DE1239345B - Gleitlager fuer Bruecken und aehnliche Bauwerke - Google Patents

Description

• Gleitlager für Brücken und ähnliche Bauwerke Die Erfindung betrifft ein Gleitlager für Brücken und ähnliche Bauwerke aus zwei plattenförmigen, gegeneinander verschiebbaren Lagerkörpern, von denen mindestens der eine als gegebenenfalls mit Bewehrungseinlagen versehene Gummiplatte mit einer auf deren dem anderen Lagerkörper zugewendete Gleitfläche aufvulkanisierten Kunststoffgleitschicht ausgebildet ist.
• Bei einem bekannten Lager dieser Art (britische Patentschrift 956 949) besteht die reibungsmindernde Gleitschicht aus einer aushärtenden Kunststoffschicht, z. B. aus Phenolharz, mit der ein Textilmaterial getränkt ist. Die Gleiteigenschaften von Phenolharz sind nicht besonders günstig. Hingegen ist es bekannt, daß Polytetrafluoräthylen ausgezeichnete Gleiteigenschaften hat. Polytetrafluoräthylen hat außerdem eine hohe chemische Passivität und geringste Wasserabsorption. Polytetrafluoräthylenschichten neigen jedoch dazu, unter einer Drucklast zu fließen. Soweit solche Schichten in Gleitlagern verwendet worden sind (»Die Bautechnik«, 1962), sind die ziemlich dick ausgebildeten Schichten in einer Vertiefung des plattenförmigen stählernen Lagerkörpers angeordnet worden, um ein Ausfließen des Polytetrafluoräthylens zu verhindern.
• Aufgabe der Erfindung ist es, die günstigen Eigenschaften von Polytetrafluoräthylen bei einem Lager der zuerst angegebenen Art auszunutzen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kunststoffgleitschicht aus einer Folie aus Polytetrafluoräthylen besteht.
• Durch die folienartige Ausbildung der Kunststoffgleitschicht gelingt es, einerseits eine ausreichend feste Verbindung mit der Gummiplatte zu schaffen, andererseits der Fließneigung des Polytetrafluoräthylens genügend entgegenzuwirken.
• Wenn das aus :>Die Bautechnik« bekannte Lager als Gleitkipplager verwendet werden soll, ist es notwendig, die Poltetrafluoräthylenschicht, deren Nachgiebigkeit allein das Kippen ermöglicht, mit Gewebe oder Glasfasern zu bewehren. Dies ist notwendig, weil die Polytetrafluoräthylenschicht ziemlich dick ausgeführt sein muß, der Fließneigung des Polytetrafluoräthylens jedoch Schranken gesetzt sein müssen, was durch die Einlagen bewirkt wird. Bei dem Gleitlager nach der Erfindung werden die Kippbewegungen hingegen im wesentlichen durch Zusammenpressen des Gummikörpers aufgenommen.
• Zwei Ausführungsbeispiele werden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt A b b. 1 das erste Ausführungsbeispiel und A b b. 2 das zweite Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht. Die beiden Lagerkörper 2 des Gleitlagers nach A b b. 1 bestehen aus Gummi. Auf ihren einander zugewendeten Gleitflächen ist je eine Kunststoffschicht 1 aus Polytetrafluoräthylen aufvulkanisiert, deren Dicke höchstens einige Millimeter beträgt. Die Dicke der Kunststoffschicht richtet sich nach dem zu erwartenden Abrieb auf der Gegengleitfläche. Durch die folienartice Ausbildung der Kunststoffgleitschicht ist die Neigung des Polytetrafluoräthylens, unter der Drucklast des Bauwerkes 4 zu fließen, behindert. Kippbewegungen des Bauwerkes werden im wesentlichen durch einseitiges Zusammenpressen des oberen Lagerkörpers aufgenommen. Dieser ist zum Steigern der Belastbarkeit des Lagers in bekannter Weise mit Bewehrungseinlagen 3 aus Blech, Gewebe oder glasfaserbewehrtem Kunststoff versehen.
• Als Gegenfläche kann anstatt eines mit einer reibungsmindernden Folie aus Polytetrafluoräthylen versehenen Lagerkörpers aus Gummi auch, wie in A b b. 2 gezeigt, eine Stahlplatte 5 ausreichender Glätte verwendet werden. Der untere Lagerkörper wird im Grundriß größer ausgebildet als der obere Lagerkörper.
• Da die Reibung zwischen dem Lagerkörper 2 aus Gummi und dem Bauwerk 4 größer ist als die Reibung der Kunststoffgleitschicht aus Polytetrafluoräthylen auf der Gegengleitfläche, ist es nicht notwendig, den Lagerkörper 2 im Bauwerk 4 zu verankern. Das gleiche gilt für die Stahlplatte 5 und das Auflager.

Claims (2)

1. Patentanspruch: Gleitlager für Brücken und ähnliche Bauwerke aus zwei plattenförmigen, gegeneinander verschiebbaren Lagerkörpern, von denen mindestens der eine als gegebenenfalls mit Bewehrungseinla-Qen versehene Gummiplatte mit einer auf deren dem anderen Lagerkörper zugewendete Gleitfläche aufvulkanisierten reibungsmindernden Kunststoffgleitschicht ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffgleitschicht (1) aus einer Folie aus Polytetrafluoräthylen besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 233 626; britische Patentschrift Nr. 956 949; E. Wa n d e b e r g, »Kunststoffe«,
2. 2. Auflage, Berlin, 1959, S. 234; Zeitschrift »Die Bautechnik«, 1962, S. 49, Bild 30.