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Rollsteig Die Erfindung geht aus von einem Rollsteig mit lasttragenden
hin- und zurücklaufenden Trumen eines waagerecht umgelenkten endlosen Bandes, das
durch aneinandergereihte sowie mit Laufrollen gegen eine einen in sich geschlossenen
zweispurigen Schienenstrang aufweisende Führungsbahnanordnung abgestützte Transportplatten
gebildet und durch ein flexibles Zugorgan, beispielsweise Gliederkette, angetrieben
ist.
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Ein bekannter Rollsteig der obengenannten Art weist trapezförmige
sowie mit den parallel zueinander verlaufenden Seiten auf dem Schienenstrang gleitende
Transportplatten auf, die schuppenartig übereinandergreifen und durch Gelenkbolzen
miteinander verbunden sind. Das Transportband weist in größeren Abständen jeweils
mit drei Laufrollen ausgestattete Fahrgestelle auf, gegen welche zwei der Transportplatten
abgestützt und durch vier derselben zwischen den Fahrgestellen verbunden sind. Ein
dermaßen ausgebildeter Rollsteig ist wegen der dachziegel artigen Neigung der Transportplatten
gegenüber der Horizontalen nicht für den Personentransport geeignet. Außerdem bedingt
die Gleitreibung zwischen den Schienen und den Transportplatten sowie deren Gelenkverbindung
im Zusammenhang mit der Verschwenkung an den Umlenkstellen einen erheblichen Verschleiß,
so daß der Rollsteig nur mit einem großen Wartungsaufwand betrieben werden kann.
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Ebenso sind Rollsteige mit rechteckig ausgebildeten Transportplatten
bekannt, die jeweils mit einem vierrädrigen Fahrgestell ausgestattet sind und auf
den geradlinigen Trumstrecken des endlosen Bandes in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Jede der Transportplatten ist gegenüber dem zugeordneten Fahrgestell um eine horizontale
und in der Fortbewegungsrichtung weisende Achse schwenkbar angeordnet sowie in der
vorderen inneren Ecke nach unten ab gekrümmt. An den Umlenkstellen schiebt sich
jede Transportplatte mit der nach unten abgekrümmten Ecke unter die in der Fortbewegungsrichtung
vordere Platte und wird hierbei gegenüber dem zugeordneten Fahrgestell außenseitig
hochgeschwenkt. Um an den Umlenkstellen das Unterschieben der abgebogenen Plattenecken
unter die jeweils vorderen Platten überhaupt zu ermöglichen, müssen diese auf den
geradlinigen Trumstrecken einen gegenseitigen Abstand aufweisen. Es ist offensichtlich,
daß sich dadurch sowie infolge der abgebogenen Plattenecken ein dermaßen ausgebildeter
Rollsteig nicht für den Personentransport eignet Er weist auch trotz hoher Wartungskosten
durch die
an den Umlenkstellen auftretenden Reibungskräfte zwischen den Transportplatten
einen erheblichen Verschleiß auf. Darüber hinaus ergibt sich durch die Fahrgestellanordnung
mit den darauf schwenkbar gelagerten Transportplatten insbesondere an den Umlenkstellen
eine große Bauhöhe dieses Rollsteiges.
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Eine besonders große Bauhöhe an den Umlenkstellen weist auch ein
Rollsteig auf, dessen sechste eckige Transportplatten an den Umlenkstellen hochkant
umgelenkt werden. Die Transportplatten weisen lediglich am rückwärtigen Ende Rollen
auf, während sich die vorderen Plattenenden gegen die jeweils benachbarten Platten
abstützen. Um das Hochkantstellen der Transportplatte zu ermöglichen, sind diese
jeweils gegenüberliegenden Sechseckspitzen in der Bahurichtung angeordnet, so daß
sich zwischen den Platten verhältnismäßig große Lücken in der Fläche des endlosen
Bandes ergeben. Zum Abdecken dieser Lücken findet eine bandförmige, elastische Auflage
Verwendung, die gleiche Breite wie die Platten aufweist und an diesen mit einer
Vorspannung befestigt ist. Diese elastische Auflage kann an den die Lücken abdeckenden
Stellen überdehnt oder sogar durchstoßen werden, wodurch sich außer der Notwendigkeit
der Auflage in Erneuerung insbesondere beim Transport von Personen ein Gefahrenmoment
für diese ergibt.
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Es ist zwar auch ein Rollsteig mit einer geringen Bauhöhe an den
Umlenkstellen bekannt, an welchen die jeweils halbkreisförmig verlaufende Vorder-
und
Hinterkanten aufweisende Transportplatten zueinander in der
gleichen Ebene verschwenkbar sind.
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Dieser Rollsteig ist jedoch aufwendig in der Fertigung und Wartung,
da zwischen den Transportplatten jeweils Verbindungsplatten angeordnet werden müssen,
die gegen ein besonders ausgebildetes und die Platten verbindendes Zugglied abgestützt
sind.
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Es kann daher keine billige im Handel erhältliche Kette Verwendung
finden.
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Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen baulich einfachen,
in der Fertigung und Wartung billigen sowie betriebssicheren Rollsteig der eingangs
genannten Art zu schaffen, der bei geringer Bauhöhe eine gefahrlose Beförderung
von Personen gewährleistet. Dies wird dadurch erreicht, daß die Führungsbahnanordnung
parallel neben dem einen Schienenpaar einen gegenüber diesem an den Umlenkstellen
zumindest um die Dicke einer Transportplatte vertikal versetzten weiteren zweispurigen
Schienenstrang aufweist und daß die im Band aufeinanderfolgenden Transportplatten
abwechselnd dem einen sowie dem anderen Schienenstrang zugeordnet und unabhängig
voneinander vertikal verschiebbar mit dem Zugorgan verbunden sind.
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Der erfindungsgemäße Rollsteig ist baulich einfach und daher billig
zu fertigen und zu warten. Im Zusammenhang damit weist er eine große Betriebssicherheit
auf und ermöglicht infolge der besonderen Ausbildung der Führungsbahnanordnung ein
praktisch fugenloses Transportband auf dessen geradlinigen Trumstrecken, so daß
eine gefahrlose Personenbeförderung gewährleistet ist. Zwischen den an den Umlenkstellen
vertikal zueinander versetzten Transportplatten treten keinerlei Reibungskräfte
auf, so daß der Verschleiß des Rollsteiges in optimal niedrigen Grenzen gehalten
ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Transportplatten
in an sich bekannter Weise mit im rechten Winkel aneinanderstoßenden Kanten versehen,
wobei die einander zugewandten Plattenkanten in den Trumen geradlinig mit gegenseitiger
Be rührung verlaufen. Die rechteckigen und mit Kantenberührung aneinanderliegenden
Transportplatten bilden ein lückenloses Transportband, das jedes Gefahrenmoment
beim Benutzen des Rollsteiges durch Personen ausschließt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Rollsteiges im
Bereich einer Umlenkstelle, F i g. 2 die schematische Seitenansicht des Rollsteig-Transporthandes
im Bereich einer Umlenkstelle und F i g. 3 die Draufsicht auf die schematische Darstellung
des Rollsteiges gemäß Fig. 1, jedoch in einer gegenüber dieser abgeänderten AusführunÆ,sform.
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Gemäß F i g. 1 weist der Rollsteig ein im wesentlichen waagerecht
umgelenktes endloses Band in Form aneinandergereihter Transportplatten 1 bzw. 2
auf, die mit Rollen 3 auf jeweils in sich geschlossenen und parallel zueinander
liegenden Führungsbahneinheiten in Form eines inneren und äußeren zweispurigen Schienenstranges
4 bzw. 5 laufen. Die jeweils im Band aufeinanderfolgenden Transportplatten 1, 2
sind abwechselnd dem inneren Schienenstrang 4 und dem äußeren Schienenstrang 5 zugeordnet,
die an einer Umlenkstelle 6 zumindest um
die Dicke einer Transportplatte vertikal
versetzt verlaufen. Wie später noch näher erläutert, sind die Transportplatten 1,
2 unabhängig voneinander vertikal versetzbar mit einem biegeelastischen Zugorgan,
beispielsweise in Form einer Gliederkette 7, verbunden, so daß sie an der Umlenkstelle
6 durch gegenseitige Über- und Untereinanderschiebung um äußerst kleine Krümmungsradien
gegenseitig verschwenkbar sind. Die Schienenstränge 4, 5 sind an der Umlenkstelle
6 kreisbogenförmig, und zwar bei der in Fig. 1 dargestellten Umlenkstelle um 1800
gekrümmt. Es ist jedoch auch möglich, beliebige Krümmungen, beispielsweise um 900,
vorzusehen, wie dies in der F i g. 1 mit gestrichelten Linien angedeutet ist. Jede
der Transportplatten 1, 2 ist rechteckig bzw. quadratisch mit geraden Kanten 8 ausgebildet,
die im jeweiligen Trum an die Kanten 8 der benachbarten Transportplatten anliegen.
Der innere Schienenstrang 4 verläuft gegenüber dem äußeren Schienenstrang 5 im Abstand
von mindestens der Dicke der Rollen 3, die an den jeweils dem inneren Schienenstrang
zugeordneten Transportplatten 1 zu deren Längsmittellinie entsprechend versetzt
angeordnet sind (s. hierzu F i g. 3). Jede der Transportplatten 1, 2 ist für die
innere Spur des jeweils zugeordneten Schienenstranges 4 bzw. 5 mit einer Rolle 3,
für die äußere Spur jedoch mit zwei Rollen ausgestattet. Bei der in der F i g. 1
dargestellten Ausführungsform des Rollsteiges weisen die Schienenstränge 4, 5 gleiche
Spurweite auf, so daß der an der Umlenkstelle 6 obenliegende äußere Schienen strang
5 seitliche Führungsflächen für die Rollen 3 der am unteren Schienenstrang 4 laufenden
Transportplatten 1 bildet und diese somit während der Umlenkung in Zentrifugalrichtung
abgestützt sind. An jeder Umlenkstelle 6 ist die Gliederkette 7 über ein parallel
zur Umlenkebene liegendes Rad 9 geführt, das lose um eine Achse 10 in Richtung des
Pfeiles 13 umläuft oder mit einem motorischen Antrieb (in den Figuren nicht eingezeichnet)
ausgestattet sein kann.
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Zwischen den Umlenkstellen 6 sind für die Gliederkette 7 Parallelführungen
in Form von U-Profilen 11 mit nach oben gerichteter Profilöffnung vorgesehen.
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Zur Verbindung der Transportplatten 1. 2 mit der Gliederkette 7 sind
an dieser Standbolzen 12 vorgesehen, die von unten her an den Transportplatten angreifen.
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Gemäß F i g. 2 besitzt jede der Transportplatten 1, 2 an der Unterseite
eine Führungshülse 14, in die der jeweils zugeordnete Standbolzen 12 axial verschiebbar
und begrenzt verschwenkbar hineinragt.
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Dadurch ergibt sich eine Verbindung der Transportplatten 1, 2 mit
der Gliederkette 7, die eine unabhängige vertikale Versetzung der einzelnen Transportplatten
ermöglicht. Die axiale Verschiebung aller zweiten Standbolzen 12, die an den an
der Umlenkstelle auf gleicher Ebene weiterlaufenden Transportplatten 2 angreifen,
wird durch einen unteren Anschlag 15 der entsprechenden Führungshülse 14 begrenzt,
indem das obere Ende des entsprechenden Standbolzens 12 mit einem Bund 16 ausgestattet
ist.
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Durch eine solche axiale Verschiebungsbegrenzung jedes zweiten Standbolzens
12 ist es möglich, eine Gewichtsentlastung der Gliederkette7 herbeizuführen, die
dann an jeder Trasportplatte2 hängt. Wie bereits der Fig.2 und noch besser der F
i g. 3 zu entnehmen ist, sind die Führungshülsen 14 in Antriebsrichtung 17 vor dem
Schwerpunkt 19 der Transportplatten
1, 2 angeordnet, so daß durch
den Zug der Gliederkette 7 entsprechend deren Bewegungsrichtung jeder Transportplatte
eine Richtungskomponente verliehen wird. Zur Unterbindung eines Kippens der Transportplatten
1, 2 bei einseitiger Belastung sind oberhalb der Schienenstränge 4, 5 parallel hierzu
verlaufende Rollschienen 18 für die Laufflächen der Rollen 3 vorgesehen. Insbesondere
im Einlaulbereich der Umlenkstellen 6 ist es zweckmäßig, dem vertikal nach unten
versetzten Schienenstrang 4 eine solche der vertikalen Versetzung folgende Rollschiene
18 zuzuordnen, um eine einwandfreie Vertikalversetzung der entsprechenden Transportplatten
zu gewährleisten.
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Aus der F i g. 3 läßt sich deutlich die Anordnung der Führungshülsen
14 in Antriebsrichtung 17 vor den jeweiligen Schwerpunkten 19 der Transportplatten
1, 2 ersehen. Bei der in F i g. 3 dargestellten Ausführungsform des Rollsteiges
weisen jedoch unterschiedlich zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 die Schienenstränge
4,5 verschiedene Spurweiten auf.
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Durch eine solche unterschiedliche Spurweite wird ermöglicht, daß
sowohl die Transportplatten 1 in den Umlenkstellen 6 gegen eine Verschiebung in
Zentnfugalrichtung abgestützt sind, indem deren äußeres Rollenpaar 3 eine Führung
durch die äußere Spur des Schienenstranges 5 erhält, während sich die innere Rolle
jeder Transportplatte 2 in Zentrifugalrichtung gegen die innere Spur des Schienenstranges
4 abstützt. Die gegenseitige Fächerstellung der Transportplatten 1, 2 während des
Durchlaufens der Umlenkstellen 6 wird durch Anschlagflächen 20 gewährleistet, die
als tragende Organe der Transportplatten ausgebildet und an deren Unterseite angeordnet
sind.
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Die Anschlagflächen 20 verlaufen entsprechend der gegenseitigen Winkellage
der Transportplatten innerhalb der Umlenkstellen, wobei sich die Seitenkanten 8
der unterhalb der Transportplatten 2 eingefächerten Transportplatten 1 gegen die
Anschlagflächen 20 der Transportplatten2 abstützen. Infolge der Kantenberührung
der Transportplatten 1, 2 und der Geradführung der Gliederkette 7 durch die U-Profile
11 innerhalb der geradlinigen Trumstrecken sowie infolge der zusätzlichen seitlichen
Abstützung der Transportplatten innerhalb der Umlenkstellen 6 gegeneinander und
gegen die Schienenstränge 4, 5 ist es möglich, die Rollen 3 ohne Spurkränze mit
lediglich zylindrischen Laufflächen auszustatten, die einen elastischen Belag aufweisen.
Es ist somit auch möglich, jede Schienenspur in Form eines Rohres auszubilden, das
sich fabrikationstechmsch sehr leicht kreisbogenförmig krümmen läßt. In diesem Zusammenhang
besteht weiterhin die Möglichkeit, für die geradlinigen Schienenstrecken zwischen
den Umlenkstellen 6 ebene Laufschienen 21 vorzusehen, die dann die nebeneinanderliegenden
äußeren und inneren Schienenstränge ersetzen, wie dies in der F i g. 3 dargestellt
ist.
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Es können ferner die Transportplatten in der Antriebsrichtung wesentlich
kürzer und an Stelle von drei mit vier Rollen ausgestattet werden, wodurch die Möglichkeit
des Kippens unterbunden wird und demzufolge die oberhalb der Schienenstränge verlaufenden
Rollschienen nicht benötigt werden. Auch können die Führung und Umlenkung der Trume
in beliebiger Weise erfolgen. Durch die geringe Bauhöhe des Rollsteiges ist es möglich,
ein Trum durch Unterführung ein anderes Trum des gleichen Bandes
kreuzen zu lassen
und somit eine größere Anzahl beliebig verlaufender Transportstrecken mit ein und
demselben Band zu bilden. An Stelle einer Gliederkette kann ein biegeelastisches
endloses Kunststoffband mit eingelegtem Stahlseil verwendet werden.