-
Einrichtung zur Feuchtigkeitsüberwachung von Femmeldekabein Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Feuchtigkeitsüberwachung von besondere, nicht
für andere Zwecke dienende Prüfleiter aufweisenden, über andere Kabelstücke an ein
überwachendes Amt angeschlossenen Fernmelde-, insbesondere Verteilerkabeln, bei
welcher beschaltete Teilnehmeradern gleichzeitig zur Übertragung von Feuchtigkeitsmeldungen
dienen.
-
Bei kunststoffisolierten Femmeldekabeln haben sich besondere Prüfleiter
für Überwachungszwecke gut bewährt. Bei solchen Kabeln sind zwischen Kabelseele
und Kabelmantel Prüfleiter vorgesehen; der im normalen Zustand hohe Widerstand zwischen
einem Prüfleiter und Erde oder zwischen mehreren Prüfleitern im gleichen Kabel wird
bei Feuchtigkeitseintritt einen wesentlich kleineren Wert annehmen.
-
Mit Prüfleitern ausgerüstete Fernmeldekabel ermöglichen daher eine
einfache Überwachung von Kabelanlagen, weil lediglich an den Prüfleitern Messungen
vorgenommen werden müssen.
-
Bei der ebenfalls bekannten Druckgasüberwachung ist der Aufwand für
die Feststellung von Schäden und die Meldung dieser Schäden an das überwachende
Amt wesentlich größer. Die Druckgasüberwachung wendet man daher im wesentlichen
bei solchen Kabeln an, die hochwertige Übertragungsstromkreise aufweisen; im Störungsfall
bietet sie außerdem einen über längere Zeit ausreichenden Schutz gegen Feuchtigkeitseintritt.
-
Der Aufbau großer oder größerer Ortsnetze wird im allgemeinen so
gewählt, daß von dem Ortsamt z. B. zehn 1000paarige Amtskabel zu den sogenannten
Linienverzweigern führen, während von jedem Linienverzweiger wieder je zehn 100paarige
sogenannte Netzkabel bis zu den Kabelverzweigern weiterlaufen.
-
Sowohl die Amtskabel zwischen dem Amt und den Linienverzweigern als
auch die Netzkabel zwischen den Linienverzweigern und den Kabelverzweigern werden
im allgemeinen immer mehr mittels einer Druckgasüberwachungsanlage auf Kabelmantelfehler
kontrolliert. Einfache Üb erl egungen zeigen, daß die Überwachung der sehr zahlreichen
Netzkabel zwischen den Linienverzweigern und den Kabelverzweigern sehr aufwendig
sein muß, weil die Anzahl dieser Netzkabel schon sehr groß, in dem angegebenen Beispiel
bei 100 liegt. Von den Kabelverzweigern eines Ortsnetzes führen dann die sogenannten
Verteilerkabel weiter bis zu den Endverzweigern. Die Anzahl der Verteilerkabel ist
aber besonders groß, weil in dem angegebenen Beispiel schon etwa 100 Kabelverzweiger
vorhanden sind und von jedem Kabelverzweiger wieder etwa zehn Verteilerkabel ausgehen
können.
Die Überwachung auch dieser Verteilerkabel ist sehr erwünscht; doch erscheint der
Aufwand hierfür sehr groß, da die Anzahl dieser Verteilerkabel in dem angegebenen
Beispiel bei etwa 1000 liegt und eine Überwachung in der bisher bekannten Weise
sehr aufwendig wäre. Verwendet man nun zwischen den Kabelverzweigern und den Endverzweigern
Verteilerkabel mit einem besonderen Prüfleiter, so muß für jeden Prüfleiter eine
eigene Meldeader bis in das Ortsamt durchgeschaltet werden, wenn man keine Auswahlschaltungen
od. dgl. anwendet. In jedem Fall aber sind solche Einrichtungen kostspielig.
-
Es ist zwar schon ein Fernmeldeortskabel mit kunststoffisolierten
Adern bekannt, bei dem zur Überwachung des Eindringens von Feuchtigkeit in das Kabelinnere
eine oder mehrere Adern einer beschalteten Verbindungsleitung dienen, deren Isolierung
so ausgebildet ist, daß die eindringende Feuchtigkeit den Isolationswiderstand zwischen
den Adern bzw. zwischen einer Ader und Erde rasch absenkt. Die Überwachungseinrichtungen
melden dann den Fehler ähnlich wie bei papierisolierten Kabeln, jedoch erst dann,
wenn das Wasser bereits in die Kabelseele eingedrungen ist. Diese bekannte Technik
setzt voraus, daß die Isolierung der für Überwachungszwecke bestimmten Adern gegenüber
den gewöhnlichen, feuchtigkeitsunempfindlichen kunststoffisolierten Adern feuchtigkeitsempfindlich
gemacht wird.
-
Um den Isolationswiderstand von Fernmeldeadern gegen Erde während
des Betriebes überwachen zu können, ist es bereits bekannt, zwischen Erde und dem
elektrischen Mittelpunkt von Übertragern eines zu überwachenden Fernmeldekreises
ein Üb erwachungsgerät anzuschließen, so daß man während des Betriebes den Isolationswiderstand
von Fernmeldeadern messen kann. Eine solche Messung ist auch über große Entfernungen
möglich, wenn die elektrischen Mittelpunkte der in den Leitungen gegebenenfalls
vorhandenen
Übertrager miteinander durchverbunden werden. Diese bekannte Einrichtung zur Überwachung
des Isolationszustandes von Fernmeldekabeln ist nur bei Kabeln mit papierisolierten
Adern anwendbar und setzt voraus, daß die Fernmeldeleitungen selbst als Meßelektroden
dienen.
-
Die Verwendungeder Fernmeldeadern als Meßelektroden bedingt aber,
daß die Feuchtigkeit an den Störungsstellen bereits bis in die Kabelseele eingedrungen
ist, so dáß*dié bbertragungsgüte der Aderpaare bei Feststellung von Fehlern bereits
wesentlich schlechter geworden ist. Bei Anwendung von besonderen Prüfleitern dagegen
können Kabelmantellehler schon so frühzeitig bemerkt werden, daß die Kabelseele
vor-Schäden noch geschützt werden kann.
-
Während man also- von Fall zu Fall Fernmeldeadern selbst als Prüfleiter
ausgebildet und benutzt und dann auch dieselben Fernrneldeadern unmittelbar noch
als Meldeadern-benutzt hat, besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
darin, ein Überwachungssystem für Kabel mit besonderen Prüfleitern zu schaffen,
insbesondere für Verteilerkabel, die in verhältnismäßig großer Anzahl vorhanden
sind und z. B. über Amtskabel und gegebenenfalls Netzkabel, die selbst z. B. mittels
Druckgas überwacht werden, in ein Amt eingeführt werden. Es würde nun einen erheblichen
Aufwand bedeuten, wollte man alle in den zu überwachenden Kabeln vorhandenen Prüfleiter
über besondere Meldeadern in den nicht in dieser Art überwachten Kabeln in das überwachende
Amt durchschalten.
-
Während man nun bei bekannten Kabeln, bei denen beschaltete Verbindungsleitungen
unmittelbar als Meldeleitungen benutzt wurden, den Isolationswiderstand zwischen
diesen Leitungen für Überwachungszwecke ausnutzte, mußte man befürchten, daß durch
Anschalten von besonderen, nicht für Fernmeldezwecke bestimmten Prüfleitern an die
beschalteten Fernmeldeadern eine Beeinträchtigung der Übertragungseigenschaften
dieser Fernmeldeadern auftritt.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende und zu lösende Aufgabe besteht
also auch noch darin, sowohl Meldeleitungen zu sparen, als auch einen einwandfreien
Fernsprechbetrieb zu ermöglichen, ohne daß die Nachteile bekannter Einrichtungen
in Kauf genommen werden müssen.
-
Die Einrichtung zur Feuchtigkeitsüberwachung von besondere Prüfleiter
aufweisenden Fernmeldekabeln, insbesondere Verteilerkabeln, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfleiter der Fernmeldekabel an die Teilnehmeradern der zum Amt führenden
Kabelstücke erdsymmetrisch bzw. in einer deren Symmetrie nicht wesentlich beeinträchtigenden
Weise angeschlossen sind.
-
Die Teilnehmerleitungen werden somit zwar in an sich bekannter Weise
auch als Meldeleitungen, aber nicht gleichzeitig auch als auf Feuchtigkeit ansprechende
Elektroden ausgenutzt; diese Aufgabe kann in vorteilhafter Weise von besonderen
Prüfleitern übernommen werden. Die Einrichtung nach der Erfindung bringt somit den
Vorteil mit sich, daß nur übliche Kabeltypen notwendig sind; denn weder die zum
Amt führenden Kabel brauchen besondere Eigenschaften aufweisen, noch sind die mittels
Prüfleiter zu überwachenden Kabel besonders auszubilden.
-
Die Prüfleiter kann man über Widerstände, insbesondere ohmsche Widerstände,
an eine Ader einer Teilnehmerleitung anschließen.
-
Insbesondere können an die beiden Adern eines Teilnehmers zwei Prüfleiter,
die auch von verschiedenen Fernmeldekabeln stammen können, angeschlossen sein. Vorteilhafterweise
kann man auch Kabel benutzen, die jedes für sich bereits zwei Prüfleiter enthalten,
so daß in diesem und in dem vorerwähnten Fall die Symmetrie der Teilnehmerleitungen
nicht gestört wird.
-
Die Prüfleiter können aber auch über Symmetriereinrichtungen, z.B.
über Drosseln oder Übertrager mit Mittelanzapfung, an die Teilnehmerleitungen angeschlossen
werden.
-
Man kann auch ohmsche Widerstände verwenden, mit deren Hilfe die
Prüfleiter an den elektrischen Mittelpunkt der Teilnehmerleitungen angeschlossen
werden.
-
Die Erfindung macht es ohne besonderen Mehraufwand möglich, die Prüfleiter
der zu überwachenden Kabel bis in das Ortsamt durchzuschalten, in welchem entsprechende
Einrichtungen zur tJberwachung vorgesehen sind. Da die Anzahl der in Frage kommenden
Kabel mit Prüfleiter sehr groß sein kann, ist auch die Ersparnis an den hierfür
an sich notwendigen besonderen Leitern in der ganzen Kabelanlage sehr groß. Gegebenenfalls
können auch unbeschaltete Teilnehmerleitungen zur Durchschaltung der Prüfleiter
bis zum Amt benutzt werden, falls in den Amts-und Netzkabeln noch nicht ausgenutzte
Aderpaare vorhanden sind.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
In der Figur ist ein großes Ortsnetz mit dem Ortsamt 1 gezeigt, von
dem z. B. zehn Amtskabel 2 ausgehen. Die Amtskabel können 1000paarig ausgebildet
sein. Die Überwachung solcher kostspieliger Kabel erfolgt vorteilhafterweise mittels
einer Druckgasanlage. Die Amtskabel 2 enden in den Linienverzweigern 3, von denen
entsprechend der Anzahl der Amtskabel z. B. zehn Stück vorhanden sein mögen. Von
den Linienverzweigern gehen wiederum je zehn 100paarige Netzkabel 4 aus, für die
man wiederum eine Druckgasüberwachungsanlage vorsehen kann.
-
Insgesamt sind in dem angenommenen Ortsnetz 100 Netzkabel vorhanden.
Diese Netzkabel 4 enden in den Kabelverzweigern 5, von denen die Verteilerkabel
6 ausgehen. Diese Verteilerkabel werden durch Endverzweiger 7 abgeschlossen. Von
den Endverzweigern gehen gewöhnlich die einzelnen Leitungen zu jedem Teilnehmer
aus. Die Verteilerkabel 6 sind mit je einem oder mehreren Prüfleitern versehen,
die in den Kabelverzweigern 5 an die Teilnehmerleitungen angeschlossen sind, die
über die Netzkabel 4 und Amtskabel 2 in das Ortsamt 1 führen. In dem angeführten
Beispiel gibt es etwa 1000 Verteilerkabel, die bei der Einrichtung nach der Erfindung
praktisch ohne Mehraufwand vom Ortsamt 1 aus dauernd überwacht werden können.
-
Die Überwachung der Isolation der mit einem Prüfleiter beschalteten
Teilnehmerleitungen ist zu jeder Zeit möglich und dient zugleich als t Überwachung
des Zustandes der Kabel mit dem betreffenden Prüfleiter.
-
Ist der Isolationswiderstand einer beschalteten Ader gegen Erde zu
niedrig, so ist das ein Zeichen für eine Störung des betreffenden Verteilerkabels
6; der Monteur wird nach Feststellung dieses Isolationszustandes die Verbindung
im Kabelverzweiger 5 zwischen dem Prüfleiter und der Ader der Teilnehmerleitung
lösen und damit den guten Betriebszustand der Teilnehmerleitung
wiederherstellen.
Mit Hilfe von Meßeinrichtungen kann nun der Fehlerort in den gestörten Verteilerkabeln
bestimmt und der Fehler beseitigt werden.
-
Die Kabel mit Prüfleiter zeigen schon dann eine Störung an, wenn
z.B. durch den verletzten Kabelmantel Feuchtigkeit eindringt, während die Kabelseele
dieses Kabels noch vollkommen von Feuchtigkeit unbeeinflußt ist. Durch die frühzeitige
Feststellung solcher Kabelfehler ist eine Beseitigung der Fehler bereits möglich,
bevor eine Betriebsstörung einzutreten droht.
-
Bei der Einrichtung nach der Erfindung ist es ohne weiteres möglich,
daß auch die zwischen dem Amt 1 und dem Linienverzweiger 3 liegenden Amtskabel mittels
einer Prüfleiteranordnung überwacht werden.
-
Das gleiche gilt für die zwischen dem Linienverzweiger 3 und dem Kabelverzweiger
5 liegenden Netzkabel. Die Einrichtung nach der Erfindung hat besondere Bedeutung
für große Ortsnetze, weil hier der sonst übliche Aufwand für die Überwachung besonders
groß wäre.