DE19851412A1 - Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen Bauteilen - Google Patents
Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen BauteilenInfo
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Abstract
Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen Bauteilen aus einer Grundschicht aus Elastomermaterial mit einer Gleitfläche, einem Lagerblock aus Elastomermaterial höherer Shore-Härte als das Elastomermaterial der Grundschicht oder aus Elastomermaterial gleicher oder anderer Shore-Härte, wie das Elastomermaterial der Grundschicht und einer oder vorzugsweise mehreren in den Kern des Lagerblocks eingebetteten Stahlblech- oder technischen Gewebe- oder Faserbewehrungsschichten mit einer auf der Gleitfläche der Grundschicht verschiebbaren Gleitfläche mit reibungsmindernden Mitteln zwischen den Gleitflächen oder auf mindestens einer der Gleitflächen und Schlaufen bildenden, allseits dichten Seitenwänden zwischen der Grundschicht und dem Lagerblock.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gleit- und/oder Verformungslager zum
Einbringen zwischen Bauteilen, insbesondere für den Hoch-,
Anlagen- und Brückenbau.
Ein Gleitlager für den Hochbau aus einem Hohlkörper aus einem
Elastomer mit einer Grund- und einer Deckschicht, die mittels als
Faltenbälge ausgebildete Seitenwände miteinander verbunden sind,
wovon eine Schicht dicker ausgebildet ist als die andere, so daß
seitlich der dickeren Schicht jeweils ein im Querschnitt größerer,
zusätzlicher Hohlraum gebildet ist, der mit Schmiermittel versehen
ist, ist in der DE 195 32 667 C1 derselben Anmelderin beschrieben.
Dieses Gleitlager hat sich bewährt, wenn es mittleren Belastungen
ausgesetzt ist. Bei größeren Belastungen verformt sich indessen
die dickere Schicht, indem sich an den Seitenflächen Auswölbungen
ergeben. Dadurch ist die Lastaufnahmefähigkeit begrenzt, und die
Seitenwände können nicht an den Seitenflächen der dickeren Schicht
anliegend ausgebildet werden, da die Abdichtung im stark
belasteten Zustand des Gleitlagers problematisch ist. Auch die
dünnere Schicht verformt sich bei größeren Belastungen und die
dickere Schicht sinkt in die dünnere Schicht ein, wodurch es zu
Behinderungen bei der Verschiebung kommt. Daher muß dieses
bekannte Gleitlager, wenn es allseits geschlossen und kissenartig
ausgebildet ist, zweiteilig gestaltet sein, wobei der verdickte
Teil der Grundschicht mit den Seitenteilen teilweise überlappend
hergestellt sein muß. Die Verbindung im Bereich der Überlappungen
kann durch formschlüssige Verbindungen oder mittels Klebung,
Schweißung oder Vulkanisation hergestellt werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Gleit- und/oder
Verformungslager zum Einbringen zwischen Bauteilen zu schaffen,
das gegenüber den bekannten Lagern eine höhere
Lastaufnahmefähigkeit bei gleichzeitig verbesserter und
vereinfachter Abdichtung zwischen den sich gegeneinander
bewegenden Teilen gewährleistet.
Ausgehend von dieser Problemstellung wird ein Gleit- und/oder
Verformungslager vorgeschlagen, das erfindungsgemäß aus einer
Grundschicht aus Elastomermaterial mit einer Gleitfläche, einem
Lagerblock aus Elastomermaterial und einer oder vorzugsweise
mehreren, in den Kern der Lagerblocks eingebetteten Stahlblech- oder
technischen Gewebe- oder Faserbewehrungsschichten mit einer
auf der Gleitfläche der Grundschicht verschiebbaren Gleitfläche
mit reibungsmindernden Mitteln zwischen den Gleitflächen oder auf
mindestens einer der Gleitflächen und Schlaufen bildenden,
allseits dichten Seitenwänden zwischen der Grundschicht und dem
Lagerblock besteht. Aufgrund der in den Kern des Lagerblocks
eingebetteten, vorzugsweise einvulkanisierten Stahlblech- oder
technischen Gewebe- oder Faserbewehrungsschichten bei einem
Elastomermaterial des Lagerblocks mit gleicher oder anderer
Shore-Härte wie das Elastomermaterial der Grundschicht wird die
Lastaufnahmefähigkeit des Lagers erheblich vergrößert, ohne daß
übermäßige seitliche Auswölbungen auftreten. Dementsprechend
lassen sich die Schlaufen bildenden Seitenwände an den
Seitenflächen des Lagerblocks dichtend anordnen, ohne daß die
Dichtheit durch das Auswölben der Seitenflächen unter Belastung
beeinträchtigt wird.
Gemäß einer anderen Lösung des Problems weist das
Elastomermaterial des Lagerblocks eine geringe Shore-Härte als das
Elastomermaterial der Grundschicht auf, ist jedoch ausreichend
hoch, um eine unzulässig große Verformung des Lagerblocks zu
vermeiden, wobei gleichzeitig das Einsinken des Lagerblocks in die
Grundschicht verringert wird. Vorteilhafterweise kann die
Shore-Härte des Lagerblocks 50 bis 70° Shore A und die der
Grundschicht 60 bis 80° Shore A betragen. Eine Verbesserung des
Problems kann auch durch eine Ummantelung des Lagerblocks mit
einer starren oder begrenzt elastischen Manschette erfolgen.
Während das erfindungsgemäße Lager bei Verwendung eines
Lagerblocks aus Elastomermaterial höherer Shore-Härte als das
Elastomermaterial der Grundschicht im wesentlichen als Gleitlager
einzusetzen ist, wobei der Gleitweg im Rahmen der technischen
Möglichkeiten und Erfordernisse nicht begrenzt ist, läßt sich das
Lager mit einem Lagerblock aus Elastomermaterial gleicher oder
anderer Shore-Härte wie das Elastomermaterial der Grundschicht und
eines oder vorzugsweise mehreren in den Kern des Lagerblocks
eingebetteten Stahlblech- oder Gewebebewehrungsschichten sowohl
als Gleit- als auch als Verformungslager verwenden, da durch die
eingebetteten Bewehrungsschichten die Schubverformung senkrecht
zur Last, d. h. in Richtung der Elastomer- und Bewehrungsschichten
im wesentlichen ebenso unbehindert ist wie bei einem massiven
Lagerblock gleicher oder geringerer Höhe und ohne
Bewehrungsschichten.
Vorzugsweise können die Seitenwände einstückig mit der
Grundschicht hergestellt sein, während der Lagerblock getrennt
davon aus einem Elastomaterial höherer Shore-Härte oder aus einem
Elastomermaterial gleicher oder anderer Shore-Härte wie die
Grundschicht mit mehreren, in den Kern des Lagerblocks
eingebetteten Stahlblech- oder technischen Gewebe- oder
Faserbewehrungsschichten hergestellt sein kann.
Bei dieser Ausführungsform kann ein Teilbereich der Seitenwände
die Seitenflächen des Lagerblocks umschließen und mittels eines
Spannelements gespannt daran dichtend anliegen, wobei das
Spannelement vorzugsweise aus einer Schlauchfeder bestehen kann,
die in eine Ringnut des Teilbereichs der Seitenwände, der die
Seitenflächen des Lagerblocks umschließt, eingelegt wird und das
dichtende Anliegen bewirkt.
Das reibungsmindernde Mittel kann aus Silikonfett bestehen. Ebenso
ist es möglich, wenigstens eine der Gleitflächen mit einer
reibungsmindernden Beschichtung, beispielsweise aus
Polytetrafluorethylen zu versehen oder beides in Kombination
anzuwenden.
Aufgrund der Schlaufen in den Seitenwänden ist eine freie
Beweglichkeit der Lagerblocks in allen Richtungen gegeben und der
den Lagerblock umgebende Hohlraum läßt sich mit dem
reibungsmindernden Mittel, insbesondere mit Silikonfett mittels
eines Ventils in der Schlaufe füllen sowohl bei der Herstellung
als auch zu einem späteren Zeitpunkt im Bauwerk (Nachschmierung).
Weist das Elastomermaterial des Lagerblocks die gleiche wie oder
eine geringere Shore-Härte als das Elastomermaterial der
Grundschicht auf, besteht der Lagerblock bevorzugterweise aus
mindestens drei Elastomerschichten mit einer Dicke von 5 bis 8 mm
und dazwischen einvulkanisierten Stahlblechbewehrungen.
Das erfindungsgemäße Gleit- und/oder Verformungslager kann eine
beliebige, beispielsweise kreisförmige oder quadratische oder auch
rechteckige Grundfläche aufweisen und kissenartig ausgebildet
sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, das einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gleit- und/oder
Verformungslager mit einem Lagerblock aus Elastomermaterial und
mehreren einvulkanisierten Stahlblechbewehrungsschichten zeigt.
Das erfindungsgemäße Gleit- und/oder Verformungslager besteht im
wesentlichen aus einem Hohlkörper aus einem Elastomer mit einer
Grundschicht 1, die eine Gleitfläche 2 aufweist. Auf dieser
Gleitfläche 2 ruht ein Lagerblock 3 mit seiner Gleitfläche 4, der
erheblich dicker als die Grundschicht ist. Der Lagerblock 3
besteht aus einer Anzahl von Elastomerschichten 5, zwischen denen
Bewehrungsschichten 6 einvulkanisiert sind. Diese
Bewehrungsschichten bestehen vorzugsweise aus Stahlblech, können
jedoch auch beispielsweise aus Polyestergewebe oder -fasern
bestehen. Durch diese Bewehrungsschichten 6 wird die
Lastaufnahmefähigkeit des Lagerblocks 3 ganz erheblich erhöht,
ohne die Schubverformbarkeit parallel zu den Elastomerschichten 5
und den Stahlblechen 6 wesentlich zu behindern.
Der Lagerblock 3 weist Seitenflächen 9 auf, an denen eine mit der
Grundschicht 1 einstückig hergestellte Seitenwand 7 anliegt. Die
Seitenwand 7 ist mit der Grundfläche 1 über Schlaufen 8 geformte
Wandbereiche verbunden, wodurch ein ringförmiger Hohlraum um den
Lagerblock 3 herum entsteht.
Um ein dichtes Anliegen der Seitenwand 7 an den Seitenflächen 9
des Lagerblocks 3 zu erreichen, ist in eine Ringnut 11 der
Seitenwand 7 ein Spannelement in Form einer Schlauchfeder 10 mit
Vorspannung eingelegt. Der Ringraum innerhalb der Schlaufe 8 läßt
sich durch ein Ventil 12 mit einem Schmiermittel beispielsweise
Silikonfett füllen und dient zur Schmierung der Gleitflächen 2, 4.
Zusätzlich zur Schmierung mittels Silikonfett oder auch anstelle
einer Schmierung durch Silikonfett kann eine der beiden
Gleitschichten 2, 4 oder können beide mit einem reibungsmindernde
Mittel beschichtet sein, beispielweise mit Polytetrafluorethylen.
Vorzugsweise weist die Grundschicht 1 zusammen mit der Schlaufe 8
und der Seitenwand 7 eine Shore-Härte von 60 bis 80° Shore A auf.
Die gleiche Shore-Härte können die Elastomerschichten 5 der
Lagerblocks 3 aufweisen, wenn Stahlbleche 6 einvulkanisiert sind.
Bei einem Lagerblock 3 ohne einvulkanisierte Bewehrungsschichten
ist eine geringere Shore-Härte, nämlich 50 bis 70° Shore A
erforderlich, die jedoch ausreichend hoch gewählt ist, um zu
starke Auswölbungen zu vermeiden, während die der Grundschicht
höher ist, um ein zu starkes Einsinken des Lagerblocks in die
Grundschicht zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Gleit- und/oder Verformungslager kann eine
beliebige, beispielsweise kreisförmige, eine quadratische oder
eine rechteckige sowie eine beliebige, anders gestaltete
Grundfläche aufweisen und kissenartig ausgebildet sein.
Claims (10)
1. Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen
Bauteilen aus
- - einer Grundschicht (1) aus Elastomermaterial mit einer Gleitfläche (2),
- - einem Lagerblock (3) aus Elastomermaterial und einer oder vorzugsweise mehreren in den Kern des Lagerblocks (3) eingebettete Stahlblech- oder technische Gewebe- oder Faserbewehrungsschichten (6), mit einer auf der Gleitfläche (2) der Grundschicht (1) verschiebbaren Gleitfläche (4), mit
- - reibungsmindernden Mitteln zwischen den Gleitflächen (2, 4) oder auf mindestens einer der Gleitflächen (2, 4) und
- - Schlaufen (8) bildenden, allseits dichten Seitenwänden (7) zwischen der Grundschicht (1) und dem Lagerblock (3).
2. Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen
Bauteilen aus
- - einer Grundschicht (1) aus Elastomermaterial mit einer Gleitfläche (2),
- - einem Lagerblock (3) aus Elastomermaterial niedriger Shore-Härte als das Elastomermaterial der Grundschicht (1) mit einer auf der Gleitfläche (2) der Grundschicht (1) verschiebbaren Gleitfläche (4), mit
- - reibungsmindernden Mitteln zwischen den Gleitflächen (2, 4) oder auf mindestens einer der Gleitflächen (2, 4) und
- - Schlaufen (8) bildenden, allseits dichten Seitenwänden (7) zwischen der Grundschicht (1) und dem Lagerblock (3).
3. Gleit- und/oder Verformungslager nach Anspruch 1 oder 2, bei
dem die Shore-Härte der Grundschicht (1) 60 bis 80° Shore A und
die des Lagerblocks (3) 50 bis 70° Shore A beträgt.
4. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei dem die Seitenwände (7) einstückig mit der Grundschicht
(1) hergestellt sind.
5. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 bis
4, bei dem ein Teilbereich der Seitenwände (7) die
Seitenflächen (9) des Lagerblocks (3) umschließt und mittels
eines Spannelements (10) gespannt daran dichtend anliegt.
6. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 bis
5, bei dem das reibungsmindernde Mittel aus Silikonfett
besteht.
7. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 bis
6, bei dem in der Schlaufe (8) ein Ventil (12) zum Einbringen
des reibungsmindernden Mittels angeordnet ist.
8. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 und
3 bis 7, bei dem der Lagerblock (3) aus mindestens drei
Elastomerschichten (5) mit einer Dicke von 5 bis 8 mm und
dazwischen einvulkanisierten Stahlblechbewehrungen (6) besteht.
9. Gleit- und/oder Verformungslager nach einem der Ansprüche 1 bis
8 mit einer kreisförmigen Grundfläche.
10. Gleit- und/oder Verformungslager nach Anspruch 5, bei dem das
Spannelement (12) aus einer Schlauchfeder besteht.
Priority Applications (4)
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DE1998151412 DE19851412A1 (de) | 1998-11-07 | 1998-11-07 | Gleit- und/oder Verformungslager zum Einbringen zwischen Bauteilen |
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ID=7887041
Family Applications (1)
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DE (1) | DE19851412A1 (de) |
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