-
Vorrichtung zur Aufbereitung von Haushaltsabfällen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Haushaltsabfällen, damit sich diese leichter
und bequemer beseitigen lassen.
-
Der Umfang des aus einem Haushalt zu entfernenden Abfalls nimmt ständig
zu. Um zu verhindern, daß Mülleimer zu schnell gefüllt und dementsprechend oft geleert
werden müssen, hat man bereits Abfallzerkleinerer entwickelt, die in den Abfluß
einer Küchenspüle eingebaut und an das Abwassernetz angeschlossen sind. Diese bekannten
Zerkleinerer verarbeiten jedoch nur solche Abfälle, die sich zu Schwebestoffen aufbereiten
und dann ohne Schwierigkeiten fortspülen lassen, wie Kartoffelschalen, Gemüseabfälle
u.dgl. Zur Zerkleinerung oder Volumenverringerung sperriger Abfälle wie Konservenbüchsen,
Flaschen, Plastikverpack-ungen u. dgl. sind diese Abfallzerkleinerer jedoch nicht
geeignet. Gerade diese Abfälle benötigen jedoch - entsprechend dem ursprünglichen
Verpackungsvolumen - unverhältnismäßig viel, Raum und füllen daher sehr schnell
Ab-
falleimer und Mülltonnen.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung einer Vorrichtung
zur Abfallaufbereitung, die derartigen sperrigen Abfall - insbesondere solchen
mit raumvergeudenden Hohlräumen, - zusammendrückt oder zerkleinert und dadurch
auf ein durch das reine Matenalvolumen bestimmtes Mindestmaß reduziert. Außerdem
soll die Vorrichtung zugleich auch die Beseitigung kleinerer Abfälle erniöo,liche-u.
-
C
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Aufbereitung von
Haushaltsabfällen gelöst, die erfindungsgemäß eine Müllpresse zum Zerkleinern oder
Zusammenpressen sperrigen Abfalls, wie Büchsen, Flaschen usw., aufweist, deren Antriebsmotor
gleichzeitig zum Antrieb eines nach dem Baukastenprinzip mit der Müllpresse kombinierbaren,
an sich bekanntten, unter Flüssigkeit arbeitenden und an das Ab-
wassernetz
angeschlossenen Abfallzerkleinerers oder eines sonstigen Küchenapparates eingerichtet
ist. Die Ausführung der erfindungsgemäßen Anlage in Baugruppen, die sich ohne Schwierigkeiten
miteinander vereini-en lassen und dabei nur eine einzige Antriebsquelle benötigen,
ermöglicht eine alleinige Verwendung der Müllpresse an Orten, in denen der Installation
von an das Abwassemetz angeschlossenen Abfallzerkleinerern behördliche Schutzvorschriften
entgegenstehen. Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen am Abwassemetz angeschlossenen
Abfallzerkleinerer, dort, wo er zulässig ist, durch die Kombination mit der Müllpresse
zu erweitern oder zunächst die Erweiterung allein verfügbar zu machen und hierbei
die Möglichkeit zu schaffen, durch einen einfachen Umbair den an das Abwassernetz
anschließbaren Zerkleinerer später zuzufügen, wenn die entsprechenden Vorschriften
dies nach einem Umbau des Abwassernetzes, zulassen. Der Motor kann zusätzlich zum
Antrieb weiterer Küchenapparate benutzt werden.
-
Die Kombination beider Abfallaufbereitungsaggregate bietet den Vorteil,
daß kleine, zu Schwebestoffen verarbeitbare Abfälle unmittelbar entfernt
werden und damit weder den Abfalleimer noch die Mülltonnen belasten, während sperrige
Abfälle im Volumen so stark reduziert werden, daß das Fassungsvermö(Yen der Mülleimer
und -tonnen ganz erheblich besser ausgenutzt wird als bisher.
-
Die Müllpresse kann beispielsweise einen festen und einen beweglichen
Backen aufweisen, auf den die Preßkraft ausgeübt wird und der in der Offenstellung
mit dem festen Backen einen mit Abfall beschickbaren Raum bildet, aus dem der Abfall
nach dem Zerdrücken in einen unter der Presse befindlichen, entleerbaren Behälter
fällt.
-
Die Presse kann auch so ausgebildet sein, daß sie eine verschließbare,
ihr Volumen durch die Bewegung einer Wandung verringernde Kammer aufweist.
, im
Sperriger Abfall, wie leere Konservendosen, Flaschen, Plastikbehälter
usw. werden dabei zusammen, bzw. in Scherben gedrückt und können durch eine Auslaßöffnung
in einen unter der Presse stehenden Mülleimer entleert werden, der auf diese Weise
ein Mehrfaches an Abfall aufnehmen kann.
-
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die bewegliche Wandung einer
als. Kammer ausgebildeten Presse der Kammerboden sein, der eine unterhalb seiner
Ruhestellung liegende Entleerungsstellung hat,
in der eine Öffnung
zum Entleeren des zerdrückten Abfalls aus der Kammer freigegeben wird. Der Vorteil
dieser Anordnung liegt darin, daß die in der Ruhestellung des Kammerbodens in die
Presse ein-'s gegebenen Abfälle sich nicht an der Entleerung öffnung verklemmen
und die Presse damit beschädigen können. Wird der Boden der Kammer, die einen beliebigen
Querschnitt haben kann, auf die Entleerungsöffnung zugeneigt ausgebildet, so rutscht
der zerkleinerte Abfall womöglich noch unter der Wirkung einer Federkraft in der
Entleerungsstellung des Bodens noch besser durch die Entleerungsöffnung in den
Ab-
fallbehälter.
-
Zur Betätigung der Zerkleinerungspresse eignet sich insbesondere ein
Mediumsantrieb, etwa ein Hydraulikantrieb oder pneumatischer Antrieb, dessen Pumpe
mit dem Motor verbunden ist und eine auf den beweglichen Pressenteil einwirkende
Zylinder-Kolben-Anordnun- antreibt. Wegen der gerade bei derartigen Antrieben möglichen
Kraftverstärkung ge-
nügen zum Zusammendrücken selbst fester Abfälle, wie
Sektflaschen, bereits sehr geringe Antriebskräfte, wie sie von einem kleinen Elektromotor
ohne weiteres aufgebracht werden. Andererseits lassen sich jedoch zur Betätigung
der Müllpresse auch mechanische Kraftübertzagungseinrichtungen verwenden, die die
vom Motor gelieferten Antriebskräfte in einem geeigneten Maß verstärken. Hierzu
eignen sich beispielsweise Spindeltriebe, Schneckentriebe, Zahnstangen- oder Kettentriebe
u. dgl.
-
Es lassen sich automatische Endabschalter und eine Umsteuereinrichtung
zur Rückstellung der Müllpresse in die Ausgangslage vorsehen. Auf diese Weise wird
einerseits eine überlastung der Presse bzw. des Antriebsmotors vermieden, während
andererseits die Presse nach dem Zerkleinern des Abfalls wieder in die Ausgangslage
zurückkehrt. Die Umschaltung kann dabei entweder durch Richtungsumkehr des Antriebsmotors
oder durch eine Umsteuerung des Mediumflusses oder des mechanischen Antriebes vorgenommen
werden.
-
Aus Gründen der Betriebssicherheit ist vorgesehen, daß die Müllpresse
nur bei völlig geschlossener Füllöffnung betätigbar ist. Verletzungen, die infolge
von Unachtsamkeiten entstehen könnten, werden hierdurch ausgeschlossen. Ferner ist
es, um eine Geruchsbelästigung zu vermeiden, zweckmäßig, die Müllpressen geruchsdicht
verschließbar zu machen. Dies kann durch eine geeignete Ausbildung und
Ab-
dichtung der Verschlußöffnung geschehen.
-
Vorteilhafterweise läßt sich die erfindungsgemäße Zerkleinerungsanlage
als Küchenanbaueinheit ausbilden, die in einfacher Weise mit einer üblichen Küchenspüle
vereinigt werden kann. Hierdurch läßt sich einerseits bequem der Anschluß eines
auf das Abwassernetz arbeitenden Abfallzerkleinerers bewerkstelligen, und andererseits
steht die Zerkleinerungsanlage für die Hausfrau günstig an der Stelle, an der die
Abfälle normalerweise entstehen.
-
Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine Gesamtansicht einer Ausführung der erfindungsgemäßen Aufbereitungsvorrichtung,
F i g. 2 eine schematische Darstellung der Hauptteile einer anderen Ausführungsforin
der Müllpressenbaueinheit. Eine in F i g. 1 dargestellte Spüle
10 enthält im rechten Teil eine Müllpresse zur Zerkleinerung sperri-or ben
Abfalls und im linken Teil einen durch einen Elektromotor 12 angetriebenen Abfallzerkleinerer
14, der unter dem Abfluß eines Spülbeckens 16 angeordnet ist. Die durch das
Abflußloch gelangenden und zu Schwebestoffen zu verarbeitenden Kleinabfälle gelangen
durch eine Abflußleitung 18 in das Abwassernetz. Ein aus dem Motor 12 herausragendes
Wellenende 20 treibt eine ölpumpe 22 an, die über eine Ölvorlaufleitung 24 einen
Hydraulikzylinder 28 beaufschlagt. Der ölkreislauf wird durch eine Rücklaufleitung
26 und einen mit der Pumpe 22 verbundenen Ölbehälter 30 geschlossen.
In dem Hydraulikzylinder 28 befindet sich ein einfacher oder doppelt beaufschlagter
Kolben, dessen Kolbenstange 32 an einem beweglichen Pressenbacken 34 angelenkt
ist, der um ein Lager 36 schwenkbar ist. In einer Abwandlung könnte der Backen
34 auch parallel verschiebbar sein.
-
Zwischen den kräftig ausgebildeten Backen 34 und 38 werden
die sperrigen Abfälle, für die hier eine Flasche 44 dargestellt ist, zerdrückt,
zerquetscht oder zertrümmert. Die durch einen Deckel verschließbare Presse ist in
einem stabilen Rahmen 42 aufgebaut, der genügend steif ist, um die Druckkräfte aufzunehmen.
Die durch das Zusammenpressen zerkleinerten oder zusammengepreßten Abfälle gelangen
durch eine Entleerungsöffnung 46 und eine Führung 48 in einen als Abfalleimer dargestellten
Abfallbehälter 50.
-
Wie F i g. 1 zeigt, ist die Zerkleinerungsanlage als Anbaueinheit
zu einer Küchenspüle ausgebildet, an die sie sich sowohl anschluß- und arbeitstechnisch
als auch optisch harmonisch anfügt.
-
Im Ruhezustand befindet sich der Pressenbacken 34 in einer entfernten
Lage zum Gegenbacken 38, so daß ein freier Raum zwischen beiden Backen entsteht,
in den der Abfall 44 nach öffnen des Deckels 40 eingebracht werden kann. Beim Schließen
des Deckels wird eine Sicherun-seinrichtung, beispielsweise in Form eines Kontaktes,
eines Ventils, eines Kupplungshebels od. dgl. freigegeben, die ein Ingangsetzen
der Presse bei geöffnetem Deckel verhindert. Durch einen Hebel oder Schalter wird
nun der Hydraulikkreislauf in Gang gesetzt, so daß der von der Pumpe 22 gelieferte
öldruck den im Zylinder 28
befindlichen Kolben nach vorn treibt. über die
Kolbenstange 32 wird der bewegliche Backen 34 langsam aber kräftig gegen
den festen Backen 38 gedrückt, so daß der Abfall zusammengepreßt oder im
dargestellten Fall die Flasche 44 zertrümmert wird. Ist dies ge - schehen,
wird der Hydraulikkreislauf umgesteuert, so daß sich der Kolben und damit der Backen
34 wieder zurückbeweat. Die Abfallreste fallen durch die Entleerungsöffnung 46 und
einen Führungsschacht 48 in den Eimer 50. Die Bewegung des Backens 34 kann
nach einer bekannten Technik durch Endschalter begrenzt werden. Die Rückstellbewegung
kann durch eine Feder oder durch Doppelbeaufschlagung des im Zylinder
28 befindlichen Kolbens erfolgen.
-
An Stelle eines hydraulischen Antriebes kann der bewegliche Backen
auch durch eine mechanische Kraftübertragungseinrichtung, etwa über eine Spindel,
einen Zahn- oder Kettentrieb od. dgl. betätigt werden. Ein Beispiel für einen mechanischen
Antrieb ist in F i g. 2 dargestellt. Die Presse ist hier als zylinderförmige
Kammer 52 mit einem beweglichen Boden in Form eines Kolbens 54 ausgebildet,
dessen Auf-und
Abwärtsbewegung durch eine Gewindestange oder Spinde156
erfolgt. Der Kolben54 kann durch eine nicht dargestellte Führungsnutnase gegen eine
Drehbewegung gesichert sein, so daß die Spinde156 bei einer Drehung der mit Kettenverzahnung
versehenen Mutter58 nach oben oder unten bewegt wird. Die Mutter58 wird über eine
Kette60 von einem Kettenrad62 angetrieben, das auf der Welle 20 des Motors12 sitzt.
Selbstverständlich kann der Antrieb auch über eine Zahnstange mit einem Schneckengetriebe
oder durch andere bekannte mechanische Antriebsorgane erfolgen. Der Zylinder
52 ist mit Hilfe eines Deckels 64 verschließbar, mit dem zusätzlich ein unterer
Deckel 66 über eine Feder 68 verbunden sein kann. Der Verschluß kann
als Schraubgewinde, als Bajonettverschluß, als verriegelbarer Klappverschluß od.
dgl. ausgebildet sein.
-
In F i g. 2 ist der Kolben 54 in der Entleerungsstellung
ES gezeichnet, in der er die, mit einer Führung 48 verbundene Entleerungsöffnung
freigibt, durch die der zerkleinerte Abfall die Müllpresse verläßt. In der Ausgangsstellung
nimmt der Kolben 54 die gestrichelt gezeichnete untere Stellung US
ein, in der die Entleerungsöffnung durch den Kolben verdeckt ist.
-
Zum Betrieb wird die Presse mit dem Abfall, beispielsweise mit einer
Flasche 44, beschickt und mit dem Deckel 64 verschlossen. Auch hier kann man eine
Sicherungseinrichtung vorsehen, die ein Ingangsetzen der Presse bei geöffnetem Deckel
verhindert. Nach dem Einschalten des Motors oder einer nicht dargestellten Zwischenkupplung
wird der Kolben 54 durch das Zusammenspiel der Gewindestange 56 und der Mutter
58 nach oben bewegt, wobei er den Ab-
fall gegen den Deckel drückt
und zusammenpreßt. Diese Bewegung kann auch hier durch einen Endschalter begrenzt
sein, und mit Hilfe einer Umsteuerungsvorrichtung läßt sich die Bewegung des Kolbens
umkehren, so daß er bis in die Entleerungsstellung ES fährt und den
zerkleinerten Abfall durch die Führung 48 aus der Presse gelangen läßt. Zur Erleichterung
des Austragens kann die Oberfläche des Kolbens 54 auf die Entleerungsöffnung zu
abgesehrägt sein. Auch läßt sich der Kolben 54 wie im Beispiel nach F i
g. 1 hydraulisch antreiben.
-
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Abfallaufbereitungsvorrichtung
bestehen insbesondere darin, daß sie infolge der Ausführung in miteinander kombinierbaren
Baugruppen sehr flexibel bezüglich der Installation ist und infolge des gemeinsamen
Antriebes von Abfallzerkleinerer und Müllpresse eine wirtschaftliche günstige Lösung
bietet sowie in der Lage ist, Haushaltsabfälle aller vorkommenden Arten teils unmittelbar
zu beseitigen, teils soweit zu zerkleinern, daß das effektive Fassungsvermögen der
Abfalleimer um ein Mehrfaches vergrößert wird, so daß die Entleerungsabstände wesentlch
vergrößert werden können.