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Auf- und Abblendvorrichtung für Kinokameras Die Erfindung betrifft
eine Auf- und Abblendvorrichtung für Kinokameras mit einem von einem Fotowiderstand
beeinflußten Blendenregler.
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überblendvorrichtungen dienen dazu, einen allmählichen übergang von
einer Filmszene zur anderen zu schaffen. Dabei wird gegen Ende einer Szene das Bild
kontinuierlich abgedunkelt, indem die Blende langsam geschlossen wird (Abblenden).
Zur Erzielung einer überblendung wird die folgende Szene mit langsam von etwa Null
ansteigender Helligkeit (Aufblenden), nachdem der Film vorher um die Abblendlänge
zurückgedreht wurde, aufgenommen. Dadurch wird ein allmählicher Übergang von einer
Szene zur anderen erreicht.
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Für Auf-, Ab- oder überblendungen wurde bereits vorgeschlag
en, bei einer Wheatstoneschen Brückenanordnung zur Belichtungsregelung mit vier
Widerständen, von denen einer ein Fotowiderstand, der zweite von Hand verstellbar
ist, beispielsweise zur Einstelluna der Filmempfindlichkeit, ein dritter Widerstand
mittels einer herausgeführten Handhabe veränderbar ist, diese so zu schalten, daß
die Objektivblende sich über den vom Blendenregler entsprechend der Belichtung eingestellten
Blendenwert hinaus öffnet oder schließt entsprechend der Verstellung, des dritten
Widerstandes. Dabei ist jedoch die Helligkeitsänderung in Verlauf und Geschwindigkeit
ebenfalls abhängig von der Bedienung der Handhabe, was an den Filmenden neben der
Kameraführung hohe Anforderungen stellt. Außerdem ist viel Erfahrung nötig, um bei
einem überblendvorgang für Auf- und Abblenden gleiche Filinlängen zu belichten.
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Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten sind zwar schon automatisch
auf- oder abblendende Überblendvorrichtungen vorgeschlagen worden. Dabei wird durch
eine sich gegen die Umlaufverschlußscheibe verdrehende Blendenscheibe die Belichtungszeit
kontinuierlich verändert. Diese mechanischen Verstellmittel erfordern jedoch einen
gewissen Aufwand.
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Weiterhin ist es bekannt, zur Verstärkung der von Fotoelementen ausaehenden
Impulse einen Transistor als Schaltverstärker anzuwenden. Ein solcher Schaltverstärker
ist jedoch nicht in der Lage, einen Spannunasverlauf zu erzeugen, der dem allmählichen
Schließen oder Öffnen der Blende für Überblendungen entspricht.
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Um eine automatische Auf- und Abblendung auf elektrischem Wege mit
geringem Aufwand zu erreichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, »in einer Auf-
und Ablendvorrichtung für Kinokameras mit einem von einem Fotowiderstand beeinflußten
Blendenregler parallel zum Fotowiderstand die Emitter-Kollektor-Strecke eines Transistors
zu legen, an dessen Basis ein RC-Glied angeschlossen ist. Der Kondensator des RC-Gliedes
kann dabei zwischen Basis und Emitter oder Basis und Kollektor lie-en. Die Basis
selbst kann durch einen Umschaltkontakt über je einen Widerstand wahlweise an den
Kollektor oder Emitter angeschlossen werden. Vorzugsweise wird im Kollektor-Emitter-Kreis
noch ein Strombegrenzungswiderstand angeordnet der beim Abgleich zum Erzielen der
voll geschlossenen Blende dient.
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Um die Zeitspanne, in der die Auf- bzw. Abblendung erfolgt, einstellbar,
vorzugsweise für eine überblendung, gleich lang, zu machen werden zweckmäßig die
wahlweise einschaltbaren Widerstände in ihrem Widerstandswert verstellbar ausaebildet.
Ebenso kann die Kapazität des Kondensators im RC-Glied beispielsweise durch Parallelschaltung
weiterer Kondensatoren verändert werden, die -durch Schalter zugeschaltet
werden können. In Ausgestaltung dieser Anordnung wird weiter vorgeschlagen, die
letztgenannten Schalter mit einem Einsteller zur Veränderung der Ganggeschwindigkeit
der l,'-inokamera zu kuppeln. Bei richtiger Dimensionierung der Kondensatoren ist
diese Anordnung mit dem Vorteil verbunden, daß unabhängig von der Ganggeschwindigkeit
immer dieselbe Filmlänge benötigt und damit dieselbe Vorführzeit für einen
Ab- oder Aufblendvorgang erreicht wird.
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Um die Auf- bzw. Abblendeinrichtun- von außen betätigen zu können,
ist vorteilhaft eine den Umschalter steuernde Handhabe außen an der Kamera angeordnet.
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Die erfindungsgemäße überblendvorrichtung erreicht mit wenigen elektrischen
Bauteilen eine *vollständige Automatisierung des Ab- bzw. Aufblendvorganges,
wobei die Zeitspanne für beide Vorgänge
gleich lang ist. Die geringe
Zahl von Bauteilen ermöglicht eine hohe Betriebssicherheit und sehr einfache Konstruktion.
Ein Federwerksmotor oder ein elektrischer Laufwerksmotor werden nicht durch zusätzliche
mechanische Verschiebungsarbeit belastet.
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An Hand von Zeichnungen seien einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 das Schaltbild einer erfindungsgemäßen überblendvorrichtung
mit einem Transistor in Verbindung mit einem üblichen Blendenregler, F i
g. 2 das Schaltbild einer erfindungsgemäßen überblendvorrichtung mit anderer
Schaltung, F i g. 3 das Schaltbild eines bekannten Belichtungsregelkreises
mit Null-Instrument und F i g. 4 eine bekannte Kompensationsschaltung zur
Belichtungsregelung.
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F i g. 1 zeigt die Auf- und Abblendvorrichtung in Verbindung
mit einem üblichen Blendenregler. Mit 1
ist eine Gleichstromquelle bezeichnet,
mit 2 ein Fotowiderstand, der dem von einem Aufnahmegegenstand kommenden Licht ausgesetzt
wird. Die Ohmschen Widerstände 3 und 4 dienen als Abgleichwiderstände im
Belichtungsmesserkreis. Ein Drehspulinstrument 5
schlägt entsprechend dem
im Belichtungsmesserkreis fließenden Strom aus, sein Ausschlag ist also im wesentlichen
vom lichtabhängigen Widerstandswert des Fotowiderstandes 2 bestimmt. Mit dem Drehspulinstrument
5 ist eine verstellbare, nicht dargestellte Blende im Aufnahmestrahlengang
verbunden, welche auf diese Weise eine richtige Belichtung des Films sicherstellt.
Parallel zu dem Fotowiderstand 2, an Klemmen 17 und 18, liegt ein
Transistor 6. Dessen Kollektor 7 ist direkt mit der Spannungsquelle
1 verbunden. Der Emitter 8 des Transistors 6 ist beispielsweise
über einen einstellbaren Strombeggrenzungswiderstand 9 an den Eingang des
Drehspulinstrumentes 5 angeschlossen. An der Basis 10 des Transistors
liegt ein Kondensator 11, dessen zweite Elektrode emitterseitig an den Transistor
angeschlossen ist, außerdem ein Umschaltkontakt 12, der die Basis entweder über
einen einstellbaren Widerstand 13 mit der Emitterseite oder über einen einstellbaren
Widerstand 14 mit der Kollektorseite des Transistors 6 verbindet. Parallel
zu dem Kondensator 11 liegt ein weiterer Kondensator 15, der durch
einen Kontakt 16 zu- und abschaltbar ist.
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Mit 19 ist ein Potentiometer mit einem Schleifer 20 und mit
Schichtunterbrechung bezeichnet, das in bekannter Weise zur Blendenhandeinstellung
dient, wobei ein Segment 22 mit dem Fotowiderstand 2, ein anderes Segment 21 über
einen Anpaßwiderstand 23
direkt mit dem Instrument 5 verbunden ist.
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Die Wirkungsweise ist nun folgende-. In der gezeichneten Schalterstellung
ist der Transistor 6 gesperrt, da die Basis auf dem Potential des Emitters
liegt. Wird nun der Umschalter 12 durch die nicht gezeichnete Handhabe umgestellt,
so daß er den Widerstand 14 mit der Basis 10 verbindet, so fließt ein Strom,
der den Kondensator 11 auflädt. Die Spannung an der Basis wird gegenüber
dem Emitter langsam negativer, es fließt zunehmender Kollektorstrom, d. h.,
die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors wird entsprechend leitend. Dieser
zunehmende Kollektorstrom fließt zusätzlich zu dem lichtabhängigen Strom im Belichtungsmesserkreis
über das Meßwerk 5. Dementsprechend schlägt das Meßwerk immer weiter aus,
und die Blende wird dadurch langsam geschlossen (Abblenden). Der Kollektorstrom
wird dabei durch den Widerstand 9 oder durch den Widerstand 14 begrenzt,
wobei einer der beiden auf den für das beabsichtigte Schließen der Blende erforderlichen
Wert eingestellt wird. Der Widerstand 9
dient vorzugsweise bei Exemplarstreuungen
der Transistoren zu Justierungszwecken.
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Um die Schnelligkeit des Auf- und Abblendens zu verändern, kann entweder
der für die Aufladung bzw. Entladung des Kondensators 11 vorgesehene Widerstand
14 bzw. 13 verstellt oder die Kapazität des Kondensators selbst, beispielsweise
durch Parallelschalten eines weiteren Kondensators 15 mittels eines Schalters
16, geändert werden. Der Schalter 16 ist dabei vorzugsweise mit dem
nicht gezeigten Einsteller zur Veränderung der Ganggeschwindigkeit der Kinokamera
gekuppelt. Wird von dem in F i g. 1 gezeigten Schaltzustand ausgehend die
Ganggeschwindigkeiten verringert, so wird der Kondensator 15 durch Schließen
des Kontaktes 16 zugeschaltet. Dadurch verlängert sich die Zeitkonstante
des RC-Gliedes im Verhältnis der Ganggeschwindigkeiten. Dadurch wird unabhän-gig
von der Ganggeschwindigkeit für einen Ab- bzw. Aufblendvorgang immer dieselbe
Filmlänge benötigt, was für mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gedrehte Auf-
und Abblendungen einer überblendung besonders vorteilhaft ist.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Schaltung für zwei GanD,
eschwindigkeiten dargestellt. Da die meisten Kinokameras sich auf einige feste Geschwindigkeiten
beschränken, genügt es, eine entsprechende Zahl Kondensatoren vorzusehen.
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Um wieder aufzublenden, wird der Schalter 12 in die gezeichnete Stellung
zurückbewegt. Dadurch entlädt sich der Kondensator 11 langsam über den Widerstand
13, wodurch der Kollektorstrom des Transistors langsam abnimmt. Wenn die
Basis 10
wieder das Potential des Emitters erreicht hat, sperrt der Transistor
völlig, und der Ausschlag des Instruments 5 ist nur noch von dem Widerstandswert
des Fotowiderstandes 2 im Belichtungsmesserkreis abhängig. Wird die Klemme
17 unmittelbar mit dem Schleifer 20 verbunden, kann mittels des Potentiometers
19 die Ausgangsblende für einen Abblendvorgang bzw. die Endblende für einen
Aufblendvorgang eingestellt werden, was bei besonderen Lichtverhältnissen von Vorteil
sein kann.
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Das Schaltbild und die Wirkungsweise gelten für pnp-Transistoren.
Für pnp-Transistoren gilt sinngemäß dasselbe mit entsprechend anderen Vorzeichen.
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Silizium-Transistoren eignen sich infolge ihres äußerst kleinen und
nahezu temperaturunabhängigen Kollektorreststromes besonders gut in der angegebenen
Schaltung, da der Belichtungsmesserkreis im Sperrzustand des Transistors (Automatikstellung)
dadurch nicht beeinflußt wird.
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In F i g. 2 ist eine Abwandlung der an den Klemmen
17 und 18 anschließbaren Ab- bzw. Aufblendvorrichtung gezeigt.
Der Kondensator 11' liegt dabei in der Basis-Kollektor-Strecke. Funktion
und Aufbau entsprechen der in F i g. 1 gezeigten Ausführung.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Ab-bzw. Aufblendvorrichtung
auch bei andersgearteten Belichtungsregeleinrichtungen angewendet werden. In F i
g. 3 ist eine bekannte Brückenschaltung mit Null-Instrument dargestellt.
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Mit 1 ist wieder die Spannungsquelle bezeichnet, mit 2 ein
Fotowiderstand. 24, 25 und 26 stellen
Widerstände
in den anderen Brückenzweigen dar. Das nicht dargestellte Instrument mit einer Wicklung
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in der Brückendiagonalen betätigt eine Blende im Aufnahmestrahlengang.
An den Klemmen 17 und 18
kann eine erfindungsgemäße Auf- bzw. Abblendvorrichtung
angeschlossen werden.
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In F i g. 4 ist das Schaltbild einer weiteren Belichtungsregeleinrichtung
eines Kompensationsreglers, dargestellt. 1 bedeutet wieder die Spannungsquelle,
2 den Fotowiderstand, 29 einen Widerstand und 30
und 31 gegenläufige
Wicklungen eines nicht gezeigten Drehspulinstrumentes, das eine Blende im Aufnahmestrahlengang
entsprechend dem fließenden Strom verstellt. An den Klemmen 17 und
18 kann wieder die Auf- bzw. Abblendvorrichtung angeschlossen werden.