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Verfahren zum Herstellen eines Trockenlöschpulvers Die Erfindun
g; beirifft die Herstellung, eines Trokkenlöschpulvers, dessen löschwirksame
Salze aus praktisch gleichmäßig ausgebildeten Kristallen bestehen, die durch Zerkleinern,
z. B. Vermahlen, von Rohkristallisat erhalten werden.
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We.gen der an Trockenlöschmitteln in den letzten Jahren erheblich
gestiegenen, durch das Zunehmen C kn
der Brandgefahren in bezug auf Umfang
und Schwere der auftretenden Brände bedingten Anforderungen, ist man bestrebt, die
Löschleistung weiter anzuheben. Da zwischen Kornspektrum und Löschwirkung eines
Pulvers ein direkter Zusammenhang besteht, insofern, als je kleiner der Durchmesser
der einzelnen Teilchen ist, eine um so dichtere Pulverwolke beim Löschanariff und
um so bessere Löschwirkung erhalten wird, so zielten verschiedene -#Iorschläae darauf
ab, ein mögglichst feinteiliges Pulver herzustellen. Es hat sich aber gezei 'at,
daß für die Löschkraft eines Pulvers jedoch nicht allein der Korndurchm, esser der
einzelnen Teeilchen, sondern ebenso die Kornforni wesentlich ist. Durch die jeweiliye
Kornforin wird die Rieschähigokeit eines Löschpulvers mitbestimmt, und
je besser die Fließfähigkeit ist, um so mehr kann pro Zeiteinheit auf den
Brandherd -,schleudert werden, wodurch wiederum die Löschwirlung gesteiggert wird.
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Das Verfahren zur Herstelluna von Feuerlöschpulvern nach der Erfindung
mit verbesserter Fließfälii-keit und Löschwirksamkeit auf der Basis von anor,-anischem,
löschwirksamem Kristallpulver ist dadurch "ekennzeichnet, daß das Rohkristallisat
eines löschwirksamen Salzes vor dem Vermahlen auf eine gewünselate Kornfeinheit
mit einem Film aus flüssi-,en hydrophoben, aushä, g übaren Kunststoffen
bzw. T, a
Kunststofflösun.eii oder Kunststoffemulsionen, insbesondere niederniolekularer
Art, durch inniges Mischen überzogen wird, daß nach dem Mailen überschüssi-e Feuchtiakeh
und Lösunasmittel durch C, ZD Trocknen entfernt und die Kunstsioffibeschichtung
d,2s Xristallmehles in an sich bekannter Weise gehärte' wird. Vorteilhaft ist es,
wenn die Trocknung im Mischer in an sich bekannter Weise durch Hindurchleiten eines
Heißluftstronies bewirkt wird.
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Optimale Werte in der Löschwirkung erhält man bei Verwendung von natürlich
gewachsenen Kristallen mit möglichst kleinem Achsenverhältnis. Je mehr die Kristalle
in ihrer Struktur der Kugelgestalt näher kommen, um so besser rollen bzw. fließen
sie bei Förderung, mittels Treibgas durch Schlauch- oder Rohrleitunaen.
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Die aus"den Fallbädern bei der großtechnischen Herstellung enthaltenen
Salze sind im allgemeinen in ihrem Kornspektrum zu grob, um direkt als Lösch-e
pulver
verwendet zu werden. Zur Erzielung, der erforderlichen Komfeinheit müssen die natürlich
-ewachsenen Kristalle noch mechanisch zerkleinert werden. Dies -eschieht im allaerneinen
durch Mahlen in Mühlen der verschiedensten Dauart, wobei ein hoher Anteil an völlio,
unregelmäßigem Splitt als Mahlprodukt mitentsteht. Durch Verwendun- so-enannter
Mahlhilfen ist es zwar aelungen, den Splittanteil, der dem Pulver eine schlechte
Fließfähigkeit verleiht, dadurch etwas zu verringern, daß man dem Grobaut vor der
Mahlung Gleitmittel, wie Stearat, Glimmer, Ton od. dgi. zusetzte. Damit erreicht
man, daß die Kristalle durch die Anwesenheit der Zusatzstoffe durch die Schlagwirkung
beim Mahlen teilweise in ihrer Kristallstruktur in entsprechende Einzelkristalle
mit klaren Kristallflächen zerfallen, jedoch nur zu einem geringen Teil, der Anfall
an Splitt, d. h. imristalltrümmern, kleiner wurde.
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Durch das erfindun-s-emäße überziehen der Oberfläche der -roben -Kristalle
vor der Mahlun- miteinem dünnen Flüssigkeitsfilm ist es überraschender--weise gelungen,
ein Mahlprodukt zu erhalten, das praktisch keine regellosen Teilchen mehr enthält.
Die einzelnen Kriställchen des Mahlproduktes sind weitgehend »rundlich«
(d. h. mit nach ihrem Kristallhabitus möglich kleinstem Achsenverhältnis),
besitzen aber klare Kristallflächen. Diese Eigenschaften kann man deutlich im Mikroskop
erkennen. Durch das überziehen der Kristalle mit Flüssigkeiten, die hydrophoben
Charakter besitzen, wird ein Anlösen der Kristalle vermieden. Im Hinblick auf die
Weiterverarbeituna des Pulvers zum ferti-en Löschmittel eianen sich flüssige. niedermolekulare
Kunststoffe, die je
nach Spreitungsvermögen und Viskosität mit einem geei.o"neten
Lösungsmittel verdünnt oder emulgiert
sein können. Als flüssige,
niedermolekulare Kunststoffe kommen außer Silikonölen Phenolharze, Polyester oder
z.B. Epoxydharze in Betracht. Die Viskositätseinstellung der Filmbildner bzw. ihrer
Lösungen ist deshalb von Bedeutung, weil mit einem dünnflüssigeren Material die
Dauer der überziehung der Kristalle abgekürzt wird und der überzug gleichmäßiaer
ausfällt.
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Als Z Silikonöl eignen sich sämtliche Aryl- oder Alk-yl-Siloxane,
wie z. B. Methylsilikonöl, Methylwasserstoffsilikonöl oder Phenylmethylsilikonöl.
Als Lösungsmittel hierfür eignen sich neben Toluol auch Xylol und Kresol, Methyläthylketon
usw. Besonders geeignet sind schwach ankondensierte Kunststoffe, die durch einfache
Mittel gehärtet werden können.
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Als Zusatzmen-e an Filmbildner kommen, bezogen auf das Gewicht des
Rohkristallisates, etwa 0,1 bis 3 1/o einer Lösung, z. B. Silikonöl,
in Betracht, die durch einen Mischer gleichmäßig auf die Oberfläche der Kristalle
verteilt werden. Anschließend wird in der Mühle das »anaeteigte« Rohprodukt auf
die erforderliche Komfeinheit gemahlen. Zur Endbehandluna kommt das Kristallisat
wieder in einen Mischer, in dem der Kunststoffilm aus-ehärtet und überschüssige
Feuchtigkeit und Lösungsmitteldämpfe durch Trocknen entfernt werden, und schließlich
werden für das herzustellende Löschpulver übliche Zuschlagstoffe beigemischt. Die
Aushärtuna des Kunststofffilms kann entweder durch Temperatur, Druck oder durch
Zusatz von Härtern oder durch geeignete Kombinationen mehrerer dieser Maßnahmen
erfolgen. Das Entfernen der überschüssigen Feuchtigkeit geschieht zweckmäßig durch
einen erwärmten Luftstrom, der direkt durch das Pulverbett im rotierenden Mischer
geleitet wird.
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Die fortschreitende Trocknun- des Pulvers wird durch Messen des elektrischen
Widerstandes im Pulverbett verfolgt. Beispiel 1
300 k- KHCO mit einer
Feinheit von 13 1/o < 20 [t C 3
und 40 % < 60 li
werden mit 3 1 Silikonöl, das 0,5 1
Toluol enthält, versetzt
und 15 Minuten lang gemischt. Das Kristallisat wird anschließend mit einer
Stiftmühle auf eine Kornfeinheit von 40 1/o < 20 #t und 85 %
< 60 [t gemahlen. Das Mahlprodukt wird anschließend in einem beheizbaren
Mischer auf 50' C erhitzt und durch Zugabe von 9 kg Beschleuniger
(Zn-Behenat oder Ton oder Kalziumphosphat) der Kunststoff ausgehärtet. Zur Trocknun-
wird ein heißer Luftstrom von 50' C durch den laufenden Mischer geleitet.
Nach 45 Minuten wird die Leitfähigkeit des Trockenpulvers überprüft und wenn nötig,
noch 15 Minuten weitergetrocknet. Anschließend werden 45 kg CaC03
und 1.5 kg Glimmer zugemischt. Beispiel 2 300 kg Monoammoniumphosphat
(Komfeinheit 5 % < 20 #t, 13 1/o < 60 g) werden
mit 3 1 einer Lösung, bestehend aus 21 Silikonöl und 0,5 1 Alkylharz
und 0,5 1 Toluol, versetzt und innig vermischt. Das Vorprodukt wird anschließend
auf einer Hammermühle auf eine Kornfeinheit von 30 % < 20 [t und
65 1/o < 60 #t gemahlen. Das Feinkristallisat kommt anschließend
in einen Mischer und wird dort auf 80' C 60 Minuten lang erhitzt. Zur Trocknung
wird gleichzeitig mit einem Verdichter (Leistung 10 m3/h bei max.
0,5 atü) ein Luftstrom von 70' C
durch das Pulverbett geleitet. Nach
dem Aushärten des Kunststoffilms werden dem getrockneten Pulver noch 15 kg
Glimmer und 30 kg Melamin zugemischt. Beispiel 3
300 kg Natriumbicarbonat
werden mit einer Mischung, bestehend aus 21 Epoxyharz und 1. 1 Methyläthylketons
15 Minuten lano, gemischt. Das Vorgemisch wird anschließend auf einer Stiftmühle
gemahlen. Das Mahlprodukt wird durch Zugabe von 0,8 kg Anilin-Formaldehydharz
gehärtet. Zur Trocknung wird ein Luftstrom von 50' C 60 Minuten lang durch
den Mischer geleitet; anschließend werden 7,5 kg Glimmer und 1,5 kg
Kalziumphosphat zugemischt.