritten
wird. Man kann dann entweder nach Lösen der Kupplung 74 den Synchro-Generator 72
zurückdrehen und dadurch den Schreibstreifen 5 in eine für die Fortsetzung der Aufzeichnungen
geeignete Lage im Verhältnis zum Bildschirm 2 bringen oder aber, insbesondere bei
größerer Abweichung des Kurses vom Anfangskurs, Stabilisierung und Rechengerät für
einen Augenblick abschalten und nach Wiedereinschalten die Aufzeichnungen mit dem
augenblicklichen Kurs als Anfangskurs fortsetzen.
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Dabei geht die Kontinuität der Aufzeichnungen verloren; dieser Fall
wird jedoch sehr selten eintreten, da die Situationen, die die Aufzeichnungen der
Bewegungsbahnen erfordern, meist nicht allzu lange anhalten und größere Kursänderungen
selten vorkommen.
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Beim Abschalten des Rechengerätes 69 wird die über die Kupplung 74
angetriebene Achse des Synchro-Generators 72 selbsttätig in eine gleichbleibende
Ausgangsstellung zurückgeführt, wobei der Streifen 5 in die Mittelstellung gebracht
und die Zusatzverschiebung des Lineals 50 zu Null gemacht wird. Um für spätere Aufzeichnungen
eine unbenutzte Schreibfläche zur Verfügung zu haben, werden die Schreibstreifen
im Geber und Empfänger um ein ausreichendes Stück weiter vorgeschoben. Hierfür ist
ein willkürlich einschaltbarer Schnell antrieb für den Synchro-Generator 73 vorzusehen,
während dessen Einschaltung der Synchro-Generator zweckmäßig vom Rechengerät abgekuppelt
wird.
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Stellt man bei eingeschalteter Streifenbewegung entsprechend der
Fahrt des Schiffes und eingeschalteter Bildstabilisierung den Kreuzungspunkt der
Lineale 20, 21 mit einem dort angebrachten Schreibstift auf die Bildschirmmitte
ein und schaltet den Schreibstrom für den Empfänger dauernd ein, so arbeiten Geber
und Empfänger als Kursschreiber.
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Es versteht sich von selbst, daß die Streifenverschiebung in jedem
Fall entsprechend dem gleichen Entfernungsmaßstab, wie er für das Schirmbild des
Radargerätes Gültigkeit hat, erfolgen muß. Um dies sicherzustellen, kann der Antrieb
des Kursrechengerätes durch die Welle 66 über ein Schaltgetriebe erfolgen, welches
gleichzeitig mit dem auf dem Radarbildschirm dargestellten Entfernungsbereich umgeschaltet
wird.
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Unter Fortlassung des Differentialsynchros 35 können die Synchros
30 und 60 unmittelbar verbunden werden, wenn der Synchro 30 mit dem zuge-
hörigen
Riementrieb und der Führung für das Lineal 20 auf dem verschieblichen Rahmen 12
angeordnet wird. In diesem Fall wird die Verschiebung des Lineals 20 relativ zum
Streifen 5 unmittelbar auf das Lineal 50 übertragen. Diese Ausführungsform teilt
mit der nach F i g. 1 und 2 den Vorteil, daß es nicht erforderlich ist, eine Querverschieblichkeit
des Aufzeichnungsstreifens 40 im Empfänger vorzusehen.
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Macht man den Stellungsgeber zusammen mit dem Aufzeichnungsstreifen
im Geber querverschieblich, so ist man nicht an die Benutzung rechtwinkliger Koordinaten
gebunden. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel eines Fernzeichnungsgebers ist
in Fig. 5 schematisch dargestellt. Ahnlich wie bei der Einrichtung nach den Fig.
1 und 2 ist die Einrichtung für die Führung des Schreibstreifens 80 auf einer auf
Führungen82 verschiebbaren Platte 81 aufgebaut. Der Vorschub des Schreibstreifens
in der Längsrichtung wird von dem Synchro-Motor 83 angetrieben, während der Synchro-Motor
84 über Zahnrad und Zahnstange die Platte 81 mit dem Schreibstreifen in der Querrichtung
verschiebt. Der Stellungsgeber ist aus zwei Armen 86, 90 aufgebaut, die um auf der
Platte 81 befestigte Zapfen 85, 89 drehbar und deren Enden über Stangen 87, 91 mit
einem Schreibstift 88 verbunden sind. Mit den Dreharmen 86, 90 sind Kontaktarme
92, 94 verbunden, die bei Bewegungen des Schreibstiftes 88 wechselnde Spannungen
von Potentiometern 93, 95 abgreifen. Der Fernzeichnungsempfänger ist ähnlich wie
der Geber, aber auf einer nicht verschieblichen Platte aufgebaut.
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Die den Armen 86, 99 entsprechenden Arme werden durch Nachlaufmotoren
angetrieben, die von der Differenz der im Geber und Empfänger abgegriffenen Potentiometerspannungen
gesteuert werden.
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Man kann auch auf die unmittelbare Aufzeichnung eines Bildes wahrer
Bewegungsbahnen am Radargerät selbst verzichten, den Schreibstreifen im Geber fortlassen
und mit einem mit einem Stellungsgeber (z. B. nach Fig. 1 oder 5) verbundenen Schreibstift
ein Bild relativer Bewegungsbahnen auf einer Plotterschiebe, wie bisher üblich,
aufzeichnen. In diesem Fall ist, schon zur Überwachung des Papiervorschub es, ein
Aufzeichnungsempfänger in unmittelbarer Nähe des Radargerätes aufzustellen. In den
Empfängern werden wahre Bewegungsbahnen aufgezeichnet.